Diskussion:Pomerode

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"Die politische Einstellung der Bewohner mit deutschen Migrationshintergrund ist offen rechtsradikal."[Quelltext bearbeiten]

Bei allem Respekt, aber diese Unterstellung ist polemisch und so nicht haltbar. Der zitierte Artikel befindet sich hinter einer Paywall, weshalb ich ihn nicht gelesen habe, eine Kategorisierung aller Bewohner mit deutschem Migrationshintergrund (was einer großen Mehrheit der Bevölkerung entspricht) als rechtsradikal wird er aber sicherlich nicht seriös darlegen können.

Ich erlaube mir daher diese Passage löschen zu wollen. Eine Alternativformulierung mit Hinweis auf die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl 2018 oder 2022 würde ich befürworten.

Der Satz wurde im November 2021 zum ersten Mal entfernt [1], seitdem noch dreimal. Jede Löschung wurde jedes Mal von erfahrenen Benutzern revertiert. Ich sehe keine Chance, die Löschung durchzusetzen. --Autumn Windfalls (Diskussion) 23:45, 8. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Die Formulierung ist so nicht haltbar. Es gibt keinen kausalen Zusammenhang, dass aus einem bestimmten Migrationshintergrund eine politische Gesinnung folgt. Da diese Diskussionsrubrik hier existiert, sollte die Formulierung zuerst hier auf Korrektheit diskutiert werden, bevor sie wieder eingefügt wird. Bis dahin sollte sie entfernt werden. --Zarbi (Diskussion) 12:02, 9. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]
Da erfahrenere Benutzer eine Löschung des Satzes ablehnen, werde ich nicht versuchen diesen komplett zu entfernen. Der Satz ist in der jetzigen Formulierung aus meiner Sicht jedoch in keinem Fall haltbar und kann auch nicht durch den zitierten Artikel gestützt werden.
Was der zitierte Artikel im Hinblick auf die betreffende Formulierung feststellt ist folgendes:
  1. Bei der brasilianischen Präsidentschaftswahl 2018 stimmte eine große Mehrheit der Bevölkerung für den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro.
  2. Verschiedene Interviewpartner zeigten im Gespräch unreflektiert rechts-konservative bis rechtsextreme Positionen.
Der zitierte Artikel stellt mitnichten fest, dass alle Bewohner mit deutschem Migrationshintergrund offen rechtsradikal sind. Im Gegenteil stellt er in verschiedenen Passagen fest, dass "der Alltag der Stadt [...] nicht von Fremdenfeindlichkeit geprägt [sei]" und "[l]ängst nicht alle Pomeroder [rechtsextremistisch] denken".
Worauf stützt sich also die Aussage, dass die "Bewohner mit deutschem Migrationshintergrund offen rechtsradikal sind"?
Ungenau ist bereits die Kategorisierung von "Bewohnern mit deutschem Migrationshintergrund": Auch wenn die Definition des Begriffes "Migrationshintergrund" uneinheitlich ist, würde der überwältigende Großteil der deutschbrasilianischen Bevölkerung Pomerodes nicht in die deutsche Definition des Begriffes passen (Migrationshintergrund besteht dann, wenn Person selbst und/oder ihre Eltern im Ausland geboren wurden). Die Hauptwellen der deutschsprachigen Einwanderung nach Pomerode fanden im 19. und frühen 20. Jahrhundert statt. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Bevölkerung weder in Deutschland geborene Eltern, Großeltern noch Urgroßeltern besitzt. Auch in Brasilien selbst wird diese Bevölkerungsgruppe nicht als "Gruppe mit Migrationshintergrund" kategorisiert. Angemessener wären daher die Formulierungen "deutschstämmig" oder "deutschbrasilianisch".
Im Artikel stellt auch nicht die suggerierte Trennung der Einwohner Pomerodes "mit deutschem Migrationshintergrund" und ohne deutschem Migrationshintergrund dar. Es wird in der Tat zwischen Zugezogenen und Alteingesessenen unterschieden, Pomerode verfügt jedoch auch über eine signifikante italobrasilianische Bevölkerung. Wenn das Wahlergebnis Bolsonaros ein Beleg für "Rechtsradikalität" der Bevölkerung ist, wieso spricht dann der Satz ausschließlich von der "Bevölkerung mit deutschem Migrationshintergrund"? Wieso wird nicht von der gesamten Bevölkerung gesprochen, die in ihrer Gesamtheit überproportional für Bolsonaro gestimmt hat? Des Weiteren ist auch zweifelhaft, ob es legitim ist, die starken Wahlergebnisse Bolsonaros als Beleg dafür zu nutzen, dass die Bevölkerung "offen rechtsradikal" ist. Bolsonaro hat in weiten Teilen des Landes und insbesondere im Süden des Landes hohe Wahlergebnisse erzielt. So erhielt er in der Millionenstadt Curitiba 77% der Stimmen und selbst in Rio de Janeiro eine Zweidrittelmehrheit von 67%. Trotzdem fehlen in den Artikeln zu diesen Städten die Bemerkungen, dass deren Bevölkerungen "offen rechtsradikal" seien.
Neben dem Wahlergebnis stehen die Aussagen der Interviewpartner, die teilweise durchaus als extrem rechts bezeichnet werden können, die jedoch vor allem anekdotische Evidenz bieten und sicher nicht die allgemeine Formulierung erlauben, die Bewohner mit deutschem Migrationshintergrund seien offen rechtsradikal.
Ich schlage deshalb folgende mögliche Änderungen am Artikel vor:
  1. Die Löschung oder eine Differenzierung des Satzes.
  2. Die Umbenennung des Abschnittes "Stadtverwaltung" in "Politik" und dort die Einbettung der Thematik des Rechtsextremismus mit Verweis auf den Artikel der SZ. Z.B. "Pomerode ist stark konservativ geprägt. Bei der brasilianischen Präsidentschaftswahl 2018 stimmte die Stadt, ähnlich wie der gesamte Bundesstaat Santa Catarina, mit großer Mehrheit für den rechtspopulistischen Kandidaten Jair Bolsonaro.
--Kiel in Europa (Diskussion) 18:37, 10. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]