Diskussion:Schlüsselkind

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

@HaeB: Das einzige was bei den neuen Inhalten auf pers. Emperie beruht ist, dass zunehmend auch mehr Pädagogen dies als weltfremd ansehen, weswegen ich dies auch nicht so hart formulierte (Emperie stammt u.a. aus Studiumszieten). Alles andere ist ein ganz normaler pädagoscher Zusammenhang und aus den unteren Aussagen zur PISA-Studia ableitbar. Ich habe zur Zeit keine Studie zur Hand, weshalb ich ich mal im umkehrschluss Argumentiere. Mir ist keine Studie zu Ohren gekommen, die festgestellt hat, dass eine längere (ungewollte) Arbeitslosigkeit eines Elternteiles zu einer Verbesserung der schulischen Leistung oder vergleichbares geführt hat. Es ist und bleibt in weiten Teilen und in erster Linie eine Frage der Erziehungkompetenz der Eltern, die Gesellschaft kann positive Rahmenbedingungen schaffen (Ganztagsbetreuung, Teilarbeitszeit etc.) aber diese Befreien die eltern micht von ihren Pflichten, sondern sollen diese nur entlassten. Und nur dass steht im Artikel.

In übrigen, anders als in der BRD ist Schlüsselkind in der DDR bei weiten nicht so negativ besetzt gewesen - eine Ausage die ich nicht in den Artikel geschreiben habe, weil in diesen Fall wirklich zu stark auf primäre und sekundäre Erfahrung beruhend - wenngleich sicher ebenso richtig. --Aineias © 01:07, 11. Aug 2006 (CEST)

Behauptungen wie die, es gäbe einen bestimmten Trend der vorherrscchenden Meinung in der Fachöffentlichkeit, sollten belegt werden. Vergleiche zB den verlinkten Artikel von Ahrbeck (2004).
Alles andere ist ein ganz normaler pädagoscher [sic] Zusammenhang und aus den unteren Aussagen zur PISA-Studia [sic] ableitbar - nein, es ist erst einmal nur deine Behauptung. Wo steht in dem verlinkten Artikel über die Pisa-Studie die Aussage:
Entscheident [sic] für die Entwicklung eines Kindes ist nicht, ob ein Elternteil zuhause ist, sondern wie intensiev [sic] und regelmäßig man sich man sich um das Kind kümmert.
Unter den dortigen statistischen Vergleichen findet sich keiner zwischen Kindern, um die "man" (wer? Eltern, Nachhilfelehrer, Schulfreunde?) sich regelmäßig und intensiv kümmert und solchen, bei denen das nicht der Fall ist. Außerdem: Die PISA-Studie bezieht sich nur auf Schulleistungen, sie ist geeignet, diesbezügliche Behauptungen über Nachteile des Schlüsselkind-Daseins zu widerlegen (dafür hatte ich sie damals beim Verfassen des Artikels herangezogen), nicht jedoch auf andere Bereiche wie Delinquenz.
Dein "Entscheidend..."- Satz besagt im wesentlichen, dass Kinder, die gut betreut werden, sich besser entwickeln als Kinder, die schlecht betreut werden (ich interpretiere "intensiv und regelmäßig" als "gut", da du darunter sicherlich nicht besonders gründliches und wiederholtes Verprügeln verstehst ;). Das sagt aber nichts über die Frage aus, ob Schlüsselkinder im Durchschnitt besser oder schlechter betreut werden als andere, und es ist einfach nur eine Tautologie, wenn man, wie du es zu tun scheinst, davon ausgeht, dass Kinder für eine gute Entwicklung solche Betreuung benötigen - was im übrigen gerade von Vertretern des Ideals des "selbstständigen Kindes" teilweise angezweifelt oder gar komplett bestritten wird, siehe wiederum den Artikel von Ahrbeck, der einige solche Positionen nennt, etwa den "pädagogischen Bestseller" Ist Erziehung sinnlos? (Harris 2002). die Gesellschaft kann positive Rahmenbedingungen schaffen (Ganztagsbetreuung, Teilarbeitszeit etc.) - na, mit dem "positiv" implizierst du doch selbst, dass das Schlüsselkinddasein nachteilig ist: Ganztagsbetreuung und Teilzeitarbeit sind beide darauf angelegt, die Zeit, in der die Kinder unbetreut sind, zu reduzieren.
Mir ist keine Studie zu Ohren gekommen, die festgestellt hat, dass eine längere (ungewollte) Arbeitslosigkeit eines Elternteiles zu einer Verbesserung der schulischen Leistung oder vergleichbares geführt hat - also erst einmal kann die Tatsache, dass man selbst nichts gelesen hat, was Aussage X belegt, keinesfalls eine Begründung dafür sein, in den Artikel hineinzuschreiben, dass Aussage X falsch ist. Außerdem wird dir jeder ernsthafte Psychologe entgegenhalten, dass ungewollte Arbeitslosigkeit meist erhebliche negative Auswirkungen auf solch ein Elternteil und die gesamte Familie hat, so dass solch eine Studie aus methodischen Gründen vollkommen ungeeignet wäre, um Schlüsselkinder mit Kindern aus traditionellen Kernfamilien zu vergleichen.
Gibt es übrigens einen bestimmten Grund, warum du meine Formatierung der Quellenangabe gemäß WP:QA wieder rückgängig gemacht hast?
grüße, Hoch auf einem Baum 04:30, 14. Aug 2006 (CEST)

Begriff Schlüsselkind[Quelltext bearbeiten]

Der Autor schreibt:

"Als Schlüsselkind wird ein Kind bezeichnet, das nach Schulschluss regelmäßig ohne Betreuung ist, zum Beispiel weil seine Eltern berufstätig sind. Der heute eher selten verwendete Begriff wurde 1956 vom Münchner Pädagogen und Psychologen Otto Speck geprägt. Das vor allem im westdeutschen Sprachgebrauch negativ besetzte Wort spielt darauf an, dass solche Kinder damals meist einen eigenen Wohnungsschlüssel hatten, der nicht selten offen sichtbar an einer Schnur um den Hals baumelte."

Ich, Jahrgang 1940, war ab 1946 für ca. 3 Jahre Schlüsselkind (im damaligen sow. besetzten Sektor von Berlin).

Richtig ist, dass die Kinder den Schlüssel, offen sichtbar, an einer Schnur um den Hals trugen.

Falsch ist, dass im westdeutschen Sprachgebrauch das Wort negativ besetzt war. Damals gab es noch keine Unterschiede zwischen Ost/West im allgemeinen Sprachgebrauch. Absolut falsch muss sein, dass der Münchner Pädagoge und Psychologe, Otto Speck, den Begriff 1956 geprägt haben soll. Für Kinder wie mich war der Begriff Schlüsselkind schon in den 40er- Jahren die gängige Bezeichnung.

Angebliche Redundanztext zu Lückelkinder[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die Angebliche Redundanztext zu Lückekinder entfernt, dass sind zwei unterschiedliche Sachverhalte, die auch im Text deutlich genug getrennt sind. --Aineias © 19:30, 22. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]

Aha.
Lückekinder: "Er bezeichnet eine nicht eindeutig abzugrenzende Altersgruppe von etwa 9- bis 13-jährigen Kindern. Der Begriff Lückekinder ist aus dem Umstand entstanden, dass Kinder dieser Altersgruppe je nach Bundesland für den Schulhort zu alt sind und für Jugendklubs und deren Öffnungszeiten noch zu jung."
Schlüsselkind: "Betroffen waren und sind in der Regel neun bis 14-jährige Kinder, denn für sie waren die Schul/Kita-Horte schon geschlossen, während die Jugendfreizeitstätten für sie noch keine Angebote lieferten."
Nochmal: wo liegt der Unterschied? Es ist beides offensichtlich genau das gleiche! -- Liliana 19:35, 22. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]
Der Unterschied liegt zunächst in der Entstehung der Begriffe: Der Begriff Lückekinder ist aus dem Umstand entstanden, dass Kinder dieser Altersgruppe je nach Bundesland für den Schulhort zu alt sind und für Jugendklubs und deren Öffnungszeiten noch zu jung. "Lückekinder" kann es nur geben, wenn es einen Schulhort bzw. eine Ganztagesschule gibt. die Lücke bezieht sich hier auf dass vermeintliche oder tatsächliuche fehlen eines staatl. Angebotes für Kinder. Schlüsselkinder sind Kinder, die aus der Notwendigkeit, oder aufgrund des ihm entegegengebrachten Vertrauens mit einem Schlüssel ausgestattet werden. Das vermeintliche Erziehungsdefizit (-lücke) ist er nachträglich - und vor allem durch die westdeutsche Wunderjahre Pädagogik hineininterpretiert worden und bezieht sich zunächst auf die Eltern. --Aineias © 19:57, 22. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]
Ich werde mal den Test bei Lückekindern ebenfalls anpassen, der ist mitlerweile über 10 Jahre alt und gibt nicht mehr den aktuellen Status an. --Aineias © 20:02, 22. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]
Dann bin ich mal gespannt, wie das ganze nach der ÜA aussehen wird. -- Liliana 20:17, 22. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]

Eingangssatz[Quelltext bearbeiten]

Den einleitenden Satz "Als Schlüsselkind wird ein Kind bezeichnet, das nach Schulschluss regelmäßig ohne Betreuung ist" halte ich für falsch. Richtig wäre vielmehr: "Als Schlüsselkind wird ein Kind bezeichnet, das bereits einen eigenen Haus- bzw. Wohnungsschlüssel haben darf. Bei mir ist das schon so lange her, dass ich mich an Details wie, ob ich den Schlüssel um einen Hals trug, nicht mehr so richtig erinnere. Aber meine Mutter war damals Lehrerin, also war ich als Schlüsselkind nicht ohne Betreuung. Es war einfach so selbstverständlich, nach Hause zu kommen und die Wohnungstür aufzuschließen, dass die Frage der Betreuung keine Rolle spielte. --Radionaut (Diskussion) 11:07, 18. Dez. 2020 (CET)[Beantworten]

"Ich war so lang ich denken kann ein Schlüsselkind..."[Quelltext bearbeiten]

Diese Zeile aus dem Song "Schlüsselkind" der DDR-Rockband NO 55 fällt mir bei dem Wort spontan ein - der Songtext ist m.E. ein gutes Beispiel für die mit dem Begriff verbundenen negativen Assoziationen, hier nicht aus Sicht von Pädagogen und Kultuspolitikern, sondern aus Sicht eines betroffenen Kindes.

Ich selbst habe den Besitz des eigenen Schlüssels freilich eher als Freiheitsgewinn und Statussymbol des "Großwerdens" in Erinnerung und habe ihn m.W. auch nie um den Hals, sondern eher am Hosenbund getragen ;) In meinem damaligen Lebensumfeld waren "werktätige" Eltern und "selbständige" Kinder so normal und weitverbreitet, dass es den Begriff "Schlüsselkind" eigentlich nicht gab. Hausfrauen, die mittags auf ihre heimkommenden Schulkinder warteten, waren dagegen eine absolute Seltenheit. --Uwe Rohwedder (Diskussion) 07:22, 11. Feb. 2021 (CET)[Beantworten]

Kampfbegriff oder Alltagsphänomen?[Quelltext bearbeiten]

Ich denke, dass man bei der Darstellung des Begriffs im Artikel stärker differenzieren muss zwischem dem Alltagsphänomen und der Verwendung des Begriffs als Schlagwort in der pädagogischen und politischen Diskussion: Letzteres ist zweifellos überwiegend negativ konnotiert und war wohl auch immer so gemeint, egal ob in den 1950er Jahren der alten Bundesrepublik-West oder in den gesamtdeutschen Debatten nach der deutschen Wiedervereinigung: nämlich als unterschwelliger Vorwurf insbesondere an die "Rabenmütter" - noch so ein böses Schlagwort aus demselben Kontext! Das oben erwähnte NO-55-Stück beweist m.E. aber, dass das Schlagwort in dieser negativen Bedeutung auch in der DDR der 1980er Jahre durchaus nicht unbekannt war.

Davon getrennt zu sehen ist aber das Alltagsphänomen, das zweifellos älter und verbreiteter war und ist, als im Artikel bisher dargestellt: Insbesondere im Arbeitermilieu war es schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg normal, dass auch Mütter zum Familienunterhalt beitragen mussten und viele Kinder deshalb nach der Schule auf sich allein gestellt waren, egal ob mit Schlüssel um den Hals oder "unter der Fußmatte". Das offiziell propagierte "bürgerliche" Rollenbild von der treusorgenden Hausfrau, die brav daheim auf die Kinderlein wartet, galt schon immer nur für einen Teil der Gesellschaft! Und sehr wahrscheinlich gab es den Begriff "Schlüsselkind" auch längst, bevor er in der pädagogischen Literatur auftaucht, insofern wäre es wohl zutreffender zu schreiben, dass der im Artikel genannte Herr Speck den Begriff nicht "geprägt" (im Sinne von "erfunden"), sondern lediglich "aufgegriffen" hat. Und außerdem existierte das Phänomen auch unabhängig davon, ob sich die Betroffenen selber als "Schlüsselkinder" verstanden: Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass wir uns in den 80er Jahren (also zur Zeit des erwähnten NO-55-Songs) selbst jemals so genannt hätten, einfach weil es (zumindest in meiner Erinnerung) für die meisten Kinder galt, und wenn etwas so alltäglich ist, braucht es dafür keine eigene Bezeichnung! Außerdem fühlten sich die meisten auch nicht "vernachlässigt", sondern empfanden im Gegenteil sogar einen gewissen Stolz, dass die Erwachsenen einem schon soviel Selbständigkeit zutrauten. Dass es dabei immer auch Grauzonen und Schattenseiten gab, steht auf einem anderen Blatt... --Uwe Rohwedder (Diskussion) 11:29, 11. Feb. 2021 (CET)[Beantworten]