Ebenheit (Struppen)

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Ebenheit
Gemeinde Struppen
Koordinaten: 50° 57′ N, 13° 59′ OKoordinaten: 50° 56′ 40″ N, 13° 58′ 30″ O
Höhe: 220 m ü. NN
Einwohner: 119
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 01796
Vorwahl: 035020
Ebenheit (Sachsen)
Ebenheit (Sachsen)

Lage von Ebenheit in Sachsen

Ebenheit ist ein Ortsteil von Struppen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenheit liegt südöstlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden in der Sächsischen Schweiz. Es liegt auf der namensgebenden Struppener bzw. Pirnaer Ebenheit, einer leicht nach Norden abfallenden Ebene, zwischen den Tälern der Elbe im Nordosten und der Gottleuba im Südwesten. Ebenheit gliedert sich in das locker bebaute Platzdorf Niederebenheit im Osten der Flur, den 500 Meter westlich davon gelegenen Weiler Oberebenheit und drei abseits, im Südwesten der Flur gelegene Vorwerke.

Die Fluren werden größtenteils landwirtschaftlich genutzt, vor allem für den Obstbau (Kulturapfel). Zum Broterwerb dient die Landwirtschaft jedoch nur noch wenigen Einwohnern. Der ortsansässige „Geflügelhof Struppen“ hat sich auf Hühnerhaltung und Eierverkauf spezialisiert. Im Ort haben sich einige kleine Handwerksbetriebe niedergelassen. Außerdem gibt es eine Freiwillige Feuerwehr. Neben den vielen historischen Dreiseitenhöfen zeugt eine steinerne Wegsäule aus der Zeit Napoleons von der Geschichte des Ortsteils.

Die Gemarkung Ebenheit im äußersten Westen des Elbsandsteingebirges greift nach Westen weit ins Stadtgebiet der Kreisstadt Pirna ein. Nächste Orte sind die Pirnaer Stadtteile Krietzschwitz im Süden, Südvorstadt im Südwesten, Sonnenstein im Westen, Cunnersdorf im Nordwesten und Niedervogelgesang im Norden. Einzig auf einem wenige 100 Meter langen Abschnitt im Osten grenzen am Abhang zum Struppengrund Flurstücke der Gemarkung Struppen an, die ebenso wie Ebenheit zur Gemeinde Struppen zählt.

Durch den Südwesten der Flur verläuft die Bundesstraße 172 auf ihrem Abschnitt zwischen Pirna und Königstein (Sächsische Schweiz). Eine weitere wichtige Straße ist die Verbindung von Sonnenstein nach Struppen (Staatsstraße 168). Dazwischen verlaufen mehrere kleine Straßen, die Niederebenheit, Oberebenheit und die Vorwerke erschließen sowie landwirtschaftlichen Zwecken dienen. In Ebenheit besteht Anschluss an Buslinien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE), im benachbarten Obervogelgesang, erreichbar durch den Struppengrund, sowie am Bahnhof Pirna an die S-Bahn Dresden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Nieder Ebenheit“ und „Ober Ebenheit“ sowie die Vorwerke „das Himmelreich“ und „Kyaus Vorwg.“ auf einer Karte aus dem Oberreitschen Atlas, Mitte des 19. Jahrhunderts
Siegelmarke der Gemeinde Ebenheit bei Pirna

Erstmals erwähnt wurde die Örtlichkeit 1551 als „Uff der Ebendt“ („auf der Ebenheit“). Der Ortsname ist mittelhochdeutschen Ursprungs, leitet sich von dem regional verbreiteten Flurnamen Ebenheit ab, der „ebene Hochfläche“ bedeutet, und meint somit eine „Siedlung auf der Hochfläche“.[1] Im Jahr 1637 werden „die Ebendter“ erwähnt, 1724 dann „Gärtner auf der Ebenheit“. Zur Unterscheidung vom sieben Kilometer östlich gelegenen Königsteiner Ortsteil Ebenheit (auch: „Königsteiner Ebenheit“) hieß dieser Ort 1834 „Ebenheit bei Pirna“ (auch: „Pirnaische Ebenheit“).

Den Ort umgab eine gewannähnliche Block- und Streifenflur mit einer Fläche von 219 Hektar, in der sich neben den Orten Ober- und Niederebenheit mit den Vorwerken Himmelreich[2] und Rotes Gut[3] sowie dem Kyauschen Vorwerk drei große Landwirtschaftsbetriebe befanden. Eingepfarrt war Ebenheit in die Pirnaer Marienkirche, später in die ev.-luth. Kirchgemeinde Pirna-Sonnenstein. Der Ort unterstand grundherrschaftlich dem Rat zu Pirna; die Verwaltung oblag dem Amt Pirna. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Ebenheit seine Selbstständigkeit als Landgemeinde. Die Ebenheiter Schule wurde 1837 erbaut und seither auch von den Kindern aus Niedervogelgesang und Cunnersdorf besucht, 1954 infolge des Neubaus von Schulen in Struppen und Pirna jedoch wieder geschlossen. Seit 1875 war der Ort Teil der Amtshauptmannschaft Pirna, die 1939 in Landkreis Pirna umbenannt wurde. Von 1952 bis 1994 gehörte Ebenheit dem Kreis Pirna an, seit 1973 als Teil von Struppen infolge der Eingemeindung.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1551 6 besessene Mann, 1 Inwohner
1748 17 Häusler
1834 125
1871 185
1890 223
1910 211
1925 212
1939 259
1946 270
1950 287
1964 239

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Eichler/Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 1, Berlin 2001. S. 226.
  2. Himmelreich im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. sachsens-schlösser.de: Rotes Gut.@1@2Vorlage:Toter Link/www.xn--sachsens-schlsser-c0b.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 19. September 2016.