Dedensen

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Dedensen
Stadt Seelze
Wappen von Dedensen
Koordinaten: 52° 24′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 52° 24′ 5″ N, 9° 30′ 54″ O
Höhe: 53 m ü. NHN
Fläche: 6,67 km²[1]
Einwohner: 2203 (17. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 330 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30926
Vorwahl: 05031
Dedensen (Niedersachsen)
Dedensen (Niedersachsen)

Lage von Dedensen in Niedersachsen

Kirche Dedensen

Dedensen ist ein Dorf und westlichster Stadtteil der Stadt Seelze in der niedersächsischen Region Hannover.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung Dedensens lässt sich nicht auf ein Jahr festlegen, sie stammt aus dem Zeitraum 1205 bis 1234. Graf Burchard von Oldenburg aus dem im Deisterraum ansässigen Adelsgeschlecht von Hallermunt verkaufte dem 1148 von den von Hallermunts gegründeten Kloster Schinna (an der Weser bei Stolzenau) zwei Curien (größere Höfe) in Dedensen. In einer Urkunde des Jahres 1290 wird erstmals ein Einwohner (Brant) namentlich erwähnt. Wilfried Sasse, Verfasser der Dedenser Chronik, geht zudem davon aus, dass es hier zu jener Zeit eine Familie des niederen Adels gab, die sich von Dedensen nannte. Er führt dafür Urkundenbelege des späten 13. bis zum frühen 15. Jahrhundert an.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Dedensen in die Gemeinde Seelze eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 1973 2010 2016 2019
Einwohner 585 564 538 590 1255 1067 1030 1524 1676 2344 2191 2203
Quelle [4] [5] [6] [7] [1] [8] [2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Dedensen setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern folgender Parteien zusammen:[9]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsbürgermeisterin ist Heike Duve-Diekmann (SPD). Ihr Stellvertreter ist Rainer Duvenbeck (CDU).[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kommunalwappen von Dedensen wurde im Jahre 1979 von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht entworfen. Er hat seinerzeit zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen.[10]

Wappen von Dedensen
Wappen von Dedensen
Blasonierung: „In grünem ein silberner Hauptbalken, belegt mit drei grünen Lindenblättern, darunter ein silbernes Andreaskreuz.“[10]
Wappenbegründung: Beherrscht wird das Wappen von einem Andreaskreuz, dem typischen „Verkehrszeichen“ in der Heraldik. Der Heraldiker leitet dies von den vielen großen Verkehrswegen her ab, die Dedensen berühren, seine Gemarkung durchschneiden und dem Ort ihren Stempel aufdrücken: die Eisenbahn, der Mittellandkanal, die Autobahn 2, die Bundesstraße 441, und alles kreuzt sich an verschiedenen Stellen mittels einer Vielzahl von Brücken. Die drei Lindenblätter im Schildhaupt lassen an die rund 500 Jahre alte Dedenser Dorflinde denken, die als Naturdenkmal unter Schutz steht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kirche Dedensen wurde von Conrad Wilhelm Hase im Jahr 1897 im neugotischen Stil errichtet. Dafür verwendete er auch Teile der alten, baufällig gewordenen Kirche. So besteht der Sockel der Kirche aus Bruchsteinquadern des alten Gebäudes.[11]
  • Vor der alten Linde restaurierte der örtliche Heimatverein im Jahr 2000 eine historische Milchrampe, die auf den dörflichen Charakter des alten Ortsteiles hinweist.
  • Heimatscheune

Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im alten Dorfkern steht als geschütztes Naturdenkmal eine fast 500 Jahre alte Sommerlinde.
  • Vier Findlinge im Lohnder Holz

Fotogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweizügige Ganztagsgrundschule im Alten Dorf wird vom Sportverein Dedensen unterstützt und insgesamt von einem großen ehrenamtlichen Engagement getragen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dedensen ist an das S-Bahn-Netz-Hannover angeschlossen und teilt sich den Bahnhof mit Gümmer, das ebenfalls ein Stadtteil von Seelze ist.

Linie Verlauf Takt
S 1 Minden (Westf) – Bückeburg – Kirchhorsten – Stadthagen – Lindhorst (Schaumb-Lippe) – Haste (Han) – Wunstorf – Dedensen-Gümmer – Seelze – Letter – Hannover-Leinhausen – Hannover-Nordstadt – Hannover Hbf – Hannover Bismarckstraße – Hannover-Linden/Fischerhof – Hannover-Bornum – Empelde – Ronnenberg – Weetzen – Lemmie – Wennigsen (Deister) – Egestorf (Deister) – Kirchdorf (Deister) – Barsinghausen – Winninghausen – Bantorf – Bad Nenndorf – Haste (Han)
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min
S 2 Nienburg (Weser) – Linsburg – Hagen (Han) – Eilvese – Neustadt am Rübenberge – Poggenhagen – Wunstorf – Dedensen-Gümmer – Seelze – Letter – Hannover-Leinhausen – Hannover-Nordstadt – Hannover Hbf – Hannover Bismarckstraße – Hannover-Linden/Fischerhof – Hannover-Bornum – Empelde – Ronnenberg – Weetzen – Lemmie – Wennigsen (Deister) – Egestorf (Deister) – Kirchdorf (Deister) – Barsinghausen – Winninghausen – Bantorf – Bad Nenndorf – Haste (Han)
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min

Die Buslinie 700 des GVH verbindet Dedensen mit anderen Seelzer Stadtteilen und führt weiter nach Hannover. Ergänzt wird sie durch die nur an Schultagen angebotene Linie 575.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Johann Georg Renner (vor 1692–vor dem 12. Juni 1731), Gold- und Silberarbeiter, er schuf 1702 einen Kelch in Dedensen
  • Gottfried Justus Frankenfeld (1741–1808), lutherischer Pastor, er war erster Superintendent der neu eingerichteten Inspektion Seelze u. a. mit den Kirchspiel Dedensen
  • J. F. L. Erichs (vor 1803–1817 oder später), evangelischer Geistlicher und Schriftsteller, nach der Erhebung Kurhannovers zum Königreich Hannover ging Ehrichs 1817 nach Lehrte in die Inspektion Burgdorf beziehungsweise nach Dedensen
  • Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), Architekt und Hochschullehrer, er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugotik des 19. Jahrhunderts, er errichtete die Kirche in Dedensen
  • Horst Niebuhr (1936–2013), Kommunalpolitiker (SPD) in Seelze und hauptberuflicher Jugendreferent der Stadt Hannover, von 1968 bis 1974 war er ehrenamtlicher Bürgermeister und Gemeindedirektor der Gemeinde Dedensen, nach der Gebietsreform bis 1981 dann Ortsbürgermeister des Stadtteils Dedensen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Dedensen (Hrsg.): 100 Jahre Hase-Kirche: 1898–1998. Geschichten um den Dedenser Kirchturm. Illustrierte Broschur. Eigenverlag, Dedensen 1998 (112 S.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dedensen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 24, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 30. März 2021]).
  2. a b Stadtteile – Einwohnerzahlen. In: Website Stadt Seelze. 17. Dezember 2019, abgerufen am 30. März 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 196.
  4. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neustadt am Rübenberge. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 30. März 2021.
  5. Michael Rademacher: Landkreis Neustadt am Rübenberge. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 12).
  6. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 160 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 67 (Digitalisat).
  8. Laut Versionsgeschichte dieser Wikipediaseite
  9. a b Gremium – Ortsrat Dedensen. In: Website Stadt Seelze. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2020; abgerufen am 30. März 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/seelze.more-rubin1.de
  10. a b Die Ortswappen der Seelzer Stadtteile – Dedensen. In: Website Stadt Seelze. Abgerufen am 29. März 2021.
  11. Die ev-luth. Kirche in Dedensen. In: Website Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover. Abgerufen am 30. März 2021.