Edmund von Coudenhove

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Edmund Franz Graf von Coudenhove (* 8. April 1777[1][2] in Aachen[3] oder 5. April 1780[4][5]; † 14. Juli 1853 in Wien, Kaisertum Österreich) war ein Adliger aus dem Geschlecht Coudenhove, preußischer und österreichischer Offizier, Ritter und Diplomat des Malteserordens sowie Abgeordneter im Landtag von Nassau.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coudenhove war der Sohn des Feldmarschalls und kurmainzischen Geheimen Rates Georg Ludwig von Coudenhove (* 1734; † 13. Juli 1786 in Aschaffenburg) und dessen Ehefrau Sophie von Coudenhoven. Er war katholisch und blieb unverheiratet.

Coudenhove wurde 1782 in den Malteser-Ritterorden aufgenommen.[1] Am 13. Oktober 1790 wurde er gemeinsam mit der Mutter und den Brüdern in den Reichsgrafenstand erhoben. Von 1795 bis 1805 diente er als Kavallerieoffizier (Sekondeleutnant) im sechsten preußischen Kürassierregiment.[6] 1812 trat er in österreichische Dienste, in den Feldzügen 1813–14 diente er als Oberleutnant in der Kaiserlich-Königlichen Armee. Er wurde k. k. Kämmerer, Bailli der Ballei St. Joseph zu Doschütz und Ordenskapitular des Malteserordens, der damals seinen Sitz in Wien hatte. Um 1848 war Coudenhove zudem außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des souveränen Malteserordens am österreichischen Hof in Wien.[7]

Aufgrund seiner Besitzungen war er Landstand in Böhmen und Mähren. Mit dem Pairsschub von 1831 wurde die Erste Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau erweitert. Im Auslegungsweg wurde der Prinzen von Oranien durch den Herzog zu einem Mitglied erklärt und Edmund von Coudenhove als dessen Stellvertreter benannt. Er war daher vom 28. Oktober 1831 bis 1832 Mitglied der Herrenbank des Landtags des Herzogtums Nassau.

1848 wurde er Major, zwei Jahre später Oberstleutnant im k.k. Infanterie-Regiment Nr. 18 „Constantin Großfürst von Russland“. 1851 wurde er pensioniert.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, S. 29.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 100.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b William D. Godsey, Jr.: Nobles and Nation in Central Europe. Free Imperial Knights in the Age of Revolution, 1750–1850. Cambridge University Press, Cambridge/New York 2004, S. 194.
  2. Commissions-Vortrag über die Vorstellung und nachträgliche Erklärung des K. K. Kämmerers, Ritters des Malteser-Ordens, Franz Edmund Grafen von Coudenhove, seine Pensions-Angelegenheiten betreffend. In: Protokolle der deutschen Bundes-Versammlung, Band 10 (1820), Heft 1, Beilage 23, S. 233.
  3. Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preussen 1738–1806. Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein. StudienVerlag, Innsbruck 2007, S. 599.
  4. Coudenhove, Edmund Franz Graf von. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Coudenhove, Edmund Franz Graf von. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen im April 2022 (Stand 15. April 2021).
  6. William D. Godsey, Jr.: Nobles and Nation in Central Europe. Free Imperial Knights in the Age of Revolution, 1750–1850. Cambridge University Press, Cambridge/New York 2004, S. 194.
  7. Hof- und Staats-Handbuch des österreichischen Kaiserthumes. Wien 1848, S. 218.
  8. Gustav Ritter Amon von Treuenfest: Geschichte des k. k. Infanterie-Regiments Nr. 18, Constantin Grossfürst von Russland von 1682 bis 1882. Verlag des Regiments, Wien 1882, S. 693.