Emmen LU
LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Emmen zu vermeiden. |
Emmen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Hochdorf |
BFS-Nr.: | 1024 |
Postleitzahl: | 6020+6032 |
UN/LOCODE: | CH EMM (Emmen) CH EBC (Emmenbrücke) |
Koordinaten: | 665417 / 214412 |
Höhe: | 427 m ü. M. |
Höhenbereich: | 415–562 m ü. M.[1] |
Fläche: | 20,37 km²[2] |
Einwohner: | [3] 31'573 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 1550 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
37,3 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.emmen.ch |
Lage der Gemeinde | |
Emmen ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Hochdorf des Kantons Luzern in der Schweiz.
Geographie
Die Gemeinde ist ein Vorort von Luzern. Sie liegt zwischen (von West nach Ost) Luzern im Südwesten und Süden, Ebikon im Süden, Buchrain im Osten, Eschenbach LU und Rothenburg im Norden und Neuenkirch im Nordwesten.
Emmen besteht aus den beiden Ortsteilen Emmen und Emmenbrücke. Der erstere liegt im Reusstal - der letztere grossteils in einer welligen Hochebene, minderheitlich (die unteren Quartiere) ebenfalls im Reusstal. Emmen-Dorf besteht aus den Teilen (Ober-)Dorf und Unterdorf (im Nordosten anschliessend). Zum Ortsteil Emmen, welcher der historische Siedlungsschwerpunkt ist, gehören noch die Weiler Rottertswil (452 m.ü.M.;2,6 km nördlich des Dorfs) , Waltwil (421 m.ü.M.;3 km nordöstlich) und Waldibrücke (422 m.ü.M.;3,9 km nordöstlich) - sowie das Industriegebiet Emmenfeld/Hasli/Buholz zwischen Emmen-Dorf und Waltwil. Wegen des Flugplatzes ist die Ebene Emmenfeld/Haslifeld, ausser den Industriezonen, unverbaut. Zwischen Buholz und der Reuss liegt ein grösseres Waldgebiet – der Obere Schiltwald – und zwischen Waldibrücke und der Reuss der Untere Schiltwald. Durch die industrielle Ansiedlung entstanden im Ortsteil Emmenbrücke die ersten grösseren Wohngebiete. Mittlerweile hat Emmenbrücke den Ortsteil Emmen in Sachen Einwohnern weit hinter sich gelassen, breitet sich weiter aus und schluckt ehemals landwirtschaftliche Zonen. Vor allem in den Gebieten westlich von Gerliswil entstanden am südwärts gerichteten Hang neue Wohnsiedlungen, die immer noch grösser werden (Erlen, Neuhof). Die Kleine Emme, die im Gebiet Ibach von links in die Reuss einmündet, bildet die Grenze zwischen dem Luzerner Quartier Reussbühl und Emmenbrücke. Einziges grösseres Waldgebiet im Ortsteil Emmenbrücke ist der Riffigwald. Der gesamte Nordwesten der Gemeinde ist ländlich geprägt mit zahlreichen Häusergruppen und Einzelgehöften. Durch dieses Gebiet fliesst von West nach Ost der (Hellbühler-) Rotbach, welcher auf einigen Kilometern Länge die Nordgrenze zwischen Emmen und Rothenburg LU bildet. Von der gesamten Gemeindefläche von über 20 km² werden 46,6 % landwirtschaftlich genutzt. Ausserdem bedecken Wald und Gehölz 18,2 % der Ortschaft und ein Drittel (wachsend) ist Siedlungsfläche.
Emmen grenzt an Buchrain, Ebikon, Eschenbach, Luzern, Neuenkirch und Rothenburg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1798 | 1'330 |
1837 | 1'513 |
1850 | 1'764 |
1860 | 1'832 |
1870 | 1'948 |
1880 | 2'235 |
1888 | 2'484 |
1900 | 3'162 |
1910 | 4'229 |
1920 | 5'024 |
1930 | 7'905 |
1941 | 8'716 |
1950 | 11'065 |
1960 | 16'856 |
1970 | 22'040 |
1980 | 22'392 |
1990 | 25'407 |
2000 | 26'885 |
2010 | 28'031 |
Zwischen 1798 und 1870 wuchs die Einwohnerzahl zwar stetig, aber nicht in Riesenschritten. Danach folgte ein hundertjähriger starker Wachstumsschub. Bereits 1950 war die Marke von 10'000 Einwohnern überschritten. Zwischen 1970 und 1980 stagnierte die Bevölkerung. Der Grund ist in der Rückwanderung eines Teils der ausländischen Bevölkerung in ihr Heimatland infolge der Wirtschaftskrise nach dem Erdölschock zu sehen (viele Betriebe der starken Industriebranche bauten in dieser Zeit Stellen ab). In den 1980er Jahren erfolgte der letzte grosse Bevölkerungsschub. Seit dem Jahr 2000 stagniert die Einwohnerzahl. Emmen ist nach der Stadt Luzern die Gemeinde mit den meisten Einwohnern im Kanton Luzern.
