Diskussion:Merit-Order

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Diese Art der 'Preisbildung' zeigt einige Gemeinsamkeiten mit einem Kartell. Auch dort bestimmt der teuerste Markteilnehmer den Preis, hier geschieht das ganz offen durch den insgesamt anfallenden Strombedarf. Alle die günstiger Strom erzeugen und anbieten können, können leicht ihren Preis erhöhen und so reich werden. Da der Bedarf insgesamt eher steigt als fällt gibt es auch kaum Konkurrenz unter den Stromerzeugern. Es fehlen dadurch Anreize neue Technologien zur Stromerzeugung zu nutzen und einzuführen. Am schönsten sieht man das daran, dass privaten Personen der Einstieg in dieses Feld erschwert wird (Abnahmepreise bei PV sind ein Witz, bei Leistungsbegrenzungen für Private ist man um keine abenteuerliche Ausrede verlegen). Interessanterweise findet man das Wort 'Kartell' in keinem der Artikel zum Strompreis oder Merit Order. 178.115.66.194 08:04, 6. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Wenn du wissenschaftliche Quellen hast, die einen Zusammenhang zu Kartellen aufzeigen, darfst du das gerne einfügen. Ohne solche ist deine These aber lediglich eine Privattheorie und das Wort taucht zu Recht nicht auf. -- H005 (Diskussion) 16:53, 6. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Es liegt einfach daran, dass es sich nicht um ein Kartell handelt. Bei Auktionen sowohl in der Day-Ahead-Aktion wie auch in der Intraday-Eröffnungsauktion gibt es einen Einheitspreis für ein einheitliches Gut, den Market Clearing Price. Dieser Preis räumt den maximalen Umfang an stehenden limitiertenden Verkaufs- und Kaufgeboten. Diese klassischen Auktionsformate gibt es auch beim Börsenhandel mit Wertpapieren, vgl. mit XETRA.
Durch das Auktionsformat mit einheitlichen Market-Clearing-Price ermöglicht die Börse auch, dass ein zentrale Gegenpartei als Handelspartner eingeführt wird. Das senkt das Risiko, dass z.B. ein Handelspartner z.B. wegen Bankrott ausfällt. Die Börse bzw. das Clearing-House ist somit der Kontrahent, mit der man einen Verkauf bzw. Kauf abschließt. Im Gegensatz zum äußerbörslichen OTC-Handel zwischen zwei dedizierten Partnern (einer kauft, einer verkauft) sind bei einer börslichen Handelsgeschäfte keine individuellen Preise sichtbar. Weiterhin gibt es auch noch den kontinuierlichen Handel, der im Vergleich zur DA- oder ID-Auktion aber von geringerer Liquidität ist. Hierzu wird ein Orderbuch geführt, in dem die offenen Verkaufs- und Kaufanträge incl. Limit gelistet werden. Der Abstand der beiden Gruppen wird als Geld-Brief-Spanne bezeichnet. Wenn nun ein neuer Auftrag reinkommt, dann kann man ihn entweder mit einem bestehenden Auftrag matchen, oder er wird zum Orderbuch ergänzt. Auch hier hat man sowas wie einen (einheitlichen) Börsenkurs, der zwar mit der Zeit schwankt, aber es gibt keinen "Rabatt" durch Produzenten mit günstigen variablen Kosten.
Als nächstes muss man sich klar werden, dass es "fair" ist, wenn Erzeugungsanlagen mit niedrigem variablen Kosten einen hohen Deckungsbetrag erzielen, wenn der Marktpreis hoch ist. Solche Produzenten haben hohe Fixkosten (CAPEX und laufenden Fixkosten) [1] und diese Fixkosten müssen verdient werden. Es liegt in der Natur der Marktwirtschaft, dass ein attraktives Preissignal dazu anreizt, die Kapazitäten von Anlagen auszubauen, die aktuell hohe Deckungsbeiträge erwirtschaften. Es liegt weiterhin in der Natur der Energiewirtschaft, dass die langen Nutzungszeiten von Kraftwerken und Netzen sowie die langen Zeiten von Investitionsentscheidung bis zur Inbetriebnahme, dass sich eine gewisse Totzeit zeigt, bis die Marktpreissignale Wirkung zeigen. Meine Schätzung ist die, dass momentan PV-Anlagen und Batteriespeicher am schnellsten installiert werden können und daher hier am ehesten die Marktkräfte walten. Windkraftanlagen sind fürs Winterhalbjahr wichtig und sind mit knapp 6 ct/kWh auch um ein vielfaches günstiger als aktuelle Marktpreise. [2][3][4] --Gunnar (Diskussion) 19:16, 6. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Es scheint sich sogar um ein politisch gewünschtes Kartell zu handeln. Daher ist es wichtig, die verantwortlichen Personen und politischen Parteien, die ein Kartell zulasten der Verbraucher und der Volkswirtschaft angestrebt haben, zu benennen. Der Artikel versagt bisher an dieser Stelle tatsächlich und rutscht teilweise sogar in rein akademische Betrachtungen ab, welche die negativen Folgen der Merit-Order-Regelungen in der Wirklichkeit verdecken. --178.7.89.250 13:02, 13. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]
Na, dann benenn die doch mal. Du hast ja sicher auch belegbare Quellen für deine Kartell-Behauptungen sowie "die negativen Folgen der Merit-Order-Regelungen in der Wirklichkeit". (Übrigens: Wer hier von "Regelungen" spricht, beweist bereits, dass er die Merit-Order nicht verstanden hat und den Artikel besser noch einmal liest.) -- H005 (Diskussion) 17:54, 13. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]
Sie glauben wohl auch an den Weihnachtsmann, wenn sie denken dass es bei den Stromerzeugern keine Absprachen gibt. Es gibt viel zu wenig Konkurrenz am Strommarkt!88.117.169.122 10:27, 31. Jan. 2023 (CET)[Beantworten]

