Donald Sylvester

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Donald „Don“ Sylvester (* 20. Jahrhundert) ist ein US-amerikanischer Tontechniker und Sound Designer. Seit Anfang der 1990er Jahre wirkte er als Tontechniker an über 100 Filmproduktionen mit und wurde mehrfach für verschiedene Filmpreise nominiert und ausgezeichnet. Bei der Oscarverleihung 2020 erhielt er für seine Arbeit an Le Mans 66 – Gegen jede Chance einen Oscar in der Kategorie „Bester Tonschnitt“.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donald Sylvester verbrachte seine ersten Lebensjahre in New Jersey.[1] Die Familie zog, als er elf Jahre alt war, nach Atlanta, Georgia, wo der Vater eine neue Arbeitsstelle erhielt.[1] An der University of Georgia studierte er Journalismus und schloss seine Studien mit einem sogenannten ABJ, einem Bachelor of Arts in Journalism, der in dieser Form nur von der University of Georgia vergeben wird, ab. Bereits in seiner Kindheit und Jugend war Sylvester an Musik interessiert und versuchte sich danach auch beruflich mit mäßigem Erfolg in der Musikbranche, ehe er erkannte, dass das Musikgeschäft doch nichts für ihn sei.[1] Bereits während seiner Collegezeit arbeitete er beim lokalen College-Radiosender WUOG.[1]

Erst später kam er durch seine Ehefrau, eine Filmeditorin, als die beiden bereits seit längerer Zeit in Kalifornien lebten, zum Film.[1] Erste nennenswerte Mitwirkung Sylvesters war dabei im Jahre 1988 als special music consultant beim Thriller Heart of Midnight – Im Herzen der Nacht mit Jennifer Jason Leigh in der Hauptrolle. Erst Anfang der 1990er Jahre folgte der langsame Durchbruch Sylvesters in der Filmbranche. In den ersten Jahren hatte er stets am Tonschnitt von Filmen anderer mitgewirkt, die Projekte jedoch nie als „seine“ angesehen.[1] Erst, als er ab etwa 2001 ernsthaft als Supervisor – bereits ab Mitte der 1990er Jahre war er regelmäßig in dieser Funktion tätig gewesen – zu arbeiten begann, änderte sich dies für ihn.[1]

Im Laufe der Jahrzehnte arbeitete Sylvester an unzähligen für die verschiedensten Filmpreise nominierte und mit ebenso vielen Filmpreisen ausgezeichnete Produktionen und dabei nicht nur bei Realverfilmungen, sondern auch bei diversen Animationsfilmen. Die Internet Movie Database (IMDb) verzeichnet für das Jahr 2001 die erste nennenswerten Nominierungen Sylvesters für einen namhaften Filmpreis. So wurde er in diesem Jahr als Teil eines elfköpfigen Teams für einen Golden Reel Award in der Kategorie Best Sound Editing: Sound Effects & Foley, Domestic Feature Film für seine Arbeit am Film U-571 nominiert. Eine weitere Golden-Reel-Nominierung erhielt er zusammen mit Tim Chau, Thomas Whiting, Nils C. Jensen, David Kern und Albert Gasser für ihre Arbeit an Ein Königreich für ein Lama in der Kategorie Best Sound Editing: Animated Feature.

2003 wurde er für seine Arbeit an Antwone Fisher zusammen mit Mildred Iatrou für einen Golden Reel Award in der Kategorie Best Sound Editing in Domestic Features: Dialogue & ADR nominiert. Im darauffolgenden Jahr wurde er gleich zweimal in dieser Kategorie nominiert: für X-Men 2 (zusammen mit John A. Larsen, Craig Berkey, Susan Dawes, Jim Brookshire und Laura Graham), sowie für Master & Commander – Bis ans Ende der Welt (zusammen mit Richard King, R.J. Kizer, Hugo Weng, Michael Magill, Laura Graham, John A. Larsen und Susan Dawes). Im Jahre 2006 konnte Sylvester seinen ersten großen Filmpreis gewinnen. Bei der Verleihung der British Academy Film Awards 2006 erhielt er zusammen mit Paul Massey, Doug Hemphill und Peter F. Kurland den Preis in der Kategorie „Bester Ton“ für Walk the Line. Ebenfalls war er in diesem Jahr für sein Wirken an Walk the Line bei den International Online Cinema Awards für einen IOCA in der Kategorie Best Sound Editing nominiert. Im Jahre 2007 gründete der seit Mitte der 1990er Jahre bei 20th Century Fox/20th Century Studios als Supervising Sound Editor arbeitende Sylvester die Firma Soundation, Inc., ein Unternehmen, das sich vorrangig auf Schnitttätigkeiten in der Postproduktion konzentriert und deren Präsident er seit der Gründung ist.

