Emil Wachter
Emil Wachter (* 29. April 1921 in Neuburgweier; † 12. Januar 2012 in Karlsruhe[1]) war ein deutscher Bildender Künstler.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Emil Wachter studierte nach dem Abitur, unterbrochen durch Kriegsdienst und Gefangenschaft, ab 1939 Theologie und Philosophie an der Universität Freiburg. Dann entschied er sich für Malerei und Bildhauerei, die er an der Akademie Karlsruhe studierte. Ab 1954 war Wachter als frei schaffender Künstler tätig und lehrte von 1958 bis 1963 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
Wachters Werke wurden in über hundert Einzelausstellungen gezeigt. Seine Themen sind teilweise der christlich-jüdischen Tradition entnommen. Viele Werke Wachters sind in Sakralbauten zu sehen, insbesondere seine vielen Glasfenster. Auch die Gestaltung ganzer Kirchengebäude erfolgte durch Wachter. Dabei scheute er den Umgang mit modernen Baustoffen nicht, was sich in seinen Reliefs aus Beton zeigt. Neben den vielfältigen Werken in Sakralbauten schuf Emil Wachter ein immenses Epos weltlicher Malerei, das Tuschen und Aquarelle mit fernöstlicher Anmut und Poesie ebenso umfasst, wie Ölbilder (etliche großformatige Triptychen), die in Farbigkeit und Vielschichtigkeit Landschaften, Menschen und skurrile Tiergestalten zeigen.
Preise und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1954 und 1955: Kunstpreis der Jugend Baden-Württemberg
- 1956: Kunstpreis der Stadt Karlsruhe
- 1966: Hans-Thoma-Preis
- 1975: Staatspreis Kunst am Bau des Landes Rheinland-Pfalz
- 1978: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1978: Staatspreis für Architektur und Bildende Kunst des Landes Rheinland-Pfalz
- 1983: Ernennung zum Professor honoris causa
- 1996: Bundesverdienstkreuz I. Klasse
- 1996: Komtur des Päpstlichen Silvesterordens
- 1996: Ehrenbürger von Rheinstetten
- 2001: Kunstpreis der Stiftung Bibel und Kultur, Stuttgart
- 2008: Komtur mit Stern des Päpstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Großen[2]
- 2011: Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe
- 2011: Großes Bundesverdienstkreuz
Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Glasfenster
- Kreuzigungsgruppe im Chorfenster der Hl.-Kreuz-Kirche Bietigheim, heute in der Leichenhalle (1952)
- figürliche Darstellung in den Sakristeifenstern der Hl.-Kreuz-Kirche Bietigheim (1954)
- St. Peter-und-Paul-Kirche, Karlsruhe (1955)
- 9 Gleichnisse vom Himmelreich, im Hauptportalfenster der Hl.-Kreuz-Kirche Bietigheim (1956)
- St. Christophorus, Westerland/Sylt (1956) (inzwischen abgerissen, im Neubau teilweise wiederverwendet)
- Melanchthon-Kirche, Malsch bei Ettlingen (1956)
- Katholische Kirche St. Oswald, Buchen (Odenwald) (1959)
- St. Bernhard, Mannheim (1961)[3]
- Christkönig-Kirche Eppelheim (1961)
- St. Bernhard, Malsch bei Ettlingen (1964)
- St. Johannes (Heidelberg-Rohrbach) (1964)
- Abteikirche Lichtenthal, Baden-Baden (1964)
- Heilige Familie, Lörrach (1966)
- Herz-Jesu-Kirche, Ettlingen (1966)
- Konviktskirche, Freiburg (1966)
- St. Hedwig (Karlsruhe) (1967)
- St. Bonifatius, Tauberbischofsheim (1967)
- Erzbischöfliches Seminar St. Pirmin, Sasbach (1967)
- Miramont de Guyenne (1968)
- St. Andreas, Freiburg (1969)
- Kapelle St. Michael am Mummelsee (1971)
- Zwölf Apostel, Rastatt (1972/1973)
- Kapelle des Vincentius-Krankenhauses, Konstanz (1975; 2019 zerstört)[4]
- Ökumenisches Gemeindezentrum Pilgerpfad, Frankenthal (Pfalz) (1977)
- Katholische Pfarrkirche St. Katharina, Langerwehe-Wenau (1981)
- St. Marien, Neuss (1984/1992) (großer Zyklus mit 21 Fenstern)
- St. Gordian und St. Epimach, Rickenbach/Südschwarzwald (1986)
- Haus der Abgeordneten, Stuttgart (1986)
- Pater-Delp-Gemeindehaus, Hemsbach/Bergstr. (1986/87)
- St. Raphael, List auf Sylt (1988)
- Johanneskirche Speyer (1989–1991)
- Philippusstift Essen, Krankenhauskapelle (1993–1995)
- Betonreliefs
- St. Gallus, Konstanz (1973)
- St. Elisabeth, Landau in der Pfalz (1973)[5]
- St. Kilian, Osterburken (1974)
- Ökumenisches Gemeindezentrum Pilgerpfad, Frankenthal/Pfalz (1977)
- Autobahnkirche St. Christophorus, Baden-Baden (1978)
- Schlossbergsteg Freiburg im Breisgau (1979)
- St. Ludwig, Ludwigshafen (1980)
- Adveniat-Krypta des Essener Münsters (1981–1983)
- Grabmal für Anton Fränznick in Rohrbach am Gießhübel
- Deckengemälde
- St. Martin, Ettlingen (1987)
- Altarbilder
- St. Philippus, München Laim (1991)
Emil-Wachter-Radrundweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Bickesheimer Pilgerpfad, auch Emil-Wachter-Rundweg genannt, führt als Radrundweg im Rahmen des Pamina-Radwanderweges an bedeutenden Werken von Emil Wachter vorbei. Der Radweg führt durch die Gemeinden Durmersheim mit Würmersheim, Au am Rhein und Neuburgweier. Die frühen Werke Wachters im nahen Bietigheim sind dabei ausgenommen.[6]
Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nadya Badr: Emil Wachter. Frühe Arbeiten 1942–1955. Karlsruhe 1996.
- Emil Wachter. Malerei und Zeichnungen 1955–1995. Karlsruhe 1996.
- Nadya Badr: Emil Wachter. Leben gemalt. Künzelsau 2001.
- Michael Schlagheck, Günter Berghaus (Hg.): Dem Leben auf den Grund gehen. Emil Wachters Adveniat-Krypta in der Essener Münsterkirche. Mit Photos von Felix Wachter. Klartext Verlag, Essen 2002, ISBN 3-89861-156-6.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Emil Wachter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Emil-Wachter-Stiftung – Umfangreiche Werkschau, Biographie und Bibliographie. Dazu Verzeichnis öffentlich zugänglicher Werke (Kirchenfenster, Reliefs etc.)
- Christine Süß-Demuth: Das Kreuz ist der Schlüssel. Zum 90. Geburtstag von Emil Wachter. Badische Zeitung
- Autobahnkirche St. Christophorus mit 3d-Panoramen
- Emil Wachter im Stadtwiki Karlsruhe
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Emil Wachter in der Landesbibliographie Baden-Württemberg, abgerufen am 2. September 2012
- ↑ AAS 100 (2008), n. 9, p. 666.
- ↑ kath-neckarstadt.de: St. Bernhard
- ↑ Kirsten Schlüter: Wertvolle Kirchenfenster der Konstanzer Klinikkapelle sind zerstört, aber keiner will‘s gewesen sein. Südkurier, 15. Mai 2019 abgerufen gleichentags.
- ↑ st-elisabeth-landau.de
- ↑ pamina-region.info: Bickesheimer Pilgerpfad
Personendaten | |
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NAME | Wachter, Emil |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildender Künstler |
GEBURTSDATUM | 29. April 1921 |
GEBURTSORT | Neuburgweier |
STERBEDATUM | 12. Januar 2012 |
STERBEORT | Karlsruhe |
- Maler (Deutschland)
- Bildhauer (Deutschland)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Gregoriusordens (Komtur mit Stern)
- Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg
- Träger des Silvesterordens (Komtur)
- Hochschullehrer (Kunstakademie Karlsruhe)
- Person (Rheinstetten)
- Deutscher
- Geboren 1921
- Gestorben 2012
- Mann