Fokus des Artikels[Quelltext bearbeiten]

Ich möchte noch mal daran erinnern, dass der Artikel "Merit-Order" heisst und der Artikel anfangs vor allem dazu genutzt wurde, den Merit-Order-Effekt zu erläutern. Das war von 15 Jahren ein erstmal ungewöhnlicher Effekt, dass selbst "teure" elektrische Energie aus regenerativen Quellen (in bestimmten Stunden) den Strompreis senken kann bzw. die EEG-Umlage zum Teil kompensieren konnte, was den Verbraucher entlastet hat. Der Artikel über die Merit-Order ist nicht dazu da, ein Lehrbuch über Elektriziätswirtschaft incl. Stromhandel, die verschiedenen Börsen und sonstige Handelsplätze und diverse Koppeleffekte zu Gas- und Wärmemarkt zu ersetzen. Das Schlagwort Merit-Order geistert seit einigen Monaten durch die Medien, aber sie ist nicht für die aktuelle Energiepreiskrise verantwortlich zu machen, genauso wenig wie das Strommarktdesign. --Gunnar (Diskussion) 23:09, 15. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]

Der Ngram-Viewer zeigt, dass die deutsche Schreibweise mit Bindestreich "Merit-Order" erst ab der zweiten Hälfte der Nuller-Jahre Verbreitung fand. Gemäß meiner Erinnerung war das Initialereignis die Veröffentlichung von Neubarth et al. im Jahre 2006 aus dem Hause Eon Netz, in dem darauf hingewiesen wurde, dass man im Rahmen der Veredelung zur Bandlast die Windüberschüsse zu einem niedrigerem Preis verkaufen muss, wohingegen das Nachkaufen zu einem höherem Preis erfolgt. Erträge aus Windparks senken somit den Marktpreis. Das wurde dann von verschiedenen energiewirtschaftlichen Instituten aufgegriffen und mit diversen Modellannahmen quantifiziert. Das EWI erschien mir dabei immer etwas skeptisch, sie betonten, dass das nur ein temporärer Effekt sei. Womit die EWI-Autoren recht haben, aber temporär bewegt sich in der Zeitspanne von 20-40 Jahren, bis sich also der disponible Kraftwerkspark dem Idealzustand durch Rück- und Neubauten angepasst hat. Der Idealzustand des Kraftwerksparks ergibt aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Restlast - inclusive negativer Restlast für die Speicherladung und Versorgung anderer Sektoren - und solange das Energiesystem im Rahmen der Energiewende im Umbau ist, wird sich ein Merit-Order-Effekt einstellen. Bei einer zurückgehenden Restlast ergibt sich eine Umverteilung vom Erzeuger zum Verbraucher (der Preis ist günstiger, als er eigentlich sein müsste) und auch im Falle der plötzlichen Brennstoffkostenzunahme hat man den umgekehrten Merit-Order-Effekt vom Verbraucher zum Erzeuger (der Preis ist durch den vergleichsweise hohen Gasanteil höher, als er sein müsste). --Gunnar (Diskussion) 21:32, 20. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Mir ist aufgefallen, dass einige der hier Verwirrung stiftenden volkswirtschaftlichen Effekte vielleicht durch den Artikel Preisnehmer geklärt werden könnten, den man vielleicht im Text auch an passender Stelle verlinken könnte. --Arianndi (Diskussion) 13:34, 16. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Hallo Gunnar, ja - aber Grundlagen sollten wiederholt werden, ohne dass man sich lange durch andere Artikel wühlen muss: WP:OMA! Für eine grundlegende Umstrukturierung der Artikel im Umkreis von Merit-Order fehlt mir absolut die Zeit. Es wäre aber toll, wenn ihr damit anfangt. Dann steuere ich sicher auch mal eine Idee und einen Beleg bei. Gruß --Jwollbold (Diskussion) 14:05, 16. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Zitat Bundeskartellamt:
