Eddie Murphy

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Eddie Murphy (2010)

Edward Regan „Eddie“ Murphy (* 3. April 1961 in New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Stand-up-Comedian und Sänger, der für seine schnelle Sprechweise bekannt ist. Er wurde 1980 als Mitglied der Comedyshow Saturday Night Live bekannt und war bis in die 2000er-Jahre insbesondere mit Kinokomödien wie der Beverly-Hills-Cop-Reihe, Die Glücksritter, Der Prinz aus Zamunda und Dr. Dolittle international erfolgreich.

In Filmen wie Dreamgirls, Dolemite Is My Name und Lebenslänglich profilierte er sich auch in ernsteren Charakterrollen. Er wurde unter anderem mit dem Golden Globe, dem Grammy und dem Mark-Twain-Preis ausgezeichnet.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eddie Murphy wurde 1961 als Sohn eines Polizisten und einer Telefonistin im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als er drei Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden, und Eddie blieb bei seiner Mutter; sein Vater fiel fünf Jahre später einem Mord zum Opfer. Er ist der jüngere Bruder des Schauspielers Charlie Murphy (1959–2017).

Mit 15 Jahren trat er erstmals als Stand-up-Comedian in Jugendzentren auf Long Island auf. Nach der High School trat er dem New Yorker Comic Strip Club bei. 1980 wurde er Mitglied des Ensembles von Saturday Night Live. Für seine Leistungen wurde er zweimal für den Emmy nominiert. Zu seinen Markenzeichen zählten schon damals sein schnelles Sprechtempo und seine vorlaute, respektlose Art. Nach einer Anspielung auf Murphys zu diesem Zeitpunkt stagnierende Karriere kam es 1995 zum Bruch zwischen seinem ehemaligen Arbeitgeber und ihm. 2019 kehrte Murphy nach 31 Jahren als Moderator zu SNL zurück[1] und erhielt 2020 nach fünffacher Nominierung seinen ersten Emmy.

Eddie Murphy im Interview (1984)
Murphy im Jahr 1988

Sein Kinodebüt gab Murphy 1982 in dem Film Nur 48 Stunden, der ein großer Erfolg wurde und ihm eine Nominierung für den Golden Globe Award als bester Nachwuchsdarsteller einbrachte. Endgültig bekannt wurde er durch Hauptrollen in Die Glücksritter und die Filme aus der Reihe Beverly Hills Cop für die er für den ersten Teil eine Golden-Globe-Nominierung bekam. 1996 gelang ihm ein großer Erfolg mit dem Film Der verrückte Professor, für den er eine weitere Golden-Globe-Nominierung erhielt. 2007 gewann er dann den Golden Globe als bester Nebendarsteller für den Film Dreamgirls.

2009 war Murphy in der Komödie Zuhause ist der Zauber los zu sehen. Davor hatte er eine Hauptrolle im Film Mensch, Dave!. Die 55 Mio. US-Dollar teure Produktion spielte in den USA nur 11 Mio. Dollar ein. Damit ist der Film nach Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia Murphys zweiter Misserfolg an amerikanischen Kinokassen. Weltweit lief der Film erfolgreicher, spielte jedoch insgesamt seine Produktionskosten nicht ein. Trotzdem zählte Murphy laut amerikanischem Forbes Magazine noch immer zu den am besten verdienenden Schauspielern Hollywoods. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt er Gagen in Höhe von 55 Mio. US-Dollar und rangiert gemeinsam mit Mike Myers hinter Will Smith (80 Mio. US-Dollar) und Johnny Depp (72 Mio. US-Dollar) auf Platz drei.[2]

Zudem war Murphy als Synchronsprecher des frechen Esels in den Animationsfilmen Shrek – Der tollkühne Held und den Fortsetzungen Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück sowie Shrek der Dritte und Für immer Shrek zu hören. Schon 1998 hatte er mit dem Film Mulan Erfahrungen in diesem Metier sammeln können. Nebenbei ist Eddie Murphy auch weiterhin als Bühnenkomiker erfolgreich. Seine Programme wurden auf zwei Alben veröffentlicht und mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet.

Zwei seiner bisher erfolgreichsten Stand-up-Auftritte erlangten regelrechten Kultstatus: Delirious, eine 90-minütige Show, die 1983 in Washington, D.C. vor Publikum aufgezeichnet wurde, und zum anderen Raw, ungefähr eineinhalb Jahre später in New York mitgeschnitten und 1987 als Film veröffentlicht. Während dieser Auftritte parodierte Eddie zahlreiche Stars wie beispielsweise Michael Jackson, Stevie Wonder, James Brown und gab eine Parodie eines homosexuellen Mr. T.

