Diskussion:Bergungsort Salzbergwerk Altaussee

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Fehlerhafte Bildbeschreibung[Quelltext bearbeiten]

Die Bildbeschreibung ist fehlerhaft:

Es heißt: Gruppenfoto nach der Bergung der in Holzkisten verpackten 500-kg-Bomben aus dem Salzbergwerk Altaussee, Mai 1945

1. Wie der Artikel daneben beschreibt wurden die Bomben vom 03. auf 04.05.45 von den Bergarbeitern aus dem Salzbergwerk geborgen (und in den Wald verschafft). Die Amerikaner erreichten Altausee am 08.05.45, also vier Tage später und hatten mit der Bergung der Bomben nix zu tun. Das Photo wurde somit ab dem 08.05.45 aufgenommen.

2. Es ist richtig, dass die Kisten für die Bomben als Tarnung mit der Aufschrift „Vorsicht Marmor - nicht stürzen“ versehen wurden. Die Tarnung funktionierte natürlich nur, weil andere Kisten mit Kunstwerken die gleiche Aufschrift hatten, z.B. die Brügger Madonna von Michelangelo, die dort auch eingelagert war. Die im Bild gezeigte Kiste muss also nicht eine der Bombenkisten sein, was sogar wahrscheinlich ist, wenn die Details des Bildes betrachtet werden. Und in der Kiste ist offenbar Holzrinde oder Holzwolle – als Schutz für die empfindlichen Kunstgüter?

3. Es ist ein gestelltes Photo, ein Andenkenphoto nach den Wirren des Krieges. Der auf dem Bild zentral positionierte Mann mit den etwas wirren grauen Haaren ist Hofrat Michel aus Altausee (oder auch „Hofrat Prof. Michel“). Einen Vornamen konnte ich bisher nicht eruieren. Der Hintergrund zu ihm: strenger Nazi. Hat aber in den ersten Maitagen über seinen Freund Albrecht Gaiswinkler - der im Widerstand war - einen Ausweis des örtlichen Widerstandes bekommen, der ihn „weiß wusch“. Gemeinsam mit Gaiswinkler präsentierte er sich dann den Amerikanern als Retter der Kunstschätze. Die „Heldentat“ der beiden fanden offenbar für Jahre ihren Platz in der Widerstandsgeschichte Österreichs.

Das Michel und Gaiswinkler sich als Retter der Kunstgeschichten gerieren konnten, lag daran, dass sich verschiedene Personen an verschiedene regionale und überregionale Stellen (bis hin zur Reichskanzlei Hitlers) wendeten, um die Sprengung zu verhindern. Für die örtlichen Bergarbeiter ging es dabei vor allem um ihre Existenz - den Salzabbau, der mit Sprengung des Bergwerkes ein Ende gehabt hätte. Durch Altausee wurde damals der größte Teil des österreichischen Salzbedarfes gedeckt. Und in den Wirren der letzten Kriegstage wurde nicht mehr klar, auf wessen Initiative hin die Bergung der Bomben (und Absage der Sprengung) geschah. Es ist sicher das die „Helden“ Gaiswinkler und Michel nicht dazugehörten, aber den Ruhm eingeheimst haben. Auslöser der Bergung war mit ziemlicher Sicherheit SS-Führer Ernst Kaltenbrunner, der sich auf seinem Hof in der Nähe verschanzte und sich offenbar aufgrund der bevorstehenden Niederlage versuchte mit „guten“ Taten noch Vorteile für spätere Rechtfertigungen zu verschaffen. Er wurde von seinem örtlichen Milchbauern um Genehmigung zur Bergung der Bomben angesprochen.

Das ganze wurde vor ein paar Jahren auch in einer österreichischen Dokumentation aufgearbeitet, die vor kurzem noch einmal bei Arte wiederholt wurde.

Somit ist das Foto offenbar eine Darstellung des „heldenhaften“ Kunstretters Hofrat Michel und bezieht sich nicht auf die Bergung der Bomben. Und die örtlichen Bergarbeiter, die vielleicht aufgrund der Bergung der Bomben eher ein Andenken verdient hätten (andererseits haben sie als kriegswichtiger Betrieb einige Vorteile genossen), wurden dem vermeintlichen Helden als Staffage zur Seite gestellt. mit gruessen von VINCENZO1492 12:28, 16. Mai 2017 (CEST)[Beantworten]