Bei funktionierendem Wettbewerb agieren alle Marktteilnehmer als Preisnehmer. Der Marktpreis wird als gegeben akzeptiert und die Marktteilnehmer passen lediglich die von ihnen abgenommene oder angebotene Menge an den Marktpreis an. Durch ein solches Verhalten wird das gesamtwirtschaftliche Wohlfahrtsoptimum erreicht. Ein gewinnmaximierender Anbieter wird unter diesen Bedingungen stets die Angebotsmenge seines Produkts so lange ausweiten, bis die Grenzerlöse den Grenzkosten entsprechen. In einem vollkommenen Markt wäre es für jeden Anbieter rational, seine Erzeugungskapazitäten zu den jeweiligen Grenzkosten anzubieten. Liegt der Marktpreis über den Grenzkosten seines teuersten Kraftwerks, wird ein Anbieter seine vorhandenen Kapazitäten in vollem Umfang im Markt anbieten. Bezogen auf den Gesamtmarkt müsste der sich einstellende Strompreis im Ergebnis dann den Grenzkosten des teuersten zur Lastdeckung notwendigen Kraftwerks im Markt (des Grenzkraftwerks) entsprechen.
https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Publikation/DE/Sektoruntersuchungen/Sektoruntersuchung%20Stromerzeugung%20Stromgrosshandel%20-%20Abschlussbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3 --Arianndi (Diskussion) 14:13, 16. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Und vielleicht würde es einige Diskussionen hier beenden, wenn man unter der Überschrift „Grundlagen des Modells“ einen einleitenden Satz und dann einfach das Zitat im Ganzen bringen würde. Mehr Autorität als das Bundeskartellamt kann schließlich niemand haben. --Arianndi (Diskussion) 08:36, 17. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Der Auszug aus dem Bericht des Kartellamts ist zwar (nach wie vor) richtig und beschreibt im Kern das, was jeder, der sich mit Strommärkten und anderen Commodity-Märkten befasst, sowieso schon weiss: "In einem vollkommenen Markt wäre es für jeden Anbieter rational, seine Erzeugungskapazitäten zu den jeweiligen Grenzkosten anzubieten." (aus der Logik heraus, den Deckungsbeitrag zu maximieren). Aber ich muss mich fragen, was hat das mit der Merit-Order zu tun? Schreib es doch an passender Stelle in den Artikel zur EPEX Spot oder in den Stromhandelsartikel. --Gunnar (Diskussion) 13:17, 17. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Das Kartellamt hält es ja auch für nötig, das zu schreiben. Ich bin auch nicht dafür, das an dieser Stelle auszutragen, fände es aber sinnvoll, auf einen Artikel, wo der grundsätzliche volkswirtschaftliche Zusammenhang erklärt wird zu verlinken - z.B. Preisnehmer.
In die Artikel EPEX Spot und Stromhandel gehört das noch weniger, dort sollte stehen, wie der Handel funktioniert, welche Produkte es dort gibt und wie die Preisentwicklung aussieht. Bei EPEX Spot könnte man den Börsen-Algorithmus erklären. Wie die Leute nach volkswirtschaftlichen Grundsätzen ihre Gebote setzen sollten, gehört dort aber noch weniger hin, zumal im Handel auch davon auszugehen ist, dass ein nennenswerteter Teil des Geschäftes spekulativ ist. --Arianndi (Diskussion) 22:24, 17. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
In jüngeren Jahren musste ich mich einmal ausführlich mit dem sehr guten Volkswirtschaftsbuch: James D. Gwartney: Private and Public Choice beschäftigen. Dort gibt es ausführliche Kapitel zu Price-Taker und Price-Maker-Markets, wo diese Zusammenhänge sehr allgemein Commody-unabhängig mit Grafiken usw. erklärt werden. In einen solchen volkswirtschaftlichen Artikel gehört das auch. --Arianndi (Diskussion) 22:47, 17. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]
Die Differenzierung zwischen Price-Taker (es gibt noch Anbieter mit Zuschlag, die ein höheres Angebot forderten) und Price-Maker (ich bzw. meine Peer-Group bin selber der Anbieter mit dem preissetzendem Angebot = Deckungsbeitrag gleich Null) ist vor allem wichtig, um zu verstehen, dass bei einem Elektrizitätsmarkt mit steigendem Anteil Erneuerbarer Energien selbst bei aktuell hohem Marktpreis und auch attraktiven PPA-Konditionen, dies langfristig nicht ausreichen wird, sondern dass man ein CAPEX-Refinanzierungsinstrument ala EEG brauchen wird. --Gunnar (Diskussion) 07:55, 18. Nov. 2022 (CET)[Beantworten]

Grenzen und Berechtigung des Modells[Quelltext bearbeiten]

Mir ist noch nicht ganz klar, welchen Mehrwehrt die länglichen Ausführungen zum Thema "des Modells" habens, wenn es um das Lemma "Merit-Order" geht. Ich wiederhole mich gerne: die Merit-Order ist eine aufsteigende Sortierung von Erzeugungsanlagen gemäß variablen kosten. Die ganze Detaildiskussionen lenken den Leser nur ab von diesem einfachen Zusammenhang, was die Merit-Order ist, und mögen wertvoll sein ein einer Analyse zum Thema Preisfindungsprozessen bzw. Schätzwerten (vgl. mit der einer Yearly-Price-Forward-Curve) aber das sind Aspekte die nur wenig mit dem Lemma-Kern zu tun haben, sondern aus einem Potporri von anderen Zusammenhägen zusammengetragen werden. Hier sind sie fehl am Platze, genauso wie in einem Artikel zum Thema "Baum" nicht unbedingt die Entwicklungder Halbaffen beschrieben werden sollte, die sich gerne von Baum zu Baum schwingen. --Gunnar (Diskussion) 20:48, 9. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]

Der Abschnitt klärt, dass es um ein Preismodell und nicht um die tatsächlichen Vorgänge an den Handelsmärkten geht. Damit fangen im Übrigen auch die offiziellen Äußerungen zum Thema regelmäßig an, z.B. diese Studie der Regierung:
https://www.bundestag.de/resource/blob/918822/abb4747668630cbe6d457512d42265c4/WD-5-121-22-pdf-data.pdf
Dass die Merit-Order eine aufsteigende Sortierung von Erzeugungsanlagen ist, interessiert für sich genommen nicht. Die Frage ist, warum man eine solche Sortierung vornehmen sollte. Der ganze Artikel - auch die längliche historische Ausführung zu ehemaligen Preiseffekten Erneuerbarer Energien - handelt davon, dass diese Sortierung die Preise bestimmt.
Letzteres ist erklärungsbedürftig. Es muss erklärt werden, dass man so tun kann, als ob die ganze Nachfragemenge Stunde für Stunde für den Folgetag in einer einseitigen Auktion bestmöglich beschafft wird, von Kraftwerken, die im Rahmen desselben Modells ihre gesamte Erzeugung Stunde für Stunde für den Folgetag zu variablen Kosten anbieten. Gerade, wenn Ersparungen für den Endkunden argumentiert werden sollen, ist es nicht apriori klar (oder überhaupt plausibel), dass man die Terminmärkte einfach ausblenden kann.
Sehr viel Verwirrung entsteht sowohl in dem Artikel als auch noch mehr im Internet dadurch, dass irreführenderweise mit bildlich dargestellten, aber fiktiven Merit-Order-Angebotskurven suggeriert wird, dies sei tatsächlich, was an den Märkten passiert. Die sinnlose Diskussion mit Pay-as-Bid kommt nur daher. In einer zweiseitigen Auktion wie der Dayahead Auktion der EEX, wo alle Marktteilnehmer ihre unerwarteten Mengenänderungen glattstellen, kann kein Pay-as-Bid-Verfahren eingeführt werden. Es ist offensichtlich unmöglich, Käufer und Verkäufer in einer zweiseitigen Auktion übereinzubringen und dabei jedem den gebotenen Preis zu zahlen.
Insgesamt geht es bei der gesamten Aufmerksamkeit, die dem Schlagwort Merit-Order derzeit gewidmet wird, nur um mögliche Markteingriffe (siehe obige Studie), mit denen Preise gesenkt werden sollen. Somit ist der Zusammenhang zwischen Marktdesign, Organisation der Handelsmärkte und Merit-Order der Kern des Themas. --Arianndi (Diskussion) 19:26, 10. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]

Völlig zu Recht steht schon in der Einleitung "preisunabhängig gedachten Nachfrage" - Das ist ja das zugrundeliegende Grundproblem. Dazu 1. Für die große Masse der Verbraucher erlauben bisherige (auch digitale) Zähler keine (z.B. viertelstündlich) angebotsabhängigen Preise. Die breite Einführung geeigneter Zähler (mit Gateway) ist angedacht, aber sehr aufwendig. Es gibt kaum Erkenntnisse über das mögliche Ausmaß der Wirkung 2. Es gibt, soweit ich weiß, kaum Untersuchungen zu den technischen Potentialen und den dabei resultierenden betriebs- und volkswirtschaftlichen Auswirkungen, wenn industrielle Verbraucher ihre Anlagen abhängig vom aktuellen Stromangebot nur teilweise oder gar nicht betreiben (was dann natürlich zu erhöhten Anlageinvestitionen, aber evt. auch längerer Anlagenlebensdauer führt). Bei den Windmühlen des Mittelalters war totale Energieangebots-Abhängigkeit Grundprinzip. 3. Langfristig: Bekanntermaßen ist Power-to-Gas teuer. Die detaillierte Preisstruktur ist aber kaum bekannt. Ein Langfristszenarium "Strom mit Power-to-Gas nur für die Großmengen-Stromspeicherung" ist m.W. nicht untersucht. 84.160.201.54 18:57, 9. Jul. 2023 (CEST)[Beantworten]

