Elbinger Niederung

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Als Elbinger Niederung wird ein Teil des Umlandes der Stadt Elbląg (Elbing) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren bezeichnet, der sich vom Stadtrand aus bis zur Nogat und über diese hinaus erstreckt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elbing, die in das Frische Haff mündende Nogat und die Elbinger Höhe nordöstlich der Stadt auf einer Landkarte von 1910

Die Elbinger Niederung ist unter Ausschluss des Frischen Haffs ein rund 300 Quadratkilometer großes Teilgebiet des großen Weichseldeltas. Es war während der Zeit des Deutschordensstaats unter der Aufsicht der Komturei Elbing kultiviert worden und wurde später von der Stadt Elbing aus verwaltet.

Als Niederung wird das Gebiet nicht allein deshalb bezeichnet, weil es durchweg flach ist und nur sehr geringfügige Bodenerhebungen und -senkungen gegenüber dem Pegel der Nogat aufweist, sondern auch um es geographisch von dem restlichen Elbinger Gebiet, der Elbinger Höhe, zu unterscheiden, einer sich im Nordosten anschließenden Hügellandschaft, auch Trunzer Berge genannt. Bevor die Flussläufe der Nogat und der Weichsel zwischen 1288 und 1295 mit Hilfe von Dämmen reguliert wurden, war die Elbinger Niederung Sumpfgebiet.

Der jenseits der Nogat gelegene Teil der Elbinger Niederung wird auch als Elbinger Werder (auch Elbingsches Werder) bezeichnet. Im Nordwesten von Elbing erstreckt sich die Elbinger Niederung bis zur Mündung der Elbinger Weichsel in das Frische Haff, im Süden bis zum Drausensee. (polnisch: Druzno)

Flüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elbinger Niederung wird von einer Reihe von Flüssen durchzogen, die größtenteils schiffbar sind. Darunter befinden sich u. a.:

Geschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ostufer der Nogat hatte der Deutsche Orden bei dem Dorf Clemensfähre südwestlich von Elbing die Ordensburg Clementsburg errichtet, die 1273 von den Prußen erobert wurde.[1] Im 17. Jahrhundert existierte hier die Festung Clemens-Fähre, die während der Nordischen Kriege zerstört wurde.

Bevor das frühere Sumpfgebiet seit Ende des 13. Jahrhunderts trockengelegt wurde, war es nur sehr spärlich besiedelt. Im Zuge seiner Urbarmachung und Kultivierung entstanden zahlreiche Dörfer, von denen später einige von der Stadt Elbing eingemeindet worden sind.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens
  • Michael Gottlieb Fuchs: Beschreibung der Stadt Elbing und ihres Gebietes in topographischer, geschichtlicher und statistischer Hinsicht. Band 1, Elbing 1818, S. 476–488.
  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 452–453.
  • C. E. Rhode: Der Elbinger Kreis in topographischer, historischer und statistischer Hinsicht. Nebst 7 Karten auf 2 Blättern. A. W. Kafemann, Danzig 1871, S. 3–10.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Gottlieb Fuchs: Beschreibung der Stadt Elbing und ihres Gebietes in topographischer, geschichtlicher und statistischer Hinsicht. Band 1, Elbing 1818, S. 477.