Für den Film Todeszug nach Yuma von Regisseur James Mangold, der für Sylvester selbst einer der besten Filme ist, an denen er im Laufe seiner Karriere mitgewirkt hatte,[1] erhielt er eine Nominierung für einen Golden Reel Award in der Kategorie Best Sound Editing: Sound Effects and Foley for Feature Film (zusammen mit John Murray, Ted Caplan, Scott Curtis, Matthew Harrison, Steve Bissinger, Simon Coke, Dawn Fintor, Elizabeth Rainey und Alicia Stevenson), ging am Ende jedoch leer aus. Der Film, der unter anderem auch für zwei Oscars nominiert war, erhielt allgemein nur wenige Filmpreise, war aber vielfach für diverse Preise nominiert. Nachdem er auch in der Folgezeit an zahlreichen namhaften und preisgekrönten Produktionen gearbeitet hatte, blieben Nominierungen für jegliche Filmpreise in den folgenden Jahren weitestgehend aus. Erst 2017 war Sylvester wieder für einen nennenswerten Preis nominiert; bei den International Online Cinema Awards erhielt er für seine Arbeit an Logan – The Wolverine eine Nominierung für einen Halfway Award in der Kategorie Best Sound Editing, musste sich am Ende jedoch Julian Slater, der den Preis für sein Wirken an Baby Driver gewann, geschlagen geben. Für Logan – The Wolverine war er zudem im Folgejahr zusammen mit Wayne Lemmer, Hamilton Sterling, Doug Jackson, Matthew Harrison, John Morris, John T. Cucci und Dan O’Connell für einen Golden Reel Award in der Kategorie Outstanding Achievement in Sound Editing: Sound Effects and Foley for Feature Film nominiert.

Der, die verschiedenen Auszeichnungen betrachtet, erfolgreichste Film war für Sylvester allerdings das im Jahre 2019 erschienene Sportdrama Le Mans 66 – Gegen jede Chance unter der Regie von James Mangold, an dessen Seite Sylvester bereits in Walk the Line, Todeszug nach Yuma, Knight and Day und Logan – The Wolverine gearbeitet hatte. Für seine Arbeit am Film, bei dem er, neben dem Filmschnitt, auch mit einer der Hauptverantwortlichen für die Geräusche, wie die der Rennwagen, war, wurde er bereits 2019 bei der Verleihung der Satellite Awards 2019 zusammen mit Paul Massey, David Giammarco und Steven Morrow mit einem Satellite Award in der Kategorie Best Sound (Editing & Mixing) ausgezeichnet. Für den Film wurde unter anderem der Sound eines originalen Ford GT40, von dem zwischen 1964 und 1969 lediglich 105 Stück produziert worden waren[2] und der von einem Sammler aus Ohio für die Tonaufnahmen des Films zur Verfügung gestellt worden war, verwendet.[3] Nachdem Sylvester zusammen mit Paul Massey, David Giammarco und Steven Morrow im Jahre 2019 auch noch mit einem Hollywood Film Award in der Kategorie Sound of the Year ausgezeichnet worden war, erhielt Sylvester im darauffolgenden Jahr zahlreiche weitere Nominierungen.

Dazu zählen Nominierungen für einen Gold Derby Award in der Kategorie Best Sound Effects Editing (zusammen mit David Giammarco, Paul Massey und Steven Morrow), für einen LEJA Award in der Kategorie Best Sound (zusammen mit Richard Bullock junior, Paul Massey und Steven Morrow) oder für einen Awards Circuit Community Award in der Kategorie Best Sound (zusammen mit Paul Massey, David Giammarco und Steven Morrow). Bei den OFTA Film Awards des Jahres 2020 belegte Sylvester in der Kategorie Best Sound Effects Editing – unentschieden mit Gary Rydstrom und Brad Semenoff (Ad Astra – Zu den Sternen) – den zweiten Platz. Bei den Golden Reel Awards 2020 war er zusammen mit Polly McKinnon in der Kategorie Outstanding Achievement in Sound Editing: Dialogue and ADR for Feature Film, sowie zusammen mit Jay Wilkinson, David Giammarco, Eric A. Norris, Anna MacKenzie, Dan O’Connell, John T. Cucci, Andy Malcolm und Goro Koyama in der Kategorie Outstanding Achievement in Sound Editing: Sound Effects and Foley for Feature Film nominiert. Bei insgesamt neun Golden-Reel-Award-Nominierungen im Laufe seiner Karriere konnte Sylvester in letztgenannter Kategorie erstmals einen Golden Reel Award gewinnen. Bei den BAFTA Awards 2020 kam Sylvester, der in der Kategorie „Bester Ton“ zusammen mit Paul Massey, David Giammarco und Steven Morrow nominiert war, nicht über eine Nominierung hinaus; Gewinner war die Soundabteilung des Films 1917. Erfolgreicher verlief es für den erfahrenen Tontechniker allerdings bei den Oscars 2020, wo er sich in der Kategorie „Bester Tonschnitt“ gegen Oliver Tarney und Rachael Tate (1917), Alan Robert Murray (Joker), Wylie Stateman (Once Upon a Time in Hollywood), sowie Matthew Wood und David Acord (Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers) durchsetzen konnte und den ersten Oscar in seiner Karriere erhielt.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nominierungen & Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BAFTA Awards
Golden Reel Awards
Gold Derby Awards
OFTA Film Awards
International Online Cinema Awards
  • 2006: International Online Cinema Award (IOCA) in der Kategorie „Best Sound Editing“ für Walk the Line
  • 2017: Halfway Award in der Kategorie „Best Sound Editing“ für Logan – The Wolverine
LEJA Awards
Awards Circuit Community Awards

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oscars
BAFTA Awards
Satellite Awards
Golden Reel Awards
Hollywood Film Awards

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Interview with Supervising Sound Editor Donald Sylvester (Logan, Walk the Line, 3:10 to Yuma) (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020
  2. Debut for 'last' GT40 (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020
  3. SOUND: "Ford v Ferrari" Donald Sylvester, Paul Massey, David Giammarco & Steven A.Morrow (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020
  4. THE 92ND ACADEMY AWARDS | 2020 (englisch), abgerufen am 10. Februar 2020