EQT (Unternehmen)

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EQT Partners AB

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Rechtsform Aktiebolag
ISIN SE0012853455
Gründung 1994
Sitz Stockholm, Schweden
Leitung Conni Jonsson (Chairperson)

Christian Sinding (CEO)

Mitarbeiterzahl 1.838 (2023)[1]
Umsatz 2,13 Mrd. € (2023)[1]
Branche Private Equity
Website www.eqtgroup.com
Stand: 31. Dezember 2023
Firmensitz in Stockholm

EQT Partners AB ist eine international tätige Investmentgesellschaft mit Sitz in Stockholm und Büros in 26 Ländern der Welt. Sie investiert in Beteiligungen einschließlich Gesellschaften aus dem Bereich Wagniskapital sowie in Infrastruktur- und Immobilienprojekte. Nach Blackstone und KKR ist sie die drittgrößte Private-Equity Gesellschaft der Welt (Stand 2024).[2]

Auf Initiative der schwedischen Investor AB wurde die Gesellschaft 1994 zusammen mit weiteren Investoren und dem heutigen Chairman Conni Jonsson gegründet.[3] Der ursprüngliche Hauptinvestor Investor AB ist heute noch mit 14 % beteiligt. Die übrigen Anteile werden von Mitarbeitern, von institutionellen Investoren oder im Streubesitz gehalten. Das Unternehmen ist seit September 2019 an der Börse in Stockholm gelistet.[3]

2016 gründete EQT das Risikokapitalunternehmen EQT Ventures. Im Jahr 2021 erwarb EQT das europäische Risikokapitalunternehmen Life Sciences Partners, welches über ein verwaltetes Vermögen von rund 2,2 Mrd. € verfügte, und unter dem neuen Namen EQT Life Sciences weitergeführt wurde.[4] 2022 übernahm EQT auch Baring Private Equity Asia, das ein Vermögen von 20,0 Mrd. S$ verwaltete.[5]

Unternehmensprofil

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EQT investiert weltweit in gute Unternehmen mit dem Ziel, diese Unternehmen bei ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Auf der Grundlage eigener unternehmerischer Erfahrungen, Kenntnissen und Kontakte wird eine nachhaltige Wertsteigerung des Portfolio-Unternehmens angestrebt. Dazu werden Maßnahmen zum Umsatzwachstum und zur Margenverbesserung gemeinsam durchgesetzt, wobei nicht kurzfristige Effekte, sondern nachhaltige Erfolge angestrebt werden.[6]

Stand Dezember 2023 verwaltete EQT ein Vermögen von 232 Mrd. €. Zum Beteiligungsbesitz gehörten rund 300 Unternehmen. Die Anzahl der Investoren betrug rund 1.200.[1]

Geschäftsfelder

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EQT Geschäftsfeld[7] Investitionsschwerpunkte Investitionsgrößenordnung Anzahl Investments
(Stand 2024)
EQT Private Equity Gesundheit, Technologie, Dienstleistungen, Industrie 125 Mio. – 1,5 Mrd. € 57
EQT Private Capital Asia Beteiligungen in Asien und in der Pazifikregion 50 Mio. – 1,0 Mrd. € 44
EQT Future Lösungsansätze zur erfolgreichen Überwindung heutiger Probleme ab 350 Mio. € 3
EQT Healthcare Growth Innovative Champions im Gesundheitsbereich 75 Mio. – 200 Mio. € 2
EQT Growth Technologieunternehmen mit hohen Wachstumsperspektiven 50 Mio. – 200 Mio. € 9
EQT Life Sciences Bio-, Gesundheits- und Umweltwissenschaft 10 Mio. – 60 Mio. € 68
EQT Ventures Technologie Start-ups 2 Mio. – 50 Mio. € 114
EQT Value-Add Infrastructure Infrastrukturprojekte mit Wertsteigerungspotential 500 Mio. – 1,0 Mrd. € 25
EQT Active Core Infrastructure Bedeutende Infrastrukturprojekte 500 Mio. – 1,0 Mrd. €
EQT Exeter Immobilienentwicklung 10 Mio. – 1,0 Mrd. €

Einzelne Investitionsprojekte (Auswahl)

