Diskussion:Dao

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Frühe Diskussionsbeiträge[Quelltext bearbeiten]

ich habe mit der formulierung:

Aus Dao entstehen die Pole Yin und Yang.Die Pole Yin und Yang ergeben Dao.

beide versionen wieder aufgeführt. dao ist - soweit ich es gelernt habe - der ursprung von yin und yang - aber yin und yang sind natürlich auch teil des dao - allerdings ist dao sogar noch mehr...

mit daoistischem gruß --Xiaozi 18:10, 31. Mär 2004 (CEST)



ich habe den absatz:

Im Sexualbereich stammen die Begriffe Injakulation und Jen-Mo aus dem Tao.

entfernt da es sich hierbei im weitesten sinne um anwendungen und begriffe handelt die sich zwar auf das dao berufen aber mit dem philosophischen prinzip des DAO nicht wirklich etwas zu tun haben. obige begriffe müssten eher unter qigong oder unter tao yoga (nach mantak chia) oder unter TCM eingetragen werden. --Xiaozi 21:23, 31. Mai 2004 (CEST)[Beantworten]


Hi! Ich finde die Beschreibung des dao im Artikel Tao Te King um Größenordnungen besser. Wie wäre es wenn man wenigstens einige Punkte oder Formulierungen daraus übernimmt? -- Szs 12:52, 15. Jul 2004 (CEST)



ich habe die hinweise auf ähnlichkeiten zum quadrialistischen modell gelöscht da diese meiner meinung nach in den (noch anzulegenden) artikel über das quadrialistische modell gehören. da ich mich mit diesem modell jedoch nicht auskenne sollte jemand anderes diesen artikel anlegen. (aber es scheint ja experten dafür zu geben). wenn der artikel angelegt ist könnte man einen (kurzen) querverweis im dao artikel dorthin anlegen.--Xiaozi 19:58, 14. Jan 2005 (CET)

Die Beschreibung im Artikel Daodejing erscheint mir nicht besser, sondern wie ein eher hilfloser Versuch, weshalb ich hier auch ungern Formulierungen übernehmen möchte.-Maya 02:13, 18. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]


ich weiß nicht, ob das mit dem säbel hier reingehört, da es im chinesischen viele wörter gibt, die dao ausgesprochen werden.-Maya 01:04, 26. Jun 2005 (CEST)

Tut es nicht, denn ist ist sowohl vom Schriftzeichen als auch von der Aussprache her ein völlig anderes Wort. Dieses Dào hier ist 道/dào, der Säbel ist 刀/dāo. Habe den Verzweigungsbaustein entsprechend erweitert und spätestens wenn der Artikel über Dāo geschrieben ist, sollte der Satz hier bei Dào verschwinden.
Insgesamt gibt es für die lateinische Annäherung "dao" drei Aussprachen (dāo, dǎo, dào) und 14 Schriftzeichen, wovon eins dǎo oder dào ausgesprochen wird, je nach Bedeutung (siehe 中文字譜 (Zhōngwén Zìpǔ)). -- Xellos 18:28, 13. Aug 2005 (CEST)

Hallo, hat jemand ne verläßliche Quelle für dieses Hotu? Schriftzeichen oder offizielle Pīnyīn-Umschrift? Es ist mir in der Form und mit dem Namen ziemlich unbekannt. Bisher kannte ich nur das sogen. „statische Taiji“ (☯) und das sogen. „dynamische Taiji“, diese konzentrischen schwarzen und weißen Kreise, die man auf dem Bild in dem englischen Artikel sehen kann. Und dann gab's da noch ein Symbol (nur ein Kreis), dessen Name mir entfallen ist, das die Vereinigung der Gegensätze symbolisiert (bedeutet „großes Eines“ oder „keine Gegensätze“, weiß es nicht mehr). -- Xellos 19:47, 13. Aug 2005 (CEST)

