Diskussion:Agatha Christie

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Der Titel "Ten Little Niggers"[Quelltext bearbeiten]

Hier wird nun barer Unsinn im Artikel präsentiert. Es stimmt zwar, dass das Buch im UK unter dem Titel Ten Little Niggers erschien (Schwarze kommen übrigens darin überhaupt nicht vor, Christie nutzte nur, ärgerlicherweise, die Anspielung auf einen geläufigen, sehr wohl rasssistischen Song). Es stimmt auch, dass das Buch in den USA unter dem Titel And Then There Were None gedruckt wurde, wohl wegen Bedenken des Verlags. Völlig falsch ist aber die Behauptung, dass das Buch 1934 (!) als Zehn kleine Negerlein übersetzt worden sei. Das wäre erstens kaum möglich, da es erst 1939 überhaupt auf Englisch erschienen ist. Zweitens erschien die deutsche Erstausgabe 1944 bei Scherz in Bern unter dem Titel Letztes Weekend (Übersetzung: Anna Katharina Rehmann-Salten), siehe http://d-nb.info/572604815. Als Buch ist es im Deutschen erstmals 1975 (!) unter dem Titel Zehn kleine Negerlein erschienen. Seit 2003 wird der Titel Und dann gabs keines mehr verwendet.--Mautpreller (Diskussion) 18:25, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]

PS: In der Handlung selbst gibt es keine Schwarzen. Wohl aber in der Vorgeschichte. Eine der gewissenlosesten Gestalten des Buchs, Philip Lombard, hat nämlich 21 Mitglieder eines afrikanischen Stamms dem Hungertod überlassen, was er bedenkenlos einräumt und rechtfertigt. Deshalb überlebt er den Roman nicht.--Mautpreller (Diskussion) 18:33, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]
Hallo Mautpreller, dann korrigiere gleich auch Und dann gabs keines mehr mit. Dort wird nämlich behauptet, dass der Titel Zehn kleine Negerlein erstmals 1982 verwendet wurde. Irgendwie scheinen bei Christie einige falsche Behauptungen zu kursieren. Die Artikel sind wohl in besonderem Maße Schwarmintelligenz-Artikel, die mehr auf zufälligen Internet-Fundstücken basieren als auf Literatur. --Magiers (Diskussion) 18:40, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]
Ja, mach ich.--Mautpreller (Diskussion) 18:53, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]
Musste nochmal korrigieren, der Wechsel geschah mit der 14. Auflage 1973. Es gibt aber Lizenzausgaben, die noch länger "Letztes Weekend" benutzten.--Mautpreller (Diskussion) 19:08, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]

Die Sache ist übrigens reichlich kompliziert. Was den Kriminalroman angeht, stimmt das so: Die ersten 13 Auflagen bei Scherz trugen den Titel Letztes Weekend. Aber es gibt noch das Theaterstück Ten Little Niggers (GB, 1943) bzw. Ten Little Indians (US, 1944). Dieses Theaterstück lief bereits 1951 (am Kasseler Staatstheater) unter dem Titel Zehn kleine Negerlein (Bühnenmanuskript, offenbar aus der amerikanischen Fassung von Fritz Peter Buch übersetzt und von Werner Wollenberger bearbeitet). Darauf basiert ein Fernsehspiel von 1969: Zehn kleine Negerlein (1969). Es könnte dies der Grund für den Titelwechsel bei Scherz gewesen sein.--Mautpreller (Diskussion) 19:24, 24. Okt. 2020 (CEST) Der deutsche Verleihtitel von René Clairs Verfilmung von 1945, And Then There Were None, war wiederum Das letzte Wochenende. Zweifellos so gewählt, weil der Krimi damals (deutscher Kinostart 1953) im Deutschen Letztes Weekend hieß.--Mautpreller (Diskussion) 23:06, 24. Okt. 2020 (CEST)[Beantworten]

