Dietrich Stoyan

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Dietrich Kurt Stoyan (* 26. November 1940 in Berlin) ist ein deutscher Mathematiker.

Er wirkte von 1990 bis 2006 als Professor für Angewandte Stochastik an der Bergakademie Freiberg und während dieser Zeit von 1991 bis 1997 als Rektor der Hochschule.

Stoyan forschte insbesondere in den Bereichen Warteschlangentheorie, stochastische Geometrie und räumliche Statistik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietrich Stoyan wurde 1940 in Berlin geboren und absolvierte von 1959 bis 1964 ein Studium der Mathematik an der Technischen Hochschule Dresden. Anschließend wirkte er bis 1975 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Brennstoffinstitut in Freiberg. Während dieser Zeit erlangte er 1967 an der Bergakademie Freiberg die Promotion (Dissertation A) und acht Jahre später die Habilitation (Dissertation B). Ab 1976 wirkte er an der Bergakademie Freiberg als Dozent sowie von 1990 bis 2006 als Professor für Angewandte Stochastik. Von 1991 bis 1997 fungierte er als Rektor der Hochschule.

Schwerpunkte der Forschung von Dietrich Stoyan waren die Warteschlangentheorie, die stochastische Geometrie und die räumliche Statistik. Seit seiner Emeritierung widmet er sich der Geschichte der Bergakademie Freiberg.

Er ist der Bruder des Informatikers Herbert Stoyan und des Mathematikers Gisbert Stoyan.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietrich Stoyan war ab Juni 1990 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und gehört seit 1992 der Academia Europaea, seit 2000 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2002 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina an.[1] Die Technische Universität Dresden (2001) und die Universität Jyväskylä (2004) verliehen ihm einen Ehrendoktortitel. Von der Bergakademie Freiberg wurde er 1997 mit der Universitätsmedaille und ein Jahr später mit der Ehrensenatorwürde geehrt.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mit Dieter König, Jan Sajkiewicz Leistungsberechnung für Fördersysteme. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985.
  • Mit Helga Stoyan: Fraktale – Formen – Punktfelder. Methoden der Geometrie-Statistik. Akademie-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-501428-6.
  • Stochastik für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Eine Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und die mathematische Statistik. Akademie-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-05-501603-3 (Nachdruck. Akademische Buchhandlung u. a., Freiberg 2007, ISBN 978-3-86012-322-5).
  • mit Helga Stoyan und Uwe Jansen: Umweltstatistik. Statistische Verarbeitung und Analyse von Umweltdaten. Teubner, Leipzig/ Stuttgart 1997, ISBN 3-8154-3526-9.
  • Mit Alfred Müller: Comparison Methods for Stochastic Models and Risks. Wiley, Chichester 2002, ISBN 978-0-471-49446-1.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stoyan, Dietrich. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 351.
  • Biographische Notizen: Stoyan, Dietrich. In: Klaus Voss: Integralgeometrie für Stereologie und Bildrekonstruktion. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-37229-5, S. 193–194.
  • Dietrich Stoyan: In zwei Zeiten: Ein Altrektor der TU Bergakademie Freiberg erzählt. Lippe-Verlag, Lage 2012, ISBN 978-3-89918-213-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Dietrich Stoyan (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Juli 2016.