Diskussion:Alois Puschmann
Falsches Todesdatum
[Quelltext bearbeiten]Ich bin die Tochter von Alois Puschmann. Das Todesdatum ist falsch angegeben. Unser Vater starb am 28. 6. 1937 in Sagan, Niederschlesien.
Hedwig Maria Puschmann, geb. am 15. Mai 1925 (nicht signierter Beitrag von 31.213.187.82 (Diskussion) 13:36, 23. Nov. 2015 (CET))
Falsches Todesdatum und Erweiterung seines Werdegangs bis 1937
[Quelltext bearbeiten]Ich bin die Tochter von Alois Puschmann. Mein Name ist Hedwig Maria Puschmann. Ich habe den Abschnitt über das „Leben und Wirken“ unseres Vaters gefunden. Ich möchte hiermit gern seinen weiteren Werdegang schildern! Vom 1. 8.1918 bis zum 27. 3. 1928 war Alois Puschmann Leiter des „Öffentlichen Arbeitsnachweises“ in Glatz .In einer Veröffentlichung über die ehemalige Diözese Glatz, die erst 2010, - also 72 Jahre nach dem Tod unseres Vaters- heraus gegeben wurde, konnte ich mit Freude lesen, dass Alois Puschmann während seiner Tätigkeit in meiner Heimatstadt sehr viel geleistet hat und man sich immernoch an sein Wirken erinnerte. Seine hervorragenden Leistungen wurden auch von anderer Stelle beobachtet und gewürdigt. Deshalb wurde der „Arbeitsnachweisleiter“ zum „Oberregierungsrat“ befördert und erhielt den Auftrag die Leitung des „Landesarbeitsamtes Oberschlesien“ in Gleiwitz zu übernehmen. Er wirkte dort bis zum 31. März 1934. Er arbeitete eng mit dem Weihbischof der Erzdiözese Breslau, Josef Ferche, zusammen. In der grossen Sorge um das oberschlesische Volk war es das Ziel der beiden Herren, die furchtbare Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Während dieser Zeit wurde unser Vater auch zum Stellvertreter des Regierungspräsidenten- also zum Vizekanzler von Oberschlesien- berufen. Nachdem es Adolf Hitler gelungen war, dieMacht zu ergreifen, wurden alle, die sich hartnäckig weigerten, die nationalsozialistischen Ideen anzuerkennen, ihres Amtes enthoben. Unser Vater sagte schon damals: „WER HITLER WÄHLT, WÄHLT KRIEG“! Er wurde am 31. 3. 1934 „ FRISTLOS“ entlassen! „Sein Stellverteter, Herr Becker, hatte ihn denunziert.--- Unser Vater hatte sicher schon geahnt,dass er sein Amt nicht behalten durfte. Aber es war doch ein furchtbarer Schock für ihn. Aber am schlimmsten war es, dass er kein Geld verdienen sollte und nicht mehr für seine Familie sorgen konnte. Nachdem im Jahre 1929 seine überaus geliebte Frau an Tuberkulose gestorben war, hatte er beschkossen, uns wieder eine Mutter zu geben. 1932 heiratete er ein zweites Mal. Seiner Frau gefiel das Leben an der Seite eines „Oberegierungsrates“ bzw. „Vizepräsidenten“ sehr gut. Sie konnte nicht fassen. dass diese schöne Zeit nun zu Ende sein sollte. Unser liebenswerter Vater sorgte sich sehr um seine Kinder, aber er konnte mit uns nicht mehr fröhlich sein. Dann, nach kurzer Zeit, packte er plötzlich seine Koffer und verliess uns. Er sagte, dass er nach Breslau beordert war. Aber das stimmte nicht. In Wirklichkeit trat er eine neue Stellung in Sagan, das etwa 3oo km von Gleiwitz entfernt war, an. Aber das durfte niemand erfahren. Unsere Eltern sprachen nicht darüber. Erst im Jahre 1962 erfuhr ich durch Zufall, was sich damals wirklich zugetragen hatte. Ich war damals im Kinder-und Jugenddorf Klinge in der „Sonderschule E für Verhaltensauffällige“ tätig. Ich lernte eine junge Dame kennen, die auch in Gleiwitz gelebt hatte. Es stellte sich heraus, dass unsere Väter beide im Landesarbeitsamt beschäftigt waren. Eines Tages klopfte es an meiner Tür. Ein Herr, den ich gar nicht kannte, trat ein. Er stellte sich als Vater der besagten Bekannten vor und erzählte mir, dass unser Vater sein Chef gewesen war. Er selbst hatte die Abteilung „Berufsberatung“ im Landesarbeitsamt in Gleiwitz geleitet. Er hatte meinen Bruder und mich und sogar unsere verstorbene Mutter gekannt. Dann berichtete er mir, wie unser Vater so schnell nach seiner Entlassung zu der Stellung in Sagan gekommen war. Er berichtete Folgendes: Ein Nationalsozialist, der früher einige Zeit mit unserem Vater zusammen gearbeitet hatte, erhielt den Auftrag, sich mit den Papieren der Entlassenen zu befassen. Auch die Dokumente unseres Vaters landeten auf seinem Schreibtisch. Er las die Beurteilung, die Herr Becker verfasst hatte und wusste gleich, dass das alles nicht stimmen konnte. Er hatte mit Alois Puschmann zusammen gearbeitet und wusste, dass dieser Mann immer ganz korrekt gehandelt hatte. Er hatte sich nie etws zu schulden kommen lassen. Er wusste auch,dass sein früherer Chef eine Familie hatte. Man musste ihm helfen. Wie dieser Mann es dann fertig gebracht hat, diese „fristlose Entlassung“ zu umgehen, weiss ich nicht. Die Versetzung zu der Tätigkeit ins Saganer Amt muss er ganz geschickt und raffiniert angefangen haben. Unser Vater durfte wieder arbeiten. Er hatte die Aufgabe,den Leiter des Saganer Amtes in seine Tätigkeit einzuführen. Der Titel „Oberregierungsrat“ wurde nicht mehr erwähnt. Es war nur ein kleines Arbeitsamt und das Gehalt war für einen einfachen Angestellten im ersten Jahr berechnet. Aber wir konnten davon leben. Wir zogen also nach Sagan. Herr Heinecke, der Chef unseres Vaters war in die Partei eingetreten, weil er lange Zeit arbeitslos war. Er war ein liebenswürdiger Herr, der jedoch nicht viel von seinem neuen Arbeitsbereich wusste. Er setzte unseren Vater als seinen Vertreter ein. Als Herr Heinecke kurze Zeit später aufgefordert wurde in einem grösseren Kreis einen Vortrag über „Die Aufgaben des Arbeitsamtes“ zu halten, meldete er sich krank und überliess unserem Vater diesen Auftrag. Die Zuhörer konnten nur staunen, dass ein so kompetenter Kollege zu ihnen sprach. Sie zollten ihm grosse Anerkennung. Er sagte nur:“ ich hab` halt heute Glück gehabt.“ Aber er litt doch noch lange an seinem schweren Schicksal. Dazu kam, dass seine Frau, unsere Stiefmutter, ihn jetzt ständig beschimpfte, weil es uns nicht mehr so gut ging und so auch uns Kindern das Leben schwer machte. Mein Bruder und ich merkten auch, dass wir jetzt „Menschen zweiter Klasse“ waren. Aber wir hätten unserem Vater nie einen Vorwurf über seine Handlungsweise gemacht. Dazu liebten wir ihn viel zu sehr. Wir waren überzeugt, dass er recht hatte, obwohl wir auch in der Schule immer wieder einmal schief angesehen wurden. Am meisten hatte mein Bruder darunter zu leiden, weil der Oberstudiendirektor des Gymnasiums ein überzeugter Nazi war . Schwierig war es natürlich, mit unserer Stiefmutter zurecht zu kommen. Trotz seines schweren Schicksals war unser Vater immernoch bereit, zu helfen, wenn jemand ihn darum bat. Einmal klagte die Oberin des Dorotheenstiftes, eines katholischen Krankenhauses in Sagan, ihm ihr Leid. Sie brauchte dringend Hilfskräfte zur Reinigung der Zimmer. Aber ihr Antrag dazu war abgelehnt worden. Unser Vater erklärte ihr, wie sie dass geschickt erreichen konnte. Sie freute sich sehr, dass sie bald wieder einige junge Mädchen einstellen durfte. Durch Zufall wurde diese Handlung beobachtet. Unser Vater litt wochenlang unter der Angst, dass ihn jemand verraten würde und er ins KZ käme. Wir hatten mit ihm zusamment grosse Angst. Aber nichts geschah. ---Im
Sommer 1937 wurde unser Vater schwer krank und starb ganz plötzlich und unerwartet infolge eines „verklemmten Leistenbruches“. Das geschah am 28. Juni 1937 . Mein Bruder war zu dieser Zeit 15, ich erst 12 Jahre alt. Herr Heinecke scheute sich nicht, die Kollegen, die früher mit ihm zusammen gearbeitet hatten und jetzt gute Stellungen inne hatten, vom Tode ihres ehemaligen Mitarbeiters bzw. Chefs zu benachrichtigen. Wir wunderten uns dann, dass eine Reihe von uns unbekannten Herren zur Beerdigung kamen. Herr Heineke hielt ein rührende Ansprache. Die Herren brachten alle Kränze mit, auf deren Schleifen das Hakenkreuz zu sehen war. Einer von ihnen, ich meine er hiess ESPE und war in Österreich beschäftigt, kam zu uns und erklärte meinem Bruder:“WennDu nach dem Abitur zu mir kommen und eine gute Ausbildung machen willst, bist Du herzlich willkommen,“ Aber dann kam der furchtbare Krieg. Mein Bruder absolvierte wie viele andere damals das „Notabitur“ und musste mit 20 Jahren am 16. Januar 1943 in der schweren Schlacht bei Welikeji-Luki in Russland sterben.---
