Bahnstrecke Elmshorn–Bad Oldesloe
Elmshorn – Bad Oldesloe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 9120 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 139 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | (ehem. 52,66 km) 24,361 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Elmshorn–Bad Oldesloe (als Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn bezeichnet, kurz EBOE, auch: EBO) ist eine seit 1896 bestehende regionale Eisenbahnstrecke im südlichen Schleswig-Holstein, die seit 1981 von der AKN Eisenbahn betrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 15. Juli 1896 wurde die zehn Kilometer lange Kleinbahn von Elmshorn nach Barmstedt durch die Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-AG eröffnet. Diese wurde am 9. Juni 1907 von der am 3. Dezember 1904 gegründeten Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn-AG (EBOE) in Elmshorn übernommen. Sie eröffnete am selben Tag die weiterführende Strecke Barmstedt–Ulzburg (heute Henstedt-Ulzburg)–Oldesloe (heute Bad Oldesloe) als Nebeneisenbahn und konzessionierte die bisherige Kleinbahn in eine Nebeneisenbahn um, um durchgehenden Verkehr zur Staatsbahn zu ermöglichen. Der Bau der 42,7 Kilometer langen Strecke kostete rund 2,9 Millionen Mark. Für den Betrieb standen acht Dampflokomotiven zur Verfügung.
Die nunmehr 52,7 Kilometer lange, normalspurige Strecke führte durch eine dünn besiedelte ländliche Landschaft. Sie wurde durchgehend eingleisig errichtet. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung als Ost-West-Verbindung und nördliche Umfahrung Hamburgs erhielten ihre Bahnhöfe lange Ausweichgleise.
Personenverkehr war nur zwischen Elmshorn und Barmstedt lohnend. Zwischen Barmstedt und Bad Oldesloe wurde der Verkehr ab 1931 auf Triebwagen umgestellt. Der Güterverkehr war ausreichend. Nach der Grenzziehung 1945 fehlten die Durchgangsgüterzüge aus Richtung Osten. Das besserte sich nach Öffnung des Übergangs Herrnburg bei Lübeck. Infolge von Produktionseinstellungen und Verkehrsverlagerung entfielen diese Transporte in den 1970er Jahren. Das Geld für eine notwendige Streckensanierung fehlte, die Gleise lagen noch in Kiesbettung.
Am 29. September 1973 wurde der Personenverkehr zwischen Barmstedt und Bad Oldesloe stillgelegt, nachdem schon seit Jahresbeginn zwischen Barmstedt und Alveslohe Schienenersatzverkehr bestanden hatte.
Zum Jahresende 1973 stellte die EBOE den Güterverkehr ab Barmstedt ein. Die Güterzüge hatten sehr lange Fahrzeiten. Es gab vielfältige Rangierarbeiten, Zugkreuzungen und Zugüberholungen. Ng 2001 verließ werktags außer Samstag Elmshorn um 08:11 und erreichte Bad Oldesloe um 12:38. Die Rückleistung von Ng 2002 hatte eine Abfahrtszeit in Bad Oldesloe um 14:03 mit einer Planankunft in Elmshorn um 18:39.[1]
Bis 1978 führte die AKN noch Güterverkehr von Alveslohe über Ulzburg bis Henstedt-Kisdorf durch. Zwischen Ulzburg und Blumendorf war dieser bis zum 31. Dezember 1981 möglich. Das vier Kilometer lange Reststück vom Bahnhof Blumendorf nach Bad Oldesloe wird als Industriestammgleis der Stadt Bad Oldesloe voraussichtlich bis Ende Dezember 2016 betrieben[2] und wurde am 12. September 2016 im elektronischen Bundesanzeiger zur Abgabe nach § 11 AEG ausgeschrieben[3]. Die Gleisanlagen zwischen Ulzburg und Blumendorf sind abgebaut. Die gleislose Trasse wurde zum Radwanderweg. Im Bereich Wakendorf II bis Nahe erhielt dieser Radweg Informationstafeln und ist Europas längster Obstgehölzpfad.
Seit 1965 gehört die Strecke Elmshorn–Barmstedt zuerst unter der Linienbezeichnung EBO, später unter „A3“ zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV).
