Diskussion:Bioaerosol

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Der Artikel „Bioaerosol“ wurde im November 2015 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 4.12.2015; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Fragen / Verbesserungsvorschläge[Quelltext bearbeiten]

Ein schöner, neuer Artikel zu einem wichtigen Thema. Dank und Lob an Benutzer:Bioluft als Hauptautor!

Ich hätte nur ein paar Fragen bzw. Anregungen zur Verbesserung des Artikels:

  • Der Artikel konzentriert sich sehr auf Bioaerosole, die durch menschliche Aktivitäten in die Luft gelangen. Mich würde interessieren, wie hoch der Anteil der „mensch-gemachten“ Emissionen im Vergleich zur natürlichen Hintergrundkonzentration ist. Weiterhin würde mich interessieren, wie stark die natürliche Hintergrundkonzentration variiert und was signifikante natürliche Quellen sind.
  • Wie sind die gesetzlichen Bestimmungen zu Emissionen von Bioaerosol (in D/A/CH)?
  • Querverbindung zu Feinstaub?
  • Im Abschnitt Beschaffenheit vermisse ich die Größe von Bakterien.
  • Im Abschnitt Öffentliche Wahrnehmung und Schlussfolgerungen werden fast ausschließlich Fälle von Legionellose beschrieben. Vielleicht sollte man die Fälle in einem Unterabschnitt mit entsprechender Überschrift zusammenfassen.
  • Die Beschreibung der Verdunstungskühlanlagen im Abschnitt Vorkommen ist irreführend, weil scheinbar widersprüchlich: Hier heisst es, es würden „Partikel aus der Luft ausgewaschen“. Das klingt fast so, als würde die Luft hier gereinigt.

Ich hoffe, dass jemand (Bioluft?) die Fragen aufnimmt und zumindest teilweise beantworten kann. Danke im Voraus! --TETRIS L 09:42, 4. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Danke für das Lob. Zu deinen Fragen:
  • Hintergrundkonzentrationen: Berechtigte Frage und schwer zu sagen. (Volker Kummer, Michael Kühner, Andrea Hausmann: Emissionsquellen und -minderungsmaßnahmen von Bioaerosolen bei der Kompostierung. Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, Band 61 (2001) 6, S. 239–244.) geben 10² bis 10³ (ich vermute mal KBE/m³) im Luv einer Anlage an, Thermophile Keime unterhalb oder im Bereich der Nachweisgrenze. (Irene Tesseraux, Thomas Lung: HIntergrundkonzentrationen von Gesamtbakterien und weiteren Bioaerosolparamtern in Stadtgebieten. Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, Band 74 (2014) 9, S. 368–376.) sind da ausführlicher: Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze von 10 KBE/m³ bis 2390 KBE/m³ bei Bakterien, bis 5760 KBE/m³ bei Gesamtpilzen (bei denen die Hefen den Großteil ausmachten). In (Thomas Lung, Irene Tesseraux: HIntergrundkonzentrationen von Schimmelpilzen in der Außenluft – Kenngrößen für Jahresmittel und Variation. Immissionsschutz, 18. Jahrgang (2013) 2, S. 64–69.) wird für die Gesamtpilzzahl (dominiert durch Cladosporium) sogar ein Maximum von fast 17000 KBE/m³ angegeben. (Daniela Schneider, Udo Jäckel, Andrea Gärtner, Frank Diterich: Taxonomische Charakterisierung luftgetragener Bakterien der Familie Staphylococcaceae in Emissionen von Hähnchenmastanlagen – Bedeutung für die Gefährdungsbeurteilung. Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, Band 75 (2015) 6, S. 340–346.) geben 10 bis 10³ KBE/m³ als natürliche Hintergrundbelastung an. Die jeweiligen Standardabweichungen sind aber sehr hoch! Natürliche Quellen sind unter anderem blühende Pflanzen und Pilze. Einige apathogene Bakterien besiedeln auch Atemwege und Haut des Menschen.
  • Gesetzliche Bestimmungen: Momentan eher wenig (siehe Artikel-Abschnitt Schlussfolgerungen), mir sind Erlasse aus Niedersachsen, NRW und Schleswig-Holstein bekannt ([1], [2], [3]), die Bioaerosole aus Tierhaltungsanlagen eindämmen wollen. Im Entwurf zur neuen TA Luft gibt es aktuell einen Abschnitt Bioaerosole. In der zurzeit noch gültigen TA Luft sucht man danach vergeblich.
  • Querverbindung zu Feinstaub: wüsste ich auch gern. Ich mutmaße mal, dass Biopartikel, die zum Feinstaub gehören könnten, in der Gesamtmasse vernachlässigt werden können. Laut (Wolfgang Mücke, Christa Lemmen: Bioaerosole und Gesundheit. Wirkungen biologischer Luftinhaltsstoffe und praktische Konsequenzen. ecomed Medizin, 2008, ISBN 978-3-609-16371-0, S. 15.) finden sich die allergen wirkenden Proteine der nicht zum Feinstaub zählenden Pollen in der Feinstaubfraktion.
  • Größe von Bakterien laut (Wolfgang Mücke, Christa Lemmen: Bioaerosole und Gesundheit. Wirkungen biologischer Luftinhaltsstoffe und praktische Konsequenzen. ecomed Medizin, 2008, ISBN 978-3-609-16371-0, S. 15.) zwischen 0,3 und 10 µm (aus Diagramm abgelesen). Eine Seite vorher ist die Bakteriengröße noch mit 0,1 µm angegeben :-(
  • Öffentliche Wahrnehmung: Momentan stimmt das. Mir sind aber auch andere Fälle bekannt, wozu mir keine zitierbaren Belege vorliegen (= persönliche Mitteilungen). Die oben angeführten Landwirtschaftserlasse richten sich nicht gegen die Legionellen.
  • Verdunstungskühlanlagen: Lokal findet im gewissen Umfang eine Luftreinigung statt. Das reicht, um Nährstoffe ins Wasser gelangen zu lassen und die Mikroorganismen zu ernähren, nicht aber, um Staubbelastungen im Umfeld massiv zu senken.
--Bioluft (Diskussion) 19:03, 4. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]