Emoia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Emoia

Mangroven-Schlankskink (Emoia atrocostata) im malaysischen Nationalpark Bako

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Skinkartige (Scincoidea)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Eugongylinae
Gattung: Emoia
Wissenschaftlicher Name
Emoia
Gray, 1845

Emoia ist eine Gattung der Skinke (Scincidae) aus der Unterfamilie Eugongylinae. Sie sind im Nordwest- bis Südpazifik verbreitet.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skinke der Gattung Emoia kennzeichnen sich durch das Vorhandensein von Supranasalia, ein zusammengewachsenes Stirn- und Scheitelbein (Frontoparietale), eine transparente Schuppe im beweglichen unteren Augenlid und gut entwickelte Gliedmaßen, die in jeweils fünf Zehen enden (pentadactyl). Die Kopf-Rumpf-Länge liegt zwischen 3 und 12,2 cm.[1]

Darüber hinaus wird die Gattung nach morphologischen Kriterien in acht Gruppen unterteilt:[1]

  • Adspers-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 6,3 und 10,6 cm. Die Grundfarbe ist grau bis grün oder braun mit dunklen Flecken am Rücken. Teilweise ist lateral ein dunkles Band vorhanden. Die Beschuppung ist glatt und weist dorsal 93 bis 114 Reihen auf.
  • Atrocostata-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 6 und 9 cm. Die Grundfarbe ist gräulich, braun, schwarz oder heller mit dunklen Flecken. Die Beschuppung ist glatt und weist dorsal 60 bis 87 Reihen auf.
  • Baudini-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 3 und 6,5 cm. Die Grundfarbe ist grün schillernd oder braun mit oder ohne dunkle Flecken. Die Beschuppung weist dorsal 42 bis 68 Reihen auf. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist Neuguinea und benachbarte Inseln.
  • Cyanogaster-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 4,2 und 9,2 cm. Die Schnauze ist länglich und die Grundfarbe des Rumpfes grünlich bis bläulich grau, grünbraun oder hellbraun mit Flecken. Die Beschuppung ist glatt und weist dorsal 48 bis 62 Reihen auf.
  • Cyanura-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 3,7 und 6,5 cm. Die Grundfarbe ist schwarz bis hellbraun, oft mit einem hellen, schmalen Längsstreifen am Kopf und entlang der Wirbelsäule. Die Beschuppung weist dorsal 49 bis 72 Reihen auf. Die Interparietale ist meist mit den Frontoparietalia zu einem Schild verschmolzen.
  • Physicae-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 3,9 und 8 cm. Die Grundfarbe ist grünbraun, hellbraun oder braun und weist oft dunkle Flecken auf. Die Beschuppung weist dorsal 40 bis 67 Reihen auf, die teilweise gekielt ist. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist Neuguinea und benachbarte Inseln.
  • Samoensis-Gruppe
Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 4,5 und 12,2 cm. Die Grundfarbe ist meist grünlich bis grünlich braun oder hell- bis dunkelbraun und oft mit dorsalen bis lateralen dunklen Flecken sowie teilweise blassen Punkten. Die Beschuppung weist dorsal 51 bis 84 Reihen auf. Hauptverbreitungsgebiet ist Melanesien und Polynesien.
  • Ponapea-Gruppe
Besteht lediglich aus der Art Emoia ponapea. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei adulten Tieren zwischen 4,3 und 5,1 cm. Die Art ist auf der Insel Pohnpei in Mikronesien verbreitet.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skinke leben terrestrisch in subtropischen, immergrünen Wäldern oder auf Grasflächen.[2] Sie sind ovipar (eierlegend).[3] Die Weibchen legen typischerweise Gelege von zwei Eiern mit Ausnahme der Arten E. nigra und E. samoensis bei denen bis zu 5 Eier gelegt werden.[4]

Verbreitungsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inselgruppen im Südpazifik

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Emoia erstreckt sich über:[5]

Gefährdete Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art E. nativitatis ist ausgestorben. Sie war auf der Weihnachtsinsel verbreitet. Darüber hinaus stuft die IUCN E. slevini als vom Aussterben bedroht („Critically Endangered“) ein. Stark gefährdet („Endangered“) sind außerdem mit E. mokosariniveikau, E. samoensis, E. lawesi, E. boettgeri, E. adspersa, E. aneityumensis, E. campbelli, E. ponapea und E. trossula insgesamt 9 Arten, sowie gefährdet die 4 Arten E. erronan, E. parkeri, E. tuitarere und E. loaltiensis. Die Art E. concolor wird als potentiell gefährdet eingestuft.[6]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emoia boettgeri

Die Gattung Emoia ist Teil der artenreichen Unterfamilie Eugongylinae. Die Gattung wurde 1845 von Gray mit 4 Arten erstbeschrieben: E. atrocostatus, E. baudini, E. cartereti und E. cyunura.[7] Charles Frédéric Girard beschrieb 1857 die Art Emoia nigrita. Boulenger (1887) sah Emoia als Untergattung von Lygosoma an. Schließlich erkannten Stejneger (1899) und Cope (1900) Emoia als Gattung an, und die meisten Autoren nach ihnen.[1]

In der Reptile Database werden Stand 2021 insgesamt 78 Arten unterschieden:[3]

Emoia slevini
Emoia jakati
Emoia caeruleocauda
Emoia cyanura
Emoia impar
Emoia loyaltiensis
Emoia nigra

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emoia – Sammlung von Bildern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brown W. C., 1991. Lizards of the genus Emoia (Scincidae) with observations on their evolution and biogeography. Memoirs of the California Academy of Sciences (No. 15) 1991: i–vi, 1–94 (PDF; 21,2 MB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Brown W. C., 1991. Lizards of the genus Emoia (Scincidae) with observations on their evolution and biogeography. Memoirs of the California Academy of Sciences (No. 15) 1991: i–vi, 1–94 (PDF; 21,2 MB)
  2. Emoia: IUCN Stats, abgerufen am 7. Dezember 2021
  3. a b Emoia In: The Reptile Database; abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. Emoia atrocostata In: The Reptile Database; abgerufen am 5. April 2022.
  5. Emoia: iNaturalist, abgerufen am 7. Dezember 2021
  6. Emoia in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Abgerufen am 2021-12-03.
  7. Gray J. E., Catalogue of the specimens of lizards in the collection of the British Museum. London. 289 pp.