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  • 2006 übernahm EQT das deutsche Unternehmen Kabel Baden-Württemberg von der Blackstone Group.[8] Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, in Medienberichten aber auf 1,3 Milliarden Euro beziffert.[9] 2010 verkündete EQT den Verkauf von Kabel BW,[10] welches von Liberty Global für 3,16 Milliarden Euro übernommen wurde.[11]
  • Der Duft- und Aromenstoffhersteller Symrise wurde 2001 von EQT erworben und 2006 erfolgreich an die Börse gebracht.
  • 2005 wurde MTU Friedrichshafen übernommen[12] und unter dem Namen Tognum 2007 an die Börse gebracht. Dies war zu dem Zeitpunkt der größte Börsengang seit dem der Deutschen Post.
  • Von 2014 bis 2019 gehörte die Charleston Holding zu EQT.[13] Im Juli 2018 übernahm EQT das Softwareunternehmen SUSE für 2,5 Milliarden US-Dollar[14][15] und brachte es am 19. Mai 2021 an die Börse.[16] Der Erstausgabepreis der Aktie betrug 30 Euro.[17] Der Erlös aus dem Börsengang belief sich auf 1,12 Milliarden Euro.[18] Im August 2023 gab EQT bekannt, Aktien von SUSE zurückzukaufen und ein Delisting der Aktie einzuleiten.[19][20]
  • 2023 wurde bekannt, dass EQT den Verkauf seiner 20%-Beteiligung am Unternehmen Ottobock eingeleitet hat. Der Mehrheitsaktionär Näder Holding bemühte sich um einen Rückkauf seiner Anteile. Der Verkauf wurde im März 2024 vollzogen.[21]

Einzelnachweise

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  1. a b c EQT AB Annual and Sustainability Report 2023. Abgerufen am 4. Januar 2025 (englisch).
  2. The world's largest private equity firms. In: Private Equity International. 3. Juni 2024, abgerufen am 5. Januar 2025 (englisch).
  3. a b Chris V. Nicholson: EQT Nurtures Companies It Buys, Defying Vulture Label. In: New York Times. 11. April 2011, abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  4. GoingPublic Redaktion: „Wir sollten das Momentum nutzen“ -. In: GoingPublic.de. 21. Juni 2022, abgerufen am 8. Oktober 2023 (deutsch).
  5. Ben Dummett: EQT Buys Baring Asia Unit in $7.5 Billion Private-Equity Merger. In: Wall Street Journal. 16. März 2022, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 8. Oktober 2023]).
  6. Business Model. In: EQT website. Abgerufen am 6. Januar 2025 (englisch).
  7. Business Lines. In: EQT Website. Abgerufen am 7. Januar 2025 (englisch).
  8. Blackstone verkauft Kabel BW an Investor EQT. In: Frankfurter Allgemeine. 25. April 2006, abgerufen am 25. März 2014.
  9. Jason Singer: Blackstone Agrees to Sell Deutsche Telekom Rival. In: The Wall Street Journal. 26. April 2006, abgerufen am 25. März 2014 (englisch).
  10. EQT will sich von seiner Tochter Kabel BW trennen. In: Horizont. 30. November 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 25. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.horizont.net
  11. US-Konzern gewinnt den Bieterkampf um Kabel BW. In: Handelsblatt. 21. März 2011, abgerufen am 25. März 2014.
  12. Verkauf: MTU Friedrichshafen fällt an die Wallenbergs. In: Spiegel Online. 28. Dezember 2005, abgerufen am 24. Oktober 2011.
  13. Yannic Borchert: KOS übernimmt Charleston Holding. In: pflegemarkt.com. 1. August 2019, abgerufen am 14. November 2023.
  14. heise online: SUSE-Übernahme durch Investor EQT abgeschlossen. Abgerufen am 18. März 2019.
  15. Suse-Chefin will Red Hat das Fürchten lehren. In: datacenter-insider.de. Abgerufen am 9. März 2021.
  16. Peter Köhler: Suse-Aktien kommen mit 29 bis 34 Euro an die Börse Artikel vom 5. Mai 2021 auf der Webseite handelsblatt.com. Abgerufen am 6. Mai 2021.
  17. heise online: SUSE: Börsengang geglückt. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  18. SUSE-IPO: Börsengang von SUSE durchwachsen – Aktie mittlerweile fester. In: finanzen.net. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  19. Peter Köhler: Finanzinvestor : EQT nimmt Softwarefirma Suse von der Börse. In: handelsblatt.com. Abgerufen am 17. August 2023.
  20. Jasmin Rehne, Olivia Harder, Jasmin Rehne und Olivia Harder: Warum EQT eine Rolle rückwärts bei Suse macht. In: FINANCE. 18. August 2023, abgerufen am 30. September 2023 (deutsch).
  21. Klaus Max Smolka: EQT und Ottobock leiten Anteilsverkauf ein. In: FAZ.NET. 6. Juni 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. September 2023]).