Elsteraue

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Wappen Deutschlandkarte
Elsteraue
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Elsteraue hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 5′ N, 12° 12′ OKoordinaten: 51° 5′ N, 12° 12′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Höhe: 143 m ü. NHN
Fläche: 79,95 km2
Einwohner: 7886 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06729
Vorwahlen: 034424, 03441
Kfz-Kennzeichen: BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 130
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 30
06729 Elsteraue
Website: www.gemeinde-elsteraue.de
Bürgermeister: Andreas Buchheim
Lage der Gemeinde Elsteraue im Burgenlandkreis
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Karte

Die Gemeinde Elsteraue liegt an der Weißen Elster im Burgenlandkreis im Süden von Sachsen-Anhalt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiländereck
Elsteraue bei Reuden
Wertvolle Fachwerkhäusergruppe in Tröglitz, Ortsteil Kadischen
Herrenhaus des Rittergutes in Rehmsdorf

Die Gemeinde Elsteraue liegt östlich bzw. nordöstlich der Stadt Zeitz im Dreiländereck zwischen Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, wo sich das Gelände der ehemaligen GVG Maltitz befindet. Wie der Name sagt, liegt die Gemeinde zu einem großen Teil in der Aue der Weißen Elster. Durch die südliche Ortschaft Spora, die durch das zur Stadt Zeitz gehörige Territorium vom restlichen Ortsgebiet getrennt liegt, fließt die Schnauder. Das Gemeindegebiet liegt im Mitteldeutschen Braunkohlerevier. Während der Norden mit dem aktiven Tagebau Profen im Zeitz-Weißenfelser Braunkohlerevier liegt, wird der südliche Bereich der Ortschaft Spora zum Meuselwitz-Altenburger Braunkohlerevier gezählt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagebaurestloch bei Spora

Die Gemeinde entstand am 1. Juli 2003 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Bornitz, Draschwitz, Göbitz, Könderitz, Langendorf, Profen, Rehmsdorf, Reuden, Spora (mit dem Ortsteil Oelsen) und Tröglitz.[2] Der gemeinsame Verwaltungssitz befindet sich in Alt-Tröglitz im Verwaltungsgebäude des Chemie- und Industrieparks Zeitz. Dieser ist hervorgegangen aus dem Altindustriestandort „Hydrierwerk Zeitz“.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde gegen Ende 1944 im heutigen Ortsteil Gleina und später in Rehmsdorf ein Außenlager des KZ Buchenwald errichtet. Die Häftlinge wurden bei dem Wiederaufbau des zerstörten Hydrierwerks der BRABAG (Braunkohle-Benzin AG) eingesetzt. 33 Opfer dieser Zwangsarbeit sind auf dem Gleinaer Ortsfriedhof begraben worden.

Die Gemeinde Elsteraue wird von mittelständischen Unternehmen geprägt. Weiterhin spielen die Landwirtschaft durch die „Agrargenossenschaft Agricola Rehmsdorf“ eine bedeutende Rolle sowie der Braunkohlenabbau der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH im Abbaufeld „Schwerzau“ des Tagebaus Profen, der große Teile der Bornitzer, Draschwitzer, Reudener und Predeler Feldgemarkungen abbaggern wird.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsteraue bei Profen
Elsteraue bei Profen

Der Gemeinderat der Gemeinde Elsteraue setzt sich aus 20 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen.

Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 brachte folgendes Ergebnis:[3]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze +/−
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 36,2 % 7 − 2
Alternative für Deutschland (AfD) 15,1 % 3 + 3
Die Linke 11,1 % 2 − 1
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 05,8 % 1 ± 0
Freie Demokratische Partei (FDP) 02,0 % 1 + 1
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 01,5 % 0 − 1
Bürgerliste Elsteraue (BLE) 14,6 % 3 ± 0
Freie Wählergruppe (FWG) 08,6 % 2 + 1
Bürgervereinigung Elsteraue (BVE) 05,2 % 1 ± 0
Wahlbeteiligung: 60,6 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2010 wurde Manfred Meißner mit 57,3 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt[4], am 24. September 2017 wurde Andreas Buchheim mit 54,38 Prozent zu seinem Nachfolger gewählt.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau oben fächerartig gestellt fünf goldene Ähren, unten ein goldenes Bergmannsgezähe, das Ganze umlegt mit zehn siebenstrahligen goldenen Sternen, davon je einer beidseits ins Obereck, die restlichen 8 in der unteren Schildhälfte bordweis gestellt.“

Das Wappen schuf der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch. Die Farben der Gemeinde sind: Gelb-Blau.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaften Ortsteile Anklickbare Karte
DraschwitzKönderitzProfenRehmsdorfReudenSporaTröglitzLangendorfBurgenlandkreis
Bornitz Bornitz
Draschwitz Draschwitz
Göbitz Göbitz, Maßnitz, Torna
Könderitz Könderitz, Etzoldshain, Minkwitz, Traupitz
Langendorf Langendorf, Döbitzschen, Staschwitz
Profen Profen, Beersdorf, Lützkewitz
Rehmsdorf Rehmsdorf (mit Rumsdorf), Krimmitzschen, Sprossen
Reuden Reuden, Predel, Ostrau
Spora Spora, Nißma, Oelsen, Prehlitz-Penkwitz
Tröglitz Tröglitz, Alt-Tröglitz, Kadischen, Burtschütz, Stocksdorf, Gleina, Techwitz
Kirche in Profen

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Spora
  • Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“ mit Elster-Radweg und alten Kopfweidenbeständen
  • Kirche Profen, erbaut 1495
  • Tagebauaussichtspunkt „Schwerzau“ an der „Grünen Magistrale“ im Tagebau Profen
  • Kirche in Gleina, eine der ältesten Sakralbauten im Burgenlandkreis
  • Fachwerkhäusergruppe in Tröglitz, Ortsteil Kadischen
  • Schiefer Kirchturmhelm in Predel, von der Bundesstraße 2 aus sichtbar
  • aufwendig gestaltete Fachwerkhäuser in fast allen Ortsteilen
  • Kirche in Spora, erbaut vermutlich um 1200
  • Wildgehege zwischen Profen und Auligk
  • klassizistische Kirche in Burtschütz von 1836
  • Rittergut mit 1750 errichtetem Herrenhaus in Rehmsdorf
  • ehemaliges Weberhaus in Krimmitzschen
  • Dreiherrenstein am Dreiländereck knapp zwei Kilometer östlich von Langendorf
  • Gedenkstein für die Opfer des KZ-Außenlagers „Wille“ (1944–45) gegenüber dem Bahnhofsgebäude in Rehmsdorf und auf dem alten Friedhof an der Kirche in Gleina
  • Ausstellung und Dokumentationszentrum über das KZ-Außenlager „Wille“ im Bürgerhaus Rehmsdorf am Brunnenplatz

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Profen liegt ein Bahnhof der Bahnstrecke Leipzig–Probstzella. Weitere Halte an dieser Strecke waren bis 2010 Reuden und Bornitz. Kommunale Initiativen bemühen sich um eine Reaktivierung der Haltepunkte als Bedarfshalt.

Die Ortsteile Tröglitz und Rehmsdorf liegen an der Bahnstrecke Zeitz–Altenburg. Seit 2002 ist der Personenverkehr eingestellt. Zwischen 1901 und 1970 hatten die Ortsteile Oelsen, Spora und der devastierte Ortsteil Wuitz Bahnhöfe an der Bahnstrecke Gera-Pforten–Wuitz-Mumsdorf.

Die Bundesstraßen 2 und 180 führen durch die Gemeinde.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundschule in Tröglitz

In der Gemeinde bestehen zwei große Schulen. In Reuden wurde eine Gesamtschule eingerichtet, die die Schüler der Jahrgangsklassen 5–10 besuchen. Im Ortsteil Tröglitz wurde das ehemalige Grund- und Sekundarschulgebäude am Friedensplatz zur reinen Grundschule der Klassen 1–4 aller Schüler der einzelnen Orte umfunktioniert, damit der Schulstandort Tröglitz in dem 1950 bis 1953 errichteten Gebäude, das zugleich in seiner aufwendigen Gestaltung mit seinem Hauptportal unter Denkmalschutz steht, erhalten bleibt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Elsteraue ist der Chemie- und Industriepark Zeitz angesiedelt.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elsteraue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  3. Gemeinde Elsteraue, Gemeinderatswahl 2019, vorläufiges Endergebnis, abgerufen am 26. November 2019
  4. Elsteraue wählt Manfred Meißner. Mitteldeutsche Zeitung, 20. Juni 2010, abgerufen am 1. Januar 2018.
  5. Iris Richter: Wahl in Elsteraue: Der neue Bürgermeister heißt Andreas Buchheim. Mitteldeutsche Zeitung, 25. September 2017, abgerufen am 1. Januar 2018.