Diskussion:Ignaz Petschek

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Der Artikel gibt nichts zur DVP-Mitgliedschaft von Petschek her, deshalb entsprechende Kategorie gelöscht. --172.177.70.156 16:59, 3. Dez 2004 (CET)

Ignaz Petschek unterhielt in Aussig an der Elbe ein Waisenhaus

Julius Petschek war Kunstmäzen in Prag. Er finanzierte viele Aufführungen an der Oper und Theater.

Die Brüder haben sich nicht immer "vertragen" und im Aufsichtsrat der AG's haben diese öfters nicht deiselbe Meinung vertreten.

Ergänzungen von IP 131.188.3.227 (erl.)[Quelltext bearbeiten]

Die ab dem 13. Dezember ergänzten Angaben über die Unternehmensbeteiligungen von Ignaz Petschek im „Reichsgebiet“ stammen von einer privat betriebenen Website mit Beiträgen von Privatpersonen zu den Schwerpunktthemen jüdische Geschichte und bayerische Landesgeschichte; siehe hier S. 16–17. Trotz allem Respekt für die Arbeit kann leicht festgestellt werden, dass viele Angaben von dem Verfasser (Ingolf Strassmann; Angaben zur Person siehe S. 30.) nicht ausreichend recherchiert wurden; d.h. das Mehreres nachweislich falsch ist. Zunächst ist der Unterschied zwischen Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratsmitglied zu beachten. Richtig ist, dass Ignaz Petschek bei der Mehrzahl (aber nicht bei allen) der aufgeführten Gesellschaften zeitweise die Aktienmajorität besaß. Bei vielen der aufgeführten Unternehmen saß er jedoch nicht im Aufsichtsrat, sondern hatte dort „Strohmänner“ platziert. Das waren ab 1919 nicht selten Abgeordnete oder ehemalige Minister, wie der Lobbyist und Reichstagsabgeordnete Hartmann von Richthofen oder der Sächsische Minister ohne Portefeuille Emil Nitzschke.

Weiteres Problem: Bei einigen der aufgeführten Gesellschaften hatte Ignaz Petschek seine Aktienanteile lange vor 1930 verkauft und andere Gesellschaften existierten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Beispiele:

  • Deutsch-Böhmische Kohlen und Brikett-Werke AG, Dresden, (1906-1939) => Dies war eine reine Verkaufsgesellschaft (keine Grube), die von 1906 bis 1926 bestand (vgl. z.B. Deutsche Digitale Bibliothek, hier). Gemäß unserer Recherchen hielt Ignaz Petschek zumindest im Jahr 1917 hier 43,49 % der Aktien. Zu beachten: Die meisten Verkaufsgesellschaften in Mitteldeutschland wurden 1925 auf Veranlassung des Reichskohlenrats aufgelöst; hierzu sollte das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat als Quoten- und Verkaufskartell dienen. Einen Nachweis, dass Ignaz Petschek oder einer seiner Söhne hier jemals im Aufsichtsrat saß, konnten wir nicht finden.
  • Ramsdorfer Braunkohlenwerk AG, (1906-1917-1939?) => Schon ab 1912 verkauften die Petscheks ihre Aktienanteile an die DEA + ab 1920 gehörte die Gesellschaft vollständig der DEA (vgl. u.a. Herbert Krüger: Das Schlichtungswesen im Mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Postberg, 1931, S. 17.). Richtig ist, dass Ignaz Petschek bis 1913 einen maßgebenden Einfluss auf den Aufsichtsrat der Ramsdorfer Braunkohlenwerke AG ausübte, was aber nicht heißt, dass er als Mehrheitsaktionär (bis zu diesem Zeitpunkt) auch im Aufsichtsrat saß. D.h. einen Nachweis, dass Ignaz Petschek oder einer seiner Söhne hier jemals im Aufsichtsrat saß, konnten wir nicht finden + nach 1913 definitiv nicht mehr.
  • Braunschweigische Braunkohlenwerke AG, (1913-1939?) => Hier verlor Ignaz Petschek bereits ab 1914 seinen Einfluss + 1915 kam die Gesellschaft vollständig in den Besitz der Harbker Kohlenwerke, die ihrerseits ab 1916 zu 100 % der EWAG gehörte. D.h. die BKB waren ab dem Jahr 1916 sog. „Fiskalischer Grundbesitz“ und gehörten je zur Hälfte dem Reich und Preußen. Einen Nachweis, dass Ignaz Petschek oder einer seiner Söhne hier jemals im Aufsichtsrat saß, konnten wir nicht finden + nach 1915 definitiv nicht mehr (vgl. u.a. Walter Herrmann: Das Kapital im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Risse-Verlag, 1933, S. 103 sowie Geschäftsberichte unter HWWA).
  • Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG (1913-1939) => Ignaz Petschek saß bei dieser Gesellschaft niemals im Aufsichtsrat. Die Aktienmehrheit besaß hier ab 1918 Julius Petschek, der war aber auch niemals Mitglied im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Auch er arbeitete mit Strohmännern, zu denen bei dieser Gesellschaft ab 1923 insbesondere Eugen Schiffer gehörte. Richtig ist, dass sich die Brüder um dieses Unternehmen zwischen 1910 und 1916 eine regelrechte Übernahmeschlacht um die Aktienmehrheit lieferten, die Ignaz Petschek verlor und sich aus dieser Gesellschaft vollständig zurückzog. Diese Vorgänge sind in der Literatur sehr gut dokumentiert + vgl. auch HWWA.
  • Ilse Bergbau AG (1926/28-1939) => Hier erlangte Ignaz Petschek im Zuge einer feindlichen Übernahme erst ab dem Jahr 1929 die Aktienmehrheit. Die Gesellschaft gehörte dann zweifelsohne zu einem Herzstück seiner Unternehmensbeteiligungen. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz allerdings nicht in Meuselwitz, sondern in Berlin. Das heißt, der Ilse Bergbau AG gehörten Gruben in verschiedenen Revieren, vor allem in der Lausitz, aber auch in und um Meuselwitz (Thüringen). Nachweislich saßen weder Ignaz Petschek noch einer seiner Söhne im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Als Strohmann fungierte hier der Reichstagsabgeordnete Konrad Piatschek (sein Nachname führte oft zu Verwechslungen). Auch diese Vorgänge sind in der Literatur sehr gut dokumentiert + vgl. ebenfalls HWWA.

