Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie

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Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie
(DGGG)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1992[1]
Sitz Berlin
Zweck wissenschaftliche Fachgesellschaft für Gerontologie und Geriatrie
Vorsitz Andreas Simm[2]
Mitglieder 1228[1]
Website dggg-online.de

Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e. V. (DGGG) ist eine wissenschaftliche Vereinigung von Psychologen, Sozialwissenschaftlern, Biologen, Juristen, Praktikern und Medizinern, die in der Alterskunde und Altersheilkunde tätig sind. Der Verein fördert Forschung und Lehre über das Altern in den unterschiedlichen Fachdisziplinen.

In zweijährigem Abstand veranstaltet die Gesellschaft Kongresse, auf denen Themen der Gerontologie und Geriatrie auf interdisziplinärer Basis behandelt werden. Sie ist Mitglied im Weltverband der Wissenschaftlichen Gerontologischen Gesellschaften und in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1938 gründete der Internist Max Bürger in Leipzig die „Deutsche Gesellschaft für Altersforschung“, die sich ein Jahr danach in „Deutsche Gesellschaft für Alternsforschung“ umbenannte.[3] Im Nachkriegsdeutschland wurde die Gesellschaft bis 1964 in der DDR zunächst weitergeführt.

Der Verein wurde 1992 auf ihrem gemeinsamen 1. Kongress nach der deutschen Wiedervereinigung in Berlin als bundesweite Gesellschaft umgegründet. Sie fasste die seit 1966 in der Bundesrepublik bestehende Deutsche Gesellschaft für Gerontologie (DGG) mit der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie der DDR zusammen.[4]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt vier Sektionen:

  • Sektion I: Gesellschaft für Experimentelle Gerontologie
  • Sektion II: Gesellschaft für Geriatrische Medizin
  • Sektion III: Gesellschaft für Sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie
  • Sektion IV: Gesellschaft für Soziale Gerontologie und Altenarbeit

Die Sektionen regeln ihre spezifischen Angelegenheiten selbständig. Jede Sektion hat einen Vorsitzenden und mindestens einen Stellvertreter, die zusammen mit dem Präsidenten, dem Präsidenten-elect, dem Past-Präsidenten und dem Sekretär das Präsidium bilden.

Max-Bürger-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1976 vergab die Gesellschaft den seit 1967 jährlich verliehenen Max-Bürger-Preis alle zwei Jahre im Rahmen ihrer Kongresse. Der Preis war mit einem Betrag von zuletzt 12.500 Euro dotiert, der durch Unternehmen gestiftet wurden, so beispielsweise im Jahr 2004 durch Pfizer.[5] Im Jahr 2014 wurde die Vergabe ausgesetzt, um Bürgers Biografie von Wolfgang Wippermann historisch wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Die Mitglieder der Gesellschaft entschieden auf der Mitgliederversammlung am 26. September 2014 mit deutlicher Mehrheit, der Empfehlung des Präsidiums zu folgen, die Namensgebung nicht fortzuführen.[6][7] Der Max-Bürger-Preis wurde von 2016 an umbenannt in „Großer Preis der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie“. Er ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das unter mehreren Bewerbern aufgeteilt werden kann.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

bzw. in der DDR (Gesellschaft für Alternsforschung der DDR)

  • 1966–1969 Werner Ries
  • 1969–1973 H. Siggelkow
  • 1973–1979 Friedrich-Horst Schulz
  • 1979–1984 W. Rühland
  • 1984–1991 J. Haase

nach 1991 (DGGG)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hendrik Thiene: Max Bürger – Ordinarius für Innere Medizin und Direktor der Leipziger Medizinischen Universitätsklinik 1937–1945 und 1947–1957. Dissertation Leipzig 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Profil der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, aufgerufen am 15. Mai 2022
  2. Präsidium der DGGG auf der Webseite der DGGG, aufgerufen am 23. März 2021
  3. Stichtag 5. Februar 1966 Max Bürger stirbt in Leipzig, Artikel vom 5. Februar 2016 auf ww1.wdr.de, aufgerufen am 15. Mai 2022
  4. Hans-Werner Wahl, Vera Heyl: Gerontologie. Einführung und Geschichte. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-026125-9.
  5. Varia Preise: Max-Bürger-Preis, Meldung im Deutschen Ärzteblatt, 2002, 99(47), aufgerufen am 15. Mai 2022
  6. Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie vom 1. Oktober 2014.
  7. "Kritischer Liebigstraßenrundgang – die Uniklinik Leipzig in der NS-Zeit" (Station VI), auf der Webseite von Kritmed Leipzig, aufgerufen am 15. Mai 2022