Einheitsschloss

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Mit „K2“ gekennzeichnetes Einheitsvorhängeschloss an einem Kellerraum mit Stromzählern in Hamburg
Das „SUL326N“-Einheitsschloss der Forstverwaltungen in Deutschland
Dreikantschlüssel

Ein Einheitsschloss ist ein Schloss, das gleichschließend mit einer beliebigen Anzahl anderer Schlösser ist. Einheitsschlösser besitzen ein identisches Schließsystem und können mit einem Einheitsschlüssel geöffnet werden.

Verwendungszwecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einheitsschlösser werden typischerweise in folgenden Bereichen verwendet:

Einheitsschlösser sind nicht mit Hauptschlüsselanlagen zu verwechseln.

Vor- und Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorteil eines Einheitsschlosses ist, dass es gleichschließend ist und Duplikate des dazugehörigen Schlüssels an mehrere Personen ausgegeben werden können. Der Nachteil ist, dass ein Einheitsschloss nur dann einen wirksamen Zugangsschutz bietet, wenn der entsprechende Schlüssel nur mit einem Berechtigungs- und anerkannten Verwendungsnachweis beschafft werden kann. Sofern diese Hürde nicht gegeben ist, existiert keine Sicherung.

Berechtigungsvoraussetzungen und Bezug der jeweiligen Schlüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den „K2“-Schlössern verhält es sich so, dass die dazugehörigen Schlüssel nicht von Schlüsseldiensten nachgemacht werden, weil die Firma Zeiss Ikon darauf ein Monopol besitzt. Die Schlüssel werden stattdessen als Fertigprodukte über die Ladengeschäfte von Schlüsseldiensten ohne Berechtigungsnachweis an jedermann verkauft oder sind über den Online-Handel beziehbar (die Preise variieren zwischen 15,00 € und 25,00 €; Stand: Februar 2017).

In Baumärkten und Eisenwarenhandlungen sind unterschiedliche Drei- und Vierkantschlüssel, teilweise als Multifunktionsset, frei verkäuflich ohne Nachweis erhältlich (die Preise variieren zwischen 15,00 € und 45,00 €; Stand: Februar 2017).

Einen Euro-WC-Schlüssel erhalten nur schwer Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Enterostomaträger, Blinde und Schwerbehinderte, die hilfsbedürftig sind und gegebenenfalls eine Hilfsperson brauchen. Außerdem Berechtigte sind Personen, die an Multipler Sklerose, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erkrankt sind sowie Menschen mit einer chronischen Blasen- bzw. Darmerkrankung. Der Berechtigungsnachweis wird in Deutschland durch einen Vermerk im Schwerbehindertenausweis oder behelfsweise durch ein ärztliches Attest erbracht.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carsten Biehlig: Haustechnik für Verwalter, Vermieter und Makler: Optimale Gebäudeausrüstung – Technik, Kosten, Handlungsanleitungen, Rechtsgrundlagen. (Kapitel „Schließanlagen und Schlösser“). Haufe-Verlag, 2005, ISBN 978-3448055436.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Man: Alm- und Hüttenwanderungen Niederösterreich: 50 Touren zwischen Wien und Hochschwab. 2. Auflage. Bergverlag Rother, 2015, S. 20/21, ISBN 978-3763330751.
  2. a b Homepage (Memento des Originals vom 13. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bsk-ev.org des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. mit Informationen zum Euroschlüssel, abgerufen am 24. Februar 2017.