Edmund Siemers
Edmund Julius Arnold Siemers (* 12. März 1840 in Hamburg; † 20. November 1918 ebenda) war ein Hamburger Kaufmann, Reeder und Stifter.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Hamburger Kaufmann und Inhaber der Firma G. J. H. Siemers & Co. Georg Johann Heinrich Siemers (1794–1876) war sein Vater. Edmund Siemers baute die 1811 von seinem Großvater Georg Johann Heinrich Siemers (1763–1846) gegründete Firma G. J. H. Siemers & Co. zum größten deutschen Petroleumhändler aus. Neben Wilhelm Anton Riedemann gehörte er zu den ersten, die Petroleum ins Deutsche Reich importierten. Zwischen 1887 und 1889 erwarb Siemers drei Tankdampfer, die er vollständig aus eigenen Mitteln finanzierte. Anfang 1891 übernahm die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft (DAPG), eine Tochtergesellschaft der Standard Oil Company, das Petroleumgeschäft, wenige Monate später die drei Siemersschen Öltanker. Die DAPG wurde später in Deutsche Esso GmbH umbenannt und ist heute Teil von Exxon Mobil. Siemers wandte sich Anfang der 1890er Jahre vor allem dem Guano- bzw. Salpeterimport zu und stieg mit einer Segelschiffs- und Dampferflotte auch wieder ins Reedereigeschäft ein. Außerdem wurde er seit 1908 zum Großgrundbesitzer, der allein in Hamburg-Langenhorn bis 1913 insgesamt 6,6 Millionen Quadratmeter Land erwarb. 1911 beteiligte er sich an der Gründung der Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG), aus der später der Flughafen Hamburg hervorging. Nach seinem Tod wurde sein Sohn Kurt Siemers, der bereits 1904 als Teilhaber eingetreten war, Seniorchef der Fa. G. J. H. Siemers & Co.
Von 1892 bis zu seinem Tod war Siemers Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und von 1898 bis 1906 Mitglied der Finanzdeputation. Im Jahr 1905 wurde Siemers zum Oberalten im Kirchspiel Sankt Jacobi gewählt und blieb bis zu seinem Tod Mitglied des Kollegiums der Oberalten. 1896 stiftete er die Lungenheilanstalt Edmundsthal-Siemerswalde bei Geesthacht, die drei Jahre später eröffnet wurde, und 1907 als Kuratoriumsmitglied der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung ein Vorlesungsgebäude, das heutige Hauptgebäude der Hamburger Universität.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof, im Bereich des „Millionärshügels“ oberhalb des Nordteiches, befindet sich die Grabstätte der Familie Siemers mit einem Kissenstein für Edmund Siemers.
Der praktische Arzt, Naturforscher und Freimaurer Joachim Friedrich Siemers war sein Onkel.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Straße in Hamburg, an der das Universitätshauptgebäude liegt, heißt ihm zu Ehren Edmund-Siemers-Allee (⊙ ).
In Hamburg-Langenhorn trägt eine Villensiedlung mit schönen Parks und Gärten den Namen "Siemershöh" (begründet 1914).
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Herwarth von Schade: Edmund Julius Arnold Siemers. In: Zur Eintracht und Wohlfahrt dieser guten Stadt: 475 Jahre Kollegium der Oberalten in Hamburg. Convent, Hamburg 2003, OCLC 53903206, S. 401–402.
- Claudia Sodemann-Fast: Siemers, Edmund Julius Arnold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 380 f. (Digitalisat).
- Claudia Sodemann-Fast: Siemers, Edmund. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 6. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1025-4, S. 311–313.
- Johannes Gerhardt: Edmund Siemers. Unternehmer und Stifter (= Mäzene für Wissenschaft, Bd. 16), Hamburg University Press 2014. ISBN 978-3-943423-16-7 (Volltext online)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zeitungsartikel über Edmund Siemers in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Siemers, Edmund |
ALTERNATIVNAMEN | Siemers, Edmund Julius Arnold (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kaufmann, Reeder und Politiker, MdHB |
GEBURTSDATUM | 12. März 1840 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 20. November 1918 |
STERBEORT | Hamburg |