Drosendorf Altstadt

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Drosendorf Altstadt (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Drosendorf Altstadt
Drosendorf Altstadt (Österreich)
Drosendorf Altstadt (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf
Koordinaten 48° 52′ 2″ N, 15° 37′ 43″ OKoordinaten: 48° 52′ 2″ N, 15° 37′ 43″ Of1
Höhe 381 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 79 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 23,02 ha
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03922
Katastralgemeinde-Nummer 10203
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
79

BW

Drosendorf Altstadt ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt östlich von Drosendorf Stadt und befindet sich an der Mündung des Thumeritzbaches in die Thaya. Durch den Ort führt die Landesstraße L41, von der die L1187 zum Grenzübergang Vratěnín/Drosendorf abzweigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katastralgemeinde geht auf ein mittelalterliches Dorf zurück, das hier in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstand. Die Pfarrkirche wurde um 1100 durch die Grafen von Pernegg erbaut und in der Mitte des 12. Jahrhunderts in das Stift Geras inkorporiert.

Der Ortsteil blieb auch nach der Anlage der neuen Stadt am Ende des 12. Jahrhunderts bestehen, obwohl er außerhalb der Stadtmauern lag, und wurde in der Folge „Altstadt“ genannt. Diese Benennung findet sich erstmals in der Erneuerungsurkunde des Stiftsbriefs von Stift Geras durch Herzog Friedrich II. des Jahres 1242, wo neben der Pfarre auch 13 Höfe in der antiqua civitas erwähnt werden. Die in der Altstadt liegende Kirche fungiert bis heute als Pfarrkirche.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Vorstadt mit 44 Häusern genannt, die nach Drosendorf eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Drosendorf besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[1] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Drosendorf Altstadt ein Tierarzt, zwei Taxiunternehmer, ein Elektrotechniker, ein Fleischer, ein Gärtner, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, ein Gerber, ein Schneider und zwei Schneiderinnen und ein Schuster ansässig. Weiters betrieb die Landwirtschaftliche Genossenschaft eine Spitirusbrennerei und es gab ein Hammerwerk.[2] Bis zur Konstituierung der Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf in den 1970ern blieb der Ort eine eigene Ortsgemeinde.

In der alten Hammerschmiede werden bis heute Pflugscharen für die Landwirtschaft erzeugt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 53 (Ausgabe 1769; Attstadt in der Google-Buchsuche ).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 289 (Altstadt DrosendorfInternet Archive).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 110 (Drosendorf in der Google-Buchsuche ).
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 226