Richtig ist, dass Ignaz Petschek über Kapitalbeteiligungen von etwa 60 % der Brikettproduktion im ostelbischen Revier verfügte. Im Land Sachsen, das zum mitteldeutschen Revier zählte, verloren die Petscheks spätestens mit Gründung der ASW (1923) nahezu vollständig ihren Einfluss. Hierbei ist zu beachten, dass die Bergbaugebiete der Lausitz damals nicht zu Sachsen gehörten. Im mitteldeutschen Revier wurde Ignaz Petschek genauso wie in Sachsen bereits vor 1918 aus der Provinz Sachsen (Preußen) und aus dem Freistaat Anhalt seitens staatlicher Eingriffe größtenteils verdrängt. Anders sah das in Ostthüringen (Meuselwitz-Altenburger Braunkohlerevier) aus, das ebenfalls zum mitteldeutschen Revier gehörte. Im Raum Meuselwitz-Rositz kontrollierten die Petschek-Brüder zusammen knapp 50  % der Braunkohlenförderung.

Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Erben von Julius Petscheks (er starb 1932) ihre Aktienanteile an Gesellschaften im Meuselwitz-Altenburger Braunkohlerevier schon ab 1932 größtenteils an die DEA verkauften. Gleichzeitig verlor Ignaz Petschek ab 1932 seinen Einfluss auf das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat fast vollständig. Denn schon ab 1931 schritt der Gesetzgeber gegen die Absatz- und Handelspolitik der Petscheks ein. D.h. am 31. Dezember 1931 löste das Reichswirtschaftsministerium das Syndikat infolge fehlender Einigung und ununterbrochener Preis- und Lohnunterbietungen mit Wirkung zum 20. Januar 1932 auf (wurde ohne Einfluss der Petscheks auf Preise aber neu gegründet; vgl. HWWA).

