Diskussion:Flugscham

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Die alte Diskussion zum Artikel, vor der Wiederherstellung, ist hier zu finden: Diskussion:Flugscham/Archiv/1

Die Definition habe ich dem NewStatesman entnommen, da Prof. Maria Wolrath-Söderberg sich dort mit dem Konzept auseinandersetzt und eine ausgewogene Def. anbietet. -- 2001:4DD7:B479:0:9D:E0F7:D0A3:C661 22:01, 28. Okt. 2019 (CET)[Beantworten]

Realitätscheck in Deutschland[Quelltext bearbeiten]

„Im Juli wurde der Rekord gemeldet, dass knapp 20.000 Flugzeuge gleichzeitig den Himmel pflügten.“ Alles wissen, nichts ändern: Flugscham und andere DoppelmoralproblemeDie Debatte um „Flugscham“ wirkt nicht auf den Luftverkehr: Der Düsseldorfer Flughafenchef Thomas Schnalke meldet Rekordzahlen für dieses Jahr. Überlastete Flughäfen: Flugchaos trotz Flugscham --Mmgst23 (Diskussion) 17:08, 2. Nov. 2019 (CET)[Beantworten]

Bereits bei den Angaben aus dem Jahr 2019 müsste nachgehakt werden. In der zuletzt zitierten Quelle taucht die Formulierung „trotz Flugscham“ auf. Was heißt das? Gemeint ist wohl: „obwohl aktuell der ‚Flugscham‘-Diskurs in aller Munde ist“ bzw. „obwohl laut einer im Artikeltext zitierten Quelle 44 % aller Menschen, die eine Flugreise angetreten haben, sich auf Befragung dazu ‚bekennen‘, dass sie sich für diese Reise ‚schämen‘“.
Könnte es sein, dass derartige „Bekenntnisse“ so viel wert sind, wie der Eintrag der „Bekenntniszugehörigkeit“ auf einem Einkommenssteuerformular, auf dem zum Zweck der Kirchensteuerfestsetzung nach dem „Bekenntnis“ gefragt wird? --CorradoX (Diskussion) 16:55, 12. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Auswirkungen von Flugscham in Schweden 2019[Quelltext bearbeiten]

www.aargauerzeitung.ch schrieb am 2.5.2019: In Schweden hat sich die neue Scham in Bezug auf das Fliegen bereits auf das Verhalten der Bevölkerung ausgewirkt. So nahmen die Schweden zuletzt immer häufiger den Zug und buchten weniger Flüge: Nach jahrelangem Wachstum der Passagierzahlen stagnierten diese 2018 und gingen in den ersten drei Monaten 2019 gar um 3 bis 4 Prozent zurück.

--178.203.112.96 05:41, 8. Sep. 2020 (CEST)[Beantworten]

Bedeutung der zuletzt eingefügten Quelle[Quelltext bearbeiten]

  1. Die Quelle ist zweiffellos reputabel. Sie wurde vom Statistischen Bundesamt herausgegeben.
  2. Bemerkenswert ist die Bereitschaft der Mehrheit der Befragten zu dem Bekenntnis, noch nie unter Flugscham gelitten zu haben.
  3. Ein methodisches Problem der Quelle besteht darin, dass das Wort „Flugscham“ von den Interviewern an die Befragten herangetragen wurde und möglicherweise erst dadurch für sie zum Thema gemacht wurde. Eine Antwort auf die Frage, ob Flugscham in der deutschen Gesellschaft des Frühjahrs 2023 ein Thema war, lässt sich daher aus den Umfrageergebnissen nicht ableiten.
  4. Die Frage ist auf subtile Weise suggestiv. Sie unterstellt, dass es wünschenswert wäre, sich mit den Fragen zu befassen, die mit dem Begriff „Flugscham“ verbunden sind, und löst Vermutungen darüber aus, was die Interviewer hören wollen. Es könnte sein, dass einige unter den 7 %, die sich „bekennen“, Flugscham gehabt zu haben, lediglich „wunschgemäß“ geantwortet, also keine ehrliche Antwort gegeben haben. --CorradoX (Diskussion) 10:49, 15. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]
Mit der Quelle stimmt noch etwas anderes nicht. Ebenfalls Anfang Januar 2024 gab das Statistische Bundesamt eine Statistik heraus, der zufolge sich 21,9 Prozent der Deutschen nicht einmal eine einwöchige Urlaubsreise im Jahr leisten können (vgl. [1]). Dass nur 27 % der Deutschen (eigenen Angaben zufolge) „nie“ fliegen sollen (= Anteil entsprechender Antworten an allen Antworten), erscheint von daher wenig glaubwürdig. Dass es diese Antwortmöglichkeit gibt, lässt die Vermutung, es seien nur Flugreisende befragt worden, als absurd erscheinen.
Wahrscheinlicher ist die Vermutung, dass viele es als peinlich empfinden, wenn sie sich zum Nichtfliegen bekennen sollen (= eine Art „Nichtflug-Scham“). Funktionsweise: Der Vorhalt: „Du hattest doch pandemiebedingt jahrelang nicht die Möglichkeit, eine Flugreise anzutreten. Hast du trotz der entsprechenden Ersparnis jetzt etwa nicht das Geld, um eine anzutreten?“ könnte der Entstehung von Flugscham entgegenwirken. --91.97.78.13 11:27, 15. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Zwischenfazit[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist immer noch „verfilzt“. Es herrscht immer noch nicht genug Klarheit darüber, dass

  • 2024 ≠ 2019 und früher
  • im Ablauf der Zeit der Prozess von „trial and error“ wirksam wird. → Falsifizierte Prognosen sind potenzielle Löschkandidaten.
  • Tatsachenbehauptungen ≠ unbestreitbare Tatsachen, auch wenn sich reputable Quellen für ihre Wahrheit verbürgen
  • Propaganda / Werbung verstößt absichtlich gegen das NPOV-Gebot

Solange von „Flugscham“ geschrieben und gesprochen wird, wird die Notwendigkeit, diesen Artikel zu überarbeiten, bestehen bleiben. (nicht signierter Beitrag von Corradox (Diskussion | Beiträge) 18:03, 17. Jan. 2024 (CET))[Beantworten]

... das Wort denn überhaupt noch? Unter einundvierzigtausend Goggletreffer, die wenigsten aus den letzten zwei, drei Jahren. --RAL1028 (Diskussion) 19:13, 17. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Gib einmal bei Google das Begriffspaar „Reisen Horizonterweiterung“ ein und du findest dich in der aktuellen „Gegenwelt“ zur „flugeschamgeprägten Welt“ wieder (relativ hoher Anteil an Treffern neueren Datums). --CorradoX (Diskussion) 17:18, 23. Jan. 2024 (CET) [Beantworten]
Du bist auf der richtigen Spur: YouGov führte im April 2023 eine Umfrage zur Flugscham bei Einwohnern Deutschlands durch. Deren Ergebnis wurde vom Statistischen Bundesamt am 2. Januar 2024 veröffentlicht. Bereits vorher wurde von den Medien vor allem das Ergebnis aufgegriffen, wonach 52 % der Befragten noch nie Flugscham empfunden hätten.
Unter Kapitel 6. auf dieser Diskussionsseite habe ich die kritische Bemerkung angebracht (streng genommen TF, da ich dafür keinen Beleg angeführt habe), dass die Frage subtil suggestiv sei, da durch sie der Begriff „Flugscham“ (den möglicherweise viele lange nicht mehr gehört haben) in das Interview eingeführt werde (= ein Fall von „Wiederbelebung“). Verdächtig ist es auch, dass der mitgliederstarke ADAC in einem Artikel vom Juni 2023 meint, seinen Lesern erklären zu müssen, was der Begriff „Flugscham“ bedeutet („Flugscham nennt man dieses neue Unwohlsein, das Menschen empfinden, die sich der klimaschädlichen Tragweite ihrer Reise bewusst sind, aber dennoch fliegen.“) ([2]). Der ADAC stellt fest, dass ein Viertel der von ihm befragten Mitglieder „dieses neue Unwohlsein“ verspüre. Das Bezeichnete („das neue Unwohlsein“) existiert also heute mit Sicherheit noch. Deutlich wird durch den ADAC-Beitrag auch, dass der Mainstream sich nicht mehr mit der Frage befasst, ob man überhaupt noch fliegen darf, sondern mit der Frage, wie man „nachhaltig(er) fliegt“.
Sicher ist, dass – wie bei allen „Modethemen“ – der Hype um den Begriff vorbei ist. Dies belegt die Abrufstatistik zu umseitigem Artikel ([3]). Erst durch meine Beteiligung an dem Artikel nähert sich die Zahl der Aufrufe wieder dem dreistelligen Bereich.
Allerdings erschienen in meiner Google-Version nach der Eingabe des Suchworts „Flugscham 2023“ auf der ersten Seite hintereinander sieben Quellen, die allesamt aus dem Jahr 2023 stammen und nach den WP-Regeln als reputabel bewertet werden müssen. Einer der Treffer ist ein Beitrag des Bayerischen Rundfunks vom 30. Mai 2023 mit dem Titel: „Flugscham ade? Urlaubsflüge sind wieder im Aufwind“ ([4]). In ihm wird das Resümee von Tourismusforschern der Hochschule München zitiert: „Der Begriff Flugscham ist zwar aus der Klima-Debatte verschwunden, aber seit 2019 verfolgen die Tourismusforscher der Hochschule München, dass der Wunsch nach einer möglichst geringen Klimabelastung zunimmt.“
Welche Schlussfolgerungen sollten wir für die Artikelarbeit aus dieser Erkenntnis ziehen? Am praktikabelsten wäre es wohl, auf den Wandel der Fragestellung in der Form zu reagieren, dass wir das Thema „Flugscham vor der COVID-19-Pandemie“ in dem Artikel Flugscham belassen und einen neuen Artikel Nachhaltiger Flugverkehr verfassen, auf den in umseitigem Artikel am Schluss verwiesen werden sollte. --CorradoX (Diskussion) 10:35, 18. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]
Bei den Aussagen über den Zeitraum bis 2019 müssten Quellen zum jetzigen Abschnitt 3.2, die in die Kategorie „Newsticker“ einzuordnen sind, durch gründliche wissenschaftliche Analysen ersetzt werden. Hervorragend für diese Arbeit geeignet ist eine Studie des „Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE“ vom 25. Juni 2020 ([5]) zum „Flugverhalten in Deutschland und Europa“. --91.97.72.105 10:56, 18. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]
Als eine der Grundlagen für den neuen Artikel empfiehlt sich der Artikel „Zur Legitimität des Fliegens. Eine Diskurserweiterung der Flugscham-Debatte“, herausgegeben im Jahr 2020 vom „Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)“ ([6]). Der Begriff „Diskurserweiterung“ bezeichnet treffend die Aufgabe, die dem aktuellen Diskurs zugrunde liegt. --CorradoX (Diskussion) 11:06, 18. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Nebenwirkungen der Reduzierung durchschnittlich geflogener (und gefahrener) Distanzen[Quelltext bearbeiten]

Margot Kässmann sieht eine Gefahr für die Idee des „Weltbürgertums“ für den Fall, dass es keine Interkontinentalflüge mehr gäbe. In anderen Quellen wird argumentiert, in Deutschland und Europa gebe es auch sehenswerte Destinationen und man solle ausschließlich diese auf dem Land- und Seeweg aufsuchen.
Ich werde diesen Gedanken nicht weiterverfolgen. Denn ich habe noch keine weiteren Quellen zu dem Thema „Notwendigkeit der Horizonterweiterung als Instrument der Entfaltung der Persönlichkeit und als Gegenmittel gegen ein ‚Abdriften nach rechts‘“ gefunden, die ich zitieren könnte. Das Bestehen eines Zusammenhangs zwischen der geforderten Reduzierung der zurückgelegten Distanzen von Individuen pro Jahr und dem Aufschwung rechter politischer Strömungen als Folge einer Renationalisierung des Denkens (bzw. von „PEGIDA-Mentalitäten“) in den Bevölkerungen Europas erscheint durchaus als plausibel. --CorradoX (Diskussion) 11:27, 23. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Friedrich Schiller und Immanuel Kant waren zu ihrer Zeit keine an die Scholle gebundenen Leibeigenen, d. h. Menschen ohne rechtlich garantierte Freizügigkeit – anders als die meisten Bauern in Deutschland, die vor 1800 die Bevölkerungsmehrheit bildeten. Dennoch hat Schiller in seinem ganzen Leben nie ein Meer zu Gesicht bekommen und Kant hat sich nie mehr als 50 km von Königsberg entfernt. Es ist abwegig, den beiden Männern wegen ihres Mangels an räumlicher Mobilität einen „engen geistigen Horizont“ zuzuschreiben.
Grundsätzlich gilt: Niemand muss (außer berufsbedingt) in vielen Ländern gewesen und weitgereist sein.
Außerdem erwähnt Frau Kässmann nicht, dass sie sich vor allem für Mittelschichtangehörige einsetzt. Denn nicht nur eine Flugreise nach Äthiopien muss man sich finanziell leisten können.
Den von dir, Corradox, aufgezeigten Pfad sollten wir auch deshalb nicht weitergehen. --91.97.52.79 16:55, 23. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Resümeevorschlag[Quelltext bearbeiten]

„Die massive Benutzung des Wortes ‚Flugscham‘ seit Ende 2018 als Kampfbegriff und Mittel der Beschämung Flugwilliger hat dazu geführt, dass im zweiten Halbjahr 2019 ein ‚Kipppunkt‘ erreicht wurde, dessen Überschreitung zu Margot Kässmanns Reaktion auf Greta Thunbergs Form der Atlantiküberquerung führte. Auch bei Personen, die der Idee des Flugverzichts wohlwollend gegenüberstehen, setzte ein Prozess ein, der zur selteneren Verwendung des Begriffs ‚Flugscham‘ führte, weil er als Konflikte unnötig eskalierend empfunden wurde.“
Bei dem in Anführungszeichen Formulierten handelt es sich um eine erste Arbeitsthese. Sie enthält eine explizite differenzierte Antwort auf die Frage am Eingang des Abschnitts „Gibt es…“.
Es wäre schön, wenn andere Wikipedianer sich an der Formulierung des Gesamturteils beteiligen würden. --CorradoX (Diskussion) 16:52, 24. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]