Lufthansa Group
Lufthansa Group
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0008232125 |
Gründung | 6. Januar 1953 |
Sitz | Köln, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 96.677[1][2] |
Umsatz | 35,4 Mrd. Euro (2023)[2] |
Branche | Luftfahrt |
Website | lufthansagroup.com |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Die Deutsche Lufthansa AG ist ein börsennotiertes Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Köln.[3] Der gesamte Konzern tritt inzwischen als Lufthansa Group auf; Kernmarke des Konzerns ist die Lufthansa.[4] Weitere Teile des Konzerns sind die Fluggesellschaften Swiss, Austrian Airlines, Discover Airlines, Lufthansa CityLine, Lufthansa City Airlines, Air Dolomiti, Eurowings, Edelweiß Air und Brussels Airlines sowie Sunexpress, ein Joint-Venture der Lufthansa und der Turkish Airlines, die Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo, der MRO-Dienstleister Lufthansa Technik und bis 2023 teilweise das Catering-Unternehmen LSG Sky Chefs. Das Unternehmen betreibt darüber hinaus mit der Lufthansa Aviation Training Schulungszentren für Piloten und Flugbegleiter sowie verschiedene IT-Gesellschaften. Gemessen an der Anzahl der beförderten Passagiere gilt die Lufthansa-Gruppe mit ihren verschiedenen Tochtergesellschaften als größtes Luftverkehrsunternehmen Europas.[5] Sie ist Initiatorin und Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Deutsche Lufthansa wurde im Jahr 1953 zunächst als Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf (LUFTAG) gegründet und 1954 im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt. Den Linienflugbetrieb nahm das Unternehmen am 1. April 1955 auf. Bis 1963 war die Deutsche Lufthansa AG zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. Noch bis 1994 war sie der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1997 ist die Deutsche Lufthansa AG – mit Unterbrechung zwischen 2020 und 2022 infolge von finanziellen Problemen durch die COVID-19-Pandemie[6] – vollständig privatisiert. Seit September 1997 emittiert die Lufthansa vinkulierte Namensaktien, um jederzeit den in Luftverkehrsabkommen[7] und in den EU-Richtlinien[8] geforderten Nachweis zu erbringen, dass Lufthansa-Aktien mehrheitlich in deutschen Händen liegen.
Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die Deutsche Lufthansa AG zum heutigen Luftverkehrs-Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen, die als eigenständige Tochtergesellschaften geführt werden, darunter die Luftfracht in der Lufthansa Cargo, die Flugzeugwartung in der Lufthansa Technik und das Catering in der LSG Sky Chefs. Seit Mitte der 2000er Jahre übernahm die Deutsche Lufthansa darüber hinaus mehrere europäische Fluggesellschaften, darunter Swiss International Air Lines, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Air Dolomiti, Eurowings, Teile der Air Berlin sowie zeitweise auch British Midland Airways.
Die heutige Gesellschaft ist keine Rechtsnachfolgerin eines „ersten“, bereits 1926 in Berlin gegründeten Unternehmens namens Deutsche Luft Hansa AG, die ab 1933 nationalsozialistisch geprägt war, und mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ihren Flugbetrieb einstellte (endgültige Liquidation 1951 durch die Alliierten).
Unternehmensstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Konzernvorstand steuert mit den sechs Ressorts Vorstandsvorsitz, Markenführung & Nachhaltigkeit, Globale Märkte & Netzmanagement, Flotte & Technologie, Personal & Infrastruktur & Arbeitsdirektor sowie Konzernfinanzen.[9] Vorstandsvorsitzender ist seit dem 1. Mai 2014 Carsten Spohr, er folgte auf Christoph Franz. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist seit September 2017 Karl-Ludwig Kley.[10] Unternehmenssitz und Hauptverwaltung befinden sich in Köln, die Geschäfte werden jedoch im 2005 eröffneten Lufthansa Aviation Center am Flughafen Frankfurt Main geleitet.[11] Dort sind alle dem operativen Geschäft nahen Abteilungen untergebracht. In der Hauptverwaltung in Köln sind rund 300 Mitarbeiter aus Versicherung, Verwaltung und IT angesiedelt.[12] Die übrigen Abteilungen wurden bereits in den 1980er Jahren, teilweise gegen den Widerstand der Mitarbeiter, von Köln nach Frankfurt verlegt.[13]
Im Jahr 2022 beschäftigte der Konzern im Durchschnitt 106.889 Mitarbeiter.[14] Zum Jahresende 2007 waren es 105.261 Mitarbeiter mit 155 Nationalitäten (in Deutschland 64.434 Mitarbeiter mit 126 Nationalitäten).[15] Anders als viele andere (ehemalige) Flagcarrier in Europa ist das Unternehmen mehrheitlich im Privatbesitz. Mit weltweit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften ist es einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche.
Die Aktivitäten der Deutschen Lufthansa AG gliedern sich in die zwei Geschäftsfelder:
- Passagier-Airlines: Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings und weitere.
- Aviation Services: Logistik, Technik, Service- und Finanzgesellschaften
Neben den unter verschiedenen Markennamen im Linienflugverkehr agierenden Fluggesellschaften wie Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings existieren kleinere Fluggesellschaften, welche das jeweilige das Netz ergänzen. Daneben unterhält der Konzern Service- und Finanzgesellschaften. Die einst zu Lufthansa gehörende Fluggesellschaft Condor wurde 1997 aus dem Konzern ausgegliedert und 2006 verkauft, behielt aber ihre Mitgliedschaft im Lufthansa-Vielfliegerprogramm Miles & More. Im Jahr 2007 wurde ein Reformprogramm angekündigt, unter welchen insbesondere die bis dahin relativ selbständigen Management-Bereiche Einkauf, Controlling und Immobilienmanagement der größeren Tochtergesellschaften (wie Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo) zentralisiert wurden.[16] Im internationalen Luftverkehr findet sich der Konzern unter den IATA-Fluggesellschaften je nach Berechnungsmethode in den Top 10 der größten Fluggesellschaften. Er wird aber in fast allen Bereichen von großen US-Gesellschaften übertroffen.
Unternehmensführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Stand: 1. Juli 2024)[17]
Geschäftsbereich | Name | Position seit (Mitglied seit) |
vorherige Position |
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Vorsitzender | Carsten Spohr | 1. Mai 2014 (1. Januar 2011) |
Vorstandsvorsitzender, Lufthansa Passage |
Globale Märkte / Kommerzielle Steuerung Hubs | Dieter Vranckx | 1. Juli 2024 | Chief Executive Officer, Swiss |
Technik, IT und Innovation | Grazia Vittadini | 1. Juli 2024 | Chief Technology Officer, Rolls-Royce plc |
Personal und Infrastruktur, Arbeitsdirektor | Michael Niggemann | 1. Januar 2020 | Chief Financial Officer, Swiss |
Konzernfinanzen | Till Streichert | ab 15. September 2024[18] | Chief Financial Officer, Amadeus IT Group |
Unternehmensentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Basisdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Basisdaten[19] | 2023[20] | 2022[21] | 2021[22] | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 |
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Flugbetrieb | |||||||||||||||
Fluggäste (Mio.) | 122,5 | 101,8 | 46,9 | 36,4 | 145,2 | 142,3 | 129,3 | 109,7 | 107,7 | 106,0 | 104,6 | 103,6 | 100,6 | 92,7 | 77,3 |
Angebotene Sitzkilometer (Mio.) | 300.582 | 259.381 | 145.139 | 109.828 | 358.803 | 349.391 | 322.875 | 286.555 | 273.975 | 268.104 | 262.682 | 260.169 | 258.263 | 234.377 | 208.226 |
Verkaufte Sitzkilometer (Mio.) | 249.269 | 207.035 | 89.397 | 69.462 | 296.217 | 284.639 | 261.149 | 226.639 | 220.396 | 213.643 | 209.649 | 205.015 | 200.376 | 186.452 | 162.286 |
Sitzladefaktor (%) | 82,9 | 79,8 | 61,6 | 63,2 | 82,6 | 81,5 | 80,9 | 79,1 | 80,4 | 80,1 | 79,8 | 78,8 | 77,6 | 79,6 | 77,9 |
Angebotene Fracht-Tonnenkilometer (Mio.) | 15.497 | 14.194 | 11.867 | 10.591 | 17.379 | 16.349 | 15.754 | 15.117 | 14.971 | 14.659 | 14.893 | 13.749 | 16.260 | 15.298 | 14.372 |
Verkaufte Fracht-Tonnenkilometer (Mio.) | 8.735 | 8.562 | 8.477 | 7.373 | 10.664 | 10.896 | 10.819 | 10.071 | 9.930 | 10.249 | 10.285 | 10.240 | 10.861 | 10.429 | 8.706 |
Fracht-Nutzladefaktor (%) | 56,4 | 60,3 | 71,4 | 69,6 | 61,4 | 66,6 | 68,7 | 66,6 | 66,3 | 69,9 | 69,1 | 69,4 | 66,8 | 68,2 | 60,6 |
Flüge (Anzahl) | 946.132 | 826.379 | 460.029 | 390.900 | 1.187.728 | 1.163.565 | 1.128.745 | 1.021.919 | 1.003.660 | 1.001.961 | 1.028.260 | 1.067.362 | 1.050.728 | 1.008.988 | 899.928 |
Verkehrsflugzeuge (Anzahl) | 721 | 710 | 713 | 757 | 763 | 763 | 728 | 617 | 600 | 615 | 622 | 627 | 697 | 710 | 722 |
Mitarbeiter | |||||||||||||||
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) | 110.264 | 106.889 | 107.643 | 125.207 | 137.784 | 134.330 | 128.856 | 123.287 | 119.559 | 118.973 | 117.414 | 118.368 | 119.084 | 117.066 | 112.320 |
Finanzen | |||||||||||||||
Umsatz (Mio. EUR) | 35.422 | 32.770 | 16.811 | 13.589 | 36.424 | 35.542 | 35.579 | 31.660 | 32.056 | 30.011 | 30.027 | 30.135 | 28.734 | 26.459 | 22.283 |
Anteilseigner/Aktie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1966 wurde die Lufthansaaktie erstmals an der Börse gehandelt. Der Staat behielt zunächst die Mehrheit. In den 1990er Jahren reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf 34 Prozent. Seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert.[23]
Die Aktie der Deutsche Lufthansa ist an der Börse Frankfurt notiert. Die Aktien der Deutschen Lufthansa sind gemäß dem Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz,[24] welches seit September 1997 bei der Lufthansa Anwendung findet, als vinkulierte Namensaktien ausgegeben, wodurch die Kontrolle des Aktionärskreises ermöglicht wird. Der Anteil der Aktionäre, die als natürliche Personen keine EU-Staatsbürger sind oder als juristische Personen ihren Sitz außerhalb der EU haben, darf gemäß der staatlichen Betriebsgenehmigung nicht mehr als 50 Prozent des Gesellschaftskapitals betragen. Da die internationalen, außereuropäischen Luftverkehrsrechte ebenfalls unter dieser Bedingung gewährt wurden, ist die Gesellschaft verpflichtet den Nachweis zu führen, dass die 50-Prozent-Marke nicht überschritten wird und das Unternehmen unter deutscher oder europäischer Kontrolle steht.[25]
Eigentümerstruktur nach Nationalitäten[26] | Anteil |
---|---|
Deutschland | 75,8 % |
USA | 9,2 % |
Irland | 4,0 % |
Kanada | 1,7 % |
Großbritannien | 1,4 % |
Luxemburg | 1,3 % |
Norwegen | 1,3 % |
Übrige | 5,3 % |
Stand 31. März 2024
Stimmrechtsanteile
mit einem gemeldeten Anteil von min. 3 % |
Anteil (in Prozent) |
---|---|
Kühne Aviation GmbH[27] | 15,01 % |
BlackRock, Inc. | 3,14 % |
Der Streubesitz beträgt demnach 81,85 %. (Stand:15. Mai 2023)
Geschäftsfelder – Struktur, Marken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kühne Aviation GmbH 15,01 % | Streubesitz 81,85 % | BlackRock, Inc. 3,14 % | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aviation Services | Network Airlines | Eurowings | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Europe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Logistik | Service- & Finanzgesellschaften | Technik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50 % | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jettainer | Finanz | IT-Dienstleistungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lufthansa Consulting | Lufthansa Industry Solutions | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Passagier-Airlines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Januar 2022 sind alle Passagier-Airlines der Lufthansa Group in diesem Geschäftsfeld zusammengefasst. Zuvor waren die Netzwerk-Fluggesellschaften und Eurowings (Point-to-Point Airlines) getrennte Geschäftsfelder.[28][29]
