Diskussion:Kalkberghöhle

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Zeitliche Unklarheit & Plattdeutsch[Quelltext bearbeiten]

Ein Verständnisproblem meinerseits: Der Artikel sagt, dass die Höhle in den letzten 5000 Jahren entstand und 1913 entdeckt wurde. Im Artikel zum Segeberger Höhlenkäfer steht aber, dass der Käfer sich im Laufe von 10.000 Jahren entwickelt haben soll. Das ist kein zwingender Widerspruch, weil der Käfer sich in einer anderen Höhle entwickelt haben kann, bevor er die Segeberger Höhle besiedelte. Aber noch mehr irritiert mich die Entdeckung 1913. Warum wurde die Höhle erst 1913 entdeckt? Wenn sie schon eine Verbindung zur Oberfläche hatte, dann hätte man sie doch anhand der ein- und ausfliegenden Fledermäuse schon früher entdeckt haben müssen. Und die Fledermäuse müssen in der Höhle gesiedelt haben, denn sonst hätte der Höhlenkäfer keine Nahrung gehabt. Es sei denn, der Höhlenkäfer hätte die Höhle auch erst nach 1913 besiedelt. Aber woher wäre er dann gekommen?

Kann da jemand etwas Aufklärung bringen?

Zweite Frage: Kann jemand Ortskundiges sagen, wie die Höhle im plattdeutschen Volksmund Segebergs genannt wird? --::Slomox:: >< 14:10, 13. Jan. 2013 (CET)[Beantworten]


--H.giljum (Diskussion) 18:38, 3. Okt. 2015 (CEST)[Beantworten]

Versuch einer Antwort auf die Frage nach der Datierung:

Vorweg sei es mir bitte verziehen, wenn ich als Neuling hier hinter den Kulissen vielleicht einige Formfehler begehe. Der Artikel selbst enthält ja auch einige Fehler. Wenn ich mit den Bearbeitungsfunktionen etwas vertrauter geworden bin und die dazugehörigen Quellen zitierbereit parat liegen habe, werde ich mir vielleicht demnächst die Mühe machen ein wenig zu korrigieren. Ich arbeite seit fast zwei Jahren dort als Höhlenführer und bin daher mit einigen grundlegenden Arbeiten und Texten zum Thema vertraut. Die Entstehung der Höhle fand nicht in den vergangenen 5.000 Jahren statt, sondern begann vor 10.000 Jahren mit dem Ende der Weichsel-Eiszeit. Die noch über lange Zeiträume die norddeutsche Landschaft durchströmenden Schmelzwässer waren initial bei der Bildung der Höhle beteiligt (Gripp). Die Höhlenbildung hat von da an mindesten 5.000 Jahre gedauert. Nach Dr. Jürgen Hagel und Dr. Peter-Helmut Ross hat sich dann möglicherweise im Bereich des großen Segeberger Sees, der bis dahin als Vorfluter gedient haben soll, ein massiver Erdfall ereignet, wodurch der Seespiegel um etwa 10m abgesenkt wurde. In Folge ist der Grundwasserspiegel in der Kalkbergscholle ebenfalls stark abgesunken und die Höhle ist trocken gefallen. Das zweite Szenario beschreibt eine etwa 10.000 Jahre anhaltende Höhlenbildung und zwar bis zu dem im Artikel erwähnten Versuch um das Jahr 1870, das unter der Kalkbergscholle liegende Steinsalz zu fördern. Die zwei dabei bis zu einer Tiefe von jeweils fast 100m uG abgeteuften Schächte (keine Bohrungen) sind abgesoffen und haben sich mit dem Karstgrundwasser der Kalkbergscholle gefüllt. Das Abpumpen des stets nachdrängenden Wassers blieb erfolglos, und so wurde das Vorhaben aus dem Salzstock von Bad Segeberg Steinsalz zu fördern aufgegeben. Von wem die Theorie stammt, dass erst damals der Grundwasserspiegel im Gebirgskörper so weit abgesenkt wurde und damit die Höhle trocken fiel, muss ich wohl nochmal recherchieren. Der Käfer Choleva septentrionis holsatica (neuer Name Choleva lederiana holsatica) hat wohl zunächst mit Ausgang der Weichseleiszeit nicht die noch in Entstehung befindliche, also die überflutete / phreatische Höhlenbildungszone, sondern die darüber liegenden Kluftspalten und Trennfugen des durch den Salzaufstieg stark beanspruchten und zerrütteten Gebirgskörpers besiedelt, welche bei entsprechender Ausdehnung auch bereits von Fledermäusen als Quartiere genutzt wurden. Die Arbeiten und Veröffentlichungen von Frau Dr. Ipsen zum Segeberger Höhlenkäfer sollten darüber weiteren Aufschluss geben können. Seit wann genau die vadosen Bereiche der Höhle von Fledermäusen als Quartiere genutzt werden, ist wohl noch nicht hinlänglich erforscht. Es wurden aber präfossile Knochen von Nymphenfledermäusen gefunden, welche als typische Waldbewohner Schleswig-Holstein zuletzt besiedelt haben, als dieses noch großflächig bewaldet war. Auch gegenwärtig kann man an einigen Bereichen des Kalkberges bis zum Höhlenniveau durchgängige Kluftspaltensysteme nachweisen, womit sich erklärt, weshalb die Fledermäuse vor dem Menschen von der Existenz der Höhle wussten. Dass man vor dem Anfahren der Höhle von den saisonal zahlreich ein- und ausfliegenden Fledermäusen nicht auf die Existenz der Höhle schließen konnte, liegt wohl an ihrer nächtlichen Lebensweise. Bis zur Inbetriebnahme der Lichtschranken-Zählanlage 1991 ging man von einer Zahl von einigen hundert, auf jeden Fall unter tausend Tieren aus, welche die Höhle alljährlich für den Winterschlaf aufsuchen.


h.giljum (18:03, 3. Okt. 2015 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Der Begriff phreatisch ist mir ja klar (wird schließlich unter dem vorstehenden Link erklärt). Was bedeutet aber flachphreatisch??? --webkart (Diskussion) 08:46, 14. Jan. 2013 (CET)[Beantworten]