Diskussion:Jacob Schapiro

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Weitere Daten[Quelltext bearbeiten]

Leider sind mir weitere Standarddaten von Jacob Schapiro, wie genaues Geburtsdatum, Namen der Eltern und evtl. Geschwister, Schulbildung, Berufsausbildung, ggf. Ehefrau und Kinder, sowie Todestag und -ort, nicht bekannt. Im gesamten Internet habe ich darüber leider auch nichts gefunden. Wer Genaueres weiß, sollte die fehlenden Daten und Fakten (mit Quellen!) bitte ergänzen. Vielleicht findet sich ja sogar ein Portraitfoto? Vielen Dank im Voraus. --MartinHansV 14:42, 4. Jul. 2007 (CEST)[Beantworten]

Übertrag der Portal-Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Lat. Artikel muss Jacob Schapiro der Mann gewesen sein, der ganz alleine die deutsche Automobilindustrie der 20er-Jahre runiniert hat. Dafür ist - finde ich - ziemlich unbekannt (auch im Netz ist auf die Schnelle nur wenig über ihn zu finden...). Ich glaube eher, dass da eine gründliche Überarbeitung ansteht.

Da er zudem Jude war ist es nicht unwahrscheinlich, dass seine Rolle in der NS-Zeit negativ aufgebauscht wurde, was in der Nachkriegszeit (ungeprüft?) übernommen wurde. Die Quellenlage ist dünn. Die meisten Angaben basieren auf Oswald, der zwar grundsätzlich zuverlässig ist, aber seine Stärke nicht unbedingt bei den Biografien hat.

Mag sich jemand der Sache annehmen? --Vertigo Man-iac (Diskussion) 13:22, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

Hier ein Link zu einem Artikel über Schapiro aus dem damals noch sehr jungen SPIEGEL von 1951. Die dortigen Angaben scheinen mir mit denen aus unserem Artikel nicht ohne weiteres kompatibel...--Matthias v.d. Elbe (Diskussion) 14:50, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Den Artikel hatte ich gestern auch gesehen. Er sagt wenig über Schapiro, lässt ihn aber nicht unbedingt in dem schlechten Licht dastehen, das der WP-Artikel auf ihn wirft.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 14:55, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Wichtig genug für Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis 1979 ist er nicht... Ich kannte den Bezug zu Schebera.--Chief tin cloudIm Zweifel für den Artikel 14:57, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Zwischenzeitlich habe ich in der Motor-Klassik 11/85 einen vierseitigen Artikel gefunden. Muss ihn aber noch lesen.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 14:58, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
In der Automobil-Literatur, die sich mit den Anfängen von BMW als Autobauer beschäftigt (Dixi, Cyklon, Gothaer Waggonfabrik), ist Schapiro durchaus ein öfter beschriebener Kapitalist reinsten Wassers (Bücher von Halwart Schrader, Jürgen Lewandowski, Horst Mönnich ..., s auch Google-Books), Ähnlich sieht es bei der Literatur aus, die sich mit dem Zusammengehen von Daimler und Benz befasst. Ich denke, die Beurteilung hängt maßgeblich davon ab, in welcher Phase man Schapiro bewertet: In den Anfängen der erfolgreiche Kapitalist und große Profiteur einer wirtschaftlichen Krise, die er konsequent für sich ausnutzte, dann der böse Kapitalist, der viele an den Rande des Ruins brachte (und darüber hinaus), dann der bedauerte Kapitalist als Opfer der Weltwirtschaftskrise, dann der verhasste jüdische Kapitalist in Zeiten der nationalsozialistischen Diktatur. Eine wirklich objektive Darstellung wird da schwer, solange keine echte Personenbiografie vorliegt, und droht schnell zu einer sehr subjektiven Wertung zu werden. Auch das ist sicher keine leichte Aufgabe, so weit daneben scheint mir der Artikel nach dem ersten Eindruck nicht daneben zu liegen, Schapiro scheint da schon sehr rigoros, eigennützig und rücksichtslos gewesen zu sein. Und wenn das so war, dann sollte man das auch unabhängig von irgendeiner Religionszugehörigkeit sagen können. Die Kritik an ihm scheint jedenfalls schon in den 1920er-Jahren erheblich gewesen zu sein. --Roland Rattfink (Diskussion) 17:06, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

(Nach links) Es sind Aussagen wie diese, die mir dann doch etwas überzogen vorkommen:

Als sich die finanziellen Verhältnisse in Deutschland 1924 durch die Einführung der Rentenmark und später der Reichsmark wieder normalisierten, funktionierten Schapiros Verfahren nicht mehr. Die Wechsel platzten, und mit seiner Zahlungsunfähigkeit schadete er einem Großteil der deutschen Automobilindustrie: Benz & Cie. und die Daimler-Motoren-Gesellschaft konnten nur durch Fusion (1926) überleben, NSU musste Schebera übernehmen und den Automobilbau an die neu gegründete Firma NSU-Fiat abgeben, Protos wurde an NAG verkauft und die Dixi-Werke übernahm BMW.