Im Übrigen ist das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat ein Kapitel für sich, an einem entsprechenden eigenen Artikel arbeiten wir zzt. Wichtig: Das erste Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat bestand nur von 1909 bis 1913. An der Auflösung trugen die Petscheks einen maßgeblichen Anteil. Sie waren Gegner des Kartells und verhinderten in der Folgezeit erfolgreich eine Syndikatsbildung. Das änderte sich erst 1919 nachdem die Syndikatsvereinigungen staatlich vorgeschrieben wurden. Ab diesem Zeitpunkt nutzten die Petscheks ihren Einfluss auf das Syndikat maßgeblich für ihre Zwecke. Nachweislich besaß Ignaz Petschek ab dem Jahr 1932 die Aktienmehrheit im mitteldeutschen Revier noch an folgenden Gesellschaften:

  • Niederlausitzer Kohlenwerke
  • Bleichert‘sche Braunkohlenwerke
  • Gewerkschaft Wilhelmschacht
  • Braunkohlenwerke Borna AG
  • Braunkohlenwerke Leonard
  • Braunkohlengrube Vereinsglück AG
  • Phönix AG für Braunkohlenverwertung
  • Gewerkschaft Heureka (vgl. u.a. Walter Herrmann: Das Kapital im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Risse-Verlag, 1933, S. 103 sowie Geschäftsberichte unter HWWA).

Vorsicht ist auch bei dem Duktus „Petschek-Konzern“ geboten. Die Petscheks haben stets betont, dass sie „nur“ Aktionäre“ waren. Insbesondere die NS-Behörden versuchten dann nachzuweisen, dass es sich hier um einen Konzern handelte, was die Petschek-Erben bestritten. Genau das ist der strittige steuerrechtliche Punkt gewesen. Dass die Forderungen der Steuernachzahlungen dann sehr wahrscheinlich viel zu hoch waren, steht auf einem anderen Blatt (vgl. u.a. Günter Ogger).

Vorschlag wäre also, die Ergänzungen der IP 131.188.3.227, so wie sie jetzt sind, nicht freizugeben, da einiges richtig, mehreres aber nachweislich falsch ist. Gern erklären wir uns bereit, den Artikel dementsprechend zu überarbeiten, möchten aber niemanden auf die Füße treten; deshalb stellen wir das lieber erstmal zur Diskussion.--FreiTU-ST (Diskussion) 14:56, 13. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Da nichts Gegenteiliges in angemessenem Zeitraum kam, haben wir den Artikel gestern dementsprechend überarbeitet/ergänzt.--FreiTU-ST (Diskussion) 09:29, 29. Apr. 2020 (CEST)[Beantworten]

Fabrik (erl.)[Quelltext bearbeiten]

Wem gehörte die Chemische Fabrik Pecek?

Wem gehörte die Chemische Fabrik Pecek? --NearEMPTiness (Diskussion) 13:25, 6. Mär. 2020 (CET)[Beantworten]

Hallo NearEMPTiness, wenn wir das richtig recherchiert haben, besteht zwischen der Chemischen Fabrik Peček und der Familie Petschek keine Verbindung. Bereits Israel Petschek, der Großvater von Ignaz Petschek, schrieb seinen Nachnamen deutsch Petschek. Auch die tschechische Schreibweise des Familiennamens ist Petschek und nicht Peček, vgl. tschechische WP. Wenn wir das hier richtig übersetzt haben, dann gehörte die Lučební Tovarny v Pečkách (Chemische Fabrik in Peček) einem Mann namens Bruno Bauer. Mit Pečkách bzw. Peček ist der Ort Pečky gemeint (deutsch Petschek, älter Petschkau bzw. Petzek), der wohl früher auch auf Tschechisch unterschiedliche Schreibweisen hatte (siehe hier) oder auf ungarisch so hieß, da Böhmen damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Die Chemiefabrik wurde laut tschechischer WP am 5. Mai 1872 in Pečky gegründet, stellte Kunstdünger, Spodium, Knochenleim und Schwefelsäure her und hatte rund 160 Mitarbeiter. Im Jahr 1898 ging die Fabrik im Chemieunternehmen Kolin (Lučební závody Kolín) auf, heute Lučební závody Draslovka a.s. Kolín. Der Nachname der Familie Petschek leitet sich hingegen zweifelsohne von dem Ort ab, da zumindest sein Vater und sicherlich auch sein Großvater aus Pečky stammten.--FreiTU-ST (Diskussion) 20:22, 28. Apr. 2020 (CEST)[Beantworten]

Grünes Häkchensymbol für ja Ganz herzlichen Dank für diese Klarstellung. --NearEMPTiness (Diskussion) 21:00, 28. Apr. 2020 (CEST)[Beantworten]