Ed Viesturs

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Ed Viesturs (2008)

Edmund „Ed“ Viesturs (* 22. Juni 1959) ist ein US-amerikanischer Höhenbergsteiger. Er ist der erste US-Bürger und der zwölfte Bergsteiger überhaupt, der alle 14 Achttausender erstieg, sowie der fünfte, der dies ohne zusätzlichen Sauerstoff schaffte.

Viesturs hat den Mount Everest siebenmal erstiegen.

Nach einer 2022 veröffentlichten Revision von Eberhard Jurgalski ist er der erste Mensch der nachweislich alle Achttausender bestieg, da Reinhold Messner nicht den höchsten Gipfel der Annapurna erreicht habe.[1][2][3]

Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde als Kind lettischer Eltern geboren und wuchs in Rockford, Illinois, auf. Viesturs zog nach Seattle, Washington, um die dortige Universität zu besuchen. Dort begann er seine Karriere als Bergsteiger, an den Hängen des Mount Rainier. Viesturs schloss die Universität zunächst mit einem Bachelor of Science in Zoologie ab[4] und wurde Bergführer für das Unternehmen Rainier Mountaineering, Inc. Später promovierte er als Tiermediziner an der Washington State University.

Bergsteiger-Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Interesse am Himalaya entwickelte sich an der Highschool, indem er den Bericht von Maurice Herzog der Erstbesteigung der Annapurna las. Nach seiner Ersteigung des Kangchendzönga 1989, des Mount Everest 1990 und des K2 1992 wurde Viesturs ein international tätiger Bergführer und wurde gesponsert als Berufsbergsteiger. Er war auch als Führer für Rob Halls Expeditionsunternehmen Adventure Consultants während der 1995er Everest-Expedition tätig. 1994 wurde er mit dem David A. Sowles Memorial Award für zwei Rettungseinsätze am K2 geehrt.

Viesturs war im IMAX-Team während der 1996er Katastrophe am Everest. Viesturs war der Star des Everest-IMAX-Films. Das Filmen wurde durch die Blizzard-Wetterkatastrophe behindert. Das IMAX-Team verschob seine Aufnahmen und beteiligte sich maßgeblich an der Rettung der von der Katastrophe in den Hochregionen betroffenen Bergsteiger. Später ging das IMAX-Team mit der Kamera-Ausstattung zum Gipfel, am 23. Mai 1996.

Ebenfalls war er in dem im Jahr 2000 erschienenen Bergsteigerdrama Vertical Limit in einer Gastrolle zu sehen, er spielte dabei sich selbst.[5]

Viesturs setzte das Bergsteigen fort, am Broad Peak und Nanga Parbat 2003 und am Mount Everest (siebte Ersteigung 2009). Er leitet Expeditionen für die neuseeländische Expeditionsgesellschaft Adventure Consultants, die der am Everest in der 96er Katastrophe verstorbene Rob Hall gründete.

Laut dem Guinness-Buch der Rekorde gilt Ed Viesturs als erster Mensch, der alle Achttausender bestiegen hat. Dies wird damit begründet, dass alle elf Personen, die vor Viesturs diese Marke erreichen konnten, wohl nicht auf dem Gipfel der Annapurna standen, sondern sich gut 65 Meter vor und fünf Meter unterhalb des Gipfels befanden. Allerdings kann diese Unterstellung nicht endgültig belegt werden und häufig herrscht Uneinigkeit darüber, wie weit man sich einem Gipfel nähern muss, damit dieser als bestiegen gilt.[6]

Er wohnt auf Bainbridge Island, Washington, genau gegenüber Seattle am Puget Sound.

Viesturs klettert mit seinem Partner Veikka Gustafsson. Ihm wurde der David-A.-Sowles-Gedächtnispreis des American Alpine Club zugesprochen.

Im Oktober 2006 gab Viesturs sein Buch No Shortcuts to the Top heraus (deutsch etwa: Keine Abkürzungen zum Gipfel), eine Autobiographie, die seine Touren auf alle Achttausender dokumentiert.[7]

Am 5. November 2006 lief er seinen ersten Marathon, den New-York-City-Marathon in 3 Stunden 15 Minuten und 18 Sekunden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jurgalski, Eberhard: The 14 8K finishers. In: www.8000ers.com. 21. Dezember 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.
  2. Digitaldaten ausgewertet : Deutscher Chronist schubst Bergsteiger-Legende Reinhold Messner vom Gipfel des Annapurna. In: Berliner Kurier. 6. August 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.
  3. Angela Benavides: Jurgalski Drops Bomb On Mountaineering History, But… In: explorersweb.com. 13. Juli 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.
  4. Ed Viesturs: From Lander Hall to Annapurna. 2005, archiviert vom Original am 23. August 2010; abgerufen am 23. Dezember 2010.
  5. Ed Viesturs bei IMDb
  6. Reinhold Messner: Weltrekord aberkannt - Guinness-Buch streicht Himalaya-Besteigung. In: mz.de. 25. September 2023, abgerufen am 2. März 2024.
  7. Ed Viesturs: No Shortcuts to the Top. Broadway Books, 2006, ISBN 978-0-7679-2471-9.