Diskussion:Olivier Le Cour Grandmaison

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La République impériale[Quelltext bearbeiten]

„La République impériale“ und "staatskolonialistische Siedlungsprojekte"[Quelltext bearbeiten]

Le Cour Grandmaison zeigt in seinem Buch von 2009, was inzwischen parallel auch in deutscher Kolonialismusforschung deutlich benannt werden kann, und zwar von Jürgen Osterhammel in seinem Buch „Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts“ ( 4., aktualisierte Aufl., C. H. Beck, München 2009; ISBN 3-40658-283-4). Während OLCG das Lebensraum-Konzept des franz. Kolonialismus als imperialistische Vorstufe des NS-Konzeptes vom Lebensraum im Osten darlegt (S. 279-352), spricht Osterhammel von den „staatskolonialistischen Siedlungsprojekten“ des „faschistischen Imperialismus“, die zwischen 1930 und 1945 von Japan in der Mandschurei, von Italien in Libyen und Äthiopien und vom NS-Regime in Osteuropa zur Entfaltung gekommen seien (S. 531 f.). Darin zeigt sich etwas von dem, was Andreas Eckert so formuliert: „Bei der Ausgestaltung des ‚gemeinsamen Hauses Europa‘ wird sich das ‚koloniale Erbe‘ nicht in den Keller sperren lassen. Die weitgehend noch nationalstaatlich geführten Auseinandersetzungen werden in europäische Debatten münden“ (Der Kolonialismus im europäischen Gedächtnis, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 1-2, 2008). --Frank Helzel 08:07, 28. Feb. 2010 (CET)[Beantworten]

"Was Le Cour Grandmaison nicht verfolgt,"[Quelltext bearbeiten]

… ist, ungeachtet ob wahr, falsch, angemessen oder unangemessen, schade oder richtig, hier gemäß Wikipedia:Keine Theoriefindung nicht auszuführen; es sei denn, natürlich, eine reputable Quelle hätte diesen Mangel bei Le Cour Grandmaison diskutiert. Das angeführte Buch von 1929 kann's kaum getan haben. Also entfernt. --Asthma und Co. 11:31, 2. Mai 2010 (CEST)[Beantworten]

Danke für die sorgfältige Begründung, die ich restlos einsehe. Das kommt davon, wenn ich beim Schreiben die Zügel schleifen oder gar schießen lasse... Schade, dass OLCG bisher in Deutschland nicht weiter rezipiert ist. Aber es tut sich etwas: Moritz Feichtinger und Stephan Malinowski: Umsiedlungslager und Zwangsmodernisierung im Algerienkrieg 1954-1962--Frank Helzel 17:37, 5. Mai 2010 (CEST)[Beantworten]

Die imperiale Republik als Vorbild in der Weimarer Republik[Quelltext bearbeiten]

Wenn es den enzyklopädischen Gepflogenheiten entspricht, den unter dieser Überschrift stehenden Abschnitt wegen oben angeführter Gründe aus dem Lemma zu entfernen, so kann er seinen Platz dafür hier finden:

„Was Le Cour Grandmaison nicht verfolgt, ist, wie sich die republikanisch-imperialistische Entwicklung Frankreichs auf das politische Denken in Deutschland auswirkte und ähnliche Karrieren hervorbringen konnte, in denen, wie es Le Cour Grandmaison für die Politikkarriere von Georges Clemenceau beschreibt, demokratische Überzeugungen im Großmachtstreben auf der Strecke blieben. Ein deutsches Beispiel liefert der spätere NS-Politiker Wilhelm Ziegler, in der Weimarer Republik Anhänger Friedrich Eberts und überzeugter Demokrat, der allerdings den „Lebensraum“ der Deutschen zwischen Rhein, Donau und Weichsel herzustellen als nächste politische Aufgabe ansah. Er orientierte sich 1927 und in zweiter Auflage 1929 in seiner „Einführung in die Politik“ am französischen Nachbarn, an linken Republikanern (Edouard Herriot) und der Verwandlung der Republik in ein Weltreich:

Aber ich weiß, dass auch diese spezielle französische Begabung der Ideenpolitik die Welt nicht von selbst friedlich erobert hat. Diese köstliche Frucht des geistigen Imperiums in der Welt ist der französischen Nation nicht vom Himmel in den Schoß gefallen. Politik ist auch hier kein paradiesisches Märchenland, sondern ein Ackerfeld, an dessen Pforte steht: ‚Im Schweiße deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen!‘ Frankreich hat in den Jahrzehnten nach der Niederlage von 1871, die den französischen Nationalstolz aufs tiefste verletzt hatte, planmäßig und aufopfernd eine Organisation der Kulturpropaganda im eigenen Lande und in der Welt draußen aufgebaut, die rein technisch-handwerklich eine bewundernswerte Leistung noch heute darstellt. Für diese Organisation haben Männer und Volk großartige Opfer an Zeit, Arbeit und Geld gebracht. Nur auf dem festen Fundament dieser Organisation von Vereinen und Verbänden ist das Gebäude der französischen ideellen Weltstellung erstanden, das wir heute immer wieder staunend beobachten und betrachten. Wohl hat dieses Volk eine so bezaubernde und einschmeichelnde, präzise und doch musikalische Sprache, die eine seltene natürliche Brücke zu den Herzen der anderen Völker bildet, wie wir sie leider nicht besitzen. Wohl hat es den Charme und den Esprit, der namentlich bei jugendlichen und subalternen Völkern als Muster und Juwel gebildeter Kultur gilt. Wohl hat es den hinreißenden Schwung und das tönende Pathos, das nur den Romanen eignet. Aber es hat zugleich auch organisatorisch und handwerklich gearbeitet an der Organisation und Entfaltung der französischen Idee und ihres Exportes in die Welt. Und daran hat es bei uns gerade gefehlt!‘ (Wilhelm Ziegler, Einführung in die Politik, 2. Auflage, Berlin 1929, S. 288 f.)“ --Frank Helzel 10:53, 6. Mai 2010 (CEST)[Beantworten]