Lufthansa German Airlines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa German Airlines betreibt die Drehkreuze in Frankfurt und München. Zu ihr gehören neben der Lufthansa die Regionalfluggesellschaften Lufthansa City, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti, die Ferienfluggesellschaft Discover Airlines sowie das Vielfliegerprogramm Miles & More und eine Beteiligung am Terminal 2 in München.[30]
Discover Airlines wurde 2021 gegründet und führt Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge durch. Sie ist eine vollständige Tochter der Deutschen Lufthansa AG, welche bis September 2023 unter dem Markennamen Eurowings Discover auftrat.[31] Als Vorbild dient Edelweiss Air, weshalb beide seit Oktober 2022 von derselben Person geleitet werden.[32]
SWISS
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Swiss International Air Lines ist die nationale Fluggesellschaft der Schweiz. Zu diesem Bereich gehört auch die Ferienfluggesellschaft Edelweiss Air, welche eine Schwestergesellschaft der Swiss ist. Beide operieren vom Drehkreuz Zürich aus.[33] Seit 1. Juli 2007 gehört Swiss vollständig dem Konzern.[34] Zuvor mussten 51 % der Anteile aus rechtlichen Gründen bis zur Neuaushandlung bilateraler Luftverkehrsrechte von der zu diesem Zweck gegründeten Schweizer Stiftung Almea gehalten werden. Die operative Entscheidungsmacht lag jedoch aufgrund vertraglicher Regelungen bereits zuvor bei dem Konzern.
Austrian Airlines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Austrian Airlines ist die größte Fluggesellschaft Österreichs. Sie betreibt das Drehkreuz in Wien.[35] Seit 4. Februar 2010 gehört sie zu 100 Prozent zum Konzern, zuvor wurden 2008 42 Prozent übernommen, am 3. September 2009 erfolgte die Übernahme mit einem Aktienanteil von 90 Prozent.[36]
Brussels Airlines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brussels Airlines ist die nationale Fluggesellschaft Belgiens. Sie führt von ihrem Drehkreuz Brüssel Flüge, mit dem Schwerpunkt Afrika, durch.[37] 2008 wurden 45 Prozent der Brussels Airlines[38], mit einer Option für die restlichen 55 Prozent, übernommen.[39] Mit Übernahme der verbliebenen 55 Prozent wurden am 11. Januar 2017 die Übernahme abgeschlossen.[40] Zuvor sollte der „wirtschaftliche Turnaround abgeschlossen“ werden.[41][42]
Eurowings
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eurowings führt Kurz- und Mittelstreckenflüge im Punkt-zu-Punkt-Verkehr durch. Hierzu werden Flugzeuge an verschiedenen Flughäfen stationiert (Basis). Die Hauptbasis befindet sich in Düsseldorf. Die Basen in Deutschland werden von Eurowings und die europäischen Basen werden von Eurowings Europe betrieben. Sie versteht sich selber als Value-Airline.[43]
Weitere Passagier-Airlines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der türkischen Ferienfluggesellschaft Sunexpress wird ein Anteil von 50 Prozent gehalten, die anderen 50 Prozent hält Turkish Airlines. Diese Beteiligung wird nicht in das Konzernergebnis eingerechnet.[44] Auch die ehemalige Germanwings, welche noch abgewickelt wird gehört zum Geschäftsfeld Passagier-Airlines.[45]
Es ist geplant, die italienische ITA Airways zu übernehmen. Hierzu wurde am 25. Mai 2023 der Abschluss der Übernahmegespräche zwischen der Lufthansa Group und dem italienischen Ministero dell’Economia e delle Finanze bekannt gegeben. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung von 325 Millionen Euro ist geplant, dass die Lufthansa zunächst 41 % der Anteile von ITA Airways übernimmt. In einem zweiten Schritt sollen bei Rückkehr in die Gewinnzone für bis zu 425 Millionen Euro weitere 49 % der Unternehmensanteile übernommen werden. In einem dritten Schritt sollen für etwa 80 Millionen Euro die restlichen 10 % an ITA Airways übernommen werden. ITA Airways soll somit Teil der Lufthansa Group werden.[46][47] Im November 2023 wurde die Übernahme bei der Europäischen Wettbewerbsbehörde angemeldet, im Dezember 2023 wurde eine vertiefte Prüfung bekannt gegeben.[48] Im Juli 2024 wurde eine Genehmigung der Europäischen Wettbewerbsbehörde unter Auflagen erteilt. Diese wird jedoch erst wirksam, wenn die Abgabe von Strecken und Slots an Wettbewerber genehmigt sind. Von weiteren Wettbewerbsbehörden sind Genehmigungen noch ausstehend.[49]
Aviation Services
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Logistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschäftsfeld Logistik umfasst neben der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo auch die Jettainer-Gruppe (Management von Luftfrachtcontainern), time:matters (besonders eilige Transporte), Heyworld (maßgeschneiderte Lösungen für die E-Commerce-Branche), Customs Broker (Zoll- und Zollabwicklung) sowie eine Beteiligung in Höhe von 50 Prozent an Aerologic, einem Joint Venture mit DHL Express. Hierbei handelt es sich um eine Frachtfluggesellschaft, mit Basis am Flughafen Leipzig/Halle.[50]
Lufthansa Cargo vermarktet auch die Luftfrachtkapazitäten der Passagierflugzeuge von Lufthansa German Airlines, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Discover Airlines und SunExpress.[51]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa Technik ist einer der größten Anbieter von Luftfahrzeug-Instandhaltungen weltweit, welcher neben Fluggesellschaften unter anderem auch Hersteller, VIP-Jet-Betreiber, Regierungen und Streitkräfte zu den Kunden zählt.[50] Sie erzielt zwei Drittel des Umsatzes mit konzernfremden Kunden.[52] Auch Lufthansa Industry Solutions, mit Hauptsitz in Norderstedt bei Hamburg, gehört seit 2022 zur Lufthansa Technik. Sie ist ein auf künstliche Intelligenz und Data Analytics spezialisiertes IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen.[53] Ende 2022 übernahm Lufthansa Technik die Aviation Software AG (Maintenance & Engineering-/MRO-Software), von SWISS. Mit diesen und bereits vorhandenen Produkten, bietet Lufthansa Technik auch digitale Dienstleistungen an.[53]
Service- und Finanzgesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter diesem Dach sind die Unternehmen des Finanz- und Dienstleistungsbereichs gebündelt, welche andere Aktivitäten der Lufthansa Group unterstützen.[54]
Lufthansa Aviation Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa Aviation Training (LAT) bietet Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen von Piloten und Kabinenpersonal an zwölf Ausbildungs- und Trainingsstandorten an. Es wird auch Personal von über 250 externen Fluggesellschaften trainiert.[55]
Delvag Versicherungs-AG
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Delvag Versicherungs-AG ist ein Eigenversicherungsunternehmen, mit Schwerpunkten auf Luftfahrt-, Transport- und Rückversicherung. Sie nimmt die versicherungsseitige Betreuung der Lufthansa Group wahr. Zu Delvag gehört auch die Albatros Financial Solutions GmbH, welche als Versicherungs-Makler Firmenkunden in und außerhalb der Lufthansa Group berät.[56]
Lufthansa Systems
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa Systems ist ein IT-Dienstleister mit weltweit rund 2800 Mitarbeitern. Neben dem Hauptsitz Raunheim bei Frankfurt am Main verfügt Lufthansa Systems über Auslandsstandorte in über 16 Ländern. Lufthansa Systems bietet IT-Produkte und Serviceleistungen mit dem Schwerpunkt Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit an.[57] Es werden auch externe Kunden betreut.[58]
Lufthansa Consulting
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa Consulting ist ein Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt Managementberatung in der Luftfahrt-Branche. Sie berät Fluggesellschaften, Flughäfen und den Öffentlichen/Privaten Sektor.[59]
Weitere Beteiligungen und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lufthansa City Center ist ein Franchise-Unternehmen im Reisebüromarkt, welches über 550 Reisebüros in 100 Ländern verfügt.[60] Die Lufthansa Group ist jedoch nur noch zu 50 Prozent an der Lufthansa City Center International GmbH beteiligt.[61]
Lufthansa Seeheim ist eins der größten Tagungshotels Europas, welches 2009 als Lufthansa Training & Conference Center Seeheim in einem Neubau eröffnete. Es ersetzte ein über 30 Jahre alten Gebäude an gleicher Stelle.[62] Es steht auch externen Kunden offen. Die Lufthansa Seeheim GmbH gehört zu 100 Prozent zum Konzern.[63]
Ehemalige Beteiligungen und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]AirPlus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Airplus ist ein Anbieter von Zahlungs- und Abrechnungsdienstleistungen für das Business-Travel-Management.[55] Im Juni 2023 wurde der geplante Verkauf für 450 Millionen Euro die SEB Kort Bank AB bekannt gegeben. Der Verkauf wurde am 31. Juli 2024 abgeschlossen.[64]
LSG Sky Chefs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LSG Sky Chefs ist ein deutsches Cateringunternehmen, welches auf Bordverpflegung spezialisiert ist. 2020 wurde das Europageschäft an Gategroup verkauft.[65] 2023 wurde die LSG Group (außereuropäischen Teil) an Aurelius verkauft.[66] LSG Sky Chefs war einst der größte Anbieter in diesem Bereich.[67]
Condor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum ersten Quartal 2009 war der Konzern mit 24,9 Prozent an der Fluggesellschaft Condor beteiligt. Diese Anteile wurden durch den Tourismuskonzern Thomas Cook Group übernommen.[68]
Flotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übersicht der Konzernflotte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marke | Flottengröße | Fluggesellschaft | Flagge | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
Lufthansa | 354 | Lufthansa | Deutschland | |
Lufthansa CityLine | teilweise im Codesharing für Lufthansa | |||
Lufthansa City Airlines | ||||
Air Dolomiti | Italien | |||
Swiss | 106 | Swiss | Schweiz | |
Edelweiss Air | ||||
Discover | 22 | Discover Airlines | Deutschland | |
Lufthansa Cargo | 15 | Lufthansa Cargo | Frachtfluggesellschaft | |
[70] | 22Aerologic | 50 % DHL Aviation, 50 % Lufthansa Cargo | ||
Austrian | 65 | Austrian Airlines | Österreich | |
Brussels | 44 | Brussels Airlines | Belgien | |
Eurowings | 101 | Eurowings | Deutschland | |
Eurowings Europe | Malta | betrieben für Eurowings | ||
SunExpress | [71] | 61Sunexpress | Türkei | 50 % Lufthansa, 50 % Turkish Airlines |
707[72] | Lufthansa Group (ohne Aerologic, SunExpress) |
Deutschland |
Konzernflotte nach Flugzeugtypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marke | Lufthansa | Swiss/Edelweiss | Austrian Airlines | Brussels Airlines | Eurowings | Discover Airlines | Lufthansa Cargo | Konzernflotte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Airbus A220-100/-300 | 30 | 30 | ||||||
Airbus A319-100 | 36 | 16 | 35 | 87 | ||||
Airbus A320-200 | 52 | 25 | 29 | 18 | 50 | 10 | 184 | |
Airbus A320neo | 35 | 6 | 4 | 1 | 7 | 53 | ||
Airbus A321-100/-200 | 54 | 6 | 6 | 6 | 72 | |||
Airbus A321neo | 17 | 4 | 3 | 24 | ||||
Airbus A321P2F | 4 | 4 | ||||||
Airbus A330-200/-300 | 10 | 14 | 9 | 12 | 45 | |||
Airbus A340-300/-600 | 34 | 9 | 43 | |||||
Airbus A350-900 | 22 | 22 | ||||||
Airbus A380 | 8 | 8 | ||||||
Boeing 747-8 | 19 | 19 | ||||||
Boeing 747-400 | 8 | 8 | ||||||
Boeing 767 | 3 | 3 | ||||||
Boeing 777 | 12 | 6 | 18 | |||||
Boeing 777F | 11 | 11 | ||||||
Boeing 787 | 5 | 5 | ||||||
Bombardier CRJ900 | 28 | 28 | ||||||
Embraer ERJ-190 | 9 | 9 | ||||||
Embraer ERJ-195 | 17 | 17 | 34 | |||||
Gesamt | 354 | 106 | 65 | 44 | 101 | 22 | 15 | 707 |
Flottenpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flugzeuge werden für die einzelnen Fluggesellschaften über den Konzern angeschafft. So ist es möglich, durch größere Stückzahlen, höhere Rabatte beim Hersteller zu erhalten. Die Lufthansa Group ist außerdem bestrebt, ihre sehr diverse Flotte in Zukunft auf weniger Flugzeugtypen zu reduzieren.[73] Auch wurden die Flugzeuge der einzelnen Tochtergesellschaften untereinander standardisiert, um sie leichter im Konzern zu verschieben. Beispielsweise erhielten alle Flugzeuge ab Ende 2018 einen einheitlichen Weißton und die Ausstattung der A320-Flotte wurde standardisiert.[74][75] Mit einer Bestellung von 40 Boeing 737 MAX 8 wird ab 2027 jedoch eine Fluggesellschaft der Lufthansa Group ein zweites Kurz- und Mittelstreckenmuster betreiben.[76]
Drehkreuze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group betreiben fünf Drehkreuze in vier aneinandergrenzenden Ländern:
- Flughafen Frankfurt Main: Lufthansa und Discover Airlines
- Flughafen München: Lufthansa und Discover Airlines
- Flughafen Zürich: Swiss und Edelweiss
- Flughafen Wien-Schwechat: Austrian Airlines
- Flughafen Brüssel-Zaventem: Brussels Airlines
Neben den Netzwerk-Fluggesellschaften werden durch Eurowings Kurz- und Mittelstreckenflüge im Punkt-zu-Punkt-Verkehr angeboten. Hierzu betreibt Eurowings keine Drehkreuze, nutzt aber vor allem folgende Flughäfen als Basis:[77]
- den Flughafen Berlin Brandenburg
- den Flughafen Düsseldorf (Hauptbasis)
- den Flughafen Hamburg
- den Flughafen Hannover
- den Flughafen Köln/Bonn
- den Flughafen Nürnberg
- den Flughafen Stuttgart
Eurowings Europe betreibt wie die Muttergesellschaft Eurowings keine Drehkreuze, nutzt aber folgende Flughäfen als Basis:
- den Flughafen Graz
- den Flughafen Palma
- den Flughafen Prag
- den Flughafen Salzburg
- den Flughafen Stockholm/Arlanda
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verdrängung der Verstrickung in das NS-Regime / Zwangsarbeiter im Dritten Reich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Blick auf das NS-Regime ist dem heutigen Unternehmen bei seiner Selbstdarstellung eine bewusste Verdrängung der Verstrickung in das nationalsozialistische Regime in der Zeit von 1933 bis 1945 nachgewiesen worden.[78][79][80][81]
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus hatte die Lufthansa bis 1936 über den zivilen Linienflugbetrieb hinaus die Aufgabe, Rüstung in der Luftfahrt, die nach dem Friedensvertrag von Versailles Deutschland nicht gestattet war, zu verdecken. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Passagierflugzeuge der Lufthansa auch für Kriegszwecke eingesetzt.
Nach den Forschungsergebnissen von Lutz Budraß von der Ruhr-Universität Bochum wurde erstmals auch aus wissenschaftlicher Perspektive bestätigt, dass in der Zeit von 1933 bis 1945 die „alte“ Lufthansa Zwangsarbeiter beschäftigte. In dieser Zeit hat das Unternehmen mindestens 10.000 Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Regionen wegen ihrer ethnischen Herkunft resp. ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Religion und ihrer politischen Überzeugungen zwangsweise beschäftigt.[82] Ihre Tätigkeit war im Wesentlichen die Reparatur von Flugzeugen der Luftwaffe.[83] Es stellte sich laut Budraß heraus, dass die besondere Rolle der Lufthansa bei der Beschäftigung von Zwangsarbeitern weder eine Verirrung noch eine von den Nationalsozialisten aufgezwungene Handlungsweise war, sondern ein sehr bewusst in Kauf genommenes Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsstrategie der damaligen Lufthansa, um nach dem Ausfall der eigentlichen Einnahmequelle Flugverkehr Kapital für eine Modernisierung ihrer Flotte für den Luftverkehr der Nachkriegszeit zu sammeln.
Nach Bekanntwerden erster Forschungsergebnisse im Rahmen einer von Joachim Wachtel erstellten Festschrift zum 75. Jahrestag der Gründung der „alten“ Lufthansa sagte die heutige Deutsche Lufthansa AG die zum 6. Januar 2001 geplanten Feierlichkeiten aus Furcht vor Regressforderungen von Holocaust-Überlebenden ab. Ebenso wenig wurde das Jubiläumsbuch veröffentlicht. In der weiteren Öffentlichkeitsarbeit des heutigen Unternehmens wurde dann das Jahr 1953 als Gründungsjahr genannt, ohne allerdings auf die Pioniertaten der „alten“ Lufthansa zu verzichten, die in die Darstellung einer harmlosen Unternehmenstradition der heutigen Fluggesellschaft Lufthansa einflossen.
In der ARD-/arte-Filmdokumentation Fliegen heißt Siegen. Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa[84] berichtet der Journalist Christoph Weber über ca. 17.000 Zwangsarbeiter, darunter jüdische Deutsche, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer Nationen, die in Berlin-Staaken, Berlin-Tempelhof und Leipzig-Schkeuditz zum großen Teil in der Flugzeugreparatur Zwangsarbeit leisten mussten, darunter auch Kinder, die von der Schulbank verschleppt, angelernt und nach Deutschland transportiert worden waren. Anders als die meisten anderen vergleichbar großen Unternehmen habe die Lufthansa – so Weber – ihre Geschichte zwar von einem Historiker untersuchen lassen, das Ergebnis aber nicht in Buchform publiziert.
Kurt Weigelt, Luft Hansa-Mitgründer (1926), SS-Fördermitglied und Kriegsverbrecher,[85] war sowohl der letzte stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende[86] der damaligen Lufthansa als auch Aufsichtsratsvorsitzender sowohl der Vorbereitungs- und Gründungsgesellschaft LUFTAG[87] (1953–1954, s. o.) als auch der daraus hervorgegangen heutigen Deutschen Lufthansa AG.[85][88] Auch Kurt Knipfer war sowohl zu NS-Zeiten als auch in den 1950er Jahren Mitglied in den o.a. Aufsichtsräten (jeweils als Ministerialbeamter).[89]
Mit der Begründung, die Lufthansa sei nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet worden, bestreitet die heutige Deutsche Lufthansa AG jedweden Anspruch gegen das Unternehmen auf Entschädigung und Rentenzahlungen an damalige Zwangsarbeiter. Dessen ungeachtet stellt das heutige Unternehmen seinen ersten Linienflug am 1. April 1955 als „Neubeginn“ der traditionsreichen Lufthansa dar und macht sich in diesem Zusammenhang die technischen Fortschritte in der deutschen Verkehrsluftfahrt vor Gründung der heutigen Deutschen Lufthansa AG als Unternehmensgeschichte zu eigen.[90]
Im Jahr 1999 überwies das Unternehmen 40 Millionen DM an den Zwangsarbeiterfond der deutschen Wirtschaft.[91]
Umwelt- und Lärmschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lufthansa verfolgt das Ziel eines „CO2-neutralen Wachstums“ ab 2020.[veraltet] Zu diesem Zweck möchte der Konzern einen Teil seines Treibstoffes aus Pflanzen gewinnen.[92] Umweltschutzorganisationen kritisieren das neue Treibstoff-Konzept der Lufthansa als Imagekampagne.[93] Die Umweltschutzgruppen bezweifeln, dass Pflanzentreibstoffe nachhaltig und umweltfreundlich gewonnen werden können.[94][95] Im Mai 2023 wurde bekannt, dass durchschnittlich rund 3 Prozent der Passagiere die Möglichkeit einer Klimakompensation nutzten. Am meisten wurden die Flüge, mit rund zehn Prozent, bei der Swiss kompensiert.[96]
Monopolstellung in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Folge der Insolvenz von Air Berlin hatte der Lufthansa-Konzern zeitweilig auf vielen innerdeutschen Flugrouten eine Monopolstellung inne,[97] was den Konzern mit Vorwürfen von deutlichen Preisanhebungen konfrontierte. Das Kartellamt hat nach Prüfung dieser Preissteigerungen bekannt gegeben, dass ein Teil auf den starken Rückgang des Platzangebotes nach der Air Berlin-Pleite zurückzuführen sei, und dass dies auch bei einer intakten Konkurrenzsituation zu steigenden Preisen geführt hätte. Nach Übernahme von Geschäftsteilen der Air Berlin durch Easyjet seien die Preise auf den entsprechenden Strecken wieder umgehend gefallen.[98]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lufthansa (Fluggesellschaft)
- Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung
- Liste von Fluggesellschaften
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Lufthansa Group (deutsch, englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens zum Stichtag am Jahresende: 31. Dezember 2023, für Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt siehe Tabelle zur Unternehmensentwicklung
- ↑ a b Geschäftsbericht 2023. (PDF; 5,2 MB) In: investor-relations.lufthansagroup.com. Lufthansa Group – Deutsche Lufthansa AG, März 2024, abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ Lufthansa Group – Kennzahlen. In: Lufthansagroup.com. Deutsche Lufthansa AG, abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ Lufthansa Group: Geschäftsfelder. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ tagesschau.de: Lufthansa weiter Europas größte Fluggesellschaft. Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Bund ist bei Lufthansa raus. Tagesschau, abgerufen am 31. Oktober 2022.
- ↑ Das Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz (LuftNaSiG) schreibt vor, dass börsennotierte deutsche Luftverkehrsunternehmen bestimmte Anforderungen bezüglich der Beteiligungs- und Beherrschungsverhältnisse zur Aufrechterhaltung ihrer Luftverkehrsrechte einhalten müssen.
- ↑ Gemäß Verordnung (EG) Nr. 1008/2008 muss sich ein Luftfahrtunternehmen zur Aufrechterhaltung und zum Erwerb einer Betriebsgenehmigung für den Luftverkehr unmittelbar oder über eine Mehrheitsbeteiligung im Eigentum von EU-Mitgliedstaaten oder deren Staatsangehörigen befinden und auch zu jeder Zeit von diesen kontrolliert werden.
- ↑ Lufthansa Group: Unternehmensführung. In: lufthansagroup.com. Abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ mg/dpa-afx/rtr: Lufthansa: Wolfgang Mayrhuber übergibt AR-Vorsitz an Karl-Ludwig Kley. In: Manager Magazin. 26. September 2017, abgerufen am 27. September 2017.
- ↑ Webpräsenz des Lufthansa Aviation Center ( vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 11. Januar 2011
- ↑ Mietvertrag in Köln-Deutz läuft aus: Lufthansa-Mitarbeiter ziehen an die Venloer Straße. 14. März 2017, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Hängen auf Halde. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1986, S. 79 (online – 17. November 1987).
- ↑ Lufthansa Group AG: Lufthansa Group. In: investor-relations.lufthansagroup.com. 3. März 2023, abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ Lufthansa Nachhaltigkeitsbericht Balance, Ausgabe 2008. ( vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive; PDF; 5,4 MB) In: konzern.lufthansa.com, Deutsche Lufthansa AG, Juni 2008
- ↑ Manager Magazin – Harte Zeiten für die Töchter, 20. September 2007
- ↑ Lufthansa Group AG: Vorstand. Abgerufen am 4. März 2021.
- ↑ Till Streichert wird neuer Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG. Abgerufen am 6. Juli 2024.
- ↑ Zehn-Jahres-Übersicht. (PDF; 3,0 MB) Geschäftsbericht 2020. In: lufthansagroup.com. Lufthansa Group – Deutsche Lufthansa AG, S. 276, abgerufen am 4. März 2021.
- ↑ Lufthansa Group Investor Relations/Geschäftsbericht 2023. In: lufthansagroup.com. Lufthansa Group – Deutsche Lufthansa AG, abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ Lufthansa Group Investor Relations/Finanzberichte 2022. In: lufthansagroup.com. Lufthansa Group – Deutsche Lufthansa AG, abgerufen am 11. November 2023.
- ↑ Lufthansa Group Investor Relations/Finanzberichte 2021. In: lufthansagroup.com. Lufthansa Group – Deutsche Lufthansa AG, abgerufen am 11. November 2023.
- ↑ Lufthansa-Privatisierung startet in Kürze. In: Tagesspiegel. 4. September 1997, archiviert vom .
- ↑ Gesetz zur Sicherung des Nachweises der Eigentümerstellung und der Kontrolle von Luftfahrtunternehmen für die Aufrechterhaltung der Luftverkehrsbetriebsgenehmigung und der Luftverkehrsrechte (Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz – LuftNaSiG). In: gesetze-im-internet.de. Bundesamt für Justiz, abgerufen am 23. Februar 2020 (Fassung vom 5. Juni 1997, zuletzt geändert am 23. Juni 2017).
- ↑ Besonderheiten der Lufthansa Aktie (vinkulierte Namensaktie). In: lufthansagroup.com. Abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ Lufthansagroup: Aktionärsstruktur. 31. Dezember 2023, abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ Klaus-Michael Kühne: Milliardär spricht erstmals über seine Pläne bei Lufthansa. In: welt.de. 28. April 2023, abgerufen am 16. Juli 2023.
- ↑ Lufthansa Group: Geschäftsfelder. In: lufthansagroup.com. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 17 und Seite 52
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 57
- ↑ Stefan Eiselin: Mit Blau und Gelb tilgt Discover Eurowings von den Fliegern. In: aerotelegraph.com. aeroTELEGRAPH GmbH, 5. September 2023, abgerufen am 5. September 2023 (Schweizer Hochdeutsch): „Die D-AIUR ist das erste Flugzeug, das die neue Lackierung trägt, die am Dienstag (5. September) als Teil des neuen Markenauftritts der Lufthansa-Tochter feierlich vorgestellt wurde.“
- ↑ Gemeinsamer Chef – Eurowings Discover und Edelweiss rücken näher zusammen. In: airliners.de. 14. September 2022, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 17 und Seite 58
- ↑ handelsblatt.com – Lufthansa schließt Swiss-Übernahme ab ( vom 7. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 17 und Seite 59
- ↑ austrianairlines.ag – Privatisierungsschritte, 9. Februar 2010, abgerufen am 23. September 2010
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 17 und Seite 61
- ↑ Luftfahrt: Lufthansa steigt bei Brussels Airlines ein. In: Focus. 15. September 2008, abgerufen am 23. Dezember 2014.
- ↑ airliners.de – Lufthansa will Brussels Airlines komplett übernehmen
- ↑ Lufthansa Group schließt Übernahme von Brussels Airlines ab. airliners.de, 11. Januar 2017, abgerufen am 29. August 2017.
- ↑ airliners.de – Lufthansa darf Brussels Airlines übernehmen ( vom 25. Juni 2009 im Internet Archive), abgerufen am 18. Mai 2023
- ↑ Lufthansa will Brussels Airlines komplett übernehmen. airliners.de, 25. März 2013, abgerufen am 19. Dezember 2013.
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 17 und Seite 62
- ↑ lufthansa-financials.de – Geschäftsbericht 2007 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 52
- ↑ Lufthansa Group: Lufthansa Group erzielt Einigung über den Erwerb von 41 Prozent an ITA Airways. 25. Mai 2023, abgerufen am 25. Mai 2023.
- ↑ So will Lufthansa die Ita-Mehrheit übernehmen. 26. Mai 2023, abgerufen am 27. Mai 2023.
- ↑ Wirtschaftswoche: Airline-Übernahme: EU will ITA-Einstieg der Lufthansa offenbar vertieft prüfen. 22. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
- ↑ Lufthansa legt konkreten Zeitplan für Ita-Übernahme vor. In: airliners.de. 5. Juli 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ a b Lufthansa Group: Geschäftsfelder. In: lufthansagroup.com. Abgerufen am 6. Januar 2024.
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- ↑ Lufthansa Consulting : Industries. In: lhconsulting.com. Abgerufen am 6. Januar 2024 (englisch).
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- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 266
- ↑ Tagungshotel Lufthansa Seeheim – eine spannende Geschichte. In: lh-seeheim.de. Abgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Geschäftsbericht 2022 der Lufthansa Group, Seite 264
- ↑ Lufthansa Group schließt Verkauf des Zahlungsspezialisten AirPlus International an SEB Kort ab. In: newsroom.lufthansagroup.com. 1. August 2024, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ LSG-Europageschäft verkauft – Lufthansa: Verkauf von LSG-Europageschäft vollzogen. In: manager-magazin.de. 3. Dezember 2020, abgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Lufthansa schließt Verkauf der Bordverpflegungssparte LSG Group ab. In: airliners.de. 1. November 2023, abgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ LSG Sky Chef: Neues Joint Venture in der Schweiz. In: airliners.de. 24. Februar 2011, abgerufen am 6. Januar 2024.
- ↑ Thomas Cook plc – Press Release 2009 Interim Results Announcement (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) (PDF, englisch) 14. Mai 2009
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- ↑ Lufthansa Groups Flottengröße (ohne Aerologic und SunExpress) beträgt: 707; die Flotte mit Aerologic und SunExpress beträgt: 790
- ↑ Timo Nowack: Diese Jets wirft Lufthansa aus der Flotte. In: aeroTELEGRAPH. 30. Juni 2019, abgerufen am 10. Januar 2024.
- ↑ Laura Frommberg: Umlackierung: Lufthansa verpasst ihren Airlines ein Einheits-Weiß. In: aeroTELEGRAPH. 3. Oktober 2018, abgerufen am 30. März 2019.
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- ↑ Johannes Bähr: Rezension von Lutz Budrass, Adler und Kranich in: Sehepunkte Ausgabe 17 (2017), Nr. 10, abgerufen am 7. August 2018
- ↑ Sarah Hofmann: Geschichte der Lufthansa, Empörung über die fehlende Aufklärung in Deutschlandfunk vom 2. Mai 2016, abgerufen am 7. August 2018
- ↑ Nana Brink, Interview mit Johannes Bähr: Wie deutsche Unternehmen mit ihrer Geschichte umgehen in Deutschlandfunk Kultur vom 14. April 2016, abgerufen am 7. August 2018
- ↑ Manfred Köhler, Fernsehfilm sorgt für Unruhe bei der Lufthansa, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main vom 4. August 2010 (online)
- ↑ taz.de: Arte-Doku – Der Führer flog kostenlos, 21. Juli 2010
- ↑ ARD-/arte-Dokumentation von Juli 2010 von Christoph Weber: „Fliegen heißt Siegen – Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa“
- ↑ a b „Die braune Geschichte der Lufthansa“ ( vom 13. April 2016 im Internet Archive), Artikel der „[Mittelbayerische Zeitung]“ abgerufen am 18. Mai 2023
- ↑ Aus der „Chronik Flughafen Frankfurt am Main: Aus dem Nachlaß von Verkehrsdirektor Rudolf Lange der Flughafen Frankfurt AG“ von Rudolf Lange, International Advisory Group Air Navigation Services (ANSA), 1. Oktober 1975, 676 Seiten
- ↑ Bildunterschrift auf der Website der Foto- und Nachrichtenagentur Nyhetsbyrån
- ↑ Christoph Weber, in „Fliegen heißt Siegen. Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa“, Dokumentation 2009, produziert vom WDR
- ↑ Kranich unterm Hakenkreuz – Lutz Budrass im Gespräch mit Katrin Heise, Aufzeichnung des Deutschlandfunks vom 12. März 2016
- ↑ chronik.lufthansagroup.com
- ↑ Adler und Kranich ( vom 28. Januar 2017 im Internet Archive) bei ttt – titel, thesen, temperamente, 13. März 2016
- ↑ waterlandinternational.com – Latest Visit of Lufthansa to Waterland Semarang Office and Purwodadi plantations (englisch)
- ↑ Lufthansa auf dem Irrflug – Agrosprit bedeutet Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen. In: Rettet den Regenwald e. V. 13. Juli 2011, abgerufen am 8. März 2013.
- ↑ Internationale Erklärung gegen den „Etikettenschwindel“ des Runden Tisches zu nachhaltigem Palmöl (RSPO). (PDF) regenwald.org, abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ EU: Biotreibstoff-Studie stellt eigene Richtlinien in Frage. regenwald.org, 9. Juli 2011, abgerufen am 22. August 2014.
- ↑ Livia: Swiss macht Swiss Flugpassagiere fliegen nachhaltiger. In: reisetopia.de. 23. Mai 2023, abgerufen am 10. November 2023.
- ↑ Claus Hecking: Lufthansa nach Air-Berlin-Aus: Die Kraft des Kranichs. In: Spiegel Online. 26. November 2017 (spiegel.de [abgerufen am 3. Februar 2018]).
- ↑ manager magazin: Lufthansa: Bundeskartellamt moniert Preisschub nach Air-Berlin-Pleite. Abgerufen am 6. Januar 2022.