Dubrowka (Kaliningrad, Slawsk)

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Siedlung
Dubrowka
Дубровка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Spannegeln (bis 1946)
Bevölkerung 4 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238606
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 015
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 21° 40′ OKoordinaten: 54° 49′ 26″ N, 21° 40′ 16″ O
Dubrowka (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Dubrowka (Kaliningrad, Slawsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dubrowka (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Dubrowka (Kaliningrad, Slawsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Dubrowka (russisch Дубровка, deutsch Spannegeln, litauisch Spanėgai, auch: Spanėgėliai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk. Das ehemalige Spannegeln ist allerdings verlassen. Das heutige Dubrowka besteht allem Anschein nach aus zwei Wohnplätzen im Bereich des ehemaligen Lankeningken/Langenheim (zwei Kilometer nördlich von Spannegeln) und des ehemaligen Treinlauken/Kreuzberg (zwei Kilometer südlich von Spannegeln).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dubrowka liegt etwa 25 Kilometer südlich der Rajonstadt Slawsk (Heinrichswalde) und ist von der Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) von Sowetskoje (Korehlen) über Nebenstraßen zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spannegeln, ein kleines Dorf, zu dem noch ein Gut gehörte,[2] wurde am 9. April 1874 Amtssitz und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk,[3] der bis 1945 bestand und zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 waren in Spannegeln 212 Einwohner registriert.[4] Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 252 und belief sich 1939 noch auf 214.[5]

In Kriegsfolge kam Spannegeln 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung „Dubrowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kalinowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[6] Einbezogen in Dubrowka wurden auch die um Spannegeln herum liegenden Orte Lankeningken/Langenheim, Paringen/Paaringen, Treinlauken/Kreuzberg und Wittgirren/Weißenbruch (soweit noch vorhanden).[7] Später gelangte Dubrowka in den Bolschakowski selski Sowet. Seit 1963 gehört der Ort zum Rajon Slawsk. Um 1980 wechselte Dubrowka in den Wyssokowski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Bolschakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk. Um 2018 wurden im ehemaligen Spannegeln die letzten Gebäude abgetragen.

Amtsbezirk Spannegeln (1874–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Amtsbezirk Spannegeln gehörten anfangs 16 Kommunen, am Ende waren es aufgrund der verschiedenen Strukturmaßnahmen nur noch sechs[3]:

Name Änderungsname
1938 bis 1946
Russischer Name Bemerkungen
Auxkallen ab 1936:
Ackerhof
1938 nach Kallweninken eingegliedert
Beszarwen,
1936–1938: Bescharwen
Scharhöfen 1938 nach Kallweninken eingegliedert
Bielauken Bielken 1939 nach Berghöfen eingegliedert
Budwallen Budewald 1928 nach Wilkowischken eingegliedert
Kallweninken (M) Hügelort 1893 in die neue Landgemeinde Kallweninken eingegliedert
Kallweninken (Sp) Hügelort 1893 in die neue Landgemeinde Kallweninken eingegliedert
Lankeninken (M) Langenheim 1893 in die neue Landgemeinde Lankeninken eingegliedert
Lankeninken (Sp) Langenheim 1893 in die neue Landgemeinde Lankeninken eingegliedert
Lindenberger Wald 1907 bis 1911 nach Piplin (Amtsbezirk Piplin) eingegliedert
Packalwen Berghöfen
Paringen Paaringen
Spannegeln (Landgemeinde) Dubrowka
Spannegeln (Gutsbezirk) Dubrowka 1928 in die Landgemeinde Spannegeln eingegliedert
Treinlauken Kreuzberg 1939 nach Weißenbruch eingegliedert
Wilkowischken Wolfshof 1939 nach Weißenbruch eingegliedert
Wittgirren Weißenbruch

Am 1. Januar 1945 bestanden nur noch die Gemeinden Berghöfen, Hügelort, Langenheim, Paaringen, Spannegeln und Weißenbruch.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Spannegelns war bis 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession und somit in das Kirchspiel der Kirche Popelken (1938 bis 1946: Markthausen, heute Wyssokoje) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Labiau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Dubrowka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo, einer Filialgemeinde in der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[8] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Ordensburg Treinlauken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort Treinlauken bestand ursprünglich eine Burg des Deutschen Ordens.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Spannegeln
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Spannegeln
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Für die Zeit ab den 1970er Jahren ergibt sich das aus den bekannten russischen Karten. Für die Zeit davor ist dies anzunehmen, da all diese Orte keine eigenen russische Namen erhielten.
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  9. Vgl. Nekrolog in: Vgl. DBZ XXV (1891), Nr. 38 v. 13.5.1891, S. 232.