Diskussion:Magaly Solier Romero

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Verbesserungsvorschlag[Quelltext bearbeiten]

Zitat: ,,...Sängerin indianischer Abkunft, genauer ist sie eine Angehörige der Quechua." Sowohl die Bezeichnung, als auch der Link "Indianer" ist in diesem Kontext gravierend falsch. Das Wort "Indianer" oder "indianisch" ist nicht mehr Zeitgemäß. Mensch kann doch nicht alle Ureinwohner Amerikas über einen Kamm schären. Der Begriff "Indianer" ist kolonialistisch und "rassistisch". Die Ureinwohner Südamerikas wollen selbst als indigen/Einheimische bezeichnet werden, Indianer oder auch Indio sind Schipfwörter.

Vorschlag: ((Indige Völker)inigene) Abkunft

Zusäztlich würde ich gerne anmerken, dass es garnicht zwingend notwendig ist, dass die detaillierte Bezeichnung für den Artikel relevant ist. Es wäre, als würden wir hinter jeder Biografie schreiben:

Emil Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, ... zeitkritischen Gedichte bekannt geworden ist. Er ist sächsischer Abkunft.

Was ein Blödsinn. Das er in Sachsen/ Dresden geboren ist reicht doch vollkommen aus, weiter Informationen stehen in der Biographie/ Lebenslauf: (Bei der Preisübergabe sang sie zum Dank in Quechua, ihrer Muttersprache).

-- Hans Spack 13:44, 15. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Beachte bitte die Einlassungen im Artikel Indianer zum Begriff. Natürlich ist es für eine Peruanerin nicht selbstverständlich Quechua zu sein, und eine Indigene muss noch lange keine Indianerin sein. So landet man auf dem Bauch, wenn man wohlmeinend glaubt, gegen Rassismus eintreten zu müssen. Ich darf höflich bitten, solche Anwürfe wie "Blödsinn" zu unterlassen. --Hans-Jürgen Hübner 15:10, 15. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]


Vorneweg entschuldige ich mich für die Bezeichnung "Blödsinn", diese hat hier nichts zu suchen, da haben Sie Recht.

Nun denn, es ist meines Erachtens im Allgemeinen nicht üblich, in einer Biografie auf die explizite ethnische Zugehörigkeit der beschriebenen Person einzugehen und es ist auch nicht notwendig. Es ist mir bewusst, dass eine indigene Person nicht zwangsläufig ein "Indianer" ist, aber es ist doch durch den Begriff "Peruanerin" schlüssig, dass sie keine "Aboriginie" ist.

Zudem ist der Begriff "Indianisch" auf kolonial-herrschaftliche Machtstrukturen zurückzuführen, die in der heutigen, aufgeklärten Gesellschaft nicht zeitgemäß erscheinen. Desweiteren wird dieser Begriff als eine Beleidigung empfunden (und warum sollte Wikipedia Menschen beleidigen dürfen?), was mensch sogar in der Begriffserklärung zu "Indiander" bei Wikipedia findet, (... ,,Indianer, ist eine Fremdbezeichnung durch die Kolonialisten" - leider verwendet dieser Artikel das Wort "Indio", was wiederum zeigt, dass auch dieser Artikel seine Schwächen besitzt. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass dieses Wort nur dort aufkommen sollte, wo es in seinem historischen Kontext steht, trotzdem wird weiterhin in unserem Zeitalter der jetzige Präsident Boliviens, Evo Morales, als "Indio" bezeichnet).

Also ist es unser aller Anliegen, diese Begriffe zu vermeiden, um dazu beizutragen, dass diese "abgrenzenden" Begriffe aus unserem heutigen Wortschatz verschwinden. Ich benutze auch nicht den Begriff "Zigeuner", wenn ich von den Völkern Roma oder Sinti reden, geschweige denn den Begriff "Neger" wenn von people of colour gesprochen wird. Mir und auch vielen weiteren Menschen mit Affinität zur political correctness und Gleichheit unter den Menschen wäre es ein sehr großes Anliegen, wenn Sie die Begrifflichkeiten dieser Art aus diesem Text streichen. Oder wenigstens ändern, da es ausreichend ist, dass besagte Person als Peruanerin bezeichnet wird und mensch darauf hinweist, dass sie auf ihrer Muttersprache Quetchua singt, welches den meisten LesernInnen bewusst macht, dass sie den Quechuan und nicht den Aymaran angehört. Auch will ich darauf hinweisen, dass in jeder anderen Sprache dieses Beitrages, es nicht für nötig empfunden wird, Magaly Solier Romero als "Indianisch" zu bezeichnen.

Und zum Schluss, möchte ich gerne sagen, ich empfinde es als empörend, dass jemand, der sich für "political correctness" in Wikipedia Einträgen eintritt, so vor den Kopf gestoßen wird. Meines Erachtens ist hier ein fehlendes Wissen über die allgemein gültigen politisch korrekten Begriffe herauszuerahnen, was unbedingt revidiert werden muss.

Vielen Dank. -- Kai Stelges 17:32, 23. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Wenn Sie einfach mal die aufgeregte Gangart herausnehmen könnten, würde die Diskussion leichter fallen. Ich habe hier einige grundlegende Beiträge zum Thema Indianer, First Nations, Indianerpolitik usw. verfasst, die sich intensiv mit der Anwendung und der damit zusammenhängenden Problematik (etwa im deutschen Sprachraum) auseinandersetzen, daher können Sie davon ausgehen, dass ich nicht vorhabe, politisch angemessen denkende und formulierende Menschen vor den Kopf zu stoßen. Selbst in Nordamerika ist der Begriff „Indian“ innerhalb der dort politisch agierenden Ethnien umstritten, aber das kann für die deutschsprachige Wikipedia nicht der Maßstab sein. Entscheidend ist der hiesige Sprachgebrauch, der viel weniger abwertend ist, als in manchen Ländern jenseits des Atlantiks.
Selbstverständlich spielt der ethnische Hintergrund eine ganz erhebliche Rolle, ob einem das gefällt oder nicht. Die Quechua sind selbstverständlich ungemein stolz, wenn einer ihrer Leute in ihrer Muttersprache, was leider nicht selbstverständlich anerkannt ist, redet oder singt. Auf für den Lebensweg ist die Frage der ethnischen Herkunft von größter Bedeutung. Dies aus politischer Korrektheit wegzuargumentieren ist nicht der richtige Weg, er ist nur wohlmeinend. Um einmal ein bedeutendes Beispiel zu nehmen: Für Günter Grass spielt sein kaschubischer Hintergrund selbstverständlich eine Rolle, für Bill Reid, der Haida-Vorfahren hat, wurde diese Frage von größter Bedeutung - ich will die Reihe der Beispiele gar nicht fortsetzen.
Wenn man also einerseits korrekt, andererseits nicht ignorant sein will, kann man die ethnische Herkunft der hier in Rede stehenden Person nicht weglassen, im Gegenteil, man würde ihr überhaupt nicht gerecht.
M. E. kann dies in der Form geschehen, dass man ihre genauere ethnische Herkunft nennt, oder einen übergreifenden, hier, im deutschen Sprachraum verständlichen Begriff. Welchen dieser beiden man wählt, ist mir nicht wichtig, aber „indigen“ trifft es nicht. Ich kann mit Indianer(in) genauso gut leben wie mit Quechua. Ich hoffe, meine Einlassungen konnten das eine oder andere Missverständnis klären. Freundlich grüßend, --Hans-Jürgen Hübner 06:55, 24. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Zu Anfang möchte ich mich bedanken, dass Sie die „Kleinigkeit“ im Text geändert haben. Es ist mir bewusst, dass bestimmte Volksgruppen, welche oft wenig beachtet oder über viele Jahre hinweg unterdrückt wurden und werden, besonders stolz darauf sind, wenn sie als solche in den Vordergrund rücken. Und dass sie diese Beachtung ebenso verdient haben, wie jede andere Menschengruppe auch.

Zum Thema „Indianer“ möchte ich gerne beitragen, dass die kritische Auseinandersetzung mit einer gerechten Ausdruckswahl schon seit mehreren Jahren in den USA vollzogen wird und ein breites, wissenschaftliches Feld darstellt.

Die Fremdbezeichnung „Indian“ oder „Indio“ werden in der englischen und spanischen Sprache als Schimpfwörter aufgefasst. Die Übersetzung im Deutschen ist nun mal „Indianer“. Daraus folgt, dass „indigene“ Gruppen nur dadurch unterstützt werden, wenn sie bei ihren Selbstbezeichnungen benannt werden. Quetchua, Aymara, Mapuche, Guaranie, Inuit, Lakota, etc. Sammelbegriffe wie: Native Americans, First Nations, Pueblos originarios …. Die Bezeichnung „Indianer“ drückt weiterhin das Verhältnis von weißer Hegemonialmacht aus. Modern, Ursprünglich, Zivilisiertsein, Unzivillisiertsein, ein Oben, ein Unten … und dieses darf nicht sein.

Ich empfinde es schon ein wenig vor den Kopf stoßend, wenn mir jemand sagt, dass ich nur "wohlmeinend" gegen Rassismus eintrete. Herrschaftlich-kolonialisierte Begriffe wie „Indianer“ gehören genau zu diesem Spektrum des Rassismus. Es liegt in unserer Hand, an Entkolonialisierungsprozessen mitzuwirken, indem wir die Menschen unterstützen, die aus eigener Freiheit ihrer Eigenbezeichnung laut ausrufen. Und wir diese weitertragen.

Zum Schluss möchte ich gerne noch ergänzen, dass ich, nach längerer Überlegung und Recherche, die jetzige Lösung als gerecht empfinde. Ich bin von meiner ersten Standpunkt weggekommen (15. Feb. 2012 - Vorschlag: ((Indige Völker)inigene) Abkunft). Grund dafür war dieser kurze Text:

Susan Arndt schreibt:

"Im herschenden Sprachgebrauch ersetzen die Begriffe "indigen" oder "Indigene_r" lediglich die kolonialistischen Termini "eingeboren" oder "Eingeborene_r". Als semantische Entsprechung ist "indigen" kein vermeintlich "neutraler" Begriff, da er, ebenso wie sein älteres Pendant, ausschließlich diverse außereuropäische Menschen und Gesellschaften bezeichet und diesen, nunmehr implizit "Rückständigkeit" und "Prmitivität" unterstellt. "

Noah Sow schreibt dazu:

"Es ist wenig sinnvoll, das Wort ("Indianer") etwa durch "Ureinwohner" zu ersetzen, dahierbei die Konnotationen einer Abwesenheit von Zivlisation bzw. einer Unterlegenheit im Hinblick auf europäische "Errungenschaften" erhalten bleiben. Widerstandsprozessen von mit dem Begriff "Indianer" bezeichneten Menschen oder Kollektiven haben Community-übergreifende solidarische Eigenbezeichnungen wir First Nations People of America (bzw. "First Nations") oder Pueblos Originarios hervorgebracht. Auch die seit jeher bestehenden spezifischen Eigenbezeichnungen (etwa Sioux, Lakota, Okanagan, Inuit u.v.m.) werden selbstbewusst verwendet."

So war ich selbst von rassistischen Begriffen wie „indigen“ infiltriert ohne dieses Wort zu reflektieren. Ein einfaches Beispiel gibt es noch zu erwähnen, welches mir erst spät in den Sinn gekommen ist, wo diese Begriffe (Pueblos Originarios) in der Realität zu sehen sind. Und zwar gibt es in Sucre, Hauptstadt Boliviens, die "Federación Única de Trabajadores de Pueblos Originarios de Chuquisaca", welche eine von den Arbeitern und Quetchua gegründetet Organisation ist, die sich bei ihrer Ermächtigung unterstützen. Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit und ich hoffe, Sie nehmen sich diese Diskussion ein wenig zu Herzen. -- Kai Stelges (Diskussion) 22:12, 29. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ja, die Diskussionen um die Begriffe sind mir sehr bewusst. Die grundsätzliche Haltung, dass die auf voreuropäische Wurzeln zurückgehenden Kulturen Amerikas von geringerem Wert seien, ändert sich nicht dadurch, dass man die „Indianer“ (oder sonstige außereuropäische Völker) neu etikettiert - das führen ihre Beispiele plastisch vor Augen. Neue Begriffe werden einfach von alten Werturteilen infiziert, bis sie genauso abgewertet sind, wie die alten. In Falle dieses Artikels kommt man um eine übergreifende Bezeichnung noch herum, indem man die konkrete Volkszugehörigkeit nennt, aber es gibt viele Zusammenhänge, in denen die nach Tausenden zählenden Gruppen zusammengefasst werden müssen. Es ist dabei ein bisher unauflösliches Grundproblem, dass diese Gruppen nur die Abgrenzung zu (vor allem europäischen) späteren Einwanderern verbindet. Ich habe versucht, diesen Tatbestand im Artikel über die Indianer herauszuschälen. Dass wir auf diesem Feld nicht frei von ungünstigen Wortwahlen sind und sein können, und dabei noch Fehler machen, ist hoffentlich verzeihlich. Ich selbst habe übrigens mehrfach erlebt, dass die Selbstbezeichnung als „Indian“ mit Stolz und Würde geführt wurde, gerade, um sich von der europäisch-amerikanischen Kultur abzugrenzen. Das Spektrum der Auffassungen auch innerhalb der so bezeichneten, riesigen Gruppe von Völkern ist gewaltig, die Diskussionen um die Namensgebung der Organisationen, die ihre Rechte vertreten, ist überaus umfangreich. Die Debatte um den Gebrauch im Deutschen kommt noch „obendrauf“, denn die Konnotationen sind hier noch einmal erheblich anders, als jenseits des Atlantiks. --Hans-Jürgen Hübner (Diskussion) 09:14, 30. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]