Ich bezweifle, dass Schapiros finanzielle Lage zur Fusion von DMG und Benz geführt hat. Im Gegenteil: Schapiro wollte einen deutschen Autokonzern unter seiner Führung schaffen. Die Bestrebungen Richtung Daimler-Benz-Fusion und andere Aktivitäten dürften von ihm gewollt und gefördert und nicht das Ergebnis seiner Finanzschwäche sein. Im Artikel der WP werden m.E. Sachverhalte in einen falschen Zusammenhang gebracht.

Der Artikel in der MK beschreibt vieles, was auch im Artikel steht, aber nicht unbedingt gleich. Hier scheint mir durch eine Straffung auch eine unsaubere Darstellung erfolgt zu sein. Beispielsweise (was mir intuitiv viel logischer erscheint) hat Daimler-Benz wohl die Prolongation von Wechseln verweigert, wodurch Schapiro in Finanznöte geriet. Dadurch konnte ihn Wilhelm Kissel aus dem Aufsichtsrat drängen, weil Schapiro Aktien (am bereits fusionierten) Unternehmen veräußern musste.

Schapiros Glaube sollte zweitrangig sein. Was früher ein Börsenspekulant war, nennt sich heute „Investmentbanker“ oder „Zocker“. Ein Berufsstand von fragwürdigem Ruf, aber kein exklusiv jüdisches Territorium. ;-) Auf Basis des Artikels der MK will ich in den nächsten Tagen mal versuchen, den Eintrag hier zu verbessern.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 17:56, 3. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

Nachdem ich den Artikel "verbrochen" habe, möchte ich mich auch dazu äußern: Die Angaben stammen hauptsächlich aus der Firmengeschichte von Daimler-Benz von Halwart Schrader Werner Oswald. Aber auch in anderen Quellen ist diese Person erwähnt. Auch ich war erstaunt, dass eine Person, die offenbar eine so wesentliche Rolle in der deutschen Automobilindustrie gespielt hat, nicht mehr Beachtung in der einschlägigen Literatur gefunden hat. Die Gründe hierfür könnten darin liegen, dass die Nationalsozialisten die Rolle Schapiros tatsächlich nach Kräften (negativ) ausgeschlachtet haben, seiner jedoch nicht habhaft werden konnten (weil er beizeiten nach Frankreich und dann in die USA geflohen ist). So entging er dem Konzentrationslager und wurde nicht zum "echten" Opfer der Nationalsozialisten (wie so viele andere jüdisch-stämmige Deutsche und Europäer). Hingegen war es nach dem zweiten Weltkrieg äußert unerwünscht, Juden (die auch noch - zumindest ansatzweise - von den Nazis verfolgt wurden) in schlechtem Licht dazustellen. Also wollte wiederum niemand etwas über die zumindest schillernde Rolle Schapiros schreiben oder lesen, damit er sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt sah, gegen Juden zu agitieren und als Altnazi dazustehen. Ein Lehrstuhl der Freien Universität Berlin, der sich mit Biographien Jüdischstämmiger in Deutschland befasst, hatte vor einigen Jahren im Übrigen eine wissenschaftliche Arbeit über die Untersuchung des Lebensweges Schapiros ausgeschrieben. Ich weiß allerdings nicht, ob diese Arbeit inzwischen bereits durchgeführt wurde und welches Ergebnis sie ggf. lieferte.
@Vertigo Man-iac: Nicht Schapiros wirtschaftliche Lage führte zur Fusion der DMG und Benz, zumindest nicht direkt. Vielmehr begegnete man der Verstrickung beider Firmen in Schapiros Firmenkonglomerat, ihren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber anderen Firmen und der daraus resultierenden Gefährdung ihrer Liquidität mit der Fusion, um einfach Kräfte zu bündeln. Ähnlich verhielt es sich mit den anderen erwähnten Firmen.
Gegen einen Ausbau des Artikels ist - wie immer - nichts einzuwenden, wenn die neu eingebrachten Fakten entsprechend belegt werden. Widersprechen sich Angaben und Schlussfolgerungen in den Quellen, müssen lt. WP-Quellen-Richtlinie beide Darstellungen erwähnt werden, in etwa so: Lt. Quelle A wurde die Fa. XYZ 19XX aufgelöst, lt. Quelle B erst 19YY. Quelle A stellt einen Zusammenhang zwischen Ereignis X und Ereignis Y her, Quelle B erwähnt diesen jedoch nicht. Im Übrigen freue ich mich darauf, so neue Informationen zum Fall Schapiro zu bekommen. --MartinHansV (Diskussion) 16:03, 5. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
@MartinHansV: Danke für den Hinweis mit der TU. Die Arbeit ist offenbar noch nicht abgeschlossen, war aber 2014 als lfd. Promotionsvorhaben des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin aufgeführt.
Ich bin stutzig geworden wg. der zeitlichen Abfolge. Die Hyperinflation war 1926 schon lange abgeschlossen, deshalb hat es mich gewundert, dass die Wechsel so spät geplatzt sein sollen. Nach meinem bisherigen Stand der Recherchen sind die Vorgänge um NSU völlig getrennt von denen um Benz zu sehen. Schapiro hat wohl versucht, um 1926 einen deutschen Automobil-Trust zu gründen, nachdem er Anteile an verschiedenen Gesellschaften erworben hatte. Diese Idee hatten auch andere. Es war seinerzeit auch nicht ungewöhnlich, dass Einzelpersonen hohen Einfluss auf Autohersteller hatten (vgl. Camillo Castiglioni bei BMW).
Die Fälligstellung der Wechsel hat bei Schapiro wohl größere Finanzengpässe ausgelöst, weshalb er ein Paket von Aktienoptionen auf Daimler-Benz nicht ausüben konnte. In der Folge scheint es so, dass er seinen Einfluss geltend gemacht hat, um hohe Ausschüttungen bei seinen Beteiligungen zu veranlassen. Zudem wurden wohl Aktiva von zweifelhaftem Wert in die Gesellschaften eingebracht, was dort zu hohem Abschreibungsbedarf geführt hat. Insofern hat Schapiro tatsächlich den Verkauf der NSU-Automobilproduktion an FIAT zu verantworten. Auch ein Berliner Immobilienunternehmen hat er wohl in den Pleite geritten.
Im NSKK-Magazin erschienen 1939 (in zwei Ausgaben?) Berichte über den jüdischen Einfluss auf die Automobilindustrie, in denen Schapiro und Jakob Goldschmidt wohl (sinngemäß) als "besonders verwerfliche" Beispiele des "Finanzjudentums" genannt wurden. Diese(r) Artikel, den/die ich leider noch nicht einsehen konnte, haben wohl den schlechten Ruf Schapiros zementiert.
Er scheint ein in vielfacher Hinsicht bemerkenswerter Mann gewesen zu sein, dessen Rolle in der Automobilwirtschaft größer war als ich gedacht hätte. Ich hoffe, dass die Promotion abgeschlossen wird, ich würde sie lesen wollen.
Zwischenzeitlich konnte ich auch herausfinden, dass er wohl verheiratet war (Ida Schapiro) und mind. eine Tochter (Eleonora) hatte, die vor ihm in die USA ausgewandert ist.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 19:15, 5. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
@Vertigo Man-iac: Es war natürlich die TU Berlin und nicht die Freie Universität Berlin. (Ich hatte vor einigen Jahren einmal versucht, mit dem zuständigen Lehrstuhl telefonischen Kontakt aufzunehmen, um Genaueres zu erfahren, stieß aber als WIKIPEDIA-Autor dort auf wenig Interesse.)
Darüber hinaus ist sehr interessant, was sich da doch so alles über Jacob Schapiro noch finden lässt. Das NSKK-Magazin ist natürlich keine ohne Weiteres reputable Quelle, zumindest was die Einschätzung von Schapiros Rolle in der deutschen Wirtschaft angeht. Man kann sie durchaus angeben und auch Fakten von dort übernehmen, muss aber die vermutlich stark tendenziöse Darstellung entsprechend kommentieren. Dass Oswald irgendeine Einschätzung von dort ungeprüft übernommen hätte, kann ich mir nicht vorstellen.
Die Darstellung der Quellen und Einzelnachweise im Artikel halte ich auch noch für verbesserungswürdig. Dazu mehr unten in einem eigenen Abschnitt. --MartinHansV (Diskussion) 11:52, 6. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

