Edmund Friedrich Gustav von Heyking

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Edmund Friedrich Gustav von Heyking (* 16. März 1850 in Mitka, Kurland; † 15. Juni 1915 in Berlin) war ein deutscher Diplomat.

Edmund Friedrich Gustav von Heyking
Edmund Friedrich Gustav von Heyking, 1898 in Peking

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren Amalie Auguste geborene von Jacobs und Friedrich Alfred Baron Heyking, der seit 1859 Landesbevollmächtigter von Kurland war. Von Heyking studierte Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

1874 stellte ihn Alexander II. in Sankt Petersburg als Ministerialbeamten ein und entsandte ihn 1876 nach Philadelphia. 1878 übernahm er in Riga die Chefredaktion der deutschsprachigen Zeitung für Stadt und Land nebst der Baltischen Monatshefte. 1881 promovierte er in Berlin.[1] Im gleichen Jahr vermittelte Herbert von Bismarck ihm eine Anstellung im Reichsamt des Innern. 1884 heiratete er Elisabeth von Flemming.

Von Juli 1886 bis Februar 1889 war von Heyking in Valparaíso beschäftigt, danach bis zum April 1893 in Kalkutta. Es folgte ein Erholungsurlaub bis Februar 1894 und danach bis April 1896 eine Phase in Kairo. Bis Juni 1899 war von Heyking Gesandter in Peking. Nach einem Erholungsurlaub in Deutschland folgte eine Beschäftigung in Mexiko. Im Februar 1903 trat von Heyking die Heimreise nach Europa an.[2]

Bei seinen Auslandsaufenthalten hatte Edmund von Heyking seine Ehefrau Elisabeth von Heyking bei sich, während die beiden gemeinsamen Söhne und Elisabeth von Heykings Tochter aus erster Ehe meist in Deutschland blieben.

1907 wurde Edmund von Heyking wegen Krankheit in den Ruhestand versetzt. Danach lebte er bis zu seinem Tod auf Schloss Crossen.

Heyking und der Kampf um Kiautschou[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entsendung von Heykings als Gesandter des Deutschen Reichs in Peking war eine flankierende Maßnahme für die Besetzung eines Ortes als Flottenstützpunkt in China. Alfred von Tirpitz schlug im September 1896 die Bucht von Kiautschou als Flottenstützpunkt für die deutsche Marine vor. Heykings favorisierte ebenfalls die Bucht von Kiautschou als Standort und schlug vor, einen Zwischenfall mit deutschen Missionaren oder Instrukteuren als Vorwand für eine Besetzung zu nehmen.[3]

Mit einem Schreiben vom 15. März 1897 an Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst riet von Heyking zur Einrichtung eines Reptilienfonds, mit welchem der deutsche Konsul in Kanton Wilhelm Knappe für 30 Shanghai-Dollar monatlich ab 1. März 1897 ein Netzwerk von Zuträgern bezahlen wollte.[4]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edmund Friedrich Gustav Freiherr von Heyking (1850–1915).
  2. Elisabeth von Heyking: Tagebücher aus vier Weltteilen. 1896/1904. Leipzig 1925
  3. Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der „Musterkolonie“ Kiautschou. Interaktionen zwischen China und Deutschland, 1897–1914. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-56465-X, S. 91 (Digitalisat)
  4. Nicola Spakowski, Cecilia Milwertz (Hrsg.): Women and gender in Chinese studies. Lit, Berlin 2006, ISBN 3-8258-9304-9, S. 102 (Digitalisat)
VorgängerAmtNachfolger
Hermann GerlichDeutscher Generalkonsul in Kalkutta
1889–1893
Günther von Gaertner-Griebenow
Oswald von RichthofenGeneralkonsul in Kairo/Ägypten
1894
Jakob Johannes Schneller
Gustav Adolf Schenck zu SchweinsbergDeutscher Gesandter in Peking
1896
Clemens von Ketteler
Clemens von KettelerGesandter des Deutschen Reichs in Mexiko
1899–1904
Hans von Wangenheim
Ludwig von Wäcker-GotterGesandter des Deutschen Reichs in Belgrad/Serbien
1904
Franz von Reichenau