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Endlager Olkiluoto

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Plan des Endlagers Olkiluoto

Das Endlager Olkiluoto [ˈɔlkiluɔtɔ] für radioaktive Abfälle befindet sich auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands, in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma. Das sogenannte VLJ-Endlager (finnische Kurzbezeichnung VLJ-luola für voimalaitosjäteluola, wörtlich „Kraftwerksabfallhöhle“) dient der Entsorgung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen des benachbarten Kernkraftwerks Olkiluoto.

Am gleichen Standort errichtete Posiva Oy das weltweit erste Endlager für hochradioaktive Abfälle. Posiva Oy ist ein Joint Venture der finnischen Kraftwerksbetreiber Teollisuuden Voima (TVO) und Fortum, welche in Olkiluoto ab 2020 verbrauchten Kernbrennstoff aus ihren Kernkraftwerken endlagern wollten. Nach Beginn eines Probebetriebs im September 2024 wird ein regulärer Betrieb ab 2025 erwartet.[1][2]

VLJ-Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle

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Ein Teil des Endlagers ist für schwach und mittelradioaktive Abfälle vorgesehen. Erste Standortuntersuchungen wurden bereits 1980 durchgeführt, die Bauarbeiten begannen im Jahr 1988. Im Mai 1992 wurden die ersten Abfälle eingelagert. Bis Ende 2051 ist die Betriebsgenehmigung gültig.

Das Lager besteht aus zwei Hohlräumen in Kristallingestein (Tonalit, umgeben von Glimmergneis) in 60 bis 100 Meter Tiefe:[3] einem für trockene, schwachradioaktive Abfälle aus der Instandhaltung und einem für bituminierte, mittelradioaktive Abfälle. Jeder dieser Hohlräume ist 34 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 24 Metern.

Die Kapazität der Anlage war so ausgelegt, dass sie alle während einer 40-jährigen Betriebsdauer des Kernkraftwerks Olkiluoto anfallenden schwach und mittelradioaktiven Abfälle (schätzungsweise 9.500 m³) aufnehmen kann. Das Endlager kann später erweitert werden, um auch Stilllegungsabfälle und Abfälle aus dem Betrieb neuer Anlagen endzulagern. Die Abfälle werden in Form von Betonquadern eingelagert, von denen jeder 16 Fässer enthält. Die Lagerkapazität beträgt 60.000 m³.

Endlager „Onkalo“ für hochradioaktive Abfälle

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2004 wurde in Olkiluoto an einem Endlager für hochradioaktive Abfälle gearbeitet, das den verbrauchten Kernbrennstoff aus den Reaktoren in Olkiluoto und dem Kernkraftwerk Loviisa aufnehmen sollte. Der Ausbau dieses auch finnisch Onkalo (Hohlraum, Höhle, Unterschlupf) genannten Teil des Endlagers[4] ist auch Thema des Dokumentarfilms Into Eternity.

Im November 2015 gab die finnische Regierung dem Betreiber Posiva die Genehmigung zur Errichtung eines Endlagers in 400–450 m Tiefe für 6500 Tonnen in Kupfer eingekapselte nukleare Abfälle.[5] Zum Schutz vor evtl. eindringender Feuchtigkeit verspricht die Betreibergesellschaft, die Lagerplätze mit Bentonit zu verschließen.[6][7]

Am 30. Dezember 2021 reichte Posiva den Antrag für die Betriebsgenehmigung der Verkapselungsanlage und des Endlagers beim finnischen Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung ein.[8][9] Nach der Fertigstellung begann im September 2024 ein Probebetrieb mit Testbehältern. Ein regulärer Betrieb wird ab 2025 erwartet.[2] Die Betriebsgenehmigung soll für 100 Jahre gelten und basiert auf der geplanten Laufzeit der vier Kernkraftwerke in Olkiluoto und Loviisa und der danach noch erforderlichen Abkühlung der Brennelemente (Abklingen der Radioaktivität) vor der Endlagerung. Eine weitere Verlängerung, z. B. für das nun in Betrieb befindliche dritte Kraftwerk in Olkiluoto, muss neu beantragt werden. Nach dem Erlöschen der Betriebsgenehmigung soll das Endlager final versiegelt werden.

Commons: Endlager Olkiluoto – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 61° 14′ 12″ N, 21° 26′ 32″ O

Einzelnachweise

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  1. Finland built this tomb to store nuclear waste. Can it survive for 100,000 years? In: Science. 24. Februar 2022, abgerufen am 28. Juli 2022 (englisch).
  2. a b Successful start to trial run at Finnish repository. In: World Nuclear News. 20. September 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (englisch).
  3. DBE: Endlagerung weltweit – Europa. Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe, archiviert vom Original am 9. April 2013; abgerufen am 7. März 2013.
  4. ONKALO. Posiva, archiviert vom Original am 29. Juni 2014; abgerufen am 20. Juni 2014 (englisch).
  5. Maria Nylund: Posiva får grönt ljus till anläggning för använt kärnbränsle. In: Yle. 12. November 2015, abgerufen am 16. Dezember 2016 (schwedisch).
  6. Sebastian Balzter: Atom-Pionier Finnland: „Unser Endlager ist bald fertig“. Interview. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 130, 2020, S. 18 (faz.net).
  7. Galileo: Das 1. Atommüll-Endlager der Welt - Wie sicher ist es? auf YouTube, 12. Juni 2020, abgerufen am 7. Mai 2021.
  8. Posiva submits application for operating licence for encapsulation and final disposal facility of spent nuclear fuel. Posiva, 30. Dezember 2021, abgerufen am 10. August 2022 (englisch).
  9. Posiva's Annual Report 2021 has been published. Posiva, 28. April 2022, abgerufen am 10. August 2022 (englisch).