Sprachen
Die Bewohner benutzen als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,57 % Deutsch, 5,01 % Serbokroatisch und 3,91 % Italienisch als Hauptsprache an. Weiter gibt es zahlreiche Personen, welche Spanisch, Portugiesisch, Türkisch, Tamilisch und Kurdisch besser oder gleich gut wie Deutsch beherrschen. Grosse Teile der Secondos (Kinder der Einwanderer) sind zweisprachig (Muttersprache der Eltern und Deutsch).
Religionen - Konfessionen
Seit jeher gehört die Mehrheit der Einwohner von Emmen der römisch-katholischen Kirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies etwas gemildert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation folgendermassen aus: Es sind 64,17 % römisch-katholische, 12,71 % evangelisch-reformierte und 4,60 % orthodoxe Christen. Daneben gibt es 6,87 % Muslime, 6,52 % Konfessionslose und 0,85 % Mitglieder anderer nichtchristlicher Glaubensgemeinschaften.
- Orthodoxe: meist Serben, Montenegriner und Mazedonier; daneben Griechen
- Muslime: mehrheitlich Albaner; viele Bosnier, Türken und Kurden; einige Araber und Berber
- übrige Nichtchristen: fast ausschliesslich Hindus (Tamilen aus Sri Lanka)
Emmen und die Immigranten
In Emmen siedelten sich zahlreiche kleinere und grössere Industriebetriebe an. Bereits um die Jahrhundertwende entstand so ein bedeutendes Industriezentrum, dessen Wachstum einen immer grösseren Bedarf an Arbeitskräften erforderte, welcher erst durch Abwanderung der Landbevölkerung und später durch Emigranten gedeckt wurde. Ende 2006 waren von den 27'007 Einwohnern 18'864 Schweizer und 8'143 (=30,2 %) Ausländer. Da in verschiedenen Quartieren der Ausländeranteil noch weit höher liegt - teilweise über 50 % - kam es in den vergangenen Jahren zu Problemen zwischen Schweizern und Ausländern. So wurde Einbürgerungswilligen aus dem früheren Jugoslawien in Volksabstimmungen das Schweizer Bürgerrecht verweigert. Emmen machte in der ganzen Schweiz negative Schlagzeilen mit dieser Einbürgerungspraxis und das Bundesgericht verurteilte sie in einem Entscheid aus dem Jahr 2003 als diskriminierend. Im Februar 2005 entschieden mit 68,4 % Ja-Stimmen die Stimmberechtigten, dass in Zukunft eine Kommission über Einbürgerungsgesuche entscheiden soll.
Verkehr
Die Gemeinde Emmen liegt an einer europäischen Nord-Süd Achse, auf dem Gemeindegebiet kreuzen sich die Autobahnen A2/E35 und die A14. Der wichtigste Verkehrsknoten der Gemeinde, der Seetalplatz, ist durch den motorisierten Individualverkehr häufig überlastet.
Emmen ist durch die Linien S18 und S9 (Seetalbahn) der S-Bahn Luzern erschlossen. Emmenbrücke hat insgesamt vier Bahnhöfe, Emmenbrücke, Emmenbrücke Gersag, Waldibrücke und Rothenburg Dorf. Dieser liegt, entgegen dem Namen nicht in Rothenburg, sondern im Emmer Kapf-Quartier. Verschiedene Verkehrsunternehmen verbinden die Gemeinde mit der Stadt Luzern und dem Luzerner Hinterland, dies sind die Linie 2 (Luzern Bahnhof-Emmenbrücke Sprengi) des Trolleybus Luzern der Verkehrsbetriebe Luzern, die Linien 13 (Littau Bahnhof-Emmen Center-Wahligen Nord/Ikea), 50 (Luzern-Beromünster-Menziken), 51 (Luzern-Rothenburg-Rain), 52 (Luzern-Beromünster-Rickenbach LU) und 53 (Luzern-Emmen Flugzeugwerke) der Auto AG Rothenburg, die Linie 61 (Luzern-Ruswil-Ettiswil) der Rottal Auto AG sowie die Postautolinie 72 (Luzern-Neuenkirch). Innerhalb der Gemeinde verkehren die fünf verschiedenen Linien (41-45) des Ortsbus unter dem Namen Emmer Busbetriebe. Betrieben wird dieser von der Auto AG Rothenburg. [5].
Wirtschaft
Einer der wichtigsten und grösster Arbeitgeber der Gemeinde Emmen ist der Militärflugplatz Emmen (ICAO Code LSME, IATA Code EML) der Schweizer Luftwaffe. Hier befindet sich neben dem Flugzeugwerk auch die Schweizer Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse". Der Flugplatz bietet etwa 1400 Arbeitsplätze und wird im Rahmen des Stationierungskonzepts der Armee auch weiterhin als Trainings-, Ausweich-, Transport- und Werksflugplatz bestehen. Ebenso ist hier der Hauptsitz der mit der Luftwaffe eng verbundenen RUAG Aerospace. Eine grosse Bedeutung hat auch der Stahlproduzent Swiss Steel AG sowie die Schweizer Grossmolkerei Emmi. Die Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten hatten einen Standort in Emmen. Zudem haben auch die Baukonzerne Anliker und Gebr. Brun ihren Hauptsitz im Gemeindeteil Emmenbrücke.