Murphy brachte 1985 die Single Party All the Time heraus, eine Komposition von Rick James (Super Freak, 1981). Die Platte wurde millionenfach verkauft, im Gegensatz zur Nachfolgesingle Put Your Mouth on Me. Anfang der 1990er Jahre nahm Murphy mit Jamaikas Reggae-Star Shabba Ranks I Was a King auf. Im Mai 1987 durfte Murphy im Hof des Grauman’s Chinese Theatre seine Hand- und Fußabdrücke in frischem Beton verewigen.

Die Komödie Noch Tausend Worte wurde bereits 2008 fertiggestellt, aber vom Verleih erst 2012 in die Kinos gebracht. Danach war er im Kino erst wieder 2016 mit der Hauptrolle in Mr. Church zu sehen. 2019 folgte Dolemite Is My Name, in dem er Rudy Ray Moore verkörpert.

Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2023 erhielt Murphy für seine Verdienste ums Kino den Cecil B. DeMille Award.[3]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murphy hat zehn Kinder. Er war von 1993 bis 2006 mit Nicole Mitchell verheiratet. Sie lebten gemeinsam mit ihren Kindern in New Jersey. Aus dieser Ehe entstammen fünf gemeinsame Kinder. Das Paar trennte sich im Juli 2005 und die Ehe wurde im darauffolgenden Jahr geschieden. Aus weiteren Beziehungen stammen zwei Söhne.

Ab Mai 2006 war Murphy mit dem Ex-Spice-Girl Melanie B alias Mel B liiert, die 2007 eine Tochter bekam.[4] Nach Beendigung der Beziehung bestritt Murphy zunächst, der Vater zu sein, bis ein DNA-Test das Gegenteil bewies.[5]

2008 heiratete er die Filmproduzentin Tracey Edmonds am Strand einer polynesischen Privatinsel vor Bora Bora im Südpazifik; nur zwei Wochen später trennte sich das Paar wieder: „Nach langen Überlegungen und Diskussionen haben wir gemeinsam entschieden, auf eine amtliche Eheschließung zu verzichten.“[6][7]

2016 brachte seine Freundin Paige Butcher, mit der er seit 2012 zusammen ist, in Los Angeles eine gemeinsame Tochter zur Welt,[8] 2018 folgte ein Sohn.[9]

Eddie Murphy ist Mitglied im Bund der Freimaurer (Hollywood Lodge No. 542).[10][11]

Deutsche Synchronstimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eddie Murphy wurde von Beginn seiner Filmkarriere an im Deutschen ausnahmslos von Randolf Schmitt-Kronberg synchronisiert. Nach dem Tod Kronbergs im März 2007 führte Dennis Schmidt-Foß die Synchronisation fort. Eine Ausnahme ist das Drama Mr. Church aus dem Jahr 2016, für das Oliver Stritzel die Synchronisation übernahm. Die folgenden Filme wurden wieder von Schmidt-Foß synchronisiert.

Bezeichnend für die deutsche Synchronisation ist der markante Charakter der Synchronstimme, der deutlich quirliger ist als das Original. Der typische Singsang wurde von Deutschlandfunk Nova als rassistisches Klischee beschrieben. Zwar orientiere sich die deutsche Synchronstimme an frühen Auftritten Murphys, in denen er auch Stereotype bedient habe, gleichwohl werde im Deutschen das Original geradezu karikiert.[12] Der von Kronberg etablierte Charakter wurde von Schmidt-Foß übernommen, der bei eigenem Stimmklang den kennzeichnenden Singsang beibehielt.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehbuchautor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1983: Eddie Murphy Delirious
  • 1987: Beverly Hills Cop II
  • 1987: Coming to America
  • 1988: CBS Summer Playhouse
  • 1989: Harlem Nights
  • 1989: Und wieder 48 Stunden (Another 48 Hrs.)
  • 1990: Status, Bro
  • 1991–1992: The Royal Family (Fernsehserie)
  • 1992: Boomerang
  • 1995: Vampire in Brooklyn
  • 1998: Saturday Night Live: The Best of Eddie Murphy
  • 1999–2001: Hausmeister Stubbs (The PJs, Fernsehserie)
  • 2007: Norbit

Produzent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989: Harlem Nights

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13][14][15]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  R&B
1982 Eddie Murphy
Columbia 38180
US52
Platin
Platin

(53 Wo.)US
R&B26
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1982
Comedy-Livealbum
Aufnahme: 30. April – 1. May 1982, The Comic Strip, New York
1983 Comedian
Columbia 39005
US35
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(44 Wo.)US
R&B10
(32 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1983
Comedy-Livealbum
Aufnahme: 17.–18. August 1983, Constitution Hall, Washington
1985 How Could It Be
Columbia 39952
US26
Gold
Gold

