Domnowo

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Siedlung
Domnowo
Domnau

Домново
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Gegründet 13. Jahrhundert
Frühere Namen Domnau (bis 1947)
Bevölkerung 860 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238404
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 021
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 20° 50′ OKoordinaten: 54° 25′ 34″ N, 20° 49′ 36″ O
Domnowo (Europäisches Russland)
Domnowo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Domnowo (Oblast Kaliningrad)
Domnowo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Domnowo (russisch Домново, deutsch Domnau, polnisch Domnowo, litauisch Dumnava) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Prawdinsk (Friedland) und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Prawdinsk.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt in der historischen Region Ostpreußen auf zwei Hügeln oberhalb des Flusses Gerlach, etwa 13 Kilometer nordöstlich von Preußisch Eylau (Bagrationowsk), 15 Kilometer südwestlich von Friedland (Prawdinsk) und 40 Kilometer südöstlich von Königsberg (Kaliningrad).

Geschichte

Stadtkirche
Schloss Domnau um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Der baltische Prussenstamm der Natanger siedelte im 13. Jahrhundert in dem südlich des Flusses Pregel gelegenen Gebiet Tummonis. Der Name deutet auf Sedimentgestein und Dickicht (prußisch tums: dicht, verdickt). In dem Christburger Vertrag von 1249 zwischen dem Deutschen Orden und den Prusai/Prußen wird dieses Gebiet, das später der Stadt Domnau seinen Namen gab, erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit bestand eine an der Gerlach gelegene Natangerburg, die der Deutsche Orden Ende des 13. Jahrhunderts eroberte und durch eine eigene Festung ersetzte. Im Schutze der Burg entwickelte sich eine Siedlung, in der 1321 eine Ordenskirche erbaut wurde. 1400 verlieh der Hochmeister des Deutschen Ordens Konrad von Jungingen dem Ort als Domnau das Stadtrecht. Im preußischen Städtekrieg wurden Stadt und Burg 1458 zerstört. Als Lohn für ihre Kriegsdienste gibt der Hochmeister des Deutschordens Heinrich Reffle von Richtenberg seinen Hauptsoldleuten Konrad von Egloffstein und Hartung von Egloffstein die Stadt Domnau als Lehen.[2] Konrad von Egloffstein errichtete auf einer Insel im Fluss ein neues Schloss, und die Reste der alten Burg wurden 1474 abgerissen. 1504 trug Susanne von Egloffstein aus dem Hause Domnau († 1558) die Herrschaft Melchior von Creytzen dem Älteren (1475–1550) in die Ehe. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert litt Domnau unter insgesamt sieben Stadtbränden. Letzter Besitzer derer von Creytz war Abraham Johann von Creytz († 1713) gewesen. Seit 1630 werden die von Buddenbrock und um 1700 der in den preußischen Adelsstand erhobene Oberappellationsgerichtsrat Johann Philipp von Lauwitz als Grundherren genannt. Nächster bekannter Eigentümer zu Domnau war der preußische Geheime Staatsrat Carl Christoph von Schlippenbach (1676–1734). Er starb wie Lauwitz ohne eigene Erben zu hinterlassen. Seit dem Jahre 1775 war Schloss Domnau im Besitz derer von Witten, die es 1778 ausbauen ließen. Zwischenzeitlich ist Domnau noch mal in andere Hänge gelangt, so werden 1790 die von Gallera, 1799 die von Winterfeld und von 1828 bis 1837 der 1813 aus dem Regiment „v. Besser“ (Nr. 14) dimittierte Hauptmann Mathias Jutrczenka von Morgenstern genannt.[3] Bis mindestens 1881 sind jedoch die von Witten als Eigentümer nachgewiesen, wobei es spätestens 1913 bei den Grafen von Kalnein war.

Mit der preußischen Verwaltungsordnung von 1815 wurde Domnau in den Kreis Friedland (1927 in Kreis Bartenstein umbenannt) eingegliedert und erhielt den Sitz des Landratsamtes. Einen Eisenbahnanschluss erhielt Domnau nicht, der nächste Bahnhof war im fünf Kilometer entfernten Preußisch Eylau. 1880 lebten 2082 Einwohner in Domnau. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Domnau eine evangelische Kirche, ein Schloss, ein Amtsgericht und eine Dampfmühle.[4]

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt nach der Schlacht bei Gumbinnen im August 1914 von russischen Truppen zu zwei Dritteln zerstört.[5] Mit Hilfe ihrer Patenstadt Schöneberg in Brandenburg wurde sie bereits 1916 wieder aufgebaut.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Domnau 1945 teilweise zerstört, doch ist die Kirche bis heute gut erhalten geblieben. Im Sommer 1945 wurde Domnau von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der nördlichen Hälfte Ostpreußens unter sowjetische Verwaltung gestellt. Die verbliebene einheimische deutsche Bevölkerung wurde bis 1948 aus Domnau vertrieben. Als einer der ganz wenigen Orte in der Oblast Kaliningrad hat die Stadt ihren historischen Ortsnamen bei der Umbenennung in Domnowo 1947 nahezu behalten.[6] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets im Rajon Prawdinsk.

Ort und Region waren bis zum Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 Teil der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik und gehören seitdem zur Russischen Föderation. Von 2004 bis 2015 war Domnowo Sitz einer Landgemeinde und gehört seit 2016 zum Stadtkreis Prawdinsk (Friedland).

Bevölkerungsentwicklung

bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 1002 [7]
1802 1012 [8]
1810 0861 [8]
1816 0907 davon 895 Evangelische, drei Katholiken und neun Juden[8]
1821 1110 [8]
1831 1317 [9]
1858 1808 davon 1.751 in der Stadt (1.738 Evangelische, vier Katholiken und neun Juden) und 57 auf dem Schloss (sämtlich Evangelische)[10]
1864 2196 am 3. Dezember[11]
1875 2113 [12]
1880 2082 [12]
1885 1980 [12]
1900 1921 meist Evangelische[4]
1933 2707 [12]
1939 2988 [12]
seit 1945
Jahr Einwohner
2002 0801
2010 0820

Domnowski selski sowet/okrug 1947–2004

Der Dorfsowjet Domnowski selski sowet (russisch Домновский сельский Совет) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[6] Nach dem Zerfall der Sowjetunion bestand die Verwaltungseinheit als Dorfbezirk Domnowski selski okrug (russisch Домновский сельский округ). Die Ende 2004 noch im Dorfbezirk befindlichen 22 Siedlungen wurden dann mit einer Ausnahme in die Landgemeinde Domnowskoje selskoje posselenije übernommen; der Ort Rjabinino kam zur städtischen Gemeinde Prawdinskoje gorodskoje posselenije.

Ortsname Name bis 1947/50 Bemerkungen
Aljochino (Алёхино) Naukritten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Domnowo (Домново) Domnau Verwaltungssitz
Filippowka (Филипповка) Dommelkeim Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Jagodnoje (Ягодное) Kapsitten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Jelnino (Елнино) Gertlack Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Jermakowo (Ермаково) Deutsch Wilten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Jerschowo (Ершово) Blankenau Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Kaschtanowo (Каштаново) Almenhausen
mit Neu Waldeck
Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Klimowka (Климовка) Wicken Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Kljutschewoje (Ключевое) Rambsen Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Komarowo (Комарово) Groß Haferbeck Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Konstantinowka (Константиновка) Eisenbart Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Krasny Bor (Красный Бор) Ditthausen Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Krupino (Крупино) Lawo Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Lesnoje (Лесное) Neuer Wohnplatz in der Nähe des ehemaligen Forsthauses Koskeim
Malinowka (Малиновка) Wolmen (Wolmen Mitte) Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Nagornoje (Нагорное) Perkappen Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Marjino (Марьино) Schleuduhnen Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Poddubnoje (Поддубное) Groß Sporwitten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Pogranitschnoje (Пограничное) Redden Der Ort wurde 1950 umbenannt. Bewohnt wurden (später nur?) einige Einzelhöfe östlich, die vermutlich vor 1975 an den Ort Soldatowo angeschlossen wurden.
Priwolnoje (Привольное) Saussienen Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Ptscholino (Пчёлино) Talskeim Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Rasdolnoje (Раздольное) Warnigkeim Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Raskowo (Расково) Gostkow Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Rjabinino (Рябинино) Korwlack Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Schirokoje (Широкое) Schönbruch Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Sedowo (Седово) Charlottenthal Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Snamenskoje (Знаменское) Preußisch Wilten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Sokolniki (Сокольники) Grünbaum Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Soldatowo (Солдатово) Sehmen Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Solowjowo (Соловьёво) Garbnicken Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Sosnowka (Сосновка) Puschkeiten Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Storoschewoje (Сторожевое) Klein Klitten Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1988 verlassen.
Swobodnoje (Свободное) Alsnienen (Wolmen West) Der Ort wurde 1947 umbenannt.
Tscherjomuchowo (Черёмухово) Groß Klitten Der Ort wurde 1950 umbenannt.
Tscherkassowo (Черкасово) Ober Blankenau Der Ort wurde 1950 umbenannt und vor 1975 verlassen.
Wernoje (Верное) Pöhlen Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 an den Ort Soldatowo angeschlossen.
Wostotschnoje (Восточное) Klein Sporwitten (Wolmen Ost) Der Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 an den Ort Poddubnoje angeschlossen.

Die sechs im Jahr 1950 umbenannten Orte Galkino (Domnauswalde), Gontscharowo (Groß Saalau), Gruschewka (Sommerfeld), Saizewo (Stockheim), Saretschje (Meisterfelde) und Sarja (Klein Saalau), die laut Erlass ebenfalls in den Domnowski selski Sowet eingeordnet wurden, kamen dann (vor 1975) in den Poretschenski selski sowet.

Domnowskoje selskoje posselenije 2004–2015

Die Landgemeinde Domnowskoje selskoje posselenije im Südwesten des Rajons Prawdinsk

Die Landgemeinde Domnowskoje selskoje posselenije (ru. Домновское сельское поселение) wurde im Jahr 2004 eingerichtet.[13] Zu ihr gehörten 28 Siedlungen, davon 21 aus dem vorherigen Dorfbezirk Domnowski selski okrug und sieben aus dem Poretschenski selski okrug. Zum Jahreswechsel 2015/2016 wurde die Gemeinde wieder aufgelöst und deren Orte in den neu gebildeten Stadtkreis Prawdinsk eingegliedert.

Ortsname deutscher Name
Aljochino (Алёхино) Naukritten
Domnowo (Домново) Domnau
Filippowka (Филипповка) Dommelkeim
Gontscharowo (Гончарово) Groß Saalau
Gruschewka (Грушевка) Sommerfeld
Jagodnoje (Ягодное) Kapsitten
Jermakowo (Ермаково) Deutsch Wilten
Kaschtanowo (Каштаново) Almenhausen mit Neu Waldeck
Klimowka (Климовка) Wicken
Koschewoje (Кошевое) Lisettenfeld
Lesnoje (Лесное)
Malinowka (Малиновка) Wolmen
Nagornoje (Нагорное) Perkappen
Poddubnoje (Поддубное) Groß Sporwitten
Priwolnoje (Привольное) Saussienen
Prudy (Пруды) Abbarten
Ptscholino (Пчёлино) Talskeim
Rasdolnoje (Раздольное) Warnigkeim
Roschtschino (Рощино) Georgenau
Saizewo (Зайцево) Stockheim
Sedowo (Седово) Charlottenthal
Snamenskoje (Знаменское) Preußisch Wilten
Soldatowo (Солдатово) Sehmen
Solowjowo (Соловьёво) Garbnicken
Sosnowka (Сосновка) Puschkeiten
Swobodnoje (Свободное) Alsnienen
Tscherjomuchowo (Черёмухово) Groß Klitten
Tschistopolje (Чистополье) Bothkeim

Kirche

Kirchengebäude

Die Domnauer Kirche[14] wurde 1321 auf einem Hügel am Ostufer des Schlossteichs errichtet. Im 14. Jahrhundert baute man sie noch weiter aus und fügte vor allem einen Turm an, aufgemauert aus Ziegeln auf Feldsteinfundament und abgeschlossen mit einem Staffelgiebel. Das Kirchenschiff verfügt über keinen Chor, stattdessen ist die Ostwand mit einem Staffelgiebel aus dem 15. Jahrhundert geschmückt. Eine zweijochige Sakristei wurde im 15. Jahrhundert an der Nordseite angebaut.