also das hotu hat sich ja mittlerweile erledigt. ich hatte darüber auch schon eine diskussion mit dem benutzer pandaemonium der es damals eingebaut hat (Benutzer_Diskussion:Pandaemonium) dabei kamen wir aber glaube ich auch zu keinem ergebnis. den einfachen kreis kenne ich zum beispiel als symbol für "taiji" und das hotu (wie es hier dargestellt war) entsprach glaube ich dem symbol für "san cai" --Xiaozi 14:32, 16. Mär 2006 (CET)
noch ein nachtrag. das bild existiert weiter unter Bild:Hotu.png - dort ist auch eine chinesische quelle angegeben - es heisst dort "Tàijítú".
verwirrend... --Xiaozi 15:01, 16. Mär 2006 (CET)
Ehm, naja, das Ding ist noch nicht abschließend geklärt. Es ist im Chinesischen nur sehr mühsam, die korrekten Informationen und Schreibweisen zusammenzusuchen, und meine Zeit ist sehr knapp.
Also, Tàijítú ist eigentlich diese Abbildung ☯. Tàijí ist das Abstraktum, das davon symbolisiert wird. (Tàijítú heißt ‚Tàijí-Bild‘.)
Hotu (pinyin Hétú) war eigentlich diese „Flußkarte“, bestehend aus den Linien mit den schwarzen und weißen Punkten, die als Ursprung der Trigramme beim Yijing gilt.
Das Bild, das hier „Hotu“ genannt wird, scheint so der Übergang zu sein zwischen dem heutigen Tàijítú (☯) und dem älteren mit den konzentrischen schwarz/weiß wechselnden Kreisen und dem Wújí in der Mitte. Bei der Löschdiskussion um das Bild hatte ich die genauen Daten und auch den chinesischen Erfinder ermittelt, aber mittlerweile alles wieder vergessen, und die Bildbeschreibungsseite mit der Löschdiskussion ist mit gelöscht worden.
Es ist jedenfalls definitiv kein Hotu, und auch der Unterschied zwischen diesem und dem heute bekannten Tàijítú hat nichts mit „individuell“ und „generell“ („der Welt“) zu tun, sondern ist lediglich eine zeitliche Entwicklung. Der einzige Unterschied in der Symbolik ist, daß das heutige Tàijítú mit den Embryonen darauf hinweist, daß jedes Teil einen Keim des anderen Teils in sich trägt; während beim alten (hier Hotu genannten) Yin und Yang das Wújí einschließen. Im Gegensatz zum ganz alten (diese konzentrischen Kreise) ist hier schon die Dynamik der Wandlungen durch die Spiralform angedeutet. -- Xellos (¿!) 19:26, 16. Mär 2006 (CET)

Habe gerade in 15 Wikipædiae die Interwiki-Links korrigiert, da der Bot den spanischen Fehler immer wieder verteilt.
Der Betreiber weist auf Hinweis lapidar auf den FAQ hin, wie der Bot arbeitet.
Wenn er jetzt noch einmal nervt, geb ich ihn bei Vandalensperre ein. --Xellos (¿!) 01:23, 16. Jun 2006 (CEST)

Zehntausend Dinge[Quelltext bearbeiten]

Dào bezeichnet in der daoistischen chinesischen Philosophie ein ewiges Wirk- oder Schöpfungsprinzip, das für den Ursprung der Einheit und Dualität und damit für die Entstehung der Welt („Zehntausend Dinge“) verantwortlich ist.

Ich war eigentlich nie der Auffassung, dass "Zehntausend Dinge" tatsächliche Dinge bedeutet. Vielmehr verstehe ich es als Wahrnehmungsphänomen. Eben nicht alles auf der Welt als "Ding an sich" zu betiteln und zu untersuchen, sondern vielmehr die Einheit dessen zu sehen. Etwa: Siehst du eins, siehst du zwei. Siehst du zwei, siehst du vier; siehst du zehntausend. Wahrhaftig aber ist es nur keins und eins. Oder: ein Mensch des guten ist auch ein Mensch des bösen. Ein Mensch des guten und bösen ist auch ein Mensch der rechtschaffenheit und unrechtschaffenheit. Rechtschaffenheit ist... unrechtschaffenheit ist...

...sind Worte, Vorstellungen. Wahrhaftig ist aber alles und nichts davon bereits da. Alles, weil es bereits existiert. Nichts, weil es nur Vorstellung ist, besonders die Verbindungen unter den Dingen (wu wei).

Um es etwas verständlicher zu gestalten: ich persönlich komme immer wieder beim lesen fernöstlicher Literatur auf die Idee, dass die meisten Ansichten einen gesunden Narzissmus vorraussetzen.

Exemplarisch: „Der alte Tozan erlernte ein wenig Muschel-Zen. Indem er die beiden Muschelhälften ein wenig öffnete, zeigte er seine Leber und seine Eingeweide. Das mag wohl so sein. Ihr jedoch sagt mir: Wo seht ihr den Tozan?“ (Koan).

Man kann also letztlich nur sich sehen. Man ist überall. Etwas herauszugreifen und einzeln zu benennen und zu untersuchen ist wie die Mythologische Geschichte von Narziss. Es führt unweigerlich dazu, in der Unendlichkeit der Dinge zu suchen/untersuchen, zu sammeln und zu definieren. Ich verstehe gerade den Text "Tao Te King" so. Sicherlich ertrinkt man nicht gleich wie Narziss. Aber doch auch nur weil andere die selbsterschaffene Vorstellungswelt teilen, was sich letztlich in "Kultur" gipfelt.

An "Erkenntnis" resultiert, dass es nur einen einzigen Weg gibt, der zu beschreiten aber nicht zu beschreiben, vielmehr zu finden ist. Hier zu Lande spricht man auch vom Glauben.

Und zum Thema "den Weg finden" erhalte ich einfach den Satz "Ihr die ihr den Weg sucht, vergisst nicht den gegenwärtigen Augenblick" einfach nur für zutreffend.

--Joern Akkermann 19:52, 27. Jul 2006 (CEST)

Mag ja sein, daß du das so auslegst, aber wan wu, 10 000 Dinge ist im klassischen chinesisch (also nicht nur im Daodejing) ein feststehender Ausdruck, der einfach bedeutet, alle Wesen und Dinge. Das Problem mit philosophischen Texten aus dem chinessichen Kulturraum ist, daß man sie eigentlich nur wirklich verstehen kann, wenn man sie im Original liest, weil es Unmengen an schlechten Übersetzungen gibt, und wenn man etwas über den kulturellen Kontext weiß. Ansonsten interpretiert man schnell etwas in diese Texte hinein, was da eigentlich nicht steht und (aus dem kulturellen und sprachlichen Kontext ersichtlich) auch nicht die Intention des Autors gewesen sein kann. Zudem mischt du bei deinen obigen Ausführungen das Daodejing und Zen, da Zen aber wesentlich später entstanden ist, kann es kaum herangezogen werden, um das DDJ zu interpretieren.--Maya 12:01, 28. Jul 2006 (CEST)

Vielleicht aber beiß mich auch nicht einfach an irgendwelchen Kategorien fest. Im DDJ selbst steht ja auch dass die 10k Dinge einen gemeinsamen Ursprung haben und pardon ich hab es jetzt nicht vorliegen, aber ich hab auf jeden Fall noch in Erinnerung, dass in etwa gesagt wird die Unterscheidung sei der Ursprung der 10k Dinge. Außerdem würde ich nicht sagen, dass man in der heutigen Zeit den kulturellen und sprachlichen Kontext zu rate ziehen kann. Wenn du heute Kant liest, verstehst du es anders als seinerzeit. Wenn du heute die Bibel liest...

Wie siehts'n aus mit:

 Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde
 ist wie eine Flöte,
 leer und fällt doch nicht zusammen;
 bewegt kommt immer mehr daraus hervor.
 Aber viele Worte erschöpfen sich daran.
 Besser ist es, das Innere zu bewahren.

Oder konkretisier deine Kritik, bitte. Ansonsten sag ich nur: wahrscheinlich dreht es sich im Endeffekt um den selben Punkt, man sollte den vorletzten Vers beachten. Ist auch immer ne Frage inwiefern man jemanden verstehen will. Zum Thema Zen: nur weil ich etwas aus dem Zen benutze, heißt das doch nicht, dass es Zen ist wovon ich rede. Vielleicht fand ich das nur passend. Ich kann auch Kant zitieren, aber deswegen rede ich ja nicht von der Kritik der reinen Vernunft oder überhaupt eines seiner Werke. Gibt ja auch Sprichworte. Wenn ich sage "wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein", dann spreche ich ja auch nicht von der Kunst Gruben zu graben.

So verhält es sich mit den 10k Dingen... man geht in eine fremde Kultur, nimmt sich dieses und jenes herraus und benennt es. Ich will ja noch nichtmal sagen, dass der Artikel falsch wäre, nur kann ich mich einfach nicht davon überzeugen, dass sich DAO/DDJ rein auf die Entstehung der "tatsächlichen Dinge" bezieht.

 Das nennbare Dào - ist nicht das absolute (ewige/dauerhafte) Dào.
 Der nennbare Name - ist nicht der absolute (ewige/dauerhafte) Name.
 Das Namenlose ist der Ursprung des Universums (von Himmel und Erde).
 Das Benannte ist die Mutter aller Dinge (der zehntausend Dinge).