Die EBO als AKN-Bahnstrecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die EBOE wird seit 1981 von der AKN Eisenbahn AG betrieben, mit der schon seit 1957 eine gemeinsame Betriebsführung bestanden hatte.
Der Abschnitt von Barmstedt nach Ulzburg wurde nach seiner Stilllegung für Betriebsfahrten genutzt. Da die Werkstatt in Barmstedt für die Wartung der modernen VT 2E Triebwagen nicht ausreichte, war die Alternative, die Werkstatt dort auszubauen oder die Strecke zwischen Barmstedt und Henstedt-Ulzburg zu erneuern. Letzteres wurde bis 1991 getan und die Werkstatt in Barmstedt geschlossen.
1992 wurde der Personenverkehr zunächst mit nur einigen täglichen Zügen wieder aufgenommen und die Strecke in den HVV-Tarif eingegliedert. Seit 1999 wird die Strecke regelmäßig von der bis Ulzburg Süd (an der Stammstrecke der AKN) erweiterten Linie A3 befahren.
Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Waren anfangs nur leichte Lokomotiven (zwei gebrauchte zweiachsige und fünf dreiachsige Lokomotiven des Typs Preußische T 3) eingesetzt, so machte der starke Güterverkehr stärkere Lokomotiven nötig: 1925 bis 1940 wurden vier- und fünfachsige Dampflokomotiven beschafft.
1933 wurden die ersten drei zweiachsigen Triebwagen eingesetzt, sie waren von der Waggonfabrik Gotha gefertigt worden. Statt sieben Zugpaare 1930 konnten damit 22 Zugpaare gefahren werden.
1951 wurde der in der Waggonfabrik Gebrüder Credé gebaute vierachsige Triebwagen T4 in Dienst gestellt, welcher bis 1971 im Einsatz war und anschließend in Wakendorf-Götzberg abgestellt wurde. 1955 wurde von der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn ein 1935 gebauter vierachsiger MAN-Triebwagen gekauft, der bis 1965 im Einsatz war. 1958 wurde dann ein MAN-Schienenbus erworben. Durch die Abstellung der Vorkriegs-Triebwagen wurden ab 1961 Uerdinger Schienenbusse neu und gebraucht beschafft. Sie waren einmotorig wie der VT 95, hatten jedoch normale Zug- und Stoßvorrichtungen. Zur Typenbereinigung wurde der MAN-Schienenbus 1968 an die Alsternordbahn abgegeben.
Mit der Übernahme durch die AKN kamen die Fahrzeuge dorthin, zwei der Uerdinger Schienenbusse sind heute noch für Sonderfahrten betriebsfähig erhalten. Als die VTA angeliefert wurden, konnten einige VT2E auf die A3 gehen, wo sie die Schienenbusse ersetzten. 2015 kam der neue LINT 54 auf die AKN-Stammstrecke, die VTA gingen wiederum auf die A3, wo sie die VTE ersetzten.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jörg Minga, Reinhardt Hassenstein: 125 Jahre AKN Eisenbahn AG 1883–2008. Ellert & Richter, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8319-0318-4.
- Herbert Reher: Das war sie – die EBOE. Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V., Hamburg 1974.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 1: Schleswig-Holstein/Hamburg. Zeunert, Gifhorn 1972, ISBN 3-921237-14-9.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 13: Schleswig-Holstein (westlicher Teil). Eisenbahn-Kurier, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-672-8, S. 106–129.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Streckenbeschreibung der EBO
- BahnRadWeg auf der EBOE Trasse
- Geschichte der EBOE (Private Internetseite)
- Bilder von der EBOE (Private Fotogalerie)
- Bilder und Informationen zur EBOE (Privater Internetauftritt)
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Bahnstrecke Elmshorn–Bad Oldesloe in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ EBO Buchfahrplan vom 26. September 1971
- ↑ http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article207697851/Bad-Oldesloe-Die-Bahngleise-nach-Blumendorf-werden-abgebaut.html
- ↑ https://www.bundesanzeiger.de/ Stadt Bad Oldesloe Der Bürgermeister: Stilllegung von Eisenbahninfrastrukturanlagen gem. § 11 AEG vom 12. September 2016, abgerufen am 21. September 2016