Von der einstigen Innenausstattung sind heute noch einige Epitaphe der Familie von Creytzen erhalten, auch gibt es noch ein Vesperbild aus Lindenholz aus der Zeit um 1430, das noch vor 1945 nach Heilsberg (heute polnisch: Lidzbark Warmiński) ausgelagert wurde.

1945 wurde die Kirche nur wenig beschädigt. Lange Zeit wurde sie dann zweckentfremdet und als Getreidespeicher einer Kolchose genutzt. Sie erhielt dann ein neues Dach, um damit dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten. 1994 begannen kleinere Restaurierungsarbeiten, unterstützt von deutscher Seite, vor allem von der Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein. Der spitzbogige Haupteingang war zu Sowjetzeiten zu einer Autoeinfahrt verbreitert worden. Seit 1997 nun steht die Kirche leer. Eine Restaurierung oder gar eine Rückgabe an die evangelische Kirche ist nicht in Sicht.

Kirchengemeinde

Domnau ist ein alter Kirchort. Die Reformation hielt hier schon früh Einzug. War die Kirchengemeinde früher der Inspektion des Oberhofpredigers zugeordnet, war sie vor 1945 in den Kirchenkreis Friedland (russisch: Prawdinsk), ab 1927 in den Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.

Nach 1945 wurde alles kirchliche Leben eingeschränkt bzw. verboten. Die Kirche wurde zweckentfremdet. Erst in den 1990er Jahren entstand in Domnowo wieder eine evangelische Gemeinde, die heute die ehemalige Scherwitzsche Mühle als Gemeindezentrum benutzt, das 1998 eingeweiht werden konnte. Die Gemeinde in Domnowo ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad und gehört zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).[15]

Kirchspielorte

Zur Kirchengemeinde Domnau gehörte bis 1945 ein weit gedehntes Kirchspiel mit über 30 Ortschaften:[16][17]

Name (bis 1947/1950) Russischer Name Name (bis 1947/1950) Russischer Name
Birkenhof Kustaminowa Lindenhof
Blekitten Lisettenhof
Bögen Minino Louisenthal
Charlottenthal Sedowo Naukritten Aljochino
Domnaushöfchen Oberteich
Domnauswalde
(ab 1927 Kirchspiel Stockheim)
Galkino Perkappen Nagornoje
Föhrwalde
Galben Wischnjaki Powayen
Gallitten Pessotschnoje Preußisch Wilten Snamenskoje
Garbnicken Solowjowo Prowarken
Genditten Kusnetschnoje,
jetzt: Berjosowka
Saussienen Priwolnoje
Gertlack Jelnino Skoden Minino
Groß Klitten Tscherjomuchowo Sporgeln
Groß Saalau Gontscharowo Stocktienen
Guwöhnen Rjasanskoje Wangnick
Kapsitten Jagodnoje Warnigkeim Rasdolnoje
Klein Klitten Storoschewoje
Klein Saalau Sarja Wittenfeld
Koskeim (Forsthaus) Woopen

Pfarrer (bis 1945)

Von der Reformation bis 1679 amtierten zwei evangelische Geistliche (Pfarrer und Diakonus, Letzterer hatte auch die Pfarre Georgenau (russisch: Roschtschino) zu betreuen). Danach bestand nur noch eine Pfarrstelle. Es amtierten in Domnau bis 1945:[18]