Kannst du mir eine gute Übersetzung des DDJ empfehlen? Wäre ich sehr dankbar drum!

--Joern Akkermann 09:54, 29. Jul 2006 (CEST)

Nein, da hast Du recht, es bezieht sich aucxh nicht nur auf die 'tatsächlichen' Dinge, sondern auf sozusagen alles. Was den kulturellen und sprachlichen Kontext angeht, kann ich nur sagen, daß der bei Textauslegung immer eine Rolle spielt, oder spielen sollte. Sonst versteht man einiges eben nicht oder nicht so wie es wohl gemeint war. Allerdings ist mir auch noch eingefallen, daß mit 10000 Dinge im Daoismus auch eine bestimmte Entstehung gemeint ist. Wenn Du mal den Artikel Dao liest, wird das wohl etwas klarer, daß nämlich alles im Dao enthalten ist, da es sowohl transzendent als auch immanent ist. Gute Überstezung? Müsste ich nochmal suchen, spontan fällt mir keine ein, aber ich guck mal. Gruß--Maya 15:27, 29. Jul 2006 (CEST) Huch, wir sind hier auf der Seite Dao, weiß schon gar nicht mehr wo ich was hinschreibe, dachte ich wäre hier beim Daodejing :-D--Maya 15:33, 29. Jul 2006 (CEST)

"Aus Dao entstehen die Polaritäten Yīn und Yáng und dadurch die Gegensätze, aus deren Zusammenspiel sich Wandel, Bewegung und gegenseitige Durchdringung die Welt ergeben." Wenn ich mich nicht stark irre, ist in diesem Satz ein grammatikalischer Fehler. Sollte vielleicht korrigiert werden. (nicht signierter Beitrag von 89.53.165.213 (Diskussion) 20:28, 14. November 2006 (CET))

einfach machen! hier darf sich jeder einbringen ;-) --84.173.99.14 16:03, 23. Apr. 2008 (CEST)[Beantworten]

Taoismus als anarchistische Sensibilität[Quelltext bearbeiten]

Der Historiker Peter Marshall bezeichnet ihn als den »ersten klaren Ausdruck anarchistischer Sensibilität« und sein Hauptwerk Tao te ching als »einen der größten anarchistischen Klassiker«.

eine Mischung aus Philosophie, sozialer Bewegung, Lebensweisheit, praktischer Wissenschaft und kirchenloser Volksreligion. Er wird vielfach als eine Art ur-anarchische Weisheit angesehen. 

Die Taoisten hingegen lehnten Regierungen ab und glaubten an ein Leben in natürlicher und spontaner Harmonie, wobei der Einklang des Menschen mit der Natur eine bedeutende Rolle in ihrem Denken spielte. Im taoistischen Weltbild befindet sich alles im Fluß, nichts ist endgültig und konstant. Nicht zufällig bedeutet Tao »der Weg«. Für den Taoisten entsteht ›Realität‹ immer aus dem Wechselspiel gegensätzlicher Kräfte, die sich aber auch brauchen und bedingen und zur Harmonie fähig sind: yin und yang.

Ganz wie die moderne soziale Ökologie strebt der Taoismus Gleichgewicht innerhalb einer bunten Vielfalt an. Niemals jedoch verkommt der Taoismus zu einer bloßen Religion. Er zwingt seine Sichtweise keinem auf, entwickelt weder Kulte, Kirchen noch Klerus. Stattdessen geht die Entwicklung in Richtung klarer Aussagen zu Gesellschaft und Politik: In seiner langen Entwicklung bringt der Taoismus ein regelrechtes System politischer Ethik hervor, dessen Parallelen zu heutigen sozialen Bewegungen offensichtlich sind. Das taoistische Prinzip des wu-wei, fälschlich oft als »Nicht Eingreifen« verstanden, ist eine Synthese aus dem, was wir heute »zivilen Ungehorsam«, »anti-autoritär« oder »sanfte Technologie« nennen würden: Wu-wei bedeutet die Abwesenheit von wei. Unter wei ist aufgezwungenes, künstliches, hektisches, autoritäres Handeln zu verstehen, das einer natürlichen und harmonischen Entwicklung entgegensteht. Politisch gesehen entspricht wei dem Prinzip Autorität. Salopp ausgedrückt sind Taoisten der Meinung: je mehr der Mensch sich einmischt, je komplizierter er steuern will, desto schlimmer wird alles – was sich wiederum verblüffend mit den Erkenntnissen moderner Ökologie deckt. Folgerichtig postuliert die taoistische Schule, daß die beste Regierung diejenige sei, die am wenigsten regiere – ein Standpunkt, wie wir ihn beispielsweise bei ›Frühlibertären‹ wie Wilhelm von Humboldt, John Stuart Mill oder Henry David Thoreau finden. Und wenn gar der Taoist Lao Tzu über das bürokratische, kriegerische und kommerzielle Wesen seiner Zeit herzieht und Eigentum als eine Art von Diebstahl darstellt, so meint man, den alten Proudhon schimpfen zu hören – allerdings in der sanften Form kunstvoll-metaphorischer Gedichte, in der die taoistische Weisheit zumeist auf uns gekommen ist.