Deshalb habe nur noch ich die Möglichkeit, etwas über das Schicksal unseres geliebten Vaters zu berichten. Ich habe es gern getan. Er hat es sicher verdient!--- (nicht signierter Beitrag von 2.162.123.34 (Diskussion) 16:18, 26. Nov. 2015 (CET))
- @Zsasz: Es fällt mir schwer zu glauben, dass dieser endlos lange, nicht signierte Text von einer über 90-jährigen Dame getippt worden sein soll und das auch noch in Neuer(!) Rechtschreibung… Selbst wenn, ist dies eine belastbare Quelle und rechtfertigt die Übernahme der Angaben in den Artikel ohne weitere Überprüfung, und mit Quellenangabe "Mitteilung von Puschmanns Angehörigen an die Wikipedia" ohne Hinweis auf diese Diskussionsseite? -- M∞sfrosch 09:56, 3. Dez. 2015 (CET)
- Hi, die Internetfirmheit, die eine über 90jährige Person hier an den Tag zu legen scheint, hat mich (Asche über mein Haupt wegen meiner Vorurteile gegen ältere Leute) auch ein wenig überrascht. Andererseits scheint der Mann mir aber viel zu sehr in Vergessenheit geraten zu sein, als dass ich ein Motiv zu erkennen vermag, das es glaubwürdig erscheinen lässt, dass sich jemand der Mühe unterzieht, hier ein Fake abzuziehen (zumal mit so einem Aufwand, der für Spaßvögel, die auf einen schnellen Lacher aus sind, ungewöhnlich wäre). Zur Sicherheit habe ich ja da bisher in der Literatur verbreitete Todesjahr im Artikel gelassen und 1937 als eine Option in den Raum gestellt, die eine andere Quelle nahelegt, die aber nicht niet- und nagelfest ist. Da kann man denke ich ersehen, dass dies ein von der Forschung noch weiter zu untersuchender Fall ist.Zsasz (Diskussion) 13:56, 3. Dez. 2015 (CET)
Danksagung für die Ergänzung des Artikels über Alois Puschmann
[Quelltext bearbeiten]. Ich werde Ihnen nach Weihnachten zur Klärung des Todesdatums meinen Erbschein beifügen und Ihnen bestätigen, dass ich den Text geschrieben habe. Sie können sich an den Leiter des Kinder-und Jugenddorfes "Klinge" wenden. Dort habe ich als Sonderschulkonrektorin bei Verhaltensauffälligen gearbeitet. Mein Sohn wird sie aufklären. Freundliche Grüße Hedwig Maria Puschmann (nicht signierter Beitrag von 31.213.169.150 (Diskussion) 20:18, 16. Dez. 2015 (CET)) Ich habe versprochen die Dokumente. die ich nach dem Tod unserer Stiefmutter gefunden habe, Ihnen zu übermitteln. Das kann ich aber nicht selbst tun (sehr schwierig für eine neunzigjährige Frau!) Aber mein Adoptivsohn, Professor, Dr. Raimund Vogels (tätig an der "Hochschule für Musik und Theater" in Hannover) wird das für mich tun. Ich wohne bei der Familie Vogels, weil mein Lebensgefährte gestorben ist. Leider ist Raimund Vogels zur Zeit sehr beschäftigt, da er in Kürze seinen 60. Geburtstag feiern und dieses Fest vorbereiten muss. Außerdem sind zwei Schriftstücke in polnischer Sprache ausgestellt. Ich muss sie noch übersetzen lassen. Ich möchte Ihnen noch etwas mitteilen, was vielleicht Ihren Nachforschungen hilft. Unsere Stiefmutter, Martha Puschmann geb. Blasel, hat in ihren letzten Lebensjahren bis 1966 in Offenbach am Main gelebt. Das geht auch aus ihren Urkunden hervor. Dabei ist auch ein Brief von Weihbischof Joseph Ferche, der nach der Vertreibung aus Schlesien in Köln lebte. Unsere Stiefmutter hat ihn um Hilfe beim Antrag auf "Wiedergutmachung" gebeten. Er hat darauf natürlich positiv geantwortet. Ich bin dabei auf Bitten meiner Schwiegertochter hin meine "Memoiren" zu schreiben. Der erste Teil ist bereits abgeschlossen. Er beinhaltet meine ersten 25 Lebensjahre. Ich habe darin unsere Jahre im "Dritten Reich" bzw. die Kriegs= und Nachkriegsjahre ausführlich geschildert. Aber ausdenken könnte ich mir so etwas nicht! Ich bitte Sie um etwas Geduld und Verständnis für mich. Ich sehe vollkommen ein, dass Sie so etwas nicht so einfach übernehmen können. Übrigens darf ich Ihnen noch mitteilen, dass ich zum 90. Geburtstag von meinen Freunden aus dem Kinder= und Jugenddorf Klinge (einem Ortsteil der Gemeinde Seckach, PLZ 74743) einen neuen Computer geschenkt bekommen habe. Ich habe diesen Text damit geschrieben. Freundliche Grüße Hedwig Maria Puschmann. 14. 01.2016 (nicht signierter Beitrag von 31.213.175.155 (Diskussion) 18:18, 14. Jan. 2016 (CET))