  • NN., 1529
  • Martin Bohemus, 1530–1549
  • NN., 1546
  • Fabian Rettelius, 1547–1593
  • Caspar Hennenberger, 1549–1561
  • Joachim Wiremann, 1577
  • Martin Rettelius, ab 1593
  • Peter Bluhmberg, vor 1618
  • David Fingerling, 1621–1656
  • David Kelbich, 1632
  • Johann Regius, bis 1642
  • Johann Preuß, 1656–1660
  • Friedrich Saccus, 1660–1678
  • Johann Ruprecht, 1668
  • Johann Cäsar, 1670
  • Johann Grandzau, 1676–1677
  • Johann Milo, 1678–1728, betreute Georgenau noch bis 1684
  • Ernst Corvin Milo, 1728–1755
  • Johann Wilhelm Milo, 1749–1753
  • Christian L. Weitenkampf, 1754
  • Christoph Otto Weber, 1754–1780
  • Johann Christian Riedel, 1780–1792
  • Reinhold Johann, 1792–1829
  • Gottlieb Bernhard Schiemann, 1830–1864
  • Eduard Rudolf Otto Mück, 1864–1903
  • Erich Paul Metschies, 1903–1917
  • Karl Gustav Sulanke, 1917–1939
  • Hans Hermann Engel, 1939–1945

Kirchenbücher

Von den Kirchenbüchern der Pfarrer Domnau haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin aufbewahrt:[19]

  • Taufen: 1678 bis 1765,
  • Trauungen: 1702 bis 1781
  • Bestattungen: 1754 bis 1830.

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Kommunalstraße 27K-172 von Tschechowo an der Regionalstraße 27A-028 (ex A 196) nach Schirokoje an der russisch-polnischen Grenze. Über die Kommunalstraße 27K-067 wird in Jermakowo die Regionalstraße 27A-038 nach Prawdinsk erreicht, und die Kommunalstraße 27K-068 führt nach Bagrationowsk.

Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr, seit nach dem Zweiten Weltkrieg die Bahnstrecke Königsberg–Angerburg demontiert wurde.

Patenschaft

Seit dem 9. August 1958 besteht eine Patenschaft der niedersächsischen Stadt Nienburg für die ehemaligen Einwohner Domnaus, die als Vertriebene in die Bundesrepublik gelangt waren.

Söhne des Ortes

Siehe auch

Literatur

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 179–181.
  • Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, S. 16, Ziffer 6).
  • Leopold Krug: Die preußische Monarchie – topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt. Teil 1: Provinz Ostpreußen, Berlin 1833, S. 493–496.
  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 514, Ziffer 111.

Weblinks

Commons: Domnowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Heinrich Gottfried Gengle: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 804–806.
  3. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 1, Berlin 1855, S. 115, 151, 193, 244 und 404; Band 2, Berlin 1856, S. 15; Band 3, Berlin 1858, S. 123 und 126.
  4. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 5, Leipzig und Wien 1906, S. 104.
  5. Holger H. Herwig: The First World War. Germany and Austria-Hungary, 1914–1918. Arnold, London 1996, ISBN 0-340-67753-8, S. 130.
  6. a b Durch den Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947 Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad.
  7. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, S. 16, Ziffer 6).
  8. a b c d Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 274–275, Ziffer 125.
  9. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 514, Ziffer 111.
  10. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 79, Ziffer 46–47.
  11. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg: Berlin 1966, 5. Kreis Friedland, S. 2, Ziffer 30.
  12. a b c d e Michael Rademacher: Bartenstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Durch das Закон Калининградской области от 21 декабря 2004 г. № 476 «О наделении муниципального образования "Правдинский район" статусом муниципального района и об установлении границ и наделении соответствующим статусом муниципальных образований, находящихся на его территории» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 21. Dezember 2004, Nr. 476: Über das Ausstatten der munizipalen Bildung "Rajon Prawdinsk" mit dem Status eines munizipalen Rajons und über das Festlegen der Grenzen und das Ausstatten mit dem entsprechenden Status der munizipalen Bildungen, die sich auf seinem Gebiet befinden).
  14. Die Kirche in Domnowo – Domnau.
  15. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  16. Ortsverzeichnis/Kirchspiel Kreis Bartenstein (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive)
  17. Kirchspielorte ergänzt nach Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3, S. 456.
  18. Friedwald Moeller: Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, S. 32.
  19. Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil 1: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, Berlin, 1992³ und Berichtigungen und Ergänzungen dazu, Berlin, 2001, S. 2.