Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung

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Hauptgebäude der DVA, Am Kräutergarten 4, Dachau

Die Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH (DVA/D.V.A) gehörte zur Amtsgruppe W des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes des Reichsführers SS (WVHA) (Stand: März 1942, Dokument Nr. 146, Museum KZ-Gedenkstätte Dachau). Sie wurde am 23. Januar 1939 mit einem Gründungskapital von 35.000 RM aus Mitteln der Deutsche Erd- und Steinwerke als GmbH gegründet. Der Gründer war der SS-Führer Oswald Pohl, Chef des WVHA. Finanziert wurde das Unternehmen durch einen Kredit des Roten Kreuzes in Höhe von 8 Millionen Reichsmark. Die DVA stand unter Leitung des Agrarwissenschaftlers SS-Obersturmbannführer Heinrich Vogel.

Aufgaben der DVA waren der Anbau und die Erforschung von Gewürz- und Heilkräutern, die Versorgung deutscher und ausländischer Märkte mit „deutschen Drogen“, die Herstellung und Mischung neuer Drogen, die Unterhaltung von Laboren, der Grundstückserwerb sowie der Vertrieb der erstellten Produkte.[1]

Der „Kräutergarten“ im KZ Dachau (Name des Arbeitskommandos: „Plantage“) und die Plantage im Außenlager Heppenheim (Name des Arbeitskommandos: „Dachau“) waren die bekanntesten Projekte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Jacobeit, Christoph Kopke: Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im KZ. Die Güter der „Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ der SS von 1939 bis 1945. Trafo-Verlag Weist, Berlin 1999, ISBN 3-89626-128-2.
  • Daniella Seidl: Zwischen Himmel und Hölle. Das Kommando „Plantage“ des Konzentrationslagers Dachau. Utz, München 2007, ISBN 3-8316-0729-X.
  • Enno Georg: Die wirtschaftlichen Unternehmungen der SS (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 7). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1963, DNB 451484231.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blutiger Boden, reiche Gewinne. Die Wirtschaftsmacht der SS, Dokumentarfilm, 52 min, ORF/3sat/Hengster Filmproduktion 2023, Buch und Regie: Andreas Kurz.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daniella Seidl, 2007. S. 60.