Natriumtartrat

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Strukturformel
Dinatriumsalz der L-Weinsäure
L-(+)-Dinatriumtartrat
Allgemeines
Name Natriumtartrat
Andere Namen
Summenformel C4H4Na2O6
Kurzbeschreibung

farblose rhombische Kristalle (Dihydrat)[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 51307-92-7 (Racemat)
PubChem 13355
ChemSpider 12786
Wikidata Q283499
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A06AD21

Eigenschaften
Molare Masse 194,08 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,81 g·cm−3 (Dihydrat)[2]

Schmelzpunkt

150 °C (Dihydrat)[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (330 g·l−1 bei 25 °C für L-(+)-Dinatriumtartrat)[3]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumtartrat ist ein Natriumsalz der Weinsäure mit der Summenformel C4H4O6Na2. Es kommt in gebundener Form in vielen Früchten vor.

Isomere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie Weinsäure verfügt auch Natriumtartrat über zwei Stereozentren. Je nach der Konfiguration dieser Zentren liegt D-(−)-Natriumtartrat [Synonym: (2S,3S)-Natriumtartrat], L-(+)-Natriumtartrat [Synonym: (2R,3R)-Natriumtartrat] oder das optisch inaktive meso-Natriumtartrat vor. In der meso-Form ist eines der Stereozentren (R)- das andere (S)-konfiguriert. „Natriumtartrat“ ohne nähere Bezeichnung bezieht sich meist auf L-(+)-Natriumtartrat.

Isomere von Natriumtartrat
Name L-(+)-Natriumtartrat D-(–)-Natriumtartrat meso-Natriumtartrat
Strukturformel
Andere Namen Dinatriumsalz der (2R,3R)-Weinsäure Dinatriumsalz der (2S,3S)-Weinsäure Dinatriumsalz der meso-Weinsäure
Dinatriumsalz der (2R,3S)-Weinsäure

Dinatriumsalz der (2S,3R)-Weinsäure

CAS-Nummer 868-18-8 (Anhydrat)
6106-24-7 (Dihydrat)
109175-69-1 (Anhydrat)
22476-07-9 (Dihydrat)
4504-50-1
51307-92-7 (Racemat)
? (Isomerengemisch)
EG-Nummer 212-773-3 (Anhydrat)
612-074-7 (Dihydrat)
244-213-9 (Anhydrat) 224-817-9
ECHA-Infocard 100.011.613 (Anhydrat)
100.122.993 (Dihydrat)
100.040.179 (Anhydrat) 100.022.563
PubChem 162637 (Anhydrat)
12598458 (Dihydrat)
159905 (Anhydrat) 165240
13355 (Isomerengemisch)
Wikidata Q27132338 (Anhydrat)
Q27276410 (Dihydrat)
Q27282569 (Anhydrat) Q27266651
Q283499 (Isomerengemisch)

Darstellung und Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumtartrat wird in der Regel aus natürlicher Weinsäure hergestellt, die ihrerseits aus Weinstein aus Weinrückständen gewonnen wird, der zuerst mit Kalkmilch und dann mit Schwefelsäure versetzt wird.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumtartrat Dihydrat

Da in kristallinem Natriumtartrat eine definierte Menge Kristallwasser gebunden ist, ist es ein verbreiteter primärer Standard für das Karl-Fischer-Verfahren, ein verbreitetes Verfahren zur quantitativen Wasserbestimmung durch Titration.

Das Natriumtartrat und das Natriumhydrogentartrat der (natürlichen) L-(+)-Weinsäure werden als Backtriebmittel, als Säuerungsmittel oder Säureregulator und auch als Ersatz für Kochsalz verwendet. Aufgrund der Eigenschaft von Tartraten mit Eisen- und Schwermetallionen stabile Komplexe zu bilden unterstützen sie die Wirkung von Antioxidationsmitteln und werden so auch als Komplexbildner eingesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 335 mit einer erlaubten Tagesdosis von 30 mg pro Kilogramm Körpergewicht zugelassen und gilt dann als unbedenklich.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu E 335: Sodium tartrates in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. a b c Eintrag zu Natriumtartrat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 26. April 2018.
  3. George W.A Milne: Drugs: Synonyms and Properties Synonyms and Properties. Routledge, 2018, ISBN 978-1-351-78989-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Datenblatt Sodium L-tartrate dibasic dihydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. April 2018 (PDF).