Diringshofen (Adelsgeschlecht)

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Familienwappen aus Tyroffs Wappenbuch der Preußischen Monarchie

Die Familie von Diringshofen (öfter auch Düringshofen) ist ein ursprünglich bürgerliches deutsches Adelsgeschlecht.

Herkunft und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa von Diringshofen in Potsdam

Die Familie von Diringshofen führte ursprünglich den bürgerlichen Namen Diring. Am 15. Juli 1495 erhielt Caspar Diringh in Worms von Kaiser Maximilian I. einen Wappenbrief.[1] Am 23. April 1649 wurde Caspar Diring, Bürger und Handelsmann in Posen, eine rittermäßige Adelsbestätigung mit dem Zusatz von Diringshofen, verbunden mit einer Wappenverbesserung, erteilt. Von seinen Söhnen stammen die beiden Linien Nieder-Landin und Sabow ab, von denen die erstere vielleicht noch in Brasilien, die letztere in Deutschland blühen.[2]

Die Familie wurde in Preußen landsässig und besaß seit 1654 das Gut Sabow im Kreis Pyritz[3] in Pommern und als Fideikommissherren das Gut Passow[4] samt Vorwerk Friedensfolge in der Uckermark bis in das 20. Jahrhundert.[2] Für Johann Friedrich von Diringshofen (1734–1810), dem Fideikommissherrn auf Niederlandin und Passow, befindet sich gegenüber dem Westportal der Dorfkirche Niederlandin ein Figurengrabstein. Ebenfalls einflussreich, sein jüngster Neffe, der Ritterschaftsrat der Uckermark[5] und spätere Ritterschafts-Direktor[6][7] Friedrich von Diringshofen (1785–1853) besaß das Passower Nebengut Pinnow.

Darüber hinaus besaß die Familie später die in Potsdam, Ortsteil Neufahrland, gelegene Villa von Diringshofen, die sich der Generalleutnant Max von Diringshofen 1912 als Alterssitz erbaut hatte, aber 1927 von Prinz Friedrich Sigismund von Preußen erworben wurde.

Die jüngeren Söhne der Familie dienten vorzugsweise der preußischen Krone als Beamte und vor allem als Offiziere, wobei mehrere Geschlechtsangehörige Generalsränge erreichten. Bekanntester Vertreter der Familie war der preußische Generalmajor Bernhard Alexander von Düringshofen, Chef des zeitweise nach ihm benannten Infanterieregiments Nr. 24.

Die heutigen Familienangehörigen nennen sich entgegen der diplomgemäßen Namensform Diring von Diringshofen, vom damaligen Preußischen Heroldsamt unbeanstandet, nur noch von Diringshofen.[1]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

a) Wappen von 1495: Geteilt, oben in Silber ein grüner Schrägrechtsstrom, unten in Rot 6 aufgerichtete silberne Pfeile nebeneinander; auf dem Helm mit rot-silber Decken ein schwarzer Adler, die Brust mit 2 aufwärts-geschrägten silbernen Schlüsseln belegt.

b) Wappen von 1649: Geviertelt und belegt mit einem goldenen Herzschild, darin ein gekrönter schwarzer Adler, die Brust mit 2 aufwärts-geschrägten silbernen Schlüsseln belegt; 1 in Silber ein grüner Schrägstrom, 2 und 3 in Rot auf grünem Dreiberg ein einwärts-gekehrter goldgekrönter goldener Löwe mit einem aufgerichteten silbernen Pfeil in den Pranken, 4 in Rot 6 aufgerichtete silberne Pfeile nebeneinander, Helm wie 1495.[8]

c) Wappen von Schmeling-Diringshofen siehe bei Schmeling (Adelsgeschlecht) (#Wappen)

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander von Schmeling-Diringshofen: Die Geschichte von Niederlandin, in: Angermünder Heimatbücher, Band 2, Verlag Schimazek, Angermünde 1931. DNB 362615187
  • Margarete von Diringshofen: Wie ich mein trotziges Kindlein überliste, 2. Auflage (Online-Ressource/ Auszug), BoD, Norderstedt 2016. ISBN 978-3-7412-4656-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band II, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1974, S. 494. ISSN 0435-2408
  2. a b Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels 1981. B (Briefadel), Band XIV, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1981, S. 181 ff. ISSN 0435-2408
  3. Weblink Stammbaum der Familie Stolte/von Diringshofen.
  4. Landwirtschaftliches Adressbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis., Hrsg. Ernst Seyfert, Hans Wehner, 4. Auflage, in: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band VII, Selbstverlag der Niekammer Adressbüchern GmbH, Leipzig 1929, S. 11.
  5. Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1821, R. L. Decker Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1821, S. 104.
  6. Beschreibung der Feierlichkeiten, welche bei der Vermählung des Kronprinzen von Preussen K. H. mit der Prinzessin Elisabeth von Baiern K. H. so wie ... , Theod. Chr. Friedrich Enslin, Berlin 1826, S. 34.
  7. Titulaturen, Addressen, Ressort- & Rang-Verhältnisse Königl.- Preußischer Staatsbehörden, Staatsbeamten, Ordensritter und Damen des Luisenordens, Fünfte Auflage, Civilbehörden, G. Hayn, Berlin 1825, S. 45.
  8. Abbildung des Wappens von 1649 in: Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels. B (Briefadel), Band XIV, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1981 S. 183. ISSN 0435-2408