Diskussion:Konrad Morgen

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Neu überarbeiteter Artikel Vergleiche Löschdiskussion [[1]]


Unterschätzung von Konrad Morgens Ermittlungen?[Quelltext bearbeiten]

Seine Ermittlungen im Bereich der KZ-Kriminalität als bloße Aufdeckung von Korruptionsfällen zu bewerten, halte ich für untertrieben. Im Frühsommer 1943 wurde er vom SD mit einen Korruptionsfall im KZ Buchenwald (gegen Lagerkommandant Koch) beauftragt, der bereits seit einiger Zeit ergebnislos untersucht wurde. M. entdeckte schwarze Zahlungen an Koch auf dessen Bankkonten und fand Indizien für die Ermordung von Häftlingen, die in bisherigen Vernehmungen gegen Koch als Belastungszeugen auftraten. Seine Ermittlungsergebnisse teilte er sowohl dem Chef des SD, Kaltenbrunner als auch dem Chef des HA SS-Gericht mit und wurde schließlich an Himmler selbst verwiesen, der ihm schließlich die Vollmacht für seine Prozesse gegen Koch und dessen Frau erteilte, in dessen Verlauf Koch selbst geständig war. Eingeführt in die Wirklichkeit der Judenvernichtung ermittelte Morgen nun aus eigenem Antrieb gegen die Täter - dabei konnte er jedoch nur die Tatbestände anklagen, die nicht durch Führererlässe und höchstoffizielle Anweisungen gedeckt wurden - dazu gehörten aber nicht nur Korruption, sondern auch "rechtswidrige" Tötungen von Häftlingen. (Immerhin wurde selbst Al Capone wegen Steuervergehen verurteilt, worauf die Ankläger sehr stolz waren.) 800 Fälle von Korruption und Mord vor Gericht zu bringen, davon 200 Verurteilungen zu erzielen, kann man nicht mit "wobei unter "Konzentrationslager-Verbrechen" nichts anderes als Wirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit dem konfiszierten Eigentum der KZ-Häftlinge verstanden wurde und nicht etwa die institutionalisierten Verbrechen gegen die Menschlichkeit" abtun. Immerhin mußte Morgen gegen den erheblichem Widerstand durch des Systems arbeiten. Schließlich verbot man (Himmler) ihm offiziell weitere Ermittlungen. Ich versuche in den nächsten Wochen etwas mehr Infos zu besorgen und würde dann den Artikel ändern/erweitern.--Herr Reuter 18:26, 1. Sep. 2007 (CEST)[Beantworten]

Die Ermittlungen von Konrad Morgen werden tatsächlich stark unterschätzt und von manchen auch bewußt schlecht gemacht. Es hat objektiv eine Menge Mut gebraucht, um sich mit seriösen Ermittlungen bei den mörderischen NSDAP-Autoritäten derart unbeliebt zu machen. Von daher empfiehlt es sich, daß man Konrad Morgen nicht pauschal verleumden sollte, wie manche das tun. --78.50.192.238 11:56, 15. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]
Es ist nicht weiterführend und sinnvoll, hier die eigene Beurteilung darzulegen: Hilfreich für die Verbesserung des Artikels wäre vielmehr, dazu die Deutung eines reputablen Historikers zu zitieren/referieren mitsamt der genauen Belegstelle. --Holgerjan (Diskussion) 13:24, 15. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]

Sagen Sie, guter letzter Mann, inwieweit zählen Sie sich selbst mit Ihrem obigen "Urteil" über den Sinn der Darlegungen des vorherigen Schreibers wenigstens peripher zu den von Ihnen so titulierten "reputablen Historikern", denen Sie vielleicht einen genau gleichen Meinungstenor dann wohl abnähmen, wenn nicht gar mit Verbeugung entgegennähmen, mit Belegstellen selbstredend? Belegstellen sind das A & O dessen, der Meinungen anderer im Vollgefühl eigenen eingebildeten Denkens vorträgt. Was eine im großen Durchschnitt sehr faire Darstellung der Motive und Handlungen Morgens bietet ist das Buch von Herlinde Pauer-Studer & J. David Velleman "Weil ich nun mal...(usw.), bei Suhrkamp erschienen. Aber auch diese beiden Philosophieprofessoren kommen nicht ganz umhin, aus der Perspektive nachgeborener AufjedenFallBesserwisser da und dort durchscheinen zu lassen: Wenn sie es zu tun gehabt hätten, dann, ja dannnn.. den Rest kennt man. Dennoch ein sehr lesenwertes Buch. (nicht signierter Beitrag von 2.37.240.20 (Diskussion) 19:26, 2. Sep. 2020 (CEST))[Beantworten]

Aussagen von Morgen[Quelltext bearbeiten]

Morgen hat in Nürnberg und anderswo allerlei Unsinn ausgesagt. Diese Aussagen hier zu zitieren, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um Unsinn handelt, ist unseriös und kann dazuführen, das solcher Unfug in sonst welchen Diskussionen - garniert mit dem Hinweis „Steht so sogar in Wikipedia“ - weiterverbreitet wird. Wer diese Aussagen im Artikel haben will, soll sich dann auch die Mühe machen, in geeigneter Form darauf hinzuweisen, was davon zu halten ist. Das kann z.B. so aussehen. --Hozro 09:22, 14. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Natürlich ist die Aussage Unsinn. Bei einer Zeugenaussage ist es aber irrelevant, was Dritte darüber denken. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich wie bei Morgen um einen der Hauptzeugen der Verteidigung bei den Nürnberger Prozessen und einen Zeugen der Anklage bei den Auschwitzprozessen handelt. 85.179.84.242 13:57, 14. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]
So wie es jetzt ist, ist es im Ansatz o.k. Es geht hier nicht darum, was "Dritte darüber denken". Mir ist wichtig, dass solche Falschaussagen (Warum eigentlich gerade diese?) als solche gekennzeichnet sind und dann nicht in völlig anderem Zusammenhang als "Wahrheit" wieder auftauchen. Morgen ist für sowas ziemlich gut geeignet; siehe auch eins drüber. --Hozro 15:57, 14. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Weitere Aussagen[Quelltext bearbeiten]

[2] Oder soll das der oben erwähnte "Unsinn" sein?

Austerlitz -- 88.72.26.213 14:38, 11. Dez. 2007 (CET)[Beantworten]

Das ist

  1. die englische Übersetzung
  2. eines 1972 im Selbstverlag erschienenen Buches
  3. auf der privaten Homepage
  4. einer britischen Anti-Abtreibungsaktivistin

mithin vier Gründe, die dagegen sprechen, dies für eine brauchbare Quelle zu halten. Wenn schon, mach dir bitte die Mühe und besorg dir die deutsche Ausgabe. --Hozro 16:13, 11. Dez. 2007 (CET)[Beantworten]


..., weil es von einer abtreibungsgegnerin kommt, hmmm, das tät so einige quellen in zweifel stellen zB das döw als quelle:

  1. braucht sich keiner verifizierung unterziehen
  2. die betreiber sind bekennende antifas und kommunisten bzw. grüne
  3. die döw-seite ist auch eine private homepage... wie wikipedia....
  4. ihre quellen sind ihre eigenen "forschungen" mit dem problem des ersten punktes s.o.

Objekt 11:25, 14. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Zwei gelöschte / geänderte Passagen[Quelltext bearbeiten]

  1. "Konrad Morgen war 1943 ans Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) versetzt worden, wo ihm allerdings verboten wurde, sich mit politischen Verfahren zu befassen. Als sich ein SS- und Polizeigericht mit der Bitte um Hilfe an das RKPA wandte, um eine Korruptionsaffäre im KZ Buchenwald aufzuklären, wurde Morgen mit dem Fall betraut. Es gelang ihm, ein weitverzweigtes Netz von Korruption und Mord im Konzentrationslager aufzudecken. Da das Verfahren politische Dimensionen angenommen hatte, musste sich Morgen gegenueber seinen Vorgesetzten absichern, und legte den Fall zunächst Arthur Nebe, dem Chef des Reichskriminalpolizeiamtes vor. Dieser konnte die Verantwortung nicht uebernehmen, und wandte sich an Heinrich Müller, den Chef der Gestapo. Auch Müller selbst war die Entscheidung zu weitreichend, er uebergab an Ernst Kaltenbrunner, den Chef des RSHA, welcher wiederum den Fall weiter an das Hauptamt SS-Gericht weiterleitete. Dort wies man Morgen an, sich direkt an Heinrich Himmler zu wenden." Dieser Abschnitt kommt - so wie ich es jetzt nachvollzogen habe - aus dem Spiegelartikel von Höhne. Bei nizkor gibt es dann die Quellenangabe dazu (FN 190) "Verbal information from Dr Konrad Morgen, Feb 3rd 1966." Mit anderen Worten: Morgen ist 1966 als Zeitzeuge befragt worden. Zu diesem Zeitpunkt konnte er ganz zwanglos losfabulieren, denn alle genannten anderen Personen waren schon tot. Und so klingt das dann auch: Allerhand Gefahren hat er auf sich genommen und keiner wollte die Verantwortung übernehmen. Es gibt m.E. kaum eine Möglichkeit, so etwas unabhängig von Morgens Angaben zu überprüfen, also kürze ich den Abschnitt erstmal rabiat ein.
  2. Christian Wirth war meines Wissens nie im RKPA tätig. Allerdings muss Morgen Wirth gekannt haben, offenbar aus Lublin. Hozro 22:48, 7. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Vielen Dank fuer die Ueberarbeitung, ich denke, es ist prinzipiell richtig den Abschnitt zu kuerzen, bis die von Dr. Morgen selbst geschilderten Ablaeufe von anderer Seite bestaetigt werden koennen. --Jeffsmart 14:35, 8. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Ich habe noch ein paar kleine Korrekturen vorgenommen, teils nur stilistischer Art, teils um zu verdeutlichen, dass Angaben im Artikel auf Aussagen Morgens selbst beruhen. --Jeffsmart 15:13, 8. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Danke Hozro 15:17, 8. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]
"zwanglos losfabulieren, denn alle genannten anderen Personen waren schon tot. " Mit dieser Begründung sollten nun alle Artikel rabiat eingekürzt werden. Alles andere verletzt den Gleichheitssatz.
Uujjuu (Diskussion) 18:31, 31. Jan. 2021 (CET)[Beantworten]

Überarbeitungskommentar[Quelltext bearbeiten]