Noch klarer kommen an-archische Tendenzen in den Schriften des Philosophen Chuang Tzu (569-286 v. Chr.) zum Tragen, der jede Form der Regierung ablehnt, um ihr die freie Existenz selbstbestimmter Individuen entgegenzusetzen. Grundgedanke einer solchen taoistischen Idealgesellschaft wäre es, die Menschen selbstregulierend sich selbst zu überlassen.

Dieser frühe chinesische Vorläufer eines laisser-faire setzt ein großes Maß an Vertrauen in die sozialen Fähigkeiten des Menschen voraus – eine Problematik, mit der sich auch der moderne Anarchismus kontrovers auseinandersetzt. In der Schrift Huai Nan Tzu wird diese Frage auf eine, man möchte fast sagen, ›Kropotkinsche‹ Weise gelöst: das persönliche Wohlergehen eines jeden Einzelnen wachse in dem Maße, wie es der Allgemeinheit wohl ergehe. Menschen seien sowohl Individuen als auch soziale Wesen. Wer etwas für die Allgemeinheit tue, tue also auch etwas für sich. Das erinnert sehr an jenen ›sozialen Egoismus‹ der Anarchisten.

Der Bogen der Parallelen schließt sich vollends, wenn darauf verwiesen wird, daß eine solche Gesellschaft keineswegs konfliktfrei wäre, aber alle Chancen böte, in einer Art freiem Spiel gegensätzlicher Kräfte und Interessen zu neuen Gleichgewichten zu finden, sprich: zu neuen Zusammenschlüssen aufgrund gemeinsamer Interessen. Das klingt fast wie bolo‘bolo à la yin und yang …

Taoistische Tendenzen machten im Laufe der Geschichte verschiedene Entwicklungen durch und wirken ungebrochen bis heute fort; es ist dabei kaum möglich, klare Grenzen zwischen Weisheit und Rebellion, zwischen Mystizismus und klarer Sachlichkeit, zwischen Religion und sozialer Tendenz zu ziehen. Vermutlich muß das so sein, denn es entspricht vollkommen dem taoistischen Wesen. Praktische Auswirkungen dieser Philosophie gehen weit über das Soziale hinaus und sind entsprechend mannigfaltig: von geistiger Sammlung über Ernährung, Körpertraining, psychische Techniken, Sexualität, Gesprächstherapie bis hin zur Heilkunde gibt der Taoismus für Vieles praktische Nutzanwendungen. Also eher eine abgeklärte Lebensweisheit für den Einzelnen ohne gesellschaftliche Mobilisierung?

Fest steht jedoch, daß der Taoismus, der mit entwaffnender Güte auf die Harmoniefähigkeit des Menschen setzt, in den vergangenen 2500 Jahren nie eine ›soziale Bewegung‹ in unserem Sinne hervorgebracht hat. Vom klassischen Anarchismus und dem Stoizismus unterscheidet er sich daher nicht so sehr in der Radikalität des Denkens, als im Stellenwert des Handelns. Dem Primat der direkten Aktion setzt Tao eher eine aufgeklärte Passivität entgegen. So wird der Taoismus wohl das bleiben, was er seit jeher war: eine Quelle praktischer Weisheit für Menschen, die die volle Harmonie ihres Seins erreichen möchten.

