Doris Strahm

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Doris Strahm (* 1953 in Zürich)[1] ist eine ehemals römisch-katholische Schweizer Theologin und Publizistin. Sie gilt als eine Pionierin der feministischen Theologie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strahm studierte von 1973 bis 1975 evangelische Theologie, Psychologie und Pädagogik an der Universität Zürich sowie von 1975 bis 1981 römisch-katholische Theologie an der Theologischen Fakultät Luzern.[1] 1996 promovierte sie an der Universität Freiburg (Schweiz) zur Christologie aus der Sicht von Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika.[2]

1985 gründete Strahm die feministisch-theologische Zeitschrift Fama und war bis Ende 2006 deren Mitherausgeberin.[3] Sie ist Gründungsmitglied und seit 2014 Vorstandsmitglied der IG Feministische Theologinnen der Schweiz[4] und gründete 2008 den Interreligiösen Think-Tank[5]. 2007 wurde Doris Strahm mit dem Marga-Bührig-Anerkennungspreis ausgezeichnet.[6]

Im November 2018 trat Strahm, gemeinsam mit fünf weiteren bekannten Frauen, aus der römisch-katholischen Kirche aus. Der Anlass war die Gleichsetzung von Abtreibung mit Auftragsmord durch Papst Franziskus.[7]

Im Dezember 2020 wurde Strahm die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Bern verliehen.[8] In der öffentlichen Laudatio wurde sie als eine „Pionierin der feministischen Theologie“ bezeichnet.[9] 2024 wurde sie, zusammen mit ihrer Schwester Silvia Strahm Bernet, mit dem Herbert-Haag-Preis ausgezeichnet.[10]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autorin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aufbruch zu neuen Räumen. Eine Einführung in feministische Theologie. Freiburg im Üechtland 1987; 3. Auflage 1990.
  • Vom Rand in die Mitte. Christologie aus der Sicht von Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Luzern 1997.
  • mit Pietro Selvatico: Jesus Christus. Christologie (= Studiengang Theologie. Band 6: Dogmatik. Teil 2). Zürich 2010.

Herausgeberin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Regula Strobel: Vom Verlangen nach Heilwerden. Christologie in feministisch-theologischer Sicht. Freiburg im Üechtland/Luzern 1991.
  • Mitherausgeberin: Wörterbuch der Feministischen Theologie. 2., vollständig überarbeitete und grundlegend erweiterte Auflage. Gütersloh 2002.
  • mit Heike Walz, Christine Lienemann-Perrin: „Als hätten sie uns neu erfunden.“ Beobachtungen zu Fremdheit und Geschlecht. Luzern 2003.
  • mit Manuela Kalsky: Damit es anders wird zwischen uns. Interreligiöser Dialog aus der Sicht von Frauen. Ostfildern 2006.
  • mit Silvia Strahm Bernet, unter Mitarbeit von Monika Hungerbühler: «mächtig stolz.» 40 Jahre feministische Theologie und Frauen-Kirche-Geschichte in der Schweiz. eFeF-Verlag, Zürich 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Doris Strahm: Vita (abgerufen am 18. Februar 2019)
  2. Doris Strahm: Vom Rand in die Mitte : Christologie aus der Sicht von Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika. In: Theologie in Geschichte und Gesellschaft. Nr. 4. Ed. Exodus, Luzern 1997, ISBN 3-905577-11-9.
  3. FAMA: Über uns. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  4. IG Feministische Theologinnen: Wer wir sind. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  5. Interreligiöser ThinkTank: Vorstand. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  6. Renate Metzger-Breitenfellner: Marga-Bührig-Anerkennungspreis 2007. In: ostschweizerinnen.ch. 4. September 2007, abgerufen am 18. Februar 2019.
  7. Michael Meier: Genug von Rom. In: Tages-Anzeiger. 21. November 2018, abgerufen am 18. Februar 2019.
  8. Ehrendoktorin der Theologischen Fakultät. In: unibe.ch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020; abgerufen am 6. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unibe.ch
  9. Andreas Krummenacher: Eine frauenbefreiende Theologie entwickeln. In: Katholisches Medienzentrum Schweiz. 11. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  10. https://www.kath.ch/newsd/doris-strahm-mit-dem-herbert-haag-preis-wird-auch-die-feministische-bewegung-gewuerdigt/, abgerufen am 10. März 2024.