Denguin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Denguin
Denguin (Frankreich)
Denguin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Pau Béarn Pyrénées
Koordinaten 43° 22′ N, 0° 30′ WKoordinaten: 43° 22′ N, 0° 30′ W
Höhe 120–271 m
Fläche 12,29 km²
Einwohner 1.771 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 144 Einw./km²
Postleitzahl 64230
INSEE-Code
Website www.denguin.fr/

Rathaus (Mairie) Denguin
Ortsmitte
Kirche Saint-Pierre

Denguin ist eine französische Gemeinde mit 1.771 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist Teil des Kantons Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Lescar) im Arrondissement Pau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt am Fuß der Pyrenäen, rund 15 Kilometer westlich von Pau, am rechten (nordöstlichen) Ufer des Flusses Gave de Pau. Hier entspringt auch das Flüsschen Laulouze, das weitgehend parallel zum Gave de Pau verläuft und erst bei Lacq in diesen einmündet. Denguin zählt zur Agglomeration Pau und wird von der Autoroute A64, die der E80 entspricht und von Bayonne nach Pau führt, durchquert.

Zum Gemeindegebiet gehören auch die beiden Ansiedlungen Vignoles und Mounou-Bergé.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denguin unterstand im Mittelalter der Vogtei von Pau und es gab vor Ort ein von der Vizegrafschaft von Béarn abhängiges Laienkloster. Solche Klöster, Abbaye laïque genannt, waren damals sehr typisch für die französische Pyrenäen-Region. Der Archivar Paul Raymond errechnete im 19. Jahrhundert, dass es 1385 in Denguin wohl 46 steuerpflichtige Haushalte (Feux fiscaux) gab.

1654 bildete sich eine Baronie heraus, welche die Orte Denguin, Vignoles sowie Aussevielle umfasste und der Vizegrafschaft von Béarn unterstand.

Toponyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In alten Schriften erscheint Denguin auch unter den folgenden Namen:

  • Denguii im 11. Jahrhundert im Kopialbuch von Morlaàs[1]
  • Danginum 1101, ebenda
  • Dengui 1104 im Kopialbuch von Lescar[2]
  • Dengunum und Denguinum im 13. Jahrhundert im Titres de Béarn[3]
  • Danguii 1385 im Censier de Béarn[4]
  • Dengii 1402 ebenda
  • Dengun 1535 im Réformation de Béarn[5]
  • Danguin 1675 ebenda

Der Ortsteil Vignoles war auch unter den folgenden Namen bekannt:

  • Binholes 1286 im Titres de Béarn[1]
  • Vinholes 1385 im Censier de Béarn[1]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In Silber ein Gold und grün gerautetes Herzschild.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1936 1946 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009
Einwohner 407 377 386 473 496 749 969 1.322 1.462 1.726

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denguin ist eine der Gemeinden, welche ihren aus Schafsmilch hergestellten Hartkäse unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Ossau-Iraty AOC vermarkten darf.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Pierre aus dem 18. Jahrhundert

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der berühmte französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930–2002) wurde in Denguin geboren und ist dort aufgewachsen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Paul Raymond: Dictionnaire topographique Béarn-Pays basque.
  2. Cartulaire de l’évêché de Lescar. In: Pierre de Marca: Les preuves de l’histoire de Béarn.
  3. Titres de la vicomté de Béarn, Archives départementales des Pyrénées-Atlantiques.
  4. Manuscrit du XIVe siècle, Archives départementales des Pyrénées-Atlantiques.
  5. Manuscrit du XVIe siècle au XVIIIe siècle, Archives départementales des Pyrénées-Atlantiques

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Denguin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien