Elnrode-Strang

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Elnrode-Strang
Gemeinde Jesberg
Koordinaten: 50° 58′ N, 9° 10′ OKoordinaten: 50° 57′ 43″ N, 9° 9′ 43″ O
Höhe: 273 m ü. NHN
Fläche: 3,71 km²
Einwohner: 260 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34632
Vorwahl: 06695

Elnrode-Strang entstand am 15. September 1964 durch den Zusammenschluss der beiden Orte Elnrode und Strang und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Jesberg im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen (Deutschland). Er liegt im Südosten der Gemeinde am Oberlauf des Schwalm-Zuflusses Schlierbach. Elnrode-Strang setzt sich zusammen aus dem etwa 260 Einwohner zählenden Dorf Elnrode und dem knapp 1 km nordwestlich im Quellbereich des Schlierbachs gelegenen kleineren Ort Strang. Durch beide Orte führt die Landesstraße 3145, die Jesberg mit Schwalmstadt verbindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ev. Kirche in Elnrode

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Elnrode erfolgte unter dem Namen Elinrade im Jahr 1343.[2], die von Strang als Strange 1565.[3] Im Jahr 1730 verkaufte Karl Ludwig von Löwenstein-Schweinsberg seine Hälfte von Elnrode an Prinz Maximilian von Hessen; dieser kaufte im gleichen Jahr auch die andere Hälfte und erhielt Elnrode als hessisches Lehen. Nach seinem Tod im Jahr 1753 fiel Elnrode als heimgefallenes Lehen an die Landgrafschaft Hessen-Kassel zurück. Elnrode gehörte zum Amt Borken und ab 1791 zum neugeschaffenen Amt Jesberg.

Strang gehörte zum Amt Borken, dann ab 1805 zum Amt Jesberg und später zum Justizamt Jesberg. Kirchlich war Elrode mit Strang ab dem 16. Jahrhundert nach dem östlichen Nachbarort Schlierbach eingepfarrt, ehe es 1820 Filialgemeinde von Jesberg wurde.

Im Jahr 1916 schlug knapp zwei Kilometer südlich von Elnrode-Strang der Meteorit von Treysa ein.

Im Jahr 1964 schlossen sich Elnrode und Strang zur Gemeinde Elnrode-Strang zusammen. Mit der Gebietsreform in Hessen wurde Elnrode-Strang am 31. Dezember 1971 freiwillig ein Ortsteil der Gemeinde Jesberg.[4][5] Für den Ortsteil Elnrode-Strang wurde, wie für die übrigen Ortsteile Jesbergs, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Elnrode-Strang 273 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 102 zwischen 18 und 49, 69 zwischen 50 und 64 und 96 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 114 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 63 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elnrode

Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• um 1585: 19 Hausgesesse
• 1724: 55 Personen
• 1742: 133 Einwohner
Elnrode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1961
Jahr  Einwohner
1834
  
328
1840
  
315
1846
  
323
1852
  
329
1858
  
337
1864
  
306
1871
  
266
1875
  
258
1885
  
264
1895
  
252
1905
  
242
1910
  
246
1925
  
272
1939
  
248
1946
  
366
1950
  
355
1956
  
273
1961
  
275
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Strang

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• um 1575/85: 7 Hausgesesse
• 1724: 19 Personen
• 1742/47: 7 Häuser bzw. Hausgesesse.
Strang: Einwohnerzahlen von 1778 bis 1961
Jahr  Einwohner
1778
  
44
1800
  
?
1834
  
69
1840
  
75
1846
  
76
1852
  
90
1858
  
82
1864
  
73
1871
  
64
1875
  
60
1885
  
55
1895
  
63
1905
  
62
1910
  
70
1925
  
67
1939
  
61
1946
  
100
1950
  
93
1956
  
70
1961
  
56
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[8]

Elnrode-Strang

Elnrode-Strang (Summen der Ortsteile): Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
397
1840
  
390
1846
  
399
1852
  
419
1858
  
419
1864
  
379
1871
  
330
1875
  
318
1885
  
319
1895
  
315
1905
  
304
1910
  
316
1925
  
339
1939
  
309
1946
  
466
1950
  
448
1956
  
343
1961
  
331
1967
  
298
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
273
2015
  
275
2020
  
260
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[8]; Gemeinde Jesberg[1], Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elnrode

Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-reformierte
• 1961: 243 evangelische (= 88,36 %), 32 katholische (= 11,64 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elnrode

• 1961 Erwerbspersonen: 80 Land- und Forstwirtschaft, 57 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und Sonstiges[2]

Strang

• 1961 Erwerbspersonen: 25 Land- und Forstwirtschaft, 7 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Elnrode-Strang besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Elnrode-Strang) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Elnrode-Strang 70,67 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Elnrode-Strang“ an.[9] Der Ortsbeirat wählte Ralf Wurscher zum Ortsvorsteher.[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hohle Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 7,34 m (2015).[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg. Bernecker Verlag, Melsungen 1972, S. 78–79 & 346
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14). Elwert, Marburg 1926, S. 461 (Unveränderter Neudruck. ebenda 1974, ISBN 3-7708-0510-0).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Haushaltsplan 2021. Vorbericht, Entwicklung der Einwohnerzahl ab 2012. S. 2, abgerufen im Juni 2023.
  2. a b c d Elnrode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. a b c Strang, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 54. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392.
  6. a b Hauptsatzung. (pdf; 61 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Jesberg, abgerufen im Juni 2023.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. a b Elnrode-Strang, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Ortsbeiratswahl Elnrode-Strang. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  10. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Jesberg, abgerufen im Juni 2023.
  11. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.