(26 Wo.)US
R&B17
(25 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Oktober 1985
Executive Producer: Larkin Arnold
Produzent: Aquil Fudge
1989 So Happy
Columbia 40970
US70
(9 Wo.)US
R&B22
(14 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1989
Produzenten: Narada Michael Walden,
David Allen Jones, Eddie Murphy
1992 Love’s Alright
Motown 6354
R&B80
(2 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1993
Produzenten: David Allen Jones, Eddie Murphy,
Ralph Hawkins, Trenten Gumbs

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1992: I Got a Man / I Was a King (12inch Vinyl, mit Positive K)
  • 1997: Greatest Comedy Hits
  • 1998: All I “$%*@*#” Know

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13][14][16]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  R&B
1982 Boogie in Your Butt
Eddie Murphy
R&B56
(8 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1982
1985 Party All the Time
How Could It Be
DE9
(12 Wo.)DE
UK87
(3 Wo.)UK
US2
Platin
Platin

(22 Wo.)US
R&B8
(23 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1985
US-Dance-Charts: Platz 19 (10 Wo.)[17]
1986 How Could It Be
How Could It Be
R&B63
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 1986
weibliche Stimme: Crystal Blake
1989 Put Your Mouth on Me
So Happy
US27
(13 Wo.)US
R&B2
(15 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juli 1989
Till the Money’s Gone
So Happy
R&B75
(5 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Oktober 1989
Backing Vocals: Skyler Jett, Randy Jackson
1993 I Was a King
Love’s Alright
DE98
(1 Wo.)DE
UK64
(1 Wo.)UK
R&B61
(8 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 1993
feat. Shabba Ranks
Whatzupwitu
Love’s Alright
R&B74
(6 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 1993
Gastgesang: Michael Jackson

Weitere Singles

  • 1982: Enough Is Enough (VÖ: Juli)
  • 1983: Singers / The Barbecue (Promo)
  • 1993: Desdemona
  • 1997: Eddie’s Laff Traxxx (12inch Promo)
  • 2013: Red Light (feat. Snoop Lion)
  • 2015: Oh Jah Jah

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: Party All the Time
  • 1992: Remember the Time (von Michael Jackson): Rolle des Pharao im Musikvideo
  • 1993: Whatzupwitu (mit Michael Jackson)
  • 2013: Red Light (feat. Snoop Lion aka Snoop Dogg)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murphys Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Grammy

  • 1983: für das Album Comedian als Best Comedy Performance Single or Album, Spoken or Musical

Golden Globe Award

Oscar

  • 2007: Nominierung als Bester Nebendarsteller in Dreamgirls

Goldene Himbeere

Eddie Murphy war der erste Mensch, der in einem Jahr in drei Schauspielkategorien mit einer Goldenen Himbeere ausgezeichnet wurde. Eine davon sogar für eine seinem Geschlecht entgegengesetzte Rolle (Schlechteste Nebendarstellerin).

Dieser Rekord wurde erst im Jahr 2012 von Adam Sandler mit seinem Film Jack und Jill (2011) mit insgesamt zehn Goldenen Himbeeren eingestellt.

Nickelodeon Kids’ Choice Awards

  • 2011: Auszeichnung als Lieblings-Stimme in einem Animationsfilm

Mark-Twain-Preis

  • 2015: Auszeichnung für sein humoristisches Werk

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ryan Reed: Eddie Murphy Returning to 'SNL' After 31-Year Absence. In: Rolling Stone. 30. Januar 2015, abgerufen am 23. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  2. vgl. Johnson, Wesley: Hollywood’s Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST
  3. Winners & Nominees 2023. In: goldenglobes.com (abgerufen am 11. Januar 2023).
  4. Stern Online: Komiker schwängert Spice Girl
  5. SternOnline: DNA-Test „überführt“ Eddie Murphy
  6. SternOnline: Ja, ich will – nicht mehr
  7. SPON: Eddie Murphy trennt sich zwei Wochen nach dem Ja-Wort, 17. Januar 2008
  8. rk: Eddie Murphy ist zum neunten Mal Vater geworden (Memento des Originals vom 4. Mai 2016 im Internet Archive), top.de, 4. Mai 2016 
  9. Abendzeitung: Baby Nummer 10 ist da, abgerufen am 4. Dezember 2018
  10. List of Famous Freemasons. navesinklodge9.org, archiviert vom Original am 29. September 2013; abgerufen am 14. Januar 2021.
  11. Wisdom Lodge List of Famous Freemasons. Wisdom Lodge #202 Pasadena, CA, archiviert vom Original am 28. Januar 2013; abgerufen am 23. Januar 2012.
  12. Anke van de Weyer: Rassismus im Film: Wie Synchronisation abseits von Klischees funktioniert. In: Deutschlandfunk Nova. 12. August 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
  13. a b Chartquellen: DE UK US
  14. a b Gold-/Platin-Datenbank US
  15. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9
  16. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4.
  17. Joel Whitburn: Hot Dance/Disco 1974–2003, ISBN 978-0-89820-156-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eddie Murphy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien