Eimen

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Wappen Deutschlandkarte
Eimen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eimen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 53′ N, 9° 47′ OKoordinaten: 51° 53′ N, 9° 47′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Holzminden
Samtgemeinde: Eschershausen-Stadtoldendorf
Höhe: 266 m ü. NHN
Fläche: 16,35 km2
Einwohner: 817 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37632
Vorwahlen: 05534, 05565
Kfz-Kennzeichen: HOL
Gemeindeschlüssel: 03 2 55 012
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kirchstraße 4
37627 Stadtoldendorf
Website: www.eschershausen-stadtoldendorf.de
Bürgermeister: Werner Allerkamp (SPD)
Lage der Gemeinde Eimen im Landkreis Holzminden
KarteHessenNordrhein-WestfalenLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HildesheimLandkreis NortheimArholzenBevern (Landkreis Holzminden)Bevern (Landkreis Holzminden)BodenwerderBoffzenBoffzenDerentalDerentalDerentalDerentalBoffzen (gemeindefreies Gebiet)BrevördeDeensenDeensenDeensenGrünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)Grünenplan (gemeindefreies Gebiet)DelligsenDielmissenEimenEimen (gemeindefreies Gebiet)EschershausenEschershausen (gemeindefreies Gebiet)Eschershausen (gemeindefreies Gebiet)Fürstenberg (Weser)GolmbachHalle (Weserbergland)HehlenHehlenHeinadeHeinadeHeinadeHeinsenHeyenHolenbergHolzen (bei Eschershausen)HolzmindenHolzmindenHolzminden (gemeindefreies Gebiet)KirchbrakLauenfördeLenne (Niedersachsen)LüerdissenMerxhausen (gemeindefreies Gebiet)NegenbornOttenstein (Niedersachsen)PegestorfPolleStadtoldendorfVahlbruchWangelnstedtWenzen (gemeindefreies Gebiet)
Karte

Eimen ist eine Gemeinde im östlichen Teil des niedersächsischen Landkreises Holzminden und gehört zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Eimen gliedert sich in folgende Ortsteile:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit Heinrichs II. wurde um 1564 die Georgskapelle Eimen als Fachwerkbau errichtet.[2] Um 1667 wurde der Ort als „Hexendorf“ bekannt und wandte sich „aus hochdringender Noth“ mit dem Wunsch nach Hexenverfolgungen an den Herzog Rudolf August.[3] Auf dem Elfas in Mainzholzen befand sich von 1832 bis 1849 eine Station des preußischen optischen Telegrafen. Im Jahre 1872 gründete Godhard Prüssing in Vorwohle die Portland-Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co.

In der Zeit des Nationalsozialismus bestand bei Vorwohle das Arbeitslager Lenne, das unter Verwaltungder Organisation Todt stand. Dort verstarb unter anderem der Metallurge und Physiker Benno Strauß.

Im Bahnhof Vorwohle zweigte die Bahnstrecke Vorwohle–Emmerthal ab.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1183 Einem, um 1200 Eynin, 1224 Henrico de Eynem, 1228 in Einem, um 1267 Eynem und um 1290 Eynem. Der Name leitet sich aus dem Niederdeutschen und dem Grundwort -hem für „Heim, Siedlung“ ab.[4]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. Januar 1973 stattfand, wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Mainzholzen und Vorwohle in die Gemeinde Eimen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1910 435 [6]
1925 433 [7]
1933 418
1939 374
1950 733 [8]
1956 537
1973 12170 [9]
1975 1143 ¹ [10]
1980 1114 ¹
Jahr Einwohner Quelle
1985 1066 ¹ [10]
1990 1103 ¹
1995 1123 ¹
2000 1127 ¹
2005 1097 ¹
2010 1001 ¹
2015 0889 ¹
2019 0837 ¹
0 0 0

¹ jeweils zum 31. Dezember

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 72,25 % (+6,69 %p)
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
68,81 %
(−5,75 %p)
n. k. %
(−11,71 %p)
9,33 %
(+2,46 %p)
21,87 %
(+15,00 %p)
2016

2021


Der Gemeinderat, der die Gemeinde Eimen vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl an Ratsmitgliedern für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[11] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[12]

Gemeinderat 2021
   
Insgesamt 9 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Linde (Vorwohle, unmittelbar nördlich der Kirche)
  • Feldahorngruppe (im Außenbereich von Vorwohle, ca. 100 m südlich der Siedlung Wietholz)

Fotogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trine Loges, geb. Wichmann († 23. Dezember 1651). Opfer der Hexenverfolgung, starb nach der Folter durch Suizid.[13]
  • Johann Ludwig Paulmann (1728–1807), evangelisch-lutherischer Pastor in Braunschweig, Mitherausgeber eines Kirchengesangbuches und Kirchenlieddichter, im eingemeindeten Vorwohle geboren.
  • Manfred Hennecke (* 1948), Materialwissenschaftler, wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung

Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Godhard Prüssing (1828–1903), Ingenieur und Zementfabrikant, mm 19. Juli 1872 war er Mitbegründer und persönlich haftender Gesellschafter der Portland-Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co. im eingemeindeten Vorwohle.
  • Bernhard Liebold (1843–1916), Architekt, Baubeamter, Lehrer, Bauunternehmer und Politiker, er gründete 1881 die Vorwohler Zementbaugesellschaft B. Liebold & Co.
  • Richard Lattorf (1864–1959), Kaufmann, Industrie-Manager und Generaldirektor der Naturasphalt AG, er war vor 1903 in das britische Unternehmen The United Limmer und Vorwohle Rock Asphalt Ltd. eingetreten.
  • Benno Strauß (1873–1944), Metallurg und Physiker, verstarb im eingemeindeten Vorwohle.
  • Lothar Urbanczyk (1903–1986), Politiker (SPD) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages
  • Rudolf Janke (* 1930), Orgelbauer in Bovenden, er schuf 1963 die Orgel der Ev.-luth. St. Nicolaikirche in Vorwohle.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eimen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Hans Luxner: Fachwerk-Häuser. Hrsg.: Reinhard Welz. Welz Vermittlerverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-938622-07-5, S. 175 (536 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 24. Oktober 2020]).
  3. Joachim Lehrmann: Hexen- und Dämonenglaube im Lande Braunschweig. Die Geschichte einer Verfolgung unter regionalem Aspekt. 2. Auflage. Eigenverlag, Lehrte 2009, ISBN 3-9803642-8-3, S. 168 ff. (432 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 24. Oktober 2020]).
  4. Jürgen Udolph: Der „Ortsnamenforscher“. In: NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2016; abgerufen am 4. August 2019.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 211.
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Holzminden. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 24. Oktober 2020.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Holzminden. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 20).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 168 (Digitalisat).
  9. Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Hannover 1. Januar 1973, S. 31, Landkreis Holzminden (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 24. Oktober 2020]).
  10. a b Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. In: Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 24. Oktober 2020 ((Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format)).
  11. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 12. November 2014
  12. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  13. Trine Loges aus Eimen(PDF; 50 kB)