Dora Wibiral

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Dora Wibiral (geboren 1876 in Graz; gestorben 1955 in Weimar) war eine österreichische Kunstgewerblerin, Schriftstellerin und Lehrerin der Kunstgewerbeschule Weimar.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Vater Franz Wibiral[1] war Gründer des Kupferstichkabinetts am Joanneum in Graz.[2] Nach kurzem Aufenthalt an der Kasseler Kunstakademie siedelte sie nach Weimar über und wurde Meisterschülerin von Henry van de Velde. An der von van de Velde neugegründeten Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar wurde sie 1908 Lehrerin für Ornamentik und Farblehre.[3] Von 1919 bis 1920 unterrichtete sie am neugegründeten Staatlichen Bauhaus in Weimar Schrift und Gestaltungslehre. Dora Wibiral war keine festangestellte Lehrkraft am Bauhaus und unterrichtete in privaten Räumen, die ihr noch aus der Zeit der Kunstgewerbeschule zur Verfügung standen.[4]

Dora Wibiral verband eine enge freundschaftliche Beziehung zu der Künstlerin Dorothea Seeligmüller (1876–1951), mit der sie bis zu deren Tod in Weimar lebte.[5] Erika von Watzdorf-Bachoff, die mit ihnen befreundet war, nannte sie „unzertrennliche Freundinnen“ und beschrieb sie als „musikalisch, malerisch und kunstgewerblich hochbegabt, literarisch reichgebildet“ und „menschlich wertvoll“.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christina Ada Anders: „Vorläufig muss ich leben bleiben“. Alfred Ahner – Aus den Briefen und Tagebüchern des Weimarer Künstlers (1890–1973). Georg Olms Verlag, 2014, S. 183.
  • Michael Siebenbrodt & Lutz Schöbe: Bauhaus 1919–1933 Weimar-Dessau-Berlin. Parkstone International, S. 250.
  • Henry van de Velde: Henry van de Velde. Geschichte meines Lebens. Piper Verlag, München, 1962.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dora Wibiral (Biographical details), britishmuseum.org, abgerufen am 13. September 2019 (englisch).
  2. Sammlungsgeschichte. museum-joanneum.at, abgerufen am 13. September 2019 („1923 erfolgte unter Karl Garzarolli-Turnlackh die Angliederung des 1901 von Franz Wibiral gegründeten Kupferstichkabinetts.“).
  3. Max Nehrling1919–1921 Studierender am Bauhaus@1@2Vorlage:Toter Link/www.bauhaus100.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., bauhaus.de, abgerufen am 13. September 2019 („Ein Jahr später immatrikulierte sich Nehrling dann für ein Studium an der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule in Weimar und nahm dort am Farbunterricht bei Dorothea Seeligmüller sowie an der Ornamentlehre bei Henry van de Velde und am Unterricht von Dora Wibiral teil.“).
  4. Volker Wahl: Die Meisterratsprotokolle des Staatlichen Bauhauses Weimar 1919 bis 1925, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, 2001, S. 389.
  5. Christina Ada Anders: „Vorläufig muss ich leben bleiben“. Alfred Ahner – Aus den Briefen und Tagebüchern des Weimarer Künstlers (1890–1973). Georg Olms Verlag, 2014, S. 183 („In ihrer gemeinsamen Wohnung in der Belvederer Allee waren sie bis zu ihrem Tod gemeinsam künstlerisch tätig (…).“).
  6. Erika von Watzdorf-Bachoff: Im Wandel und in der Verwandlung der Zeit. Ein Leben von 1878 bis [1963]. Aus dem Nachlass herausgegeben von Reinhard R. Doerries. Steiner, Stuttgart 1997, S. 201.