Viertel und Quartiere
Emmenbrücke
Schönbühl, Erlen/Neuhof, Riffig, Sonnenhof, Bösfeld-Kapf, Alp, Benziwil, Herdschwand, Meierhöfli [6]
Emmen
Rüeggisingen, Emmen-Dorf [6]
Geschichte
Emmen wird als Emau erstmals in einem Schreiben von König Lothar erwähnt. Darin bestätigte er die Unterstellung von fünf freien Männern unter die Herrschaft des Klosters im Hof in Luzern. Das Kloster Murbach im Elsass übte jahrhundertelang die Herrschaft aus. Im Jahre 1291 kam die Gemeinde unter die Herrschaft der Habsburger. Diese verloren Emmen nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386. Seitdem gehört Emmen zu Luzern. Bis 1798 war die Gemeinde Teil des Amts Rothenburg. Auch die Emmer beteiligten sich am Bauernkrieg von 1653. Von 1798 bis 1803 gehörte Emmen zum Distrikt Luzern. Der heutige Ortsteil Rottertswil allerdings gehörte zum Distrikt Hochdorf. Seit 1803 ist Emmen dem Amt Hochdorf zugeteilt und dessen einwohnerstärkste Gemeinde. Der Gemeindeteil Rottertswil kam erst 1814 zu Emmen. Im März 2012 lehnten die Stimmberechtigten von Emmen in einer Volksabstimmung die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Stadt Luzern ab.
Zukünftige Entwicklung
In der Gemeinde sind mehrere grosse Projekte für die nächsten Jahre geplant, welche das Erscheinungsbild verändern werden.
Seetalplatz / Stadtzentrum Luzern Nord
Mit über 53'000 Fahrzeugen pro Tag ist der Seetalplatz ein Verkehrsknotenpunkt der Zentralschweiz. Da dieser zu den Hauptverkehrszeiten chronisch überlastet ist, wird dieser umgebaut. Aus dem heutigen Doppelkreis entsteht ein grosser Kreisverkehr für den MIV sowie separate Trasses für den ÖV und den Langsamverkehr. Zudem wird der Hochwasserschutz verbessert, damit sich so ein Ereignis wie 2005 nicht mehr wiederholt. Dafür erhählt die Kleine Emme einen zusätzlichen Mündungsarm. Anschliessend and die Strassen- und Wasserbaumassnahmen soll rund um den Platz ein neues Stadtzentrum Luzern Nord entstehen, diese Entwicklungen sind im Masterplan Luzern Nord geregelt. Mit den ersten (vorbereitetnden) Bauarbeiten wurde Ende 2012 begonnen. [7]
Quartier Feldbreite
Auf dem Areal des ehemaligen "Schindler-Dörflis" und der Brun Elementwerke entsteht in den nächsten Jahren ein neuer, urbaner Stadtteil mit über 600 neuen Wohnungen. Der Rückbau konnte 2012 abgeschlossen werden. Das Baugesuch des Projekts "Pilatus" auf den Baufeldern A1 und A2 wurde im August 2012 eingereicht.[8]. Mit dem Baustart wird 2013 gerechnet. Die Sieger der Wettbewerbe auf den Baufeldern B1 und D1 sind ebenfalls entschieden. [9]
Viscosistadt
Auf dem Areal der Monosuisse (ehemals Viscose) ist ein neuer Stadtteil am Ufer der Kleinen Emme geplant. Dafür führte die Monosuisse AG einen Studienauftrag für einen Masterplan durch, welcher die EM2N Architekten AG aus Zürich gewann. Der Masterplan wurde vom Einwohnerrat der Gemeinde im Oktober 2012 zur Kenntnis genommen. [10] Momentan wird spekuliert, ob die Hochschule Luzern - Design & Kunst in den neuen Stadtteil ziehen soll. [11]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Werner Hartmann (1903-1981), Maler und Zeichner
- Mario Bühler (* 1992), Fussballspieler
- Kurt Koch (* 1950), Kurienkardinal und ehemaliger Bischof von Basel
- Xaver Kurmann (* 1948), Radrennfahrer
- Beat Portmann (* 1976), Schriftsteller
Mit der Gemeinde verbunden
- Fabienne Louves (* 1986), Sängerin
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Emmen
- Gemeindeprofil auf der Website des Kantons (PDF; 68 kB)
- {{{Autor}}}: Emmen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- {{{Autor}}}: Emmenbrücke. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ [1], Informationsseite von luzernmobil zum ÖV in den Luzerner Gemeinden
- ↑ a b [2], Quartiervereinsverzeichnis der Gemeinde Emmen.
- ↑ [3]Projektseite des Kantons Luzern zum Seetalplatz
- ↑ [4]
- ↑ [5]Informationswebsite zum Projekt
- ↑ [6]Projektwebsite der Monosuisse AG
- ↑ [7] Artikel in der Luzerner Zeitung vom 20. Dezember 2012 über die Spekulationen