  • Alle meine Ergänzungen/Änderungen beruhen auf * Raphael Gross: Die Ethik des wahrheitssuchenden Richters. In: Werner Konitzer und Raphael Gross (Hrsg.): Moralität des Bösen – Ethik und nationalsozialistische Verbrechen, hrsg. im Auftrag des Fritz Bauer Instituts. Frankfurt – New York 2009, ISBN 978-3-593-39021-5 --- Gross hat die Lit. und den Nachlass von Morgan gesichtet.
  • Gestrichen habe folgende Sätze: Auf die Frage, welche Lager Vernichtungslager waren, antwortete Morgen am 8. August 1946: „Mit »Vernichtungslager Auschwitz«, meinte ich nicht das Konzentrationslager. Das gab es dort nicht. Ich meinte ein besonderes Vernichtungslager in der Nähe von Auschwitz, »Monowitz« bezeichnet.“ Die Beweggründe dieser offensichtlichen Falschaussage sind nicht geklärt. --- Überinterpretation: Offenbar verwechselt Konrad Morgen hier Auschwitz-Birkenau mit A-Monowitz. Diesem marginalen Irrtum wird hier unangemessene Bedeutung zugeschrieben. Im übrigen spricht Morgen bei seiner Aussage im Auschwitz-Prozess von Birkenau und nicht von Monowitz. --- --Holgerjan 13:18, 2. Mär. 2010 (CET)[Beantworten]
    • Unangemesse Bedeutung? Er war Kronzeuge bei den Nürnberger Prozessen und verwechselt so mir nichts dir nichts Birkenau mit Monowitz? Welche Glaubwürdigkeit hätte ein Zeuge, der sagt, er weiß dass der Täter sein Opfer in Hamburg umgebracht habe, tatsächlich hat er es aber in Berlin umgebracht?!? Morgen kann wegen dieser Lüge nur als Scharlatan bezeichnet werden. 79.219.173.160 20:16, 9. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]
Hamburg - Berlin hinkt als Vergleich ganz gewaltig. Gibt es denn Sekundärliteratur, in der auf genau diese Aussage eingegangen wird, sie zB als bewußte Falschaussage dargestellt wird? --Hozro 01:46, 11. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]
Ich zitiere dazu aus dem Protokoll 8. August 1946 /Vormittagssitzung:
MORGEN: Ich verstehe als Vernichtungslager Einrichtungen, die lediglich zum Zwecke der Menschenvernichtung unter Anwendung technischer Mittel, wie Gas, geschaffen worden sind.
VORSITZENDER: Welche Lager waren das?
MORGEN: Ich schilderte bereits gestern die vier Lager des Kriminalkommissars Wirth und gab schon den ersten Hinweis auf das Lager Auschwitz. Mit »Vernichtungslager Auschwitz«, meinte ich nicht das Konzentrationslager. Das gab es dort nicht. Ich meinte ein besonderes Vernichtungslager in der Nähe von Auschwitz, »Monowitz« bezeichnet.
[546] VORSITZENDER: Wie hießen die anderen Lager?
MORGEN: Weitere Vernichtungslager sind mir nicht bekannt.
Danach ist evident, dass Morgen die Namen der Lager verwechselt: 1) Mit »Vernichtungslager Auschwitz«, meinte ich nicht das Konzentrationslager = mit "nicht das Konzentrationslager" ist offenbar das Stammlager Auschwitz I. gemeint. 2) ... ein besonderes Vernichtungslager in der Nähe von Auschwitz, »Monowitz« bezeichnet - das "besondere Vernichtungslager in der Nähe von Auschwitz" kann nur Auschwitz-Birkenau sein, das Morgen jedoch hier irrtümlich als "Monowitz" bezeichnet.
Welchen logisch nachvollziehbaren Grund sollte Morgen hier haben, bewusst zu lügen? Dies ist mir unerfindlich. Es handelt sich hierbei imo offenkundlich um eine Verwechslung/Erinnerungslücke, die völlig belanglos ist und auch über die Glaubwürdigkeit des Zeugen keinerlei Rückschlüsse zulässt. Wer mit "oral history" und Zeitzeugenaussagen vertraut ist, weiß, dass Zeitabläufe, Daten und Namen häufig falsch erinnert werden. --Holgerjan 13:36, 11. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]
Dass Morgen, als jemand der diese Lager untersuchte, Monowitz mit Birkenau verwechselt, halte ich fuer ausgeschlossen. Wenn man sich anstrengt, kommt man aber vielleicht darauf, warum Morgen hier bewusst eine von der Standardversion verschiedene Aussage macht. Um dann noch mal aus dem Protokoll zu zitieren:
" Das Vernichtungslager Monowitz lag weit von dem Konzentrationslager entfernt. Es befand sich in einem weitläufigen Industriegelände und war als solches nicht zu erkennen, und überall am Horizont standen Schornsteine und es rauchte."
Daraus wird deutlich, dass er tatsaechlich den Industriekomplex Monowitz gemeint hat, es entspricht ja auch nicht in der Darstellung den Gegebenheiten in Birkenau. --41.151.145.183 10:03, 26. Mai 2013 (CEST)[Beantworten]
Selbst wenn er - warum auch immer - Monowitz gemeint haben sollte (was ich persönlich allerdings ausschließe) erschließt sich mir nicht, was dies an der Qualität seiner Aussage ändern würde, schließlich bestritt er weder den Völkermord noch die zahllosen anderen Verbrechen in Auschwitz-Birkenau, ganz im Gegenteil.

Benutzer:irrtNie hat umfangreiche Quellenzitate aus dem Auschwitz-Prozess eingefügt. Wikipedia ist keine Sammlung von Originalquellen, sondern gibt wieder, was Historiker in ihren Darstellungen schreiben. Zur Arbeit der Historiker gehört es, die Aussage quellenkritisch zu überprüfen. Wie z. B. bewerten Historiker es, wenn Morgan behauptetet, er habe sein Wissen vom Massenmord für sich behalten müssen, aber eine Flucht in die Schweiz geplant? Ist das eine reine Schutzbehauptung oder als auch anderweitig belegbare Tatsache zu bewerten? Zur Quelle gehört stets auch eine fachlich fundierte Deutung - sonst nimmt der unbefangene Leser sie als Wahrheit hin. - Kurz vorher habe ich in Diskussion:KZ Auschwitz-Birkenau eine andere von dir zitierte Quelle kritisch hinterfragt und "auseinandergenommen". Ich rate also zur Vorsicht und sparsamster Verwendung von Quellenzitaten.

Neben diesen grundsätzlichen Bedenken finde ich hier im Lemma die Auswahl fragwürdig. Es geht im Lemma um die Vita Morgens. Wichtig ist, dass M. die Erkenntnis gewann, in einem Vernichtungslager zu sein (dies stand aber auch vorher schon dort). Dagegen ist etwa die ausschweifende Schilderung von den auf dem Sofa herumlümmelnden Wachen in Auschwitz fehl am Platz. --HolgerjanAusnahmsweise 23:57, 14. Apr. 2011 (CEST)[Beantworten]

Gerade das tut der Artikel ja noch immer nicht. Es wird im Wesentlichen das Fritz-Bauer-Institut als Bewertungsgrundlage genutzt, was unzureichend ist. --78.50.192.238 11:58, 15. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]
Was genau ("tut der Artikel nicht") bemängelst Du? Welche weitere Literatur hast Du gelesen, die hier berücksichtigt werden sollte? Und: Die Herausgeberschaft des Fritz-Bauer-Instituts ist nur in den Augen von Revisionisten ein Manko... --Holgerjan (Diskussion) 13:10, 15. Okt. 2013 (CEST)[Beantworten]

Zu Literaturnachweis 10 "daß der Täter unbemerkt derartig bedeutende Mengen beiseite bringen konnte" -> richtige Schlußfolgerung?[Quelltext bearbeiten]

Bin mir nicht ganz sicher, aber wenn man den folgenden Abschnitt komplett liest, dann bringt doch die zitierte Passage eher zum Ausdruck, dass er aufgrund der Nichtentdeckung auf eine sehr hohe Zahl von Toten schloß und nicht unbedingt, dass das Wirtschaftsverbrechen ein höheres Gewicht hatte, als die massenhafte Ermordung. Oder liege ich da falsch?

"Ich wußte, daß die Zahnstationen der Konzentrationslager beauftragt waren, in den Krematorien das dort anfallende Gold der Leichenverbrennung zu sammeln und an die Reichsbank abzuführen. Und eine Goldplombe, das sind ja nur wenige Gramm. 1.000 Gramm oder mehrere Tausend Gramm bedeuteten also den Tod von mehreren Tausend Menschen. Aber es trägt ja nicht jeder Goldplomben, sondern in der damaligen, doch sehr armen Zeit nur ein gewisser Bruchteil. Und je nachdem, wie man schätzte, ob jeder Zwanzigste oder Fünfzigste oder Hundertste Gold im Mund trug, mußte man diese Zahl damit multiplizieren, und so stellte eigentlich diese beschlagnahmte Sendung sozusagen den Gegenwert von Zwanzig-, Fünfzig- oder Hunderttausenden von Leichen dar. [Pause] Ein erschütternder Gedanke. Aber das geradezu Unfaßbare daran war, daß der Täter unbemerkt derartig bedeutende Mengen beiseite bringen konnte. Und so wenig die Tat des Angeklagten aufgefallen war, so schloß ich weiter, so wenig konnte es da auffallen, daß da 50.000 oder 100.000 Menschen verschwunden und verascht worden waren. Eine natürliche Todesursache konnte hier ja nicht obwalten, sondern die Menschen, die mußten hier ermordet worden sein. Unter diesem Gesichtspunkt erfaßte ich erstmals, daß dieses damals kaum bekannte Auschwitz, dessen geographische Lage ich mit einigen Schwierigkeiten auf der Karte suchen mußte, eine der größten Menschenvernichtungsstätten sein mußte, die überhaupt die Welt gesehen hatte."


Dies setzt sich m.E. hier fort: "Wo das höchste der Rechtsgüter, das Leben, nichts mehr gilt und in den Schmutz getreten wird, massenweise vernichtet, da müssen ja sämtliche andere Rechtsgüter, ob es nun das Eigentum, die Treue oder sonst etwas ist, auch zerbrechen und ihren Wert verlieren. Und deshalb – und davon hatte ich mich ja schon überzeugt – mußten diese Leute, denen man diese Aufgaben übertragen hatte, zu Verbrechern werden. Und dazu gab mir ja nun mein Auftrag und das Strafgesetzbuch die Möglichkeit, diese Verbrechen, nämlich die nicht befohlenen, zu verfolgen. Und das tat ich dann auch."

http://www.auschwitz-prozess.de/index.php?show=Morgen-Konrad

Diese doch recht klaren Aussagen könnte man einem Hinweis auf anderslautende Stellungnahmen gegenüberstellen, um seine ambivalente Haltung darzustellen:

"In seiner 1936 publizierten Dissertation Kriegspropaganda und Kriegsverhütung hatte Morgen nicht nur den Zusammenhang zwischen Macht- und Rechtsprechung thematisiert, sondern auch eine Apologie des nationalsozialistischen Völkerrechts verfasst. Der anfangs vom Nationalsozialismus öffentlichkeitswirksam propagierte Verzicht auf Kriegshandlungen gilt ihm als »weltanschaulich begründet« und damit als zeitlos gültig. Der Nationalsozialismus habe seinen »Heroismus der Aufopferung nach innen getragen«, und obwohl dieser angeblich niemanden bedrohe, entwirft Morgen die Vorstellung einer Kraft, durch die das deutsche Volk in der Lage sei, eine »Welt von Feinden in den Staub« zu werfen – und damit nichts anderes als das bekannte Muster vom Krieg aus Notwehr."

http://www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/user_upload/uploadsFBI/einsicht/Einsicht-02.pdf S.85

Oder eine deutlichere Einschätzung (wobei da auch ein wenig die Begründung fehlt):

"Seine eigene Rolle als SS-Mitglied verharmloste Morgen später als Zeuge im 1. Frankfurter Auschwitzprozess." http://weimar.vvn-bda.de/artikel/2009/20090707.html

Bzw. ein Hinweis auf die nicht zu unterschätzende Rolle als Teil des Unrechtsstaates:

"Auch die Juristen hätten dieser Fassade zugearbeitet und "stellten in allen ihren Publikationen die legistischen Grundlagen des Regimes performativ her." http://science.orf.at/stories/1711390/

Du hast mit Deiner Kritik an diesem Absatz wirklich einen Schwachpunkt dieser Version aufgedeckt. Hier werden Zitate angeführt, aber die daraus zu ziehenden Schlüsse sind nicht durch einen validen Beleg aus Fachliteratur abgedeckt. Handelt es sich also hier um eigene Auslegung (nicht statthaft --> W:KTF) oder lässt sich das aus Literatur belegen? Bis zur Klärung kann das von Dir angezweifelte gestrichen werden. - Übrigens: Die Suche in Aussagen vor Gericht wäre ebenfalls nicht weiterführend: Die Interpretation jeder Quelle (Geschichtswissenschaft) bleibt Historikern vorbehalten - es kann nur das im Text verwendet werden, was in seriösen Veröffentlichungen steht und mit Autor, Titel, Ort-Jahr, Seite belegbar ist --Holgerjan (Diskussion) 01:32, 28. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]
Ich gehe auch von einer falschen Schlussfolgerung aus. Wenn man die oben zitierte Passage aus dem Auschwitz-Prozess liest kommt man naheliegenderweise zu dem Schluss, dass Morgen folgerichtig von einer weitaus höheren Opferzahl ausging nachdem das Verschwinden des Zahngoldes von fünfzig- oder hunderttausend ermordeten Menschen nicht mal aufgefallen war.
Zu besagter Passage sei noch folgender Satz ergänzt der dieser voraus ging: "Meine weitere Überlegung, die jagte mir allerdings einen nicht geringen Schauder den Rücken herunter, denn ein [Kilogramm] Gold besteht ja aus 1.000 Gramm. Ich wußte, daß die Zahnstationen der Konzentrationslager beauftragt waren ...". Das Wort 'Schauder' legt dabei nahe, dass Morgen mitnichten nur mit der Unterschlagung des für die Reichsbank bestimmten Goldes ein Problem hatte.
Letztlich hat einer der Staatsanwälte des Auschwitz-Prozesses in einer Dokumentation berichtet, dass Morgen bei seiner Aussage im Prozess zusammen gebrochen ist und bitterlich geweint hat. Auch dies widerspricht der Schlussfolgerung einer mangelnden Emphatie Morgens. Die Dokumentation findet sich auf Youtube (Der Auschwitzprozess in Frankfurt, 1963 - 1965: Teil 1: Die Ermittlung), die Äußerung des Staatsanwalts Joachim Kügler ist ab Minute 53 zu sehen bzw. hören).

Vom Oberleutnant zum Gefreiten degradiert[Quelltext bearbeiten]

Laut Artikel wurde er "1942 wurde er von Heinrich Himmler des Amtes enthoben, vom Oberleutnant zum Gefreiten degradiert und an die Ostfront geschickt". Dies erscheint mir seltsam. Richtig wird sein das Himmler in den Amtes enthoben hat. Die ränge Oberleutnant und Gefreiter gabs in der Wehrmacht und nicht in der SS. Könnten hier die Ränge der SS mit der Wehrmacht verwechselt worden sein?--Falkmart (Diskussion) 21:54, 6. Mär. 2020 (CET)[Beantworten]

Ja, gehe ich mal von aus und habs daher "vom Oberleutnant zum Gefreiten" gestrichen. Nach Herlinde Pauer-Studer und J. David Velleman: »Weil ich nun mal Gerechtigkeitsfanatiker bin«. Der Fall des SS-Richters Konrad Morgen. Berlin 2017 kam er zur Waffen-SS zur Panzerdivision Wiking. --Schreiben Seltsam? 17:20, 7. Mär. 2020 (CET)[Beantworten]
Er wurde also vom SS-Obersturmführer zum SS-Sturmmann degradiert!--Falkmart (Diskussion) 18:06, 7. Mär. 2020 (CET)[Beantworten]

Posen steht in der Quelle. --Goesseln (Diskussion) 23:24, 7. Feb. 2021 (CET)[Beantworten]

Buchenwald nachgerade als idyllischen Ort[Quelltext bearbeiten]

Da gibts doch sicher einen Beleg für diese plakative Formulierung? --2A02:8109:A300:C200:F54E:B9F1:3F10:F246 16:50, 18. Aug. 2023 (CEST)[Beantworten]