Darstellung der Quellen und Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

Derzeit sind im Artikel fünf Einzelnachweise eingefügt, von denen sich vier auf Zeitschriften beziehen. Die Darstellung ist nicht optimal; so fehlt z.B. der Herausgeber und Erscheinungsort, vgl. WP:Zitierregeln. Zudem sind die wichtigsten Quellen unter dem Punkt "Literatur" zusammengefasst. Dort gehören eigentlich Bücher und Zeitschriften hin, die weiterführende Informationen zum Thema bieten, wenn die einzigen weiteren Quellenangaben Einzelnachweise sind. Die Hauptquellen des Artikels werden meist unter dem Punkt "Quellen" zusammenzufasst, der hier völlig fehlt. --MartinHansV (Diskussion) 12:06, 6. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

Über die Optik können wir gerne sprechen ("its a wiki..."), aber die Angaben bei den Zeitschriften sind mMn völlig ausreichend. Genannt sind Autor und Name der Zeitschrift (welche verlinkt ist). In diesem Fall ist die Angabe der ISSN vernächlässigbar (beim Rotlink liegt sie mir nicht vor, da das Heft ca. 100 Jahre alt ist, hat es vermutlich auch nie eine ISSN gegeben.) Herausgeber werden bei Zeitschriften nicht genannt. Das Fehlen der Quellen ist bedauerlich, war aber schon "immer" so. Meine Ergänzungen habe ich selbstverständlich mit EN versehen.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 17:03, 6. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Die Quellen fehlen nicht; sie stehen nur unter "Literatur" und nicht unter "Quellen". --MartinHansV (Diskussion) 10:09, 7. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Ich muss gestehen, ich habe das Problem immer noch nicht verstanden. Die Quellen sind unter der Überschrift "Literatur" aufgeführt. Ja. Was soll denn geändert werden? Die Überschrift heißt in vielen Artikeln "Literatur". Warum soll das hier anders sein? Lass uns doch erst mal den Inhalt sauber überarbeiten. --Vertigo Man-iac (Diskussion) 12:47, 11. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20833260.html: ... vielmehr wurde der Jude Schapiro ins KZ gesteckt. Davon steht nichts im Artikel, die Formulierung klingt aber auch nicht nach absoluter Zuverlässigkeit. --Suricata (Diskussion) 10:56, 7. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]

... und widerspricht anderen Informationen, nach denen Schapiro 1938 nach Frankreich emigrierte und 1940 in die USA, wo er 1942 verstarb. --MartinHansV (Diskussion) 10:05, 8. Apr. 2016 (CEST)[Beantworten]
Hier muss nicht zwingend ein Widerspruch vorliegen. Gerade in den ersten Jahren der Nazi-Diktatur war die Inhaftierung im KZ oft nur vorübergehend, d.h. eine spätere Entlassung war durchaus möglich.
Nach meinen bisherigen Recherchen ist Schapiro ist tatsächlich verhaftet worden (wohl wg. Zahlungsunfähigkeit). Dies könnte Anfang der 1930er-Jahre im Raum Heilbronn/Stuttgart passiert sein (wohl im Zusammenhang mit den Problemen bei den Süddeutschen Karosseriewerken/NSU). Allerdings dürfte der Zeitpunkt noch vor der Machtübernahme Hitlers liegen, so dass eine Internierung im KZ wenig wahrscheinlich wäre.--Vertigo Man-iac (Diskussion) 11:03, 11. Mai 2016 (CEST)[Beantworten]
Mittlerweile habe ich Unterlagen aus denen zweifelsfrei hervorgeht, dass Schapiro Weihnachten 1940 in die USA eingereist ist. Insofern kann wohl ausgeschlossen werden, dass er einem KZ gestorben ist. --Vertigo Man-iac (Diskussion) 10:48, 7. Jul. 2016 (CEST)[Beantworten]

Es steht auffallend wenig über die Jahre 1914-18. Bißchen unwahrscheinlich, daß er da nichts gemacht hat. --85.178.40.215 04:23, 18. Jul. 2018 (CEST)[Beantworten]