Edmond Jacquelin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Edmond Jacquelin (1900), nach seinem Sieg beim Grand Prix de Paris

Edmond Jacquelin (* 31. März 1875 in Santenay; † 29. Juni 1928 in Paris) war ein französischer Radrennfahrer.

Radsportkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edmond Jacquelin begann seine Laufbahn als Rennfahrer im Jahre 1893. In den nachfolgenden Jahren war er einer der erfolgreichsten Flieger (Sprinter) der Welt. Im Jahre 1900 gewann er den Grand Prix de Paris, die französische sowie die Weltmeisterschaft. Den Grand Prix Turin, einen der ältesten Wettbewerbe im Bahnradsport, gewann er 1898.

Der Höhepunkt von Jacquelins sportlicher Karriere war der Sieg über den US-amerikanischen Sprinter-Champion Major Taylor auf der neuerbauten Radrennbahn Parc des Princes am 16. Mai 1901. Er gewann in seiner Laufbahn mehr als dreißig als Grand Prix ausgeschriebene Sprintwettbewerbe, überwiegend in Frankreich. 1901 gewann er den Grand Prix de Reims, einen der ältesten Wettkämpfe für Bahnsprinter in Frankreich. Außerhalb seiner Heimat ragten dabei die Siege beim Großen Preis von Deutschland 1900 bzw. 1901 sowie in Berlin 1898 heraus. Den renommierten Großen Preis von Mailand gewann er in dessen Anfangsjahren 1895. Den Grand Prix d’Anvers gewann er 1896.

Jacquelin war bis zum Jahr 1914 als Rennfahrer tätig, zuletzt vor allem bei Sechstagerennen.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gipfel seines Erfolgs führte Jacquelin, genannt der „alte Löwe“, einen luxuriösen Lebenswandel, paradierte in einer Kutsche mit schwarzen Pferden durch den Bois de Boulogne und verfügte über eine Loge in der Comédie-Française. Nach dem Rücktritt vom Radsport erfand er, eigentlich von Beruf Bäcker, die Straßenkehrmaschine.[1] Sein großes durch den Radsport erworbenes Vermögen verschwendete er komplett, so dass er zuletzt als Tagelöhner auf einer Werft arbeiten musste.[2] 1928 starb Edmond Jacquelin in Paris an einer Lungenerkrankung.

Sein Bruder jüngerer Lucien Jacquelin war ebenfalls Bahnsprinter.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pascal Sergent: Edmond Jacquelin. La vie du champion le plus populaire de tous les temps. l’Harmattan, Paris 2008, ISBN 978-2-296-05146-1.
  • Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band. Kurzbiographien. Deutscher Schriftenverlag, Berlin 1937.
  • Rad-Welt. Sport-Album. Ein radsportliches Jahrbuch. 2. Jg., 1903, ZDB-ID 749618-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik I. Athen 1896 – Berlin 1936. Sportverlag Berlin, Berlin 1997, ISBN 3-328-00715-6, S. 107, Fußnote Nr. 158.
  2. Illustrierter Radrenn-Sport. 1928, S. 837.
  3. Harry Van den Bremt, Joel Godaert, Paul De Keyser: Velo Gotha. Velo Travel Marketing, Mechelen 2005, ISBN 90-804763-3-1, S. 272 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edmond Jacquelin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien