Diskussion:Synode von Whitby

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So ganz glücklich bin ich mit der Relativierung nicht; aus heutiger Sicht sind das Marginalien und es war natürlich kein "Systemstreit" wie zwischen verschiedenen Konfessionen; unterschiedliche liturgische Bräuche hat es innerhalb der katholischen Kirche regional immer gegeben, schon richtig, aber man darf auf der anderen Seite auch die realen Rivalitäten nicht außer Acht lassen. Die kulturelle Identität der keltischen Einwohner Großbritanniens (und Irlands) hing nicht zuletzt immer auch an ihrer religiösen Sonderstellung und ihrer Entstehung als nicht unmittelbar im Rahmen der römischen Hierarchie entstandenen Kirchengemeinschaft. Und die Frage pro-keltischer oder pro-römischer Ritus hatte in der Praxis natürlich konkrete Auswirkungen nicht nur auf den Ablauf des Gottesdienstes, sondern auch darauf, wer einen Bischofsposten innehaben durfte und wer nicht, das waren also auch echte Machtfragen. Und "lokal": Northumbria war damals das bedeutendste Königreich der Angelsachsen, ganz so unbedeutend war die Geschichte dann auch wieder nicht; aber ich will auch nicht zu kleinlich sein, der Kontext ist ja weiterhin vernünftig dargestellt, wegen sowas breche ich auch keinen Editwar vom Zaun, soll also meinethalben so stehenbleiben. --Proofreader 00:43, 21. Feb. 2007 (CET)[Beantworten]

Ich denke auch, dass die Bedeutung von Whitby, insbesondere durch die weitere Wirkungsgeschichte unterschätzt wird. Es ging nur sekundär um Riten, sondern vielmehr um konträre Vorstellungen von Kirche und zur konkreten Ausgestaltungen des Mönchtums. In anderen Synoden und Konzilien setzte sich das fort, so etwa im Konzils von Autun. Die Unterschiede waren groß, auch etwa zur Frage des Zölibats. Und der Einfluss der iroschottischen Kirche war durch die iro-schottische Mission im 7. Jhdt. nicht zu unterschätzen. In Folge der Mission von Columban_von_Luxeuil wurden auf dem Festland über 300 Klöster gegründet. Die Regula_Benedicti konkurrierte jahrhunderte lang mit der iro-schottischen Regel Kolumbans. Wichtig in der Folge war auch, dass die bedeutenden angelsächsichen Missionare wie Bonifatius u.a. sich auf die Synode von Whitby berufen konnten, um die römische Riten, benediktinische Ordensregel und kirchenrechtlichen Normen in ihrer Ausrichtung auf Rom hin zu untermaueren.
-- Hk27 17:35, 16. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]