Politisch Verantwortliche für das Elend[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel bewegt sich momentan im politischen Vakuum, so als ob Gott persönlich das Merit-Order-Prinzip eingeführt hätte. Hat er aber nicht, es waren Politiker. Diesen Politikern und ihren mehr oder weniger kompeteten Beratern muss die Verantwortung auch zugerechnet und zugeordnet werden. Ohne Politiker, die für das Implementieren destruktiver Spielregeln und das darauf folgende Entgleisen der Preisentwicklung verantwortlich sind, wäre "Merit-Order" einfach nur ein weiteres abstraktes Konstrukt auf akademischer Ebene geblieben. Da es konkrete "Folgeschäden" der Implementierung wie das Entgleisen der Strompreisentwicklung mit allen bekannten Folgen gibt, muss es korrekterweise auch konkrete Verantwortliche geben. Der Artikel floppt bisher an dieser Stelle. --178.7.89.250 12:50, 13. Dez. 2022 (CET)[Beantworten]

Nein, das Konzept der Merit-Order ist nicht ein beliebiges, politisch ausgewähltes Konzept, sondern resultiert aus ökonomischen Erkenntnissen zur Effektivität von Märkten. An dieser Stelle das sog. Blame-Game anzufangen, wenn man nun den schwarzen Peter zuweisen kann, halte ich für nicht zielführend. Es war nicht das Werkzeug der Merit-Order, sondern es war schlicht die Situation, dass sehr hohe Brennstoffpreise für eine Explosion der Strompreise sorgte. Das war aber nicht spezifisch für Deutschland, sondern war auch in Australien zu beobachten, und begann 2021 als Reaktion auf die Erholung der Weltwirtschaft nach dem COVID-Einbruch 2020. --Gunnar (Diskussion) 14:38, 11. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]

Restlast vs. Residuallast[Quelltext bearbeiten]

Beides bedeutet dasselbe, Residual ist schlicht das zugehörige Fremdwort aus dem Lateinischem und klingt etwas 'wissenschaftlicher'. Allerdings habe ich mal zu Schulzeiten gelernt, dass wenn man sich einfach verständlich ausdrücken möchte, und man hat die Wahl zwischen einem deutschen Wort und einem Fremdwort, dann nimm lieber das deutsche Wort. Ein Beispiel ist die Abkürzung usw. vs. etc. --Gunnar (Diskussion) 14:47, 11. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]

Ich habe das gemacht, weil Residuallast ein Artikel ist, und derjenige, der nicht damit vertraut ist, vielleicht mal nachkucken will. --Arianndi (Diskussion) 15:13, 11. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]
Zu "dann nimm lieber das deutsche Wort": Grundsätzlich sehe ich das auch so, aber Residuallast ist der deutlich gängigere Begriff, und "Restlast" wird auch in anderen Bedeutungen verwendet, etwa hier oder hier. Daher ist "Residuallast" hier m. E. zu bevorzugen. -- H005 (Diskussion) 15:54, 12. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]

Geschichte und Theorie[Quelltext bearbeiten]

Dem Artikel fehlt m. E. der geschichtliche Kontext. Oberhalb steht direkt "Bei perfektem Wettbewerb sind alle Marktteilnehmer Preisnehmer."; Das ist die Einführung in die Theorie, die Annahmen, usw. Davor steht dort "Nach einem vereinfachten Modell zur Erklärung"; welchem vereinfachten Modell, denn die großen Kapitel unten beziehen sich nur auf relativ aktuelle Ereignisse, sprich Gaspreisschock und EE. Das MO-Konzept gibt es aber schon seit wann, wo wir wieder bei der Frage nach der Geschichte ankommen. MfG --17387349L8764 (Diskussion) 14:47, 18. Apr. 2024 (CEST)[Beantworten]