Die Verkündigung (Leonardo da Vinci)

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Die Verkündigung Mariae, L’Annunciazione (Leonardo da Vinci und Andrea del Verrocchio)
Die Verkündigung Mariae,
L’Annunciazione
Leonardo da Vinci und Andrea del Verrocchio, circa 1472–1475 (Renaissance)
Öl und Tempera auf Pappelholz
98 × 217 cm
Galleria degli Uffizi, Florenz
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Die Verkündigung ist ein Gemälde von Leonardo da Vinci und Andrea del Verrocchio, das mit Ölfarben und Tempera auf Holz gemalt wurde. Die Maße sind 98 cm Höhe × 217 cm Breite.

Das Marienbildnis ist seit 1867 in der Galleria degli Uffizi, Florenz (Italien), ausgestellt. Es befand sich ursprünglich in der Kirche San Bartolomeo in der Abtei von Monte Oliveto Maggiore.

Zuschreibungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemälde wurde bis in das 19. Jahrhundert Domenico Ghirlandaio zugeschrieben. Tatsächlich haben andere Künstler daran gearbeitet: Leonardo da Vinci, Andrea del Verrocchio und mindestens ein weiterer, aber unbekannter Künstler, der nachträglich eine Verlängerung der Engelsflügel vornahm.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bild zeigt eine Begebenheit des Neuen Testaments: Der Erzengel Gabriel verkündet der Jungfrau Maria, dass sie den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen werde und zur Welt bringen wird. Die Szene spielt in einem Garten ab, der mit einer flachen Mauer eingefriedet ist, und die sich in der Mitte auf einen mit exotischen Bäumen bepflanzten Park öffnet. Im Hintergrund erstreckt sich eine weite Küstenlandschaft mit einer Hafenstadt, hinter der sich ein steiler Felshang erhebt. Der Engel kniet auf der linken Seite auf einer mit Blumen übersäten Wiese und hält eine Madonnen-Lilie in seiner Linken. Maria sitzt vor ihrem Haus an einen Lesepult und hält mit ihrer rechten Hand die Stelle fest, an der sie beim Lesen unterbrochen wurde. Ihr Lesepult besteht aus einem antiken, aufwendig skulptierten Sarkophag, auf den ein Baluster und ein schräges Holzbrett, als Träger für das schwere Buch, montiert sind.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2007 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen italienischen Bürgern, Fachleuten und dem italienischen Kulturminister Rutelli, der das Bild für eine Ausstellung nach Japan verleihen wollte. Trotz des Protest des Leiters der Uffizien, dem sich zahlreiche italienische Intellektuelle anschlossen, wurde das Bild unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen in Japan ausgestellt.[2]

Seit 2009 steht „Die Verkündigung“ aus konservatorischen Gründen auf einer Liste mit Kunstwerken, die weder Italien noch das betreffende Museum verlassen dürfen. Daher konnte es nicht in der Leonardo da Vinci-Retrospektive (2019/2020) in Paris gezeigt werden.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniel Arasse: Leonardo da Vinci. The Rhythm of the World. New York: Konecky & Konecky 1998. S. 293–296. ISBN 978-1-56852198-5
  • Franziska Windt: Andrea del Verrocchio und Leonardo da Vinci: Zusammenarbeit in Skulptur und Malerei. (Diss. Würzburg 1998.) Rhema, Münster 2003. ISBN 3-930454-39-4
  • Frank Zöllner: Leonardo da Vinci. 1452–1519. Sämtliche Gemälde. Jubiläumsausgabe. Köln: Taschen 2019. Kritischer Katalog der Gemälde. Nr. V. S. 334–337. ISBN 978-3-8365-6294-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Die Verkündigung (Leonardo da Vinci) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David Alan Brown: Leonardo da Vinci. 0rigins of a genius. 1998. S. 169, 170.
  2. Da Vinci work crated for loan despite Italian protests cbc.arts, abgerufen am 10. Juni 2020
  3. Louvre muss auf Bilder von Leonardo da Vinci verzichten, Deutsche Welle, abgerufen am 10. Juni 2020