Um das Maß vollzumachen: Die erste Veröffentlichung des Romans war als Fortsetzungsroman in der amerikanischen Saturday Evening Post (Mai bis Juli 1939). Dort hieß der Roman (bereits) And Then There Were None. Währenddessen begann auch die Veröffentlichung als Fortsetzungsroman im britischen Daily Express (Juni bis Juli 1939) unter dem Titel Ten Little Niggers. Dagegen hatte bei den Buchausgaben der britische Verlag knapp die Nase vorn: November 1939 (Ten Little Niggers) vs. Januar 1940 (And Then There Were None). Es dürfte zumindest zweifelhaft sein, hier von einem "Originaltitel" zu sprechen. Im Allgemeinen hat gerade bei der Titelwahl der Verlag das (Letzt-)Entscheidungsrecht. Allerdings wurde hier entsprechend auch in den Text eingegriffen, was jedoch gerade bei Fortsetzungsromanen sehr häufig war. Ich würde hier nicht von "Originaltitel" und "geändertem Titel für den amerikanischen Markt" sprechen, sondern von zwei unterschiedlichen Versionen für den britischen und amerikanischen Markt. M.W. ist nichts darüber bekannt, wer aus welchem Grund hier gebastelt hat (muss mal in meinen Büchern gucken), vielleicht war es sogar Christie selbst? Man kann durchaus bezweifeln, ob tatsächlich die "Rücksichtnahme auf die afroamerikanische Bevölkerung" der Grund war, das tut zum Beispiel Julius Green auf einer Website zu den Shuberts, die das Stück in Amerika auf die Bühne brachten: http://www.shubertarchive.org/pdf/passingshows/PS2015-16Final.pdf . Auf S. 5 äußert er den Verdacht, dass die übliche Historiografie vielleicht doch ein bisschen zu nett ist, wenn sie Verlag und Zeitschrift eine „post-civil rights motivation“ zuschreibt, denn beide waren nicht gerade bekannt für "liberal views". Bisher habe ich absolut nichts Handfestes dazu gefunden.

Die Shuberts wiederum wählten für die amerikanische Bühnenversion einen dritten Titel: Ten Little Indians. Das Durcheinander ist also wirklich erheblich, eine Ausnahme ist das bei Christies Büchern aber keineswegs.--Mautpreller (Diskussion) 11:51, 25. Okt. 2020 (CET)[Beantworten]

Wenn man über Rassismus bei Agatha Christie sprechen will, böte sich etwas anderes an als der Abzählreim in Ten Little Niggers, nämlich das tatsächlich verdammt stereotype Porträt des schwarzen Studenten Akibombo in Die Kleptomanin. Der ist nicht böse, aber so primitiv, wie sich Christie halt einen Schwarzen vorstellte.--Mautpreller (Diskussion) 12:58, 25. Okt. 2020 (CET)[Beantworten]

Warum wird ein ganz allgemeiner, immer gültiger Satz gelöscht?
"Einen Sachverhalt sollte man ebenso wie ganz allgemein die Geschichte nie mit dem Wissen und den Moralvorstellungen von heute beurteilen. --Klio (Diskussion) 17:39, 9. Mai 2017 (CEST)[Beantworten]
Man kann Geschichte nicht bewerten mit dem Wissen, was danach geschah und wie man heute darüber denkt. Man muß sich in die Zeit hineinversetzen. --Klio (Diskussion) 11:47, 23. Aug. 2023 (CEST)[Beantworten]
Erstmal wurde Dein Diskussionsbeitrag nicht gelöscht, sondern der ganze Diskussionsstrang wegen seines Alters archiviert. Zweitens ist der Satz sicher nicht "immer gültig", denn was macht die Geschichtswissenschaft anderes, als Geschichte mit (hoffentlich) wachsenden Erkenntnissen immer weiter zu untersuchen? Und drittens geht es hier nicht um Geschichte, sondern um Literatur, die nach wie vor gelesen wird und von heutigen Menschen dann auch aus einem heutigen Blickwinkel. Es geht hier auch nicht um ein moralisches Urteil über Christie, sondern schlicht um die Benennung von Tatsachen. --Magiers (Diskussion) 12:35, 23. Aug. 2023 (CEST)[Beantworten]

Schemenhaftigkeit[Quelltext bearbeiten]

Ja tatsächlich, Zoë Beck schreibt das. Spricht allerdings nicht für ihren Stil, denn wikt:schemenhaft bedeutet nicht schematisch (was sie offensichtlich meint), sondern schattenhaft, undeutlich. Ist nicht abgeleitet von wikt:Schema, sondern von wikt:Schemen.--Mautpreller (Diskussion) 14:32, 25. Okt. 2020 (CET)[Beantworten]