Diskussion:Florian Havemann

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Daß die Kritik von Biermann an Havemann ein "tragisches" Element enthält, erschließt sich aus dem Text nicht - im Gegenteil erlaubt dieses Detail sehr tiefe Einblicke in Biermanns Charakter. --84.188.200.210 09:39, 2. Nov. 2008 (CET)[Beantworten]

Entfant perdu[Quelltext bearbeiten]

Man darf doch ein Lied nicht auf dieselbe Art textlich interpretieren wie einen politischen Essay... Biermann hat "enfant perdu" emotional berührt direkt nach der Flucht seines Freundes geschrieben, traurig darüber dass er jetzt "hinter der Mauer, und glaubt dass er vor ihr sitzt". Für die DDR Dissidenten waren die aus der DDR geflüchteten wirklich wie aus der Welt, fast wie gestorben. Das berühmte Konzert in Köln war ca. 5 Jahre später (Videos einiger Lieder auf youtube aber leider ohne Textbeiträge zwischen den Songs) Er kündigte das Lied auf der Bühne an mit "Ich möchte Euch nicht mit dem ganzen Text behelligen, sondern nur ein paar Strophen singen, die mir heute noch wichtig sind". Und nachdem er es gesungen hat, erklärte er was ihm an dem Lied schon 1976 nicht mehr gefiel: "Es erklärt überhaupt nicht warum Leute überhaupt abhauen wollen. Es ist eher eine moralische Krücke für die die dableiben wollen!". (Konzertmitschnitt)

"Schuldig", es gesungen zu haben, ist der Barde, ja... Aber: eine "scharfe Kritik" wie im Artikel behauptet wird ist hier fehlinterpretiert. Für Biermann selbst war es (jedenfalls 1976 in Köln) eher eine melancholische Ballade.

Aber natürlich gab es für die DDR-Dissidenten immer einen ernstzunehmenden Hintergrund. Das Dilemma "abhauen/Ausreiseantrag" vs. "bleiben und versuchen was zu ändern, und mit den Repressionen des Regimes leben" führte dazu, dass diejenigen die blieben, sich immer mehr alleingelassen fühlten von denen die sich entschieden zu gehen. Das führte zur Zersplitterung der "Opposition", örtlich und politisch (und auch vom DDR Regime gefördert durch eine entsprechende Ausreisepolitik). Bis zum Herbst 89 wo es in den Demonstrationen die Blockbildung gab von denjenigen die "Wir wollen raus!" riefen vs. denjenigen deren drohendes "Wir bleiben hier!" dem Regime wohl noch viel mehr Angst einflösste...

Biermann's "Die DDR auf Dauer - braucht weder Knast noch Mauer - wir bringen es soweit!" - und ein westdeutsches Publikum aus Metallern, Arbeitern, die sein Lied an dieser Stelle durch frenetischen Applaus unterbrachen : das war Aufruf zur Revolte, zu zivilem Ungehorsam, stellte das Selbstverständnis des SED-Staates infrage - für Regierenden des angeblichen Arbeiter- und Bauernstaats so unerträglich und gefährlich dass ihnen nichts besseres mehr einfiel als den Barden, der nie einen Antrag gestellt hätte, auszusperren. All denjenigen die das ganze Konzert gehört hatten war das an dieser Stelle klar. --FrankMechelhoff 11:18, 3. Nov. 2009 (CET)[Beantworten]


"für die die dableiben wollen" ... – Bei Rezensionen des Flor-Have-Liedes fehlt mir immer der Hinweis, daß zur selben Zeit wie Florian auch Biermanns Adoptivtochter Nina Hagen rüberzumachen versuchte. Die ist dann in Warschau gestrandet, wo sie ihren "Jesus? Hier ist Nina!"-LSD-Trip hatte. Mir scheint das Lied eher für sie geschrieben.

Um so unfairer gegen Florian. Wird nicht einfach gewesen sein, mit diesem Namen und diesem Lied zu leben. Biermann hatte damals ja den Status einer Ikone, ähnlich Dutschke.

seeräuberjens (nicht signierter Beitrag von 46.115.129.72 (Diskussion) 22:52, 9. Nov. 2014 (CET))[Beantworten]

verheiratet und drei Kinder. [1] --87.155.246.245 15:20, 14. Nov. 2016 (CET)[Beantworten]

Havemanns Leben beginnt erst mit der Verhaftung? Gibt es kein Leben vor dem Knast? (nicht signierter Beitrag von 188.108.146.225 (Diskussion) 12:14, 26. Okt. 2019 (CEST))[Beantworten]

Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war Havemann 16 Jahre alt. Wie aus seinen autobiographischen Notizen zu entnehmen ist, hatte er zuvor eine Kindheit in einem sehr inspirienenden Umfeld, die aber wohl auch nicht unproblematisch war.[2] Seine eigenen Berichte darüber sind indes streitbefangen[3] und gehen wohl zudem auch so ins Persönliche, daß eine Enzyklopädie nicht der passende Ort sein kann, Berichte davon ausführlich wiederzugeben. Nichtsdestotrotz habe ich auf diese Anregung hin den ersten Satz des Lemmas etwas umformuliert: „Der Sohn des bekannten DDR-Regimekritikers Robert Havemann wuchs in Berlin auf.“ Ich hoffe, das paßt so. --Tosi F (Diskussion) 19:23, 30. Aug. 2020 (CEST)[Beantworten]
Hab noch mehr im eigenen Lebenslauf gefunden[4] und dies auch sogleich eingepflegt. --Tosi F (Diskussion) 20:46, 30. Aug. 2020 (CEST)[Beantworten]