Quelle: Horst Stowasser, Freiheit Pur, S.158


»Je mehr Gesetze und Beschränkungen, desto ärmer die Menschen. Je schärfer die Waffen, desto mehr Streit im Lande. Je schlauer und gerissener die Menschen, desto mehr merkwürdige Dinge, die geschehen. Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber.« - Lao Tzu - (5. Jh. v. Chr.) (nicht signierter Beitrag von 78.49.105.6 (Diskussion) 18:56, 30. Jun. 2014 (CEST))[Beantworten]

Abschnitte mit Zischenüberschriften[Quelltext bearbeiten]

Die Abschnittsbezeichnunen hören sich im deutschen etwas unewohnt an, man würde im allgemeinen, das Dao mit Artikel sagen, auf chinesisch würde Dao wohl ohne Artikel geschrieben werden. Kann ich das abändern, ohne dass das Aufregun verursacht?----77.188.62.131 16:35, 8. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

@oben auf chinesisch würde Dao wohl ohne Artikel geschrieben werden

Btw, in der chinesischen Sprache (tonale Sprache) existiert grundsätzlich keine Artikel und Deklinationen wie in vielen flektierende Sprachen (wie Deutsch, Französisch). (nicht signierter Beitrag von 93.131.84.165 (Diskussion) 10:04, 11. Jul. 2019 (CEST))[Beantworten]

Es dürfte grammatikalisch korrekt sein, 'Dao' mit einem Artikel zu versehen. Dies entspricht auch dem Sprachgebrauch in deutschsprachigen Veröffentlichungen. Im Wiki-Artikel wird "das Dao" mit Artikel verwendet. Lutz Geldsetzer u. Hong Han-ding zum Beispiel: Grundlagen der chinesischen Philosophie. (Reclam-Verlag) verwenden das Dao in Zusammensetzungen, wie Himmelsdao, Menschendao .... Dao wird also wie ein Substantiv behandelt und dazu gehört im Deutschen ein Artikel. --Monika Wirthgen (Diskussion) 17:14, 11. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]
Selbstverständlich gehört zu diesem Begriff der bestimmte Artikel. Das ergibt sich aus seiner Bestimmtheit, d. h. daraus, dass der Sprecher/​Schreiber davon ausgeht, dass der Hörer/​Leser erkennen kann, auf welches Wesen in der Welt sich der Begriff beziehen soll. Hierzu gehören auch Ausdrücke wie „die Sonne“, „der Islam“, „die Renaissance“, „der elektrische Widerstand“, „Ein Hund [unklar welcher] läuft mir entgegen. Der Hund [jetzt klar: es geht um den mir entgegen laufenden] ist ein Dobermann.“ Ausnahmen sind hauptsächlich die meisten nicht näher bestimmten Namen von Menschen und Orten, z. B. „Helena“ vs. „die schöne Helena“, „Rom“ vs. „das ewige Rom“, sowie eine kleine Gruppe bestimmter Einzelwörter wie „Gott“ (vs. „der allmächtige Gott“) usw. — Tonsprachen haben damit nichts zu tun. Dass manche skandinavische Sprachen sich zu Tonsprachen entwickelt haben, hat sie nicht dazu gebracht, den Artikelgebrauch irgendwie zu ändern oder gar aufzugeben. Auch Flexion ist davon unabhängig. Zum Beispiel ist das stark flektierende Latein artikellos, während im vollkommen flexionslosen Haitianischen Artikel benutzt werden. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 19:20, 11. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]

Dao als Grundlage von Han-Führungsidealen und Hanfu (Kleidung)[Quelltext bearbeiten]

Ich finde es etwas schade, dass in dem kurzen Artikel kaum auf kulturelle Wirkungen in China eingegangen wird, die insbesondere in der Ming-Zeit beherzigt wurden, z.B.: Der ideale Herrscher sei untätig. ("1587, A Year of No Significance: The Ming Dynasty in Decline.", Ray Huang)

Offensichtlich wird es da, wo man traditionelle Han-Kleidung betrachtet: Sehr lange oder sehr weite Ärmel machten Handeln bzw. Benutzung der Hände schwierig, Kopfbedeckungen mit Troddeln, Vorhängen oder wackeligen Konstruktionen machten Bewegungen erzwungenermaßen langsam, sorgfältig voraus zu planen, aber idealerweise im Stillstand verharrend, für Männer wie für Frauen. --2A02:908:890:EFC0:B62E:99FF:FE5B:4C9D 03:59, 21. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Falls das einer reputablen Quelle zu entnehmen ist, hat das sicherlich Relevanz für den Artikel. Wo steht´s? --Fährtenleser (Diskussion) 07:36, 21. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Es sollte - wie z. B. in diesem Artikel leider geschehen - prinzipiell keine Übertragung aus dem klassischen Chinesisch zitiert werden, ohne dass der Übersetzer namentlich genannt wird. --Sogratis